Die Folgen des Wetterphänomens El Niño sind weltweit zu spüren, doch langsam geht ihm die Puste aus. Stattdessen wird bald La Niña erwartet, ebenfalls mit weitreichenden Folgen.
Die Folgen von El Niño sind enorm: Von Indien über Südostasien bis nach Australien gibt es Dürren, Mißernten und Waldbrände. Zugleich entwickelten sich über dem warmen Meerwasser mehr Taifune als sonst (Bild: Das Wetterphänomen La Niña wird der US-Küste mehr Wirbelstürme bringen. In Südamerika wird es weniger Niederschläge geben. Dafür in Südostasien umso mehr).
Durch das Ausbleiben des kühlen Tiefenwassers starben vor der Küste Perus Fische. In einigen Regionen Amerikas gab es Überschwemmungen, in Kalifornien konnten aufgrund der Niederschläge hingegen die Wasserreservoire wieder aufgefüllt werden (Nestlé bezahlt nur 524 $ für 100 Millionen Liter kalifornisches Trinkwasser (Video)).
Ob auch die Dürre in Äthiopien auf El Niño zurückzuführen ist, ist noch umstritten.
Nun wird für den Herbst La Niña („span. das Mädchen“) sozusagen als kleine Schwester erwartet. Zumindest in der Vergangenheit war dies bei starken El Niños oft der Fall.
Starke El Niños seien aufgrund ihrer Wucht rasch in die Kältephase gekippt, berichtete NOAA-Mann Mike McPhaden. Nach dem letzten Super-El-Niño hätte sich im Frühjahr 1998 der tropische Pazifik binnen eines Monats um acht Grad abgekühlt.
Schon jetzt zeigen Satellitenmessungen eine Zunge kühlen Wassers, die im Ostpazifik vor Mittelamerika erschienen ist. Auch im Westen des Ozeans sei die Warmwasserschicht bereits auf 50 Meter ausgedünnt, berichtet McPhaden. Aus der Tiefe dringe eine Kaltwasserwalze.
Die Oberfläche des Pazifiks kühlt bereits ab. Den Umschwung kann man sich im Prinzip so vorstellen, wie die Rückkehr zu sehr intensiven normalen Bedingungen.
Die Passatwinde wehen kräftiger. Mehr kaltes Tiefenwasser als üblich wird vor der Küste Südamerikas nach oben befördert, zugleich ist das Wasser vor Australien und Indonesien wärmer als im Mittel.
(Oben La Niña, unten El Niño)
Während der vergangenen La Niña-Phasen gab es aufgrund des warmen Meerwassers vor allem im Westpazifik kräftige Niederschläge und Überschwemmungen (Golfstrom-Anomalie: Nordatlantik ungewöhnlich kalt).
Vor allem in Ecuador und Peru hatten die Menschen hingegen mit einer Dürre zu kämpfen. Im Bereich der Karibik entwickelten sich mehr Hurrikane, im Pazifik hingegen weniger.
Die Folgen von El Niño offenbarten sich in den letzten Monaten auf dramatische Weise (Extremwetter: Was Sie über den Super-El-Niño 2015 wissen müssen).
- Länder in Mittelamerika, etwa Honduras, Guatemala und El Salvador, erlebten katastrophale Dürre. El Salvador rief vergangene Woche den Trinkwassernotstand aus.
- Auch Ernteschwund in Südafrika, Australien, Neuseeland, Indonesien, Chile, Indien und Japan dürfte im Wesentlichen El Niños Schuld sein.
- In Indonesien brannten aufgrund der Dürre monatelang Wälder, die Feuer verwüsteten riesige Landstriche.
- Vor Südamerika blieben die Fischschwärme aus, Robben und Seevögel verhungerten; die Fischerei litt.
- In Südafrika starben aufgrund der Dürre Tausende Wildtiere.
- Das tropische Wasser heizte sich so stark auf, dass sich symbiotische Algen von Korallen lösten, sodass ganze Korallenriffe erbleichten; etwa im Great Barrier Reef vor Australien . Wie gut sie sich nach der Abkühlung des Ozeans erholen werden, ist unklar.
- Paraguay erlebte Überflutungen wie seit Jahrzehnten nicht.
- Die ozeanische Hitze ließ über dem Pazifik gewaltige Mengen Wasserdampf aufsteigen, dessen Wärmeenergie so viele Taifune und Hurrikane über den Pazifik entfachte wie selten zuvor. Schwer getroffen wurden unter anderem die Philippinen und zahlreiche Südseeinseln .
- Venezuela meldet Stromengpässe, weil der Pegel des größten Wasserkraftwerks aufgrund der Dürre stark gesunken ist.
- Ob die katastrophale Hungersnot in Äthiopien auch mit El Niño zusammenhängt, ist unklar – die Fernwirkungen des pazifischen Wetterphänomens sind oft schwer zu deuten .
Video:
El Niño brachte aber auch Vorteilhaftes :
- In Kalifornien fiel der ersehnte Regen, er füllte die von Dürre geleerten Trinkwasserreservoire (Wettermanipulation: Los Angeles »impft« Wolken seit über einem halben Jahrhundert (Videos)).
- Der Winter an der Westküste der USA und Kanadas verlief so mild, dass Heizkosten und Energie gespart wurden.
- Die pazifische Wärme fachte Scherwinde an, die über dem Atlantik Hurrikane zerzausten, bevor die richtig aufdrehen konnten – hier herrschte Hurrikanflaute
Video: Zeichen der Veränderung
Zusammengefasst: Das Wetterphänomen El Niño hat in den vergangenen Monaten so schwer gewütet wie selten zuvor. Forscher listen die entstandenen Katastrophen durch Dürren und Stürme in der Pazifikregion auf.
Nun scheint die pazifische Wetterschaukel ins andere Extrem umzuschlagen – La Niña kommt. Wieder wären Unwetter die Folge („Wetterkerze“ als Orakel: Droht ein Jahrtausendwinter?).
Literatur:
Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski
What in the world are they spraying – Die Wahrheit über Chemtrails und Geo-Engineering
Löcher im Himmel. Der geheime Ökokrieg mit dem Ionosphärenheizer HAARP von Jeane Manning und Nick Begich
Von Klimawandel, Geisterwolken und Chemtrails
Quellen: PublicDomain/SPON/wetteronline am 22.04.2016
Weitere Artikel:
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