Aus den Sammelcontainern direkt in die Katastrophengebiete der Welt?
Die meisten glauben, dass die hierzulande gesammelten Altkleiderspenden direkt in die Katastrophengebiete der Welt gehen.
Was sie nicht wissen: Der größte Teil der gespendeten Bekleidung wird weiterverkauft und zwar zum Kilopreis. Einige Hilfsorganisationen platzieren oft nur ihr Logo auf den Sammelcontainern von Altkleiderfirmen.
Die Altkleiderlüge – Geschäftemacherei mit dem Mitleid
Die Altkleidermafia kriegt die Kleidung quasi zum Nulltarif. Die Geschäftsidee scheint immer attraktiver zu werden. Mit Altkleidern lässt sich mittlerweile gut Kasse machen und illegale Container breiten sich in den Städten aus. Dubiose Händler machen ein Millionen-geschäft, indem sie solche Container aufstellen, die so ähnlich aussehen, wie die Container von gemeinnützigen Organisationen. Für eine Tonne Second-Hand-Ware kriegen sie bis zu 500 Euro. Zig-Tausend Tonnen Altkleider ziehen sie in Deutschland ab und verkaufen sie an die Ärmsten der Armen, zum Beispiel nach Afrika.
Wer sind die Geschäftemacher?
Ein weltweit führendes Unternehmen der Branche ist beispielsweise die SOEX GROUP.
Heute schon für die Herausforderungen von morgen gewappnet zu sein – das zeichnet die SOEX GROUP aus. Als weltweit führendes Unternehmen im Bereich Alttextil-vermarktung und -recycling gibt die SOEX GROUP Alttextilien seit 35 Jahren ein zweites Leben. Wo immer die SOEX GROUP agiert, steht die Verantwortung für die Umwelt und die Lebensqualität der Menschen an erster Stelle.
SOEX Group (Webseite)
Afrika soll den Löwenanteil des Umsatzes von Soex ausmachen. 2010 waren das rund 28 Millionen Euro. Außer Soex haben aber auch zahlreiche andere Exporteure das Riesen-geschäft entdeckt. Alleine in Tansania kommen insgesamt rund 40.000 Tonnen Altkleider aus westlichen Ländern im Monat an, rund 50 Container legal und noch einmal so viel auf den illegalen Handelsrouten, wie ein Insider erzählt. Mitumba nennt man sie hier: die Kleiderspenden. Und einer ihrer größten Umschlagsplätze ist Dar es Salaam, Großstadt mit drei Millionen Einwohnern in Tansania,
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=djXkFedpTrE
Unsere Altkleider als Spende für die Ärmsten der Armen? Die Wahrheit sieht anders aus. Wie konnte es so weit kommen? Es steckt eine genial einfache Geschäfts- und Marketingidee dahinter, die wie eine Gelddruckmaschine funktioniert.
Aus der Dokumentation: Ein Großteil der gespendeten Altkleider wird weiterverkauft. Die Profiteure sind Unternehmen, die mit Secondhand-Garderobe ein knallhartes Geschäft machen. „Wenn ich abends ins Bett gehe, weiß ich wenigstens, dass ich etwas Gutes getan habe“ , sagt stolz ein Mitarbeiter einer deutschen Hilfsorganisation, der die Sammel-container mit Altkleiderspenden leert. „Von hier aus gehen die Sachen direkt in die Katastrophengebiete der Welt“ , erzählt er.
Doch was er offensichtlich nicht weiß: Ein Großteil der gespendeten Altkleider wird in Wahrheit weiterverkauft – zum Kilopreis. Die Profiteure sind Unternehmen, die mit Secondhand-Garderobe ein knallhartes Geschäft machen. Oft verkaufen Hilfs-organisationen auch nur ihr Logo, ihren guten Namen auf den Containern von Altkleiderfirmen. Ein Betrug an jenen, die glauben, Gutes zu tun für die Armen in der Dritten Welt?
Die besten Stücke würden für den Altkleidermarkt in Russland aussortiert, erklärt ein Mitarbeiter, denn dort habe das Geschäft mit gebrauchter Markenwaren Hochkonjunktur. Nur die zweite, dritte oder vierte Wahl gelangt nach Afrika. Immerhin noch 60 Prozent der Kleidung, die in Deutschland für gute Zwecke gespendet wurde. Doch was passiert dort mit den Altkleidern?
Die NDR-Autoren Michael Höft und Christian Jentzsch suchen die Antwort in Tansania. Was sie dort erleben, schockiert: Nicht nur deutsche Firmen und Hilfsorganisationen verdienen gut an den Kleiderspenden, auch für die meist libanesisch-stämmigen Händler in Afrika sind Altkleiderspenden ein lukratives Geschäft. Selbst die Ärmsten der Armen müssen dafür bezahlen.
Früher haben viele von ihnen noch in der einheimischen Textilindustrie gearbeitet, aber die ist mittlerweile abgewirtschaftet. Die Billigsachen aus Europa haben die gesamte Bekleidungsindustrie des Landes in den Ruin getrieben. 50 Container mit Altkleidern werden jeden Monat im Hafen von Dar es Salaam angeliefert. Das sind 20.000 Tonnen, die dem ostafrikanischen Kleidermarkt jede Chance nehmen. Die einzigen Näherinnen, die noch Arbeit haben, sind jene, die XXL-Hosen aus Europa und Amerika auf afrikanische Hungergrößen umnähen…
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Quelle: netzfrauen.org vom 21.09.2014
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