Vor Kurzem kam ein Buch des Politikwissenschaftlers Thomas Meyer auf den Markt. In den Massenmedien wurde es weitgehend verschwiegen. Aus gutem Grund: Die Unbelangbaren ist ein brillanter Angriff auf das Kartell der Journalisten, die quasi das Meinungsmonopol in der Hand halten. Wir haben es für Sie gelesen.
Es ist ein unscheinbares Büchlein, herausgegeben vom Suhrkamp Verlag, in schlichter Aufmachung mit allerdings brisantem Inhalt. Thomas Meyer, Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dortmund (emeritiert) und politischer Chefredakteur hat sich mit der deutschen Medienlandschaft beschäftigt. Oder eher: mit ihren führenden Journalisten. Der Untertitel trifft den Nerv der »alternativen Medien«: Wie politische Journalisten mitregieren. Eine brillante Analyse eines Kenners.
Vollkommen unaufgeregt kommt er schnell auf den Punkt. Er muss keine Namen nennen, sondern beschreibt und analysiert schlicht das System. Der herrschende Journalismus ist ein demokratisches Paradox. Vermeintlich eingerichtet, um es der demokratischen Gesellschaft zu ermöglichen, sich selbst zu kontrollieren. Um ein Spiegelbild zu präsentieren, das Korrekturen erlaubt. Die herrschenden Journalisten jedoch sind Teil des Systems, entziehen sich dem Spiegelbild und damit der Kritik automatisch. Sie sind die Produzenten.
Und so lässt Meyer beispielsweise den Systemtheoretiker Niklas Luhmann sprechen: »Was wir über unsere Gesellschaft, ja über diese Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.« Ebenso kritisch der Soziologe Ulrich Beck:
»(D)ie politische Macht hat, wer über die Zulassung von Themen zur Öffentlichkeit entscheidet.« Meyer führt dann aus, was alles im Argen liegt. Die Produzenten dieser (Schein-)Welt zeigen uns nicht, welche Filter sie nutzen, ihre Zutaten, das, was verborgen ist. Sie produzieren und inszenieren die Welt, so wie sie ihnen gefällt.
In bewundernswerter Klarheit zeigt der Politologe, wie sich die mächtigen Journalisten, die Alpha-Journalisten, vornehmlich in Berlin dazu aufschwingen, selbst Politik zu machen. Sie berichten nicht mehr, sie kommentieren nicht mehr und kennzeichnen ihre »Meinung«, sie greifen selbst ein in die Speichen des Machtwerks. Jedes Interview, das wir in den großen Fernsehkanälen sehen, ist voller Suggestivfragen, einseitig zugeschnitten, meinungsbildend und drängt dem Publikum und sogar den befragten Politikern die je eigene Meinung förmlich auf. Wir alle haben es schon gesehen. Und dennoch ist die Geschichte, die Thomas Meyer dazu erzählt, noch einmal spannender und interessanter.
So zeigt er, wie die Medien den Bundestagswahlkampf 2013 regelrecht gestaltet haben. Das tatsächliche Rohmaterial wird ausgesucht, zugeschnitten, modelliert und endlich in Form gebracht, bis endlich die gewünschte Geschichte mit »Nachrichtenwert« konstruiert ist.
Die Journalisten nutzen ihr Veröffentlichungsmonopol, wie Thomas Meyer es nennt, aus. Sie sind Teil der politischen Macht und inzwischen unbelangbar geworden. Von einigen rechtlichen Tatbeständen abgesehen, arbeiten sie fernab einer demokratischen Selbstkontrolle schlicht an einer defekten Demokratie, wie Meyer beschreibt. Eine intakte Öffentlichkeit ist für die Demokratie (…) nicht weniger notwendig als intakte politische Institutionen, führt er richtigerweise fort.
Schon die einführenden Worte seiner Beschreibung könnte man ebenso als Handlungsanweisung für den Mainstream-Journalisten lesen, so präzise spiegelt er die Welt der schreibenden Zunft wider. Wer auch nur eine »Volontärs-Schule« besuchen durfte, wird die Selbstbeweihräucherung der Branche kennen, das elitäre Gehabe, mit der die Welt auf die eigene Wahrnehmung und Weltsicht reduziert wird.
Die daraus gedrechselten »Geschichten« ähneln sich frappant. Politische Auseinandersetzungen zwischen mächtigen Kräften und Interessen werden demselben Deutungsmuster unterzogen wie private Beziehungen. Und so schreiben und bebildern die Berliner Alphajournalisten täglich die neueste Folge in ihren »Soap«operas. Wer nur die Politik im Verdacht hat, Propaganda zu verbreiten, den lehrt Thomas Meyer, dass die Journalisten die Inszenierung noch dreister im Griff haben.
Schließlich »ergibt sich die Vorstellung des Publikums nicht schon aus der Herstellung, sondern erst aus der Darstellung der Politik. (…) Am Ende macht immer der Journalist das Rennen, weil er als letzter Gatekeeper über die Inszenierungshoheit verfügt und die Angebote der Politik durchwinken, verändern oder mit Gegeninszenierungen kritisch zerlegen kann«.
Eine brisante Analyse, die natürlich von der Praxis lebt. »Grenzgänger und Grenzverletzer: Sechs Episoden« erzählt uns im zweiten Abschnitt, wie sich dies in der Praxis selbst auswirkt. Selbst, wenn Sie der Sachverhalt selbst nicht überrascht – diese Hintergrundgeschichten sind allemal aufschlussreich, lebendig und zeigen am Beispiel, wie es funktioniert. Freuen Sie sich auf die Opfer und Täter der zurückliegenden politischen Einflussnahmen durch Journalisten. Auf Christian Wulff, Joachim Gauck oder Philipp Rösler. Hier zeigt sich, wie Politik gemacht wird. Und zwar (auch) von außen.
Ein brillantes, kurzweiliges Buch, das den professionellen Geschichtenerzählern der Republik meisterhaft den Spiegel vorhält. Ein Muss.
Literatur:
Die Unbelangbaren: Wie politische Journalisten mitregieren (edition suhrkamp)
Gekaufte Journalisten von Udo Ulfkotte
Das Medienmonopol: Gedankenkontrolle und Manipulation der Dunkelmächte von M. A. Verick
Quellen: PublicDomain/info.kopp-verlag.de vom 07.08.2015
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