Nach Warnungen einer Hungerkatastrophe, nun die Cholera. Ärzte ohne Grenzen und die WHO befürchten eine Massenseuche im Jemen, denn es fehlt an einer Infrastruktur, die eine Katastrophe des kriegsgebeutelten Landes Einhalt gebieten könnte. Eine Lösung im Konflikt gibt es bisher nicht.
Den Vereinten Nationen nach, ist das kriegsgebeutelte Jemen das ärmste Land in der arabischen Region. Der Bürgerkrieg und die Bombardierungen einer saudisch geführten Allianz haben das Land buchstäblich „ausbluten“ lassen. Im dritten Jahr des Konflikts fehlt es mittlerweile an der notwendigen Infrastruktur. Nur 45 Prozent der Gesundheitszentren im Jemen können genutzt werden. Es fehlt an Personal, Medizin und Ausrüstung.
Ein Offizieller der Weltgesundheitsorganisation gegenüber der Nachrichtenagentur AFP:
Es gab 34 Cholera Todesfälle und 2.022 Fälle akuter Diarrhö in neun Bezirken, während des Zeitraums zwischen dem 27. April und 7. Mai, Sanaa mit eingeschlossen.
Cholera, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, in der vornehmlich der Dünndarm betroffen ist. Verursacht wird die Krankheit durch das Bakterium „Vibrio“ über verschmutztes Trinkwasser oder infizierte Nahrung. Bei einer Nichtbehandlung führt sie mit einer bis zu 70 Prozentigen Wahrscheinlichkeit zum Tod. Die letzte Choleraepidemie in Deutschland gab es 1892 in Hamburg. In Deutschland und auch Österreich ist die Krankheit meldepflichtig.
Besonders in Entwicklungsländern, wo das Trinkwasser nicht richtig vom Schmutzwasser getrennt wird, kann sich die Vibro-Bakterie bilden. Die Inkubationszeit liegt bei bis zu drei Tagen. Es werden drei Stadien im Krankheitsverlauf unterschieden. Ein Brechdurchfall mit Wasserstuhl führt zu akutem Flüssigkeitsverlust.
Im letzten Stadium führt die Krankheit von Benommenheit bis hin zum Koma. Krankheiten, wie Lungenentzündung und Sepsis können auftreten.
Allein in Sanaa wurden 310 Fälle von Cholera registriert. In der Hauptstadt sind die Straßen, durch den Streik der Müllabfuhr, voll von Müll. Durch Starkregen floss Abwasser in die Straßen, die Abwässerkanäle sind verstopft. Ärzte ohne Grenzen (MSF) warnten, dass sich die Epidemie in anderen Provinzen ausbreiten könnte. Bereits in Amran, Hajjah, Al Dahle`und Ibb wurden Fälle gemeldet.
MSF-Teams haben seit dem 30. März mehr als 780 Patienten. Seit Oktober 2016 gab es 23.506 Fälle von Cholera. Schätzungen der WHO zu Folge leben 7,6 Millionen Menschen in einem Risikogebiet für Choleraausbrüche. Dem Konflikt sind bisher mehr als 10.200 Menschen zum Opfer gefallen, mehr als drei Millionen Jemeniten sind auf der Flucht.
Über 60 Prozent der Einwohner sind auf humanitäre Leistungen angewiesen. Die Kritik der EU auf die Bombardierungen des Jemen durch Saudi-Arabien waren bisher verhalten. Saudi-Arabien und die USA werfen dem Iran vor hier einen Stellvertreterkrieg zu führen.
Saudi-Arabien und USA verhandeln über milliardenschwere Waffenkäufe
Berichte von mit der Situation vertrauten US-Regierungsvertretern sagen, dass die Trump-Administration daran arbeitet, Milliarden von Dollars in Waffenverkäufen nach Saudi-Arabien in den nächsten ein oder zwei Wochen durchzudrücken, wobei sie im Auge hat, dass die Verträge vor Trumps Staatsbesuch in Riyadh später in diesem Monat finalisiert sein sollen.
Aufgrund der massiven Todesopfer in der Zivilbevölkerung im Krieg Saudi-Arabiens gegen den Jemen haben einige Kongressabgeordnete und eine Reihe von Menschenrechtsgruppierungen die Vereinigten Staaten von Amerika und andere Waffenlieferanten an Saudi-Arabien dazu gedrängt, bestimmte mit dem Krieg in Verbindung stehende Verkäufe zu streichen aus Angst, dass damit Kriegsverbrechen begangen werden.
Präsident Obama hatte bereitwillig ganz am Ende seiner Amtszeit die Verkäufe ein bisschen eingeschränkt, während Präsident Trump sich seither in die andere Richtung bewegt und betont hat, dass das die Beziehung „reparieren“ werde, die durch die extrem eingeschränkten Schritte seines Vorgängers, das Gemetzel der Saudis zu beschränken, geschädigt worden sind.
Mit den Saudis, die darauf aus sind, immer mehr für Krieg auszugeben, und dem Pentagon, das darauf aus ist, sich am Angriffskrieg gegen den Jemen zu beteiligen, scheint Trumps Administration allzu bereit zu sein, über ein paar Tausend getötete Zivilisten da oder dort hinwegzusehen, besonders wenn das heißt, dass er bei seinem kommenden Staatsbesuch mit milliardenschweren neuen Verkäufen groß angeben kann.
Bundeswehr soll saudische Militärs ausbilden
Die Bundeswehr soll künftig saudische Militärangehörige in Deutschland ausbilden. Ein Abkommen zwischen den Verteidigungsministerien beider Länder dazu wurde am Sonntag beim Besuch von Kanzlerin Angela Merkel in der saudischen Hafenstadt Dschidda unterzeichnet.
Dabei gehe es um die „Möglichkeit, saudi-arabisches Militärpersonal in Einrichtungen der Bundeswehr auszubilden“, hieß es. Zugleich sicherte der saudische Vize-Wirtschaftsminister in einem „Spiegel“-Interview zu, sein Land werde der deutschen Regierung „keine Probleme mehr bereiten mit immer neuen Wünschen nach Waffen“
Angela Merkel ist ihren Wortern nach bereit, zu einem Ende des Bürgerkrieges im Jemen beizutragen. Sie habe mit dem saudischen König Salman bin Abdelasis Al-Saud über das Thema gesprochen, sagte Merkel in Saudi-Arabien.
„Wir können hier sicher unsere Expertise einbringen“, fügte sie hinzu. Deutschland habe Erfahrungen im Jemen. Jedes Engagement müsse aber unter dem Dach der Vereinten Nationen (UN) geschehen.
Siemens soll Saudi-Arabien bei Digitalisierung helfen
Die deutsche und saudische Regierung unterzeichneten in Dschidda zudem eine gemeinsame Absichtserklärung zur polizeilichen Zusammenarbeit. Darüber hinaus soll Siemens Saudi-Arabien beim Vorantreiben des großangelegten Wirtschaftsprogramms „Vision 2030“ helfen.
Der deutsche Konzern soll bei der Digitalisierung Saudi-Arabiens eine wichtige Rolle spielen. Dahinter könnte nach Angaben von Siemens die milliardenschwere Infrastruktur-Ausstattung größerer Städte in Saudi-Arabien stecken. SAP vereinbarte ebenfalls eine engere Zusammenarbeit bei der Digitalisierung des Landes.
Menschenrechte
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beklagte anlässlich des Merkel-Besuchs zunehmende Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien. „Wir sehen einen negativen Trend“, sagte Nahost-Experte René Wildangel der Deutschen Presse-Agentur.
„Es ist mittlerweile so, dass fast alle Menschen in Saudi-Arabien, die sich für die Menschenrechte einsetzen oder kritisch äußern, im Gefängnis sitzen.“ Von Merkel erwartete die Menschenrechtsorganisation, dass sie bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien die Situation von Aktivisten anspricht.
Das tat die Kanzlerin. Gerade was die Todesstrafe oder die Situation des inhaftierten Bloggers Raif Badawi oder vieler anderer anbelange, „werden wir natürlich auch an dem dicken Brett der Menschenrechte bohren“, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem saudischen König Salman. Hier gebe es großen Defizite (Waffenlieferungen: Deutsche Rüstungsexporte sind Beihilfe zu Mord (Video)).
Waffenhandel von Andrew Feinstein
Deutschland die Drehscheibe des Waffenhandels: Parteien und Panzer sind Petro-Dollar von Walter Bolsinger
Die illegalen deutschen Waffengeschäfte und ihre internationalen Verflechtungen. Hundert Jahre Kriegskartell von Jürgen Roth
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=EVXMKYn62J8
Video: Jürgen Grässlin – Meister des Todes: zwischen Waffenexporten, Christenverfolgung und Flüchtlingen
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com/antikrieg.com/mdr.de am 10.05.2017
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