Nordkorea hat abermals eine Atombombe gezündet. Es soll sich dabei um eine Wasserstoffbombe gehandelt haben. Nach südkoreanischen Angaben war die Explosion sechs Mal so stark wie bei vorangegangenen Atomversuchen. Zuvor war ein ungewöhnlich starkes Erdbeben registriert worden, das noch in China zu spüren war.
Nordkorea hat bestätigt, eine Atombombe gezündet zu haben. Staatliche Medien meldeten am Sonntag, es sei eine Wasserstoffbombe „erfolgreich“ getestet worden. Der Test sei von Staatsführer Kim Jong Un angeordnet worden.
Die Bombe sei schlagkräftiger als frühere Versuche und ein wichtiger Schritt für das Atomwaffenprogramm des Landes. Radioaktivität sei bei dem Versuch nicht ausgetreten.
Zuvor hatten die Nachbarländer China und Südkorea ein ungewöhnlich starkes Erdbeben registriert. Nach chinesischen Angaben erreichten die Erdstöße die Stärke 6,3. Die Erschütterungen seien noch in der chinesischen Stadt Changchun 400 Kilometer vom Testgelände entfernt zu spüren gewesen.
Chinesische Internetnutzer berichteten von starken Beben in der Grenzregion. Die Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen. Nach russischen Angaben war das Beben auch in Wladiwostok zu spüren.
Die Erschütterungen wurden auch in Deutschland bemerkt. Wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mitteilte, wurden in einer Messstation im Bayerischen Wald seismische Signale empfangen. Es sei eine Magnitude von 6,1 gemessen worden.
Es ist der sechste nordkoreanische Atomtest und bisher der mit Abstand stärkste. Die südkoreanische Agentur Yonhap meldete, die Explosion sei fünf bis sechs Mal so stark gewesen wie bei früheren Atomversuchen Nordkoreas.
Hat Nordkorea eine Wasserstoffbombe?
Wenige Stunden vor der Explosion hatte Nordkoreas Machthaber Kim verkündet, sein Land habe jetzt auch eine Wasserstoffbombe entwickelt, die auf eine Interkontinentalrakete montiert werden könne. Bisher wurde bezweifelt, ob Nordkorea über die Technologie verfügt, einen Sprengkopf so zu verkleinern, dass er auf eine Rakete passt.
Kim wurde von den staatlichen Medien mit den Worten zitiert, er sei „stolz auf die unbezwingbare Stärkung“ der nordkoreanischen Atomstreitkräfte. Schon nach dem bisher letzten Atomtest im Januar 2016 hatte Nordkorea behauptet, eine Wasserstoffbombe gezündet zu haben.
Das wurde im Ausland bezweifelt. Die Explosionskraft einer Wasserstoffbombe – auch H-Bombe genannt – ist um ein Vielfaches höher als bei einer „normalen“ Atombombe (Atomarer Erstschlag: Worum es bei der Nordkorea-„Krise“ wirklich geht (Video)).
Wie funktioniert eine Wasserstoffbombe?
Bei der Explosion einer Wasserstoffbombe kommt es zu einer Fusion von Atomkernen. Dabei verschmelzen die Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium zu Helium. Zur Zündung des Gemisches sind mehr als 100 Millionen Grad erforderlich. Deshalb enthält eine H-Bombe als Zünder eine Atombombe.
Aufgrund ihrer gewaltigen Vernichtungskraft und der unkontrolliert freigesetzten Strahlung gilt die Wasserstoffbombe bei Militärexperten als kaum einsetzbar.
(Beide Erdstöße wurden von der europäischen Erdbebenwarte EMSC gemeldet, mit 0 und 1 km Tiefe)
Experten rätseln über zweiten Erdstoß nach Kims angeblichem H-Bombentest
Nach dem Atomversuch in Nordkorea rätseln die Experten von der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) über die Herkunft eines Nachbebens, das kurz nach dem ersten, offenbar durch die Explosion verursachten Erdstoß registriert wurde.
„Das zweite Signal wurde 8,5 Minuten nach dem Hauptsignal registriert“, teilte Randy Bell, Chef des internationalen Datenzentrums (IDC) der CTBTO, am Sonntag mit. Für seine Herkunft könnte es mehrere Ursachen geben. „Jetzt ist es noch zu früh, zu urteilen, was das genau war. Zusätzliche Untersuchungen sind nötig.“
CTBTO-Exekutivsekretär Lassina Zerbo sagte seinerseits, dass Nachbeben nach einem Atomversuch keine Seltenheit seien. „Normalerweise gibt es sie serienweise. Diesmal aber gab es nur ein Nachbeben und das erst 8,5 Minuten später. Wir benötigen mehr Zeit für eine Analyse.“
Literatur:
Geo-Imperialismus von Wolfgang Effenberger
Der Weg in die Weltdiktatur: Krieg und Frieden im 21. Jahrhundert. Die Strategie des Pentagon von Dr.Thomas P.M. Barnett
Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde? von Thomas A. Anderson
Videos:
Quellen: PublicDomain/mdr.de/de.sputniknews.com am 03.09.2017
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One thought on “Nordkoreas Wasserstoffbombentest löst starkes Erdbeben aus (Videos)”
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Sadam Hussein und Gadhaffi würden heute noch leben können, wenn sie die Atombombe gehabt hätten. Das war für den Nordkoreaner sicher eine gute Lehre!