Zunehmende Konzentration der weltweiten Agrarflächen in Händen von Großkonzernen. Kleinbauern bearbeiten lediglich 25 Prozent.
Die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und anderen internationalen Institutionen verbreiteten Daten zu den Besitzverhältnissen landwirtschaftlicher Nutzflächen spiegeln das Gegenteil der Realität wieder, beklagt die Nichtregierungsorganisation GRAIN in einer Studie, die sie unlängst in ihrem Hauptsitz in Barcelona vorstellte.
Der Direktor der FAO, José Graziano da Silva, habe bei der Veranstaltung zum dies-jährigen „Internationalen Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe“ verkündet, dass sich ungefähr 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in der Hand von Familienbetrieben befinden. Die Notwendigkeit umfassender Landreformen habe dementsprechend in da Silvas Eröffnungsrede keinerlei Erwähnung gefunden, so GRAIN.
Die tatsächlichen Verhältnisse sind nach Angaben der spanischen Organisation jedoch von einer weltweit weiterhin rasant zunehmenden Konzentration der Agrarflächen in den Händen von Großkonzernen geprägt. So bewerkstelligen die Kleinbauern die Versorgung von über 50 Prozent der Menschen weltweit auf lediglich 25 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzflächen. Eine Ausnahme bilde China, wo sich tatsächlich 70 Prozent der Ackerflächen im Besitz von Familienbetrieben befänden.
Aus der Studie geht laut Henk Hobbelink, einem der Koordinatoren der Nichtregierungs-organisation, auch hervor, dass die Kleinbauern derzeit durch die Konzentration von Ländereien „in den Händen der Reichen und Mächtigen“ rapide ihr Ackerland verlieren. Die große Mehrheit der Bauernfamilien hätten heute weniger als zwei Hektar Land zum bearbeiten und dieser Anteil werde immer geringer. „Wenn wir diesen Trend nicht umkehren, wird die Welt ihre Fähigkeit, sich selbst zu ernähren verlieren“, sagte Hobbelink.
In ihrem Bericht widerlegt GRAIN zudem diejenigen Stimmen, die Hungernöte in zahlreichen Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas nicht etwa auf den Landraub und die zunehmende Ausrichtung der betroffenen landwirtschaftlichen Produktion auf den Export zurückführen, sondern einen Mangel an industrieller Massenproduktion als Ursache sehen. Die Analysen der statistischen Daten hätten ergeben, dass kleinbäuerliche Betriebe um ein vielfaches produktiver sind als industrielle Großbetriebe, heißt es dazu in dem Bericht. Zudem spielten Frauen weiterhin eine fundamentale Rolle bei dem kleinbäuerlichen Lebensmittelanbau. Ihre Situation bleibe allerdings weiterhin prekär.
Die Organisation GRAIN, die sich weltweit gegen Landraub einsetzt und soziale Bewegungen unterstützt, betont im Zusammenhang mit dem Phänomen des Land Grabbings – der illegitimen oder illegalen Aneignung von Land – auch die Tatsache, dass die betroffenen Kleinbauern hier nicht nur von einem Territorium vertrieben werden, das ihnen ihr wirtschaftliches Überleben garantiert, sondern das auch einen großen Teil ihrer Identität ausmacht.
Die Gewalt gegen jene Menschen, die sich gegen den Raub ihres Lebens- und Anbauraumes wehren, nimmt laut Marina dos Santos, Koordinatorin der brasilianischen Bewegung der Landarbeiter ohne Boden sowie von der internationalen Kleinbauer-bewegung Vía Campesina, erschreckende Ausmaße an und führt nur bei einer Minderzahl der Gewaltattacken und Ermordungen zu juristischen Untersuchungen.
Quelle: amerika21.de vom 12.07.2014
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Erschüttern wird es unsere Nachfahren! Die jagen dann Land und Natur-Räuber! Monsanto und Banken, wie auch Geldnärrische Politiker stehen an oberster Stelle!!
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