So belauschen Hacker Ihr Wohnzimmer durch Kopfhörer (Video) -

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Der Kopfhörer als Mikrofon? Für Hacker kein Problem. Sie brauchen dafür nur eine Malware namens Speake(a)r. Über die Kopfhörermembran belauschen sie dann Gespräche im Wohnzimmer.

Die Computerkamera abkleben und das Mikrofon deaktivieren: Das reicht nicht aus, um sich vor einem Lauschangriff durch Hacker zu schützen. Den Beweis dafür haben Forscher der israelischen Ben-Gurion-Universität im Negev erbracht.

Sie haben Speake(a)r entwickelt – eine Software, die Kopfhörer kurzerhand in ein Mikrofon verwandelt. Das reicht aus, um Gespräche im Wohnzimmer mitzuhören. Unheimlich. Doch wie haben die Forscher das angestellt?

Die Forscher haben eine Schwachstelle in Soundchips des US-Herstellers Realtek ausgenutzt, die in fast allen PCs, Macs und Laptops verbaut sind: Die Möglichkeit, die Ein- und Ausgänge der Soundkarte frei zu konfigurieren.

Die Malware Speake(a)r verwandelt dadurch den Kopfhöreranschluss blitzschnell in einen Mikrofoneingang (Sex, Lügen und Videos: Über die Five Eyes, die auch in Ihrem Schlafzimmer live dabei sein dürfen).

Der Kopfhörer selbst wird gleichzeitig zum Mikrofon – vorausgesetzt er hat keinen eingebauten Verstärker. Das ist problemlos möglich, weil Kopfhörer und Mikrofone nach dem gleichen elektromechanischen Prinzip arbeiten.

Die Richtung der Umwandlung von elektrischen in akustischen Schwingungen ist umkehrbar. Ein altbekanntes Prinzip. Neu ist aber, dass eine Malware den Lautsprecheranschluss unerkannt in ein Mikrofonanschluss verwandelt (Was Geheimdienste mit Smartphones alles anstellen (Video)).

Der Lauschangriff über Kopfhörer scheint ausgezeichnet zu funktionieren. Die Forscher haben Geräusche aus einer Entfernung von bis zu sechs Metern aufgezeichnet und über das Internet übertragen. Zwar war die Qualität der aufgezeichneten Gespräche dürftig, doch ausreichend, um den Inhalt zu erkennen.

Derzeit gibt es kaum einen Schutz. Die Forscher schlagen deshalb vor, dass Hersteller von Betriebssystemen Sicherungsmaßnahmen integrieren, die Benutzer beim Wechsel vom Lautsprecher- zum Mikrofonmodus nach einer Bestätigung fragen (Big Brother Award: Barbie-Puppe hört Gespräche im Kinderzimmer ab).

Bis dahin scheint der einzige Schutz: Kopfhörer nach der Benutzung ausstecken.

Dirk Fox, Sicherheitsberater bei der Karlsruher „IT-Sicherheitsinitiative“ meint… „dass immer mehr Geräte mit dem Netz verbunden werden. Und dass deswegen auch immer mehr Geräte mit Internet-Zugang ausgestattet werden (Samsung warnt vor Smart-TV: Vorsicht – Spionfernseher hört mit).

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Die werden aber von Unternehmen entwickelt, die darin keine Erfahrung haben – vor allem mit IT-Sicherheit. Dadurch schaffen sie neue Angriffspunkte. Das sind beispielsweise Video-Kameras, die mit Internet-Zugängen ausgestattet werden, die dann angegriffen werden können (Hintertüren in Kameras: BND leistet Beihilfe zu NSA-Spionage).

Baby-Phones, die angegriffen werden können, die dann auch gleichzeitig für denjenigen Überwachungsmöglichkeiten bieten, der das Gerät in seine Gewalt bekommt.“

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