Für die Ostküste der USA gilt eine Flutwarnung. Grund dafür ist der extrem starke Hurrikan Joaquin – er weht mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde. Das Schlimmste bleibt den USA wohl erspart. Nach einer dramatischen Wende nimmt er jetzt allerdings Kurs auf Europa.
Der extrem starke Hurrikan Joaquin stürmt südöstlich der USA mit Windgeschwindigkeiten bis 230 Stundenkilometern und Sintflutartigen Regenfällen. Die Ostküste wird er wohl verschonen – jetzt aber zittert Europa vor dem heftigen Sturm. Nach Berechnungen des Weather Channel dreht Joaquin nämlich ab und nimmt Kurs auf die Britischen Inseln.
Die Stärke des Hurrikans wird sich zwar auf seinem Weg über den Atlantik abschwächen. Meteorologen warnen dennoch vor Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern. Die Daten decken sich auch mit Voraussagen des National Hurricane Center in den USA.
Hurrikan «Joaquín» wütet an US-Ostküste
Er ziehe mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern voran. In den kommenden Tagen sei mit einer schrittweisen Abschwächung zu rechnen. Der Sturm befand sich gestern nördlich der Bahamas und 900 Kilometer südwestlich der Bermudainseln. Heute sollte er den Angaben zufolge westlich an den Bermudainseln vorbeiziehen.
Seit Donnerstag hat «Joaquin» laut einem Medienbericht vier Menschenleben gefordert. Im Bundesstaat North Carolina sei eine Person von einem umstürzenden Baum erschlagen worden, berichtete der Fernsehsender CNN. Drei weitere Menschen starben demnach bei Unglücken im benachbarten South Carolina.
Auf den Bahamas hatte der Hurrikan Häuser zerstört sowie Stromausfälle und Überschwemmungen verursacht. Auf den Bahamas müsse weiter mit stürmischen Winden und heftigem Regen gerechnet werden, erklärte das Hurrikanzentrum.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=TOV1aLwDIn0
Frachtschiff verschollen
Die US-Küstenwache setzte ihre Suche nach einem seit Donnerstag vor der Küste der Bahamas verschollenem Frachtschiff fort. Sie ortete einen Rettungsring, der vom verschwundenen Containerschiff stammt. Dieser sei am späten Samstagabend (Ortszeit) etwa 75 Meilen nordöstlich der letzten bekannten Position der «El Faro» entdeckt worden.
Eine Helikopter-Besatzung habe den Ring aus dem Wasser geborgen, etwa 120 Seemeilen (rund 220 Kilometer) nordöstlich der Bahamas-Insel Crooked Island. Die mehr als 200 Meter lange «El Faro» war im Sturm nahe den Bahamas mit 33 Menschen an Bord in Seenot geraten. Zuletzt hatte es am Donnerstag Kontakt zu dem Schiff gegeben, als die Besatzung – 28 US-Amerikaner und fünf Polen – einen Hilferuf absetzte. Die «El Faro» war auf dem Weg von Florida nach Puerto Rico.
(Aktuelle Position vom Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von 259km/h)
Regen in «historischem Ausmass»
Im US-Osten richteten sich derweil Millionen Menschen nahe der Atlantik-Küste auf starke Regenfälle und Überschwemmungen ein. Vor allem im Bundesstaat South Carolina drohten nach Vorhersagen des Nationalen Wetterdienstes am Wochenende Niederschläge in «historischem Ausmass». Hier sowie in North Carolina, Virginia und New Jersey wurde bereits vorsorglich der Notstand ausgerufen.
Grund für die erwartete Misere ist aber weniger der Hurrikan «Joaquin»: Er wird entgegen ersten Befürchtungen nicht auf die US-Küste prallen, sondern steuert auf das offene Meer. Vielmehr hat sich ein Tiefdruckgebiet über dem Festland festgesetzt, das manchen Regionen innerhalb von fünf Tagen mehr als 30 Zentimeter Niederschlag bescheren könnte.
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«Das ist nicht irgendein Regen»
«Joaquin» bringt aber zusätzliche Regenfälle und dürfte trotz seiner sicheren Entfernung vom Festland teils hohe Wellen an die Küste peitschen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Boden in den bedrohten Gebieten nach überdurchschnittlich starken Niederschlägen in den vergangenen Wochen kaum mehr aufnahmefähig ist.
Erwartet wurden neben teils schweren Überschwemmungen auch verbreitete Stromausfälle. «Das ist nicht irgendein Regen», zitierte der Sender CNN die Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley. «Das wird der schlimmste Regen, den wir jemals erlebt haben.»
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Im von Ausläufern des Hurrikans «Joaquin» aufgerauten Atlantik vor der Küste von New York kamen zwei Männer bei einem Bootsunglück ums Leben. Bei starkem Regen und hohen Wellen seien die beiden 42 und 49 Jahre alten Männer gemeinsam mit drei weiteren in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) in einem kleinen Boot auf die Jamaica-Bucht im Stadtteil Queens herausgefahren, berichteten US-Medien. Das Boot kenterte.
Literatur:
Veränderung des Golfstroms. Auswirkungen und Risiken für Europa von Vitus Wahlländer
Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski
Die seltsamsten Orte der Welt: Geheime Städte, Wilde Plätze, Verlorene Räume, Vergessene Inseln von Alastair Bonnett
Löcher im Himmel. Der geheime Ökokrieg mit dem Ionosphärenheizer HAARP von Jeane Manning und Nick Begich
Quellen: Focus/blick.ch vom 03.10.2015
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