In Polen sind mehr als 16.000 Gegenstände aus dem Besitz von Opfern des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz aufgefunden worden, wie der Pressedienst des Museums Auschwitz-Birkenau am Dienstag mitteilte.
Die Gegenstände wurden 1967 bei Ausgrabungen an der Stelle der ehemaligen Gaskammer und des Krematoriums III gefunden. Der Ablauf der Ausgrabungen und die große Zahl der gefundenen Gegenstände wurden in der Kurzdokumentation „Archäologie“ dargestellt. Allerdings wurden im Register des Museums lediglich 400 Gegenstände erfasst.
Wie die Leiterin der Museumssammlung, Elżbieta Cajzer, sagte, waren die Mitarbeiter des Museums überzeugt, dass die Zahl der Gegenstände, die von diesen Ausgrabungen stammten, viel höher sein müsste. Es sei eine monatelange Recherche unter Überprüfung der Archivdokumente begonnen worden.
Diese habe sich als eine schwierige Aufgabe erwiesen, da viele Augenzeugen nicht mehr am Leben gewesen seien und mehrere Dokumente bei den Behörden nicht mehr erhalten geblieben seien. Es sei sogar befürchtet worden, dass diese Sammlung verloren gegangen oder verteilt worden sei.
Dennoch gelang es den Museumsangestellten, mit den noch lebenden Teilnehmern der vor 50 Jahren durchgeführten Suche Kontakt aufzunehmen. Schließlich stellte es sich heraus, dass die gesuchten Gegenstände in 48 Pappschachteln in einem der Gebäude der Polnischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt werden.
Die Objekte bezeugen nicht nur die Geschichte des Lagers und die Vernichtung, die dort von den Deutschen vorgenommen wurde, sondern auch bewegende persönliche Geschichten der Opfer, heißt es aus dem Pressedienst des Museums.
Unter den aufgefundenen Gegenständen gibt es persönliche Dinge, die die Häftlinge bis zum Betreten der Gaskammern bei sich hatten: Thermometer, Arzneiflaschen, Fragmente von Schuhen, Schmuck, Bestecke, Uhren, Bürsten, Pfeifen, Feuerzeuge, Geschirr, Knöpfe, Taschenmesser, Schlüssel und anderes mehr.
Am 3. Juni wurden die wiedergefundenen Gegenstände ins Museum Auschwitz-Birkenau gebracht. Zu ihrer Konservierung wird die Auschwitz-Birkenau Stiftung eine Notfinanzierung einsetzen (Befreiung von Auschwitz: Verzerrung der Geschichte (Video)).
Mehr als eine Million Juden sowie polnische Intellektuelle und sowjetische Kriegsgefangene wurden im KZ Auschwitz in den Gaskammern ermordet und in Krematorien verbrannt. Nach unterschiedlichen Quellen sollen dort insgesamt 1,5 bis 2 Millionen Menschen verschiedener Nationalitäten, darunter auch rund 15.000 Sowjetbürger, umgekommen sein.
Der Lagerkomplex wurde am 27. Januar 1945 befreit. Bei den Kämpfen um das Lager und die gleichnamige Nachbarstadt Auschwitz (polnisch Oświęcim) sind mehr als 200 sowjetische Soldaten und Offiziere gefallen.
Die Holocaust-Industrie: Tabubruch oder notwendige Aufklärung?
Die »Holocaust-Industrie« – das bedeutet für Norman Finkelstein die moralische und finanzielle Ausbeutung jüdischer Leiden.
Norman Finkelstein wirft den großen jüdischen Organisationen in den USA vor, den Holocaust für ökonomische, politische und ideologische Zwecke zu missbrauchen. Er kritisiert die „jüdischen Eliten“, die seiner Meinung nach ihren „Opferstatus“ dazu nutzen, die „verwerfliche Politik des israelischen Staates und die amerikanische Unterstützung für diese Politik zu rechtfertigen“.
Und schließlich wehrt er sich dagegen, dass der Holocaust als singuläres Ereignis in der Geschichte betrachtet wird, damit aus dem historischen Kontext gelöst und unvergleichbar sei. Dies sei „purer Chauvinismus“, der allein israelischen und jüdischen Interessen diene, die Leiden anderer Völker aber ignoriere (Die Holocaust-Industrie (Videos)).
Diese moralische und finanzielle Ausbeutung jüdischen Leidens bezeichnet Finkelstein als Grundlage der „Holocaust-Industrie“. Neben den jüdischen Organisationen und Interessenverbänden zählt er zu diesem Konglomerat auch renommierte wissenschaftliche Institutionen, „im jüdischen Besitz befindliche“ Medien sowie prominente Vertreter der amerikanisch-jüdischen Gemeinde, allen voran den vermeintlichen „Hohepriester“ des Holocaust, Elie Wiesel (Die katholische Kirche und der Holocaust).
Video:
Antisemitismus als politische Waffe: Israel, Amerika und der Mißbrauch der Geschichte
Schonungslos und mit einer gehörigen Portion Wut prangert der amerikanische Jude und Nachkomme von Überlebenden des Holocausts ein weiteres Mal die Palästinapolitik Israels und seiner amerikanischen Unterstützer an. Wie bereits in seinem umstrittenen Bestseller Die Holocaust-Industrie beklagt der Autor mit dem ihm eigenen Furor, Israel versuche seine völkerrechtswidrige Politik gegen die Palästinenser mit postwendenden Antisemitismus-Vorwürfen gegen jede Kritik zu immunisieren (Israelische Zeitung: “Werft 30 Atombomben auf Iran, Deutschland und Ruhe ist für 1000 Jahre”).
„Israels Apologeten reden immer dann von einem ’neuen Antisemitismus'“, schreibt Finkelstein in seiner Vorbemerkung zur deutschen Ausgabe, „wenn Israel sich mit einem größeren Public-Relations-Debakel konfrontiert sieht oder wenn der internationale Druck auf Israel wächst, den Konflikt mit den Palästinensern auf diplomatischem Wege zu lösen.“ (Israel und Palästina: „Als Jüdin gegen den Zionismus“)
Der in den letzten Jahren erhobene Antisemitismusvorwurf falle dabei zeitlich mit einer Politik der brutalen Unterdrückung in den Gebieten im Westjordanland zusammen, die Israel durch seinen völkerrechtswidrigen Mauer-Bau annektiere. Nicht nur gegen Israel richtet sich Finkelsteins Zorn, sondern auch gegen all jene, die sich moralisch einschüchtern lassen.
So habe die EU „moralische Feigheit“ bewiesen, als sie die Veröffentlichung einer von ihr selbst in Auftrag gegebenen Studie zurückgehalten habe, die zeige, dass „die illegale israelische Mauer jede Hoffnung auf eine Zwei-Staaten-Lösung zunichte macht“ („Extremisten haben Israel übernommen“).
Ohne Frage gibt es sowohl in Deutschland als auch anderen europäischen Staaten nach wie vor Antisemitismus. Dies stellt Finkelstein, dem man dies in Reaktion auf dieses Buch aber zweifellos vorwerfen wird, auch keineswegs in Abrede (Zehntausende Juden protestierten in New York gegen Israels neues Wehrgesetz und Zionismus (Videos)).
Das Ausmaß dieses Antisemitismus werde aber bewusst stark übertrieben, um so die Kritik an Israel im Keim zu ersticken. Wie gerechtfertigt diese Kritik (und die Kritik an den USA, die Israel gewähren lässt) tatsächlich ist, versucht Finkelstein im zweiten Teil des Bandes nachzuweisen. Und angesichts der hier ausgebreiteten Fakten tut man sich schwer, ihm zu widersprechen.
»Man kann die Vielfalt und Seriosität der von Finkelstein herangezogenen Geschichts- und Rechtsquellen kaum genug hervorheben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=GsD2zgi4KYE
Literatur:
Methode und Wahnsinn: Die Hintergründe der israelischen Angriffe auf Gaza (EDITION PROVO) von Norman G. Finkelstein
Palästina: das Versagen Europas von Stéphane Hessel
Atommacht Israel. Das geheime Vernichtungspotential im Nahen Osten. Aus dem Amerikanischen von Hans Bangerter, Gabriele Burkhardt und Karlheinz Dürr. von Seymour M. Hersh
The Lab – Das Versuchslabor (OmU)
Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/piper.de/Amazon am 07.06.2016
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