Wer erinnert sich nicht an Richard Gutjahr? Das war der rasende ARD-Reporter, der 2016 gleich bei zwei Terroranschlägen dabei bzw. ganz in der Nähe war. Ob das Zufall gewesen sein kann, fragten sich viele. Nun meldete sich auch Gutjahr zu Wort – allerdings nicht mit Argumenten oder gar juristischen Schritten, sondern mit einem Rezensionskrieg.
Nizza, 14. Juli 2016. An der Promenade des Anglais walzte ein Terrorist mit einem weißen LKW an die 500 Menschen nieder und tötete mindestens 86. Ganz nah dran: Richard Gutjahr. Der BR- und ARD-Reporter befand sich gerade auf seinem Hotelbalkon an der Promenade, als der Laster vorbeifuhr, und filmte ihn mit seinem Handy.
Na, so ein Zufall! Aber damit nicht genug: Nur etwa eine Woche später, am 22. Juli 2016, bekam Gutjahr schon den nächsten Terroranschlag mit, und zwar im Münchner Olympiazentrum.
Als dort ein Attentäter auf Passanten zu schießen begann, war der Reporter gerade auf dem Mittleren Ring unterwegs und binnen kürzester Zeit vor Ort. Angeblich war er der Polizei hinterhergefahren. Nun ist es für einen Journalisten natürlich schon ein großer Zufall, einen Terroranschlag live mitzuerleben – aber deren zwei? Im Abstand von einer Woche und von fast tausend Kilometern?
Das Ganze roch also nach Manipulation, zumal Gutjahrs Ehefrau dem israelischen Geheimdienst angehört oder angehörte, der sich rühmt, Attentate vorhersagen zu können – und zwar noch bevor der Attentäter selbst davon weiß! (Geheimdienstberichte werfen neue Fragen zu den Anschlägen von Paris und Brüssel auf)
Kommt der ARD-Reporter Gutjahr etwa so an seine heißen Geschichten – indem ihm die Gattin nachts vertraulich was ins Ohr flüstert?, fragte unser Autor Gerhard Wisnewski in einem Kopp-Artikel und auch in seinem neuen Buch verheimlicht ‒ vertuscht ‒ vergessen 2017.
Bekommt das Wort »embedded« so etwa einen ganz neuen Sinn? Denn immerhin berichtete Gutjahr vor einem Millionenpublikum, das ein Recht darauf hat, die Hintergründe solcher Berichterstattung zu erfahren. Bei Wikipedia wird Gutjahr gar als »Mitarbeiter der Chefredaktion des Bayerischen Fernsehens und Moderator der Rundschau-Nacht« bezeichnet.
Wie im seriösen Journalismus üblich, hatte Wisnewski Gutjahr zuvor einen ausführlichen Fragenkatalog geschickt, aber auf keine einzige Frage eine Antwort erhalten:
- Waren Sie rein zufällig bei beiden Attentaten anwesend? *(keine Antwort)*
- Oder hatten Sie Vorwissen über die bevorstehenden Attentate von Nizza und München? *(keine Antwort)*
- Wie kamen Sie an dieses Wissen? *(keine Antwort)*
- Welche Beziehungen unterhalten Sie zu Geheimdiensten? *(keine Antwort)*
- Hatten Polizei bzw. Geheimdienste Ihrer Meinung nach Vorwissen über die Attentate? *(keine Antwort)*
- Waren Polizei bzw. Geheimdienste Ihrer Meinung nach an den Attentaten beteiligt? *(keine Antwort)*
- Nahm Sie in München tatsächlich die Polizei mit zum Tatort? *(keine Antwort)*
- Wenn nicht, warum duldete die Polizei dann die Verfolgung durch eine ermittlungsfremde Person, nämlich durch Sie, wie Sie es darstellen? *(keine Antwort)*
Ein faires Verfahren, das sich für Wisnewski allerdings nicht auszahlte. Die Antwort kam nämlich nicht in Form einer inhaltlichen Stellungnahme oder von Argumenten, sondern als Rezensionskrieg gegen sein Buch bei Amazon.
Am 25. Februar 2017 veröffentlichte Gutjahr über Wisnewskis Bestseller eine Negativ-Rezension und rief seine – Gutjahrs ‒ Facebook-Freunde dazu auf, den Verriss bei Amazon nach oben zu »liken« ‒ und Wisnewkis Buch damit künstlich schlecht zu machen:
»Liebe Facebook-Freunde ‒ würdet Ihr mir einen Gefallen tun? Ich möchte gerne folgenden Text [seine Negativ-Rezension] als Warnung in den Rezensionen eines gerade erschienenen Bestsellers (!) pushen. Einfach mit »hilfreich« bewerten. Dauert keine Minute. Vielen Dank!«, schrieb Gutjahr auf seiner Facebook-Seite.
Prompt wurde Gutjahrs Negativ-Besprechung bis zum 26. Februar 2017 über 3000-mal als »hilfreich« bewertet (also »gelikt«) und von Amazon damit automatisch zur »hilfreichsten kritischen Rezension« gekürt! Die hilfreichste positive Rezension bekam demgegenüber nur 65 »Likes«. Außerdem erhielt verheimlicht ‒ vertuscht ‒ vergessen 2017 nach diesem Aufruf allein am 25. Februar 28-mal 1-Sterne-»Besprechungen«!
Zahlen, die schon auf den ersten Blick kaum auf natürliche Weise zustande gekommen sein können. So kam das Buch plötzlich nur noch auf eine durchschnittliche Bewertung von zweieinhalb Sternen bei Amazon.
Kurz: Mit diesem Schmierstück in Sachen Manipulation führte sich der Mainstream-Reporter Gutjahr selber vor und bestätigte alle Manipulationsklischees über die öffentlich-rechtlichen Medien. Dabei hat Gutjahr in seiner »Rezension« keinen einzigen Fehler oder eine Falschbehauptung in dem Buch bemängelt.
Vielmehr ging es ihm offenbar darum, die Amazon-Katalogseite des Wisnewski-Buches zu frisieren und so einem unliebsamen Kollegen mit unlauteren Mitteln existenziell zu schaden. Denn schließlich verfügt Amazon über eine große Marktmacht.
Ist der Mainstream-Journalismus also wirklich so mies, wie wir immer wieder vermuteten? Statt offenes Visier, Manipulation durch die Hintertür?
»Für mich ist diese Aktion eine Bestätigung, dass ich mit meinen Recherchen richtig lag und dass meine Veröffentlichungen wasserdicht sind«, erklärte Autor Wisnewski zu dem Vorgang. »Denn sonst müsste man ja nicht zu derartigen Mitteln greifen. Und es bestätigt unser Bild von den Mainstream-Medien. Denn schließlich handelt es sich dabei auch um Publikumstäuschung. Der unbedarfte Kunde könnte ja auf die Idee kommen, dass das Buch wirklich so schlecht ist, wie es hier dargestellt wird.«
Dabei kennt sich Gutjahr in Sachen »getürkte Produktbewertungen« bestens aus. Denn noch vor 4 Wochen warnte er auf der Website des Bayerischen Rundfunks selbst vor manipulierten Produkt-Rezensionen im Internet: »Viele Internetuser schauen sich auf Bewertungsportalen die Beurteilungen anderer Kunden an, bevor sie ein Hotel buchen, ein Produkt kaufen oder einen neuen Arzt konsultieren. Aber unter den Bewertungen gibt es auch gefälschte«, warnte er: »Nicht immer entsprechen die Beurteilungen der Wahrheit, sie können gefälscht oder manipuliert sein.«
Der ARD-Mann wusste auch, dass dies gesetzwidrig ist: »Das Manipulieren von Bewertungen ist nach dem UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb) verboten.« Na, wenn er das sagt: Ist der ARD-Mann demnach also nicht nur ein rasender Reporter, sondern auch ein Gesetzesbrecher? »Allerdings zeigt sich in der Praxis«, so Gutjahr, »dass den Unternehmen häufig nicht nachgewiesen werden kann, wenn sie Bewertungen manipulieren«. (Die Neue Weltordnung der Medien)
In diesem Fall schon – denn Gutjahr hat schließlich glasklar auf Facebook zu Manipulationen aufgerufen. Und auf den Amazon-Seiten lassen sich die Spuren bis ins Detail nachverfolgen …
Literatur:
Das Medienmonopol: Gedankenkontrolle und Manipulation der Dunkelmächte von M. A. Verick
Die Macher hinter den Kulissen: Wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern von Hermann Ploppa
Lügenpresse von Peter Denk
Mainstream: Warum wir den Medien nicht mehr trauen von Uwe Krüger
Quellen: PublicDomain/info.kopp-verlag.de am 27.02.2016
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