MH370: Das Flugzeug, das niemand findet

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Vor einem Jahr verschwand die Boeing der Malaysia Airlines vom Radar. Bis heute ist kein Wrackteil gefunden worden. Die Suchaktion steht auf der Kippe.

Bei Flugzeugabstürzen ist das keine Seltenheit: Erst verschwinden die Flugzeuge vom Radar, dann beginnt die Suchaktion. Trümmer werden gesichtet, geprüft, verworfen, gesichtet, bestätigt, geborgen. Doch genau ein Jahr nach dem die Boeing 777-200 mit der Flugnummer MH370 der Malaysia Airlines am 8. März 2014 von den Bildschirmen der Flugkontrollen verschwunden ist, gibt es immer noch kein Trümmerteil, keine Ölspur, die dem Passagierjet zugeordnet werden kann. „Mit großer Betroffenheit und Bedauern muss ich Sie informieren, dass Flug MH370 nach diesen neuen Informationen im südlichen Indischen Ozean endete“, sagte Regierungschef Najib Razak am 24. März den Angehörigen der Vermissten. Ob er recht hat steht noch immer nicht fest. Die Suche läuft noch, vor allem im Indischen Ozean unter australischer Führung.

Wo wird derzeit gesucht?

Die Maschine flog nach dem letzten Kontakt noch rund sieben Stunden Richtung Süden. Nach der Auswertung von Satellitendaten liegt die Absturzstelle etwa 2000 Kilometer westlich der australischen Stadt Perth im Indischen Ozean. Das Suchgebiet umfasst eine Meeresoberfläche von etwa 60.000 Quardatkilometern.

Dort wird seit Monaten mit ferngesteuerten Unterwasservehikeln gesucht. „Alle vier beteiligten Schiffe werden ihre Aktivitäten auch am Jahrestag fortsetzen“, sagte Scott Mashford von der Koordinantionsstelle für die Suche (JACC) in Canberra. „Wir tun alles Menschenmögliche, um MH370 zu finden. Das Terrain ist komplex, mit Wassertiefen bis zu 6.000 Metern, es gibt Berge mit schmalen Kämmen, tiefe Spalten und 2000 Meter steil abfallende Kliffe“, sagt Mashford.

Wie lange wird die Suche noch weitergehen?

24.000 Quadratkilometer Meeresboden seien dabei bereits abgesucht worden. „Das sind 40 Prozent des als Priorität ausgewiesenen Suchgebiets“, teilte die Koordinationsstelle mit. Die Suche im gesamten Gebiet dürfte nach ihren Berechnungen im Mai abgeschlossen sein. „Wenn bis dahin keine Wrackteile gefunden werden, werden die Regierungen von Australien, Malaysia und China über die nächsten Schritte entscheiden“, sagte Mashford.

Auch ein vorzeitiges Ende der Aktion scheint nicht ganz vom Tisch. „Wir können natürlich nicht für immer weitersuchen“, sagte etwa der Verkehrsminister und Vize-Ministerpräsident Australiens, Warren Truss, in einem Reuters-Interview. Australien verhandle in der Sache bereits mit China und Malaysia. Es werde geprüft, die Suche in den nächsten Wochen zu beenden. Aus Rücksicht auf die Angehörigen der Vermissten werden Spekulationen über ein Ende der Suchaktion aber häufig auch zurückgewiesen.

Was hat die Suche bisher gekostet?

Australien hat nach Angaben von Mashford zunächst 90 Millionen australische Dollar (63 Millionen Euro) für die Suche zur Verfügung gestellt, Malaysia umgerechnet bis zu 42 Millionen Euro. Die tatsächlichen Kosten hingen von der Länge der Suche ab und davon, welches möglicherweise kostspielige Gerät noch eingesetzt werden muss.

Welche Theorien über das Verschwinden gibt es?

Was an Bord passiert sein könnte, ist Gegenstand vieler Theorien. Die Faktenlage ist dünn. Die Boeing verschwand rund zwei Stunden nach dem Start von den Radarschirmen. Sie war um 0.41 Uhr Ortszeit (17.41 MEZ) gestartet. An Bord waren nach Angaben der Airline zwölf Besatzungsmitglieder und 227 Passagiere aus insgesamt 14 Ländern. 153 Passagiere stammten aus China. Die Maschine verlor den Kontakt zur Flugaufsicht eine Minute vor Erreichen des vietnamesischen Luftraums. Die Abmeldung erfolgte um 1.19 Uhr.

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Ein von Cockpit eingeleiteter Richtungswechsel noch vor dem letzten Funkkontakt nährt die Spekulationen. Der Richtungswechsel erfolgte mindestens zwölf Minuten, bevor sich Co-Pilot Fariq Abdul Hamid mit den Worten „Alles klar, gute Nacht“ von den Fluglotsen verabschiedete, berichteten mehrere Medien. Das wäre um 1.07 Uhr Ortszeit gewesen.

Der Flug dürfte spätestens achteinhalb Stunden nach dem Start abgestürzt sein. Genau so lange habe der Treibstoff an Bord gereicht, hieß es aus dem malaysischen Verkehrsministerium; das wäre zwischen 1.11 Uhr und 2.15 Uhr unserer Zeit gewesen.

Hier ein paar der Theorien zum Absturz:

Das Feuer

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An Bord war zwar eine Ladung mit gut 200 Kilogramm hoch brennbaren Batterien. Ein Feuer hätte womöglich die beiden Kommunikationssysteme zerstören können – aber die Piloten hätten zuvor im Cockpit Alarm gehört und über Funk eine Notsituation gemeldet, sagen Piloten. Hätten toxische Dämpfe oder ein Druckabfall Passagiere und Crew bewusstlos gemacht, hätte die Maschine nach dem letzten Radarkontakt nicht zwei abrupte Kursänderungen nehmen können.

Der Terrorist

Als die Kursänderungen eine Woche nach dem Verschwinden enthüllt wurden, sagte Malaysias Regierungschef Najib Razak: „Diese Bewegungen deuten auf absichtliches Eingreifen durch jemanden an Bord hin.“ Die Ermittler haben alle Passagiere und Besatzungsmitglieder unter die Lupe genommen. Niemand hatte Terror-Sympathien oder -Verbindungen, auch die beiden Iraner nicht, die mit gefälschten europäischen Pässen an Bord waren. Keine Terrororganisation hat sich je zu einem Anschlag bekannt.

Der Schurkenstaat

Der US-Amerikaner Christopher Green behauptet in einem auf YouTube populären Video, allerdings ohne jedwede Indizien, dass ein Schurkenstaat die Maschine gekapert habe. Die Boeing würde mit Atomwaffen ausgestattet und eines Tages auf eine US-Stadt gelenkt werden, so die Theorie. Der US-Autor Jeff Wise vermutet die Maschine dagegen in russischen Händen und spekuliert wild über abwegige Motive.

Das FBI

Das FBI taucht immer bei Verschwörungstheorien auf: Die USA seien hinter etwas her gewesen, das an Bord war, meint der chinesische Blogger He Xin. Die US-Botschaft in Kuala Lumpur sah sich sogar genötigt zu dementieren, dass das Flugzeug auf dem US-Stützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean landete. Ex-Airline-Chef und Buchautor Marc Dugain kombiniert diese Theorien zu seiner Version: Hacker manipulierten die Bordcomputer von außen und lenkten die Maschine auf den US-Stützpunkt, vor dem das US-Militär die Maschine abschoss.

Der Irrtum

Die Maschine kann aus Versehen abgeschossen worden sein, behauptet der britische Autor Nigel Cawthorne. Bei einer damals stattfindenden thailändisch-amerikanischen Militärübung im Südchinesischen Meer sei scharfe Munition verwendet worden. Die Geschichte vom stundenlangen Flug in Richtung Süden sei erfunden worden, um sicherzustellen, dass das Wrack an falscher Stelle gesucht und nie gefunden wird. Seriöse Experten zweifeln nicht an den Angaben der Satellitenfirma Inmarsat, die Stunden nach dem Verschwinden Daten von der Maschine auffing.

Der Piloten-Suizid

Dass der Pilot selbst die Maschine ins Verderben gelenkt hat, halten mehrere erfahrene Unfallermittler für die wahrscheinlichste Variante. Sie äußerten sich in einer Dokumentation des Senders National Geographic: Der Pilot dirigiert den Kopiloten unter einem Vorwand aus dem Cockpit, nimmt eine Sauerstoffmaske, löst in der Kabine einen Druckabfall aus, der alle ins Koma versetzt und fliegt Richtung Süden, bis die Maschine mit leeren Tanks abstürzt. Warum würde aber jemand auf Suizid-Mission die Maschine so lange fliegen lassen?

Hat die Luftfahrtbranche aus dem Fall gelernt?

Für eine lückenlose Ortung über den Weltmeeren seien Dutzende Satelliten nötig, sagte der Generaldirektor des Luftfahrtverbands Asien-Pazifik AAPA, Andrew Herdman, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO empfahl Anfang Februar zunächst, dass Piloten sich bei Ozeanüberflügen künftig statt stündlich vierteilstündlich melden. Diese Meldungen erfolgen bis heute über altmodischen Funkkontakt.

Neben einer häufigeren Ortung sollen die Aufzeichnungsgeräte der Flug- und Cockpitdaten (Blackbox) und die dazugehörigen Notsignalsender zum Auffinden von verunglückten Maschinen verbessert werden, sagt Herdman. Die Batterien der Notsignalsender sollen künftig deutlich länger als für 30 Tage Energie haben – etwa für drei Monate. Die Stimm-Aufzeichnungsgeräte für die Cockpit-Gespräche sollen statt zwei mehr Stunden aufzeichnen, und die technischen Daten aus dem Flugdatenschreiber sollen möglichst schon während des Flugs an eine Bodenstation übermittelt werden.

Im Gespräch seien auch Black Boxes, die sich im Fall einer Katastrophe vom Flugzeug lösen und beispielsweise an die Wasseroberfläche treiben, statt im Wrack unterzugehen. Problematisch sei es aber, wenn sie sich versehentlich lösten und so einen Unfall auslösten.

Quellen: APA/diepresse.com vom 05.032.2015

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2 comments on “MH370: Das Flugzeug, das niemand findet

  1. Epoch Times: Flug MH370: Jacob Rothschild erhält alle Patente für implantierbare Microchips

    Unter den Passagieren an Bord des verschwundenen Malaysia Airlines Flug MH370 befanden sich 20 Chinesen die alle bei der US-Firma „Freescale Semiconductor“ arbeiteten. Vier dieser 20 Mitarbeiter besitzen die Rechte an einem US-amerikanischen Patent. Das Patent beinhaltet auch die Nutzung für implantierbaren Microchips. Diese Microchips sollen letztendlich als Erkennungschip in menschliche Körper implantiert werden.

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