In den USA darf man die Wirklichkeit beschreiben, was man in Deutschland nicht darf. Auch das hier Geschilderte kann man ohne Weiteres auf Deutschland übertragen. Außerdem fällt der sachliche, ruhige Ton dieses Beitrags auf.
Trotz Milliarden Dollar der US-Bundesregierung und der US-Staaten an Subventionen können Solarenergie-Projekte nicht die Versprechungen ihrer Unterstützer halten hinsichtlich der Strommenge, die sie erzeugen sollten.
Das Solarenergie-Projekt Ivanpah (Bild), errichtet für 2,2 Milliarden Dollar, in der Mojave-Wüste in Kalifornien beispielsweise sollte eigentlich über eine Million Megawattstunden Strom erzeugen – pro Jahr. 15 Monate nach Betriebsbeginn berichtet das US-Energieministerium, dass das Werk nur etwa 40% dieser Menge erzeugt.
In Ivanpah findet eher die Solarthermie-Technologie Anwendung und nicht die traditionelle Stromerzeugung mit Solarpaneelen. In Ivanpah reflektieren über 170.000 Spiegel die Sonnenstrahlen zu Energietürmen [power towers] – im Prinzip turmhohe Boiler – wobei Dampf erzeugt wird, der wiederum Turbinen antreibt. Ivanpah wurde von BrightSource Energy Inc. gebaut und von NRG Energy Inc. betrieben. Das Solarkraftwerk war als zuverlässiger als traditionelle Solarpaneel-Felder angepriesen worden, teilweise weil es mehr an konventionelle Kohle- und Gaskraftwerke erinnert.
Ungeprüfte Technologie, viele neue Erfahrungen
Die neue Technologie hat sich als angefüllt mit Defekten und Störungen erwiesen. Zerbrochene und nicht funktionierende Ausrüstung sowie fehlende Erfahrung beim Betreiben haben die Fähigkeit von Ivanpah, sein volles Potential zu erreichen, zum Stillstand gebracht. In MarketWatch vom 13.6.2015 berichtet Randy Hickock, ein leitender Vizepräsident bei NRG: „es gibt bei Ivanpah noch sehr viel mehr durch Erfahrung zu lernen“.
MarketWatch berichtet weiter: „Eine große Fehlkalkulation war, dass das Kraftwerk viel mehr Dampf erfordert, um gleichmäßig zu laufen, als ursprünglich gedacht. Das geht aus einem Dokument hervor, das die California Energy Commission verbreitet hat. Anstatt das Kraftwerk jeden Tag vor Sonnenaufgang hochzufahren durch eine Stunde langes Verbrennen von Erdgas zur Dampferzeugung braucht Ivanpah mehr als viermal so lange Hilfe durch fossile Treibstoffe, um das Kraftwerk jeden Morgen zum Laufen zu bringen“.
Unabhängig davon hat der Ort weniger Sonnenlicht empfangen als die Planer projiziert hatten.
Ein großes Solarthermie-Kraftwerk in Arizona, vor zwei Jahren errichtet von Abengoa SA aus Spanien, hat ebenfalls die Erwartungen nicht erfüllt. Das Kraftwerk liefert höchstens die Hälfte der eine halbe Million Kilowattstunden Strom jährlich, die versprochen worden waren.
Solarthermie ist ,zu teuer‘
Die Entwickler von Solarthermie einschließlich Abengoa und BrightSource errichten derzeit neue Kraftwerke in Südafrika, Chile und China. Aber wie MarketWatch berichtet, sagt Lucas David, Ökonomieprofessor an der University of California in Berkeley, dass es unwahrscheinlich sei, dass weitere derartige Projekte in den USA erbaut werden.
„Ich erwarte keine große Menge Solarthermie. Das ist einfach zu teuer“, sagte er.
Trotz einer ungeheuren Masse an Subventionen deckt Solarenergie, egal ob durch traditionelle Solarpaneele oder durch Solarthermie weniger als 1% der Stromnachfrage in den USA. Solarpaneele bieten jedoch sechs mal mehr Energie als Solarthermie-Kraftwerke und, obwohl immer noch teurer als traditionelle Kraftwerke, kostet deren Bau etwa halb so viel wie die Solarthermie-Rivalen.
Solarthermie-Kraftwerke und Felder mit Solarpaneelen haben bedeutende Auswirkungen auf die Umwelt, was ihre Übernahme und weitere Entwicklung verlangsamt. So wurde das Ivanpah-Kraftwerk erst mit vielen Monaten Verspätung in Betrieb genommen. Außerdem mussten Millionen Dollar für den Naturschutz aufgewendet werden, um beispielsweise die gefährdete Wüstenschildkröte zu schützen. Nach der Inbetriebnahme stellten Biologen der Regierung fest, dass Vögel, die durch die reflektierten Strahlen fliegen, in der Luft geröstet werden.
Sei es nun hinsichtlich Ökologie oder Ökonomie – die Kosten von Solarenergie sind hoch, und die Menge des gelieferten Stromes bleibt weit hinter den Erwartungen zurück.
Verweis:
H. Sterling Burnett, Ph.D. is managing editor of Environment & Climate News.
http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/07/20/solar-power-still-disappointing
Desaströse Planung: Deutsche Windparks überlasten das Stromnetz…
… „ist an seinen Grenzen“ … Knapp 50.000 Mal mussten Umspannwerke in Schleswig-Holstein im Mai ihre Leistung reduzieren – – Rekord!
Der Norddeutsche Rundfunk online berichtete in der vorigen Woche, wie das Stromnetz in Norddeutschland einen dramatischen Engpass durchlaufen hat, der vor einer Woche zu einer Überlastung der Überlandleitung Flensburg – Niebüll geführt hat.
Die Überlastung war Folge einer Energieflut von Windparks in der Nordsee, nachdem der Wind etwas aufgefrischt hatte. Ungewöhnlich an diesem Fall ist jedoch, dass es keinen Sturm gab und die Überlastung bei normalen Windfluktuationen aufgetreten war. Folglich zeigt dieser Vorgang die zunehmende Volatilität des Windes als Energiequelle, selbst unter normalen Wetterbedingungen.
An seinen Grenzen
Es zeigt sich, dass Eingriffe in Stromnetze zur Abwehr eines flächendeckenden Stromausfalls nicht Neues in Deutschland sind. Der NDR schreibt, dass Energieingenieur Stefan Hackbusch am Netz-Kontrollzentrum in Norddeutschland immer öfter intervenieren muss, selbst bei nur moderaten Windverhältnissen. Der norddeutsche Rundfunksender schreibt: „Wegen des starken Ausbaus von Windparks ist das Stromnetz in Norddeutschland an seine Grenzen gestoßen“.
50.000 Eingriffe im Mai
Da der Wind ohne große Vorwarnung auffrischt, müssen die Ingenieure an den Kontrollzentren ständig auf der Hut und jederzeit bereit sein, minutenschnell zu reagieren und in das Stromnetz einzugreifen, falls es Energiespitzen (oder -abfälle) bis in gefährliche Bereiche gibt. Um eine Überlastung des Netzes zu verhindern, müssen die Kontrollzentren Windparks oftmals abregeln, bis die Energieausbeute wieder ein sicheres Niveau erreicht hat. Diese ungeplanten Abregelungen von Windparks kommen immer öfter vor. Der NDR schreibt: „Abschalten musste man in letzter Zeit immer häufiger, wie die Arbeiter am Kontrollzentrum bestätigen. Transformator-Stationen in Schleswig-Holstein mussten ihren Output im Mai 50.000 mal reduzieren – ein Rekord!“.
„Abfall-Strom“ vermehrt sich explosionsartig
Nicht nur die Netzstabilität ist ein Problem, sondern auch „Abfall-Strom“ wächst auf astronomische Mengen. Der NDR zitiert die Bundesnetzagentur, der zufolge 555 Gigawattstunden erneuerbarer Energie im Jahre 2013 wegen Überlastung nicht verbraucht worden sind und der Überschuss entsorgt werden musste. Der Trend von „Abfall-Strom“ explodiert, schreibt der NDR. Infolge der Provisionen des Einspeisetarif-Gesetzes im Rahmen des EEG muss Abfall-Strom aber immer noch bezahlt werden. Das bedeutet, dass die Verbraucher für etwas bezahlen, das niemals ausgeliefert wird. Verbraucher werden auch gezwungen, für den Strom zu zahlen, der nicht erzeugt wird, wenn ein Windpark abgeregelt wird. Die Betreiber von Windparks bekommen ihr Geld auf jeden Fall, egal ob sie gerade Strom einspeisen oder nicht.
Der Netzengpass verhindert Neuinstallationen
Eine Lösung des Überlastungsproblems in Deutschland durch die unkontrollierbaren Quellen Wind und Sonne wäre es, das nationale Stromnetz in Deutschland erheblich auszuweiten, so dass der in Nord- und Ostsee erzeugte Strom in den industrialisierten Süden geleitet werden kann, wo die Nachfrage groß ist. Aber auch hier gilt, dass die Kosten des Baus solcher Überlandleitungen astronomisch sind, und die Genehmigungen durchlaufen ein bürokratisches Durcheinander. Außerdem wächst die politische Opposition gegen diese Leitungen rapide. Experten zufolge liegt die optimistischste und früheste Schätzung des Zeitpunktes der vollständigen Fertigstellung einer solchen Fernleitung beim Jahr 2022. Dies sieht inzwischen jedoch total unrealistisch aus, eine unrealistische Hoffnung.
Angesichts der Umstände, dass das deutsche Stromnetz oftmals hoffnungslos überlastet und eine wirkliche Ausweitung nicht abzusehen ist, sieht die Zukunft für Erzeuger von Wind- und Solarstrom düster aus. Ohne irgendeine Stelle, zu der man die Energie leiten könnte, besteht auch keine Notwendigkeit für neue Installationen. Aufträge und Verträge für neue Projekte trocknen aus, und die Wind- und Solarunternehmen werden inzwischen hart getroffen.
Kommentar des Übersetzers zu diesem Beitrag:
Das ist schon bemerkenswert, dass man von diesen Vorgängen nur aus einem angelsächsischen Blog erfährt. Der NDR hat sich mit diesem Bericht sehr weit vorgewagt – mal sehen, ob er wieder zurück gepfiffen wird.
Die „Süddeutsche Zeitung“ trompetet unverdrossen die „absolute Zukunft“ von Wind- und Solarenergie in die Welt. Bezeichnend ist auch, dass ich von diesem Problem in der SZ noch nie etwas gelesen habe. Ich denke, auch diese Umstände werden wie bei Klima in der SZ rundweg geleugnet. Als ob sich ein Tatbestand durch Leugnen aus der Welt schaffen ließe.
„Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!“ (Wilhelm Busch in ,Max und Moritz‘). Wenn es für uns alle nicht so schlimme Folgen hätte, könnte man sich über die ziemlich sichere Bauchlandung der SZ schon mal in Schadenfreude ergehen.
Literatur:
Die Energiewende ist schon gescheitert von Günter Keil
Der Grüne Blackout: Warum die Energiewende nicht funktionieren kann von Alexander Wendt
Energiewende – Zweite industrielle Revolution oder Fiasko?: Über die Illusion, 80 bis 100 Prozent des Stroms über alternative Energien gewinnen zu können von Erhard Beppler
Quellen: PublicDomain/eike-klima-energie.eu/ vom 23.07.2015
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