
Eine Weissagung aus dem Mittelalter elektrisiert viele Menschen: Wird der nächste Papst der letzte sein – und bedeutet das das Ende der Welt?
So sah es nicht nur ein irischer Bischof, sondern auch Alois Irlmaier, dessen Voraussagen Sie im Irlmaier-Buch des Prophetie-Experten Stephan Berndt nachlesen können. Von Daniell Pföhringer
Ein uraltes Manuskript, ein düsterer Blick in die Zukunft und ein Papst, der das Ende einleitet – die Malachias-Prophezeiung sorgt seit ehedem für Gänsehaut und hitzige Debatten.
Nach dem Tod von Papst Franziskus ist die mittelalterliche Weissagung aktueller denn je – denn was dort angekündigt wird, betrifft die heute Lebenden direkt!
Countdown zum Jüngsten Gericht
Bei der Malachias-Prophezeiung handelt es sich um einen rätselhaften Text, der angeblich die Abfolge aller Päpste von 1143 bis zum Ende der Welt vorhersagt.
In 112 kurzen lateinischen Sinnsprüchen beschreibt die Prophezeiung jeden Papst – mal durch seine Herkunft, mal durch sein Wappen oder bedeutende Ereignisse seines Pontifikats. (Letzte Worte von Papst Franziskus: „Es gibt keinen Gott im Jenseits“ (Video))
Der letzte Spruch, Nummer 112, spricht von „Petrus Romanus“, einem Papst, der in einer Zeit „äußerster Verfolgung der Heiligen Römischen Kirche“ amtieren werde. Danach, so die Prophezeiung, werde Rom fallen, und das Jüngste Gericht stehe bevor.
Für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus, der in der Malachias-Prophezeiung als 112. Pontifex aufgeführt wird, lautet der Sinnspruch „In persecutione extrema S.R.E. sedebit“ – auf Deutsch: „In äußerster Verfolgung wird er sitzen“. Viele sehen darin einen Hinweis auf schwierige Zeiten für die Kurie, womöglich sogar den Beginn der Apokalypse.
Doch der Historiker und Kirchenexperte Hermann Hiery aus Bayreuth meint: Die Zählung sei falsch, weil Gegenpäpste fälschlicherweise eingerechnet worden seien. Seiner Meinung nach folgen auf Franziskus noch drei Päpste, bevor „Petrus Romanus“ komme.
Mittelalterliches Rätsel oder geschickte Fälschung?
Die Geschichte der Malachias-Prophezeiung ist so mysteriös wie der Text selbst. Offiziell wird sie dem irischen Erzbischof Malachias (1094–1148) zugeschrieben, der 1139 in Rom eine Vision gehabt haben soll. Er sah angeblich angeblich alle zukünftigen Päpste bis zum Ende der Welt.
Doch hier beginnt das Problem: Der Text tauchte erst 1595 auf, in einem Werk des Benediktinermönchs Arnold Wion, „Lignum Vitae“. Das war über 400 Jahre nach Malachias’ Tod.
Manche Historiker halten die Weissagung für eine Fälschung aus dem 16. Jahrhundert, möglicherweise erstellt vom Kirchenmann Philipp Neri oder einem Mitarbeiter des Kardinals Girolamo Simoncelli.
Ziel: Die Papstwahl von 1590 zu beeinflussen. Die Sprüche bis 1590 sind erstaunlich präzise, während die für die Zeit danach oft vage und interpretationsbedürftig sind.
Das könnte nahelegen, dass die frühen Prophezeiungen nachträglich auf bekannte Päpste zugeschnitten wurden. Ein Beispiel: Für Papst Coelestin IV. lautet der Spruch „Leo Sabinus“ – „Löwe aus Sabina“. Tatsächlich hatte er einen Löwen im Wappen und war Bischof von Sabina.
Doch nicht alle sind überzeugt von der Fälschungsthese. Hiery meint, dass der Text älter sein könnte als gedacht. Ein Hinweis: Der Künstler Duccio di Buoninsegna zeigte Malachias mit der Liste seiner Prophezeiungen bereits zwischen 1308 und 1311 auf einem Gemälde im Sieneser Dom – fast 200 Jahre vor Philipp Neri.
Könnte die Prophezeiung also doch echt sein? Davon gehen nicht wenige aus.
Auf der Suche nach „Petrus“
Und das gerade nach dem überraschenden Tod von Papst Franziskus! Die katholische Welt steht nun vor einer entscheidenden Frage: Wer wird der nächste Papst, und ist er der prophezeite „Petrus Romanus“?
Laut der traditionellen Zählung wäre der nächste Papst der letzte – also derjenige, der die Kirche durch die „äußerste Verfolgung“ führt, bevor Rom fällt.
Demnach soll das Papsttum im Jahr 2027 mit „Petrus dem Römer“ enden. Der Sinnspruch dazu lautet wörtlich:
„In der letzten Verfolgung der Heiligen Römischen Kirche wird Petrus der Römer sitzen und seine Schafe in vielen Drangsalen weiden lassen, und wenn dies alles vorbei ist, wird die Stadt der sieben Hügel zerstört werden, und der schreckliche Richter wird sein Volk richten. Das Ende.“
In der Liste der Kardinäle, die im Mai im Konklave zusammenkommen, gibt es drei Kandidaten mit dem Vornamen Petrus/Peter: Pietro Parolin aus Italien, Peter Turkson aus Ghana und Peter Erdö aus Ungarn.
Besonders Turkson elektrisiert die Prophetie-Community, denn einige deuten „Petrus Romanus“ als Hinweis auf einen afrikanischen Papst – ein „schwarzer Papst“, wie es heißt.
In Polen etwa kursieren Ängste, ein afrikanischer Papst könnte das Ende einleiten, basierend auf einer alten Deutung, die „Petrus Romanus“ mit einer „dunklen Olive“ verbindet.
Trump, Edom und der amerikanische Kardinal
Doch was bedeutet „Petrus Romanus“ wirklich? Manche nehmen es wörtlich: Der nächste Papst wird aus Rom stammen und den Papstnahmen Petrus wählen.
Andere sehen es metaphorisch: „Petrus“ könnte für einen Papst stehen, der in die Fußstapfen des ersten Apostels tritt, während „Romanus“ einfach Rom als Sitz der Kirche meint.
Ganz anders sieht es der schwedisch-amerikanische Autor und Youtuber Der schwedisch-amerikanische Youtuber und Autor Christopher Jon Bjerknes, der für seine besonders krassen Verschwörungstheorien bekannt ist.
Von ihm stammt beispielsweise die These, dass Donald Trump in Wirklichkeit der in Messias ben Joseph sei, dessen Auftrag darin bestehe, Edom – das ist der Westen – in die Katastrophe zu führen, damit sich die Prophezeiungen kabbalistisch geprägter Endzeitsekten erfüllen.
Gemäß dieser Eschatologie ist der Messias ben Joseph, auch als „leidender Messias“ bekannt, als Person dargestellt, die vor dem eigentlichen Messias, dem Messias ben David, auftritt und für die Sünden des Volkes Israel leidet. Er soll während des Aufstiegs des „Weltfeindes“ Gog und Magog sterben.
Der Messias ben David hingegen ist der eigentliche Messias, der in der Linie Davids steht und als mächtiger königlicher Führer beschrieben wird. Er soll nach der Errichtung des dritten Tempels Israel wiederherstellen und ein dauerhaftes irdisches Königreich gründen.
Bjarknes behauptet in einem aktuellen Video (siehe unten) unter Bezugnahme auf die Kabbala und chassidische Texte, dass ausgerechnet der Traditionalist und krasse Außenseiter Kardinal Raymond Leo Burke von der Konklave zum neuen Papst gewählt werde.
Und nicht nur das: Er werde sich als Pontifex Petrus nennen – der letzte Papst sein aus der Malachias-Prophezeiung.
Doch warum Burke? Er sei Amerikaner (zudem ein Trump-Unterstützer) und repräsentiere damit Rom, den alten Feind. Seine Aufgabe werde sein, den Behemoth (Russland, China, islamische Welt) gegen den Edom-Leviathan (vor allem Europa und Amerika) unter der Führung des Messias Ben Joseph (Donald Trump; laut Bjarknes in Wahrheit der Antichrist) aufzubringen, sodass sich die Nachfahren Kains gegenseitig zerstörten und der Messias ben David 600.000 Übriggebliebenen (so zumindest nach sabbatianischer Lehre) die Rückkehr in den Garten Eden ermögliche.
Malachias, Nostradamus, Irlmaier: Ein apokalyptisches Puzzle
Auch wenn man diese Thesen ziemlich schräg findet und nicht teilt, sollte man sie durchaus im Jinterkopf behalten – genau wie die Malachias-Prophezeiung.
Denn der irische Bischof war nicht der Einzige, der dieses Szenario voraussagte. Auch von Nostradamus und dem bayerischen Seher Alois Irlmaier gibt es ziemlich treffende Prophezeiungen.
Der französische Astrologe Michel de Nostredame (1503–1566), besser bekannt als Nostradamus, ist bekannt für seine verschlüsselten Vierzeiler, die angeblich alles von Napoleon bis 9/11 vorhersagen.
Für die Zeit um 2024 sagte er tatsächlich den Tod eines „sehr alten Papstes“ voraus, gefolgt von einem Nachfolger „in gutem Alter“. Papst Franziskus, der am 21. April mit 88 Jahren starb, passt hier perfekt ins Bild. Doch Nostradamus’ Prophezeiungen sind notorisch vage.
Seine Verse über die Kirche sprechen oft von „Unruhen“ oder einem „bedrohlichen Führer“, doch eine konkrete Übereinstimmung mit der Malachias-Prophezeiung lässt sich nur schwer finden. Beide teilen jedoch die düstere Stimmung: Nostradamus sah Kriege, Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen, die gut zu Malachias’ „äußerster Verfolgung“ passen könnten.
Auch die Visionen des oberbayerischen Brunnenbauers Alois Irlmaier (1894–1959) sind legendär. Seine Visionen vom Dritten Weltkrieg und globalen Katastrophen faszinieren viele Menschen bis heute. Interessant ist: Irlmaier sprach von einer Flucht des Papstes aus dem Vatikan, was einige mit Malachias’ „Petrus Romanus“ in Verbindung bringen. In einer Vision sagte der Seher aus Bayern:
„Der Papst wird fliehen müssen, und Rom wird brennen.“
Auch das hat erstaunliche Ähnlichkeit mit der Prophezeiung von Malachias, der den Untergang Roms voraussagte. Irlmaier sah zudem einen großen Krieg, der mit einem Konflikt im Nahen Osten beginne – ein Szenario, das auch Nostradamus in seinen Versen andeutet. Konkret nannte Irlmaier die Zahlen „zwei Achter und ein Neuner“… Franziskus starb im Alter von 88 Jahren, doch was könnte die 9 zu bedeuten haben?
Die Parallelen zwischen Malachias, Nostradamus und Irlmaier sind auf jeden Fall erstaunlich. Alle drei Prophezeiungen zeichnen ein Bild von Chaos, Krieg und dem Untergang des Papsttums.
Während sich also die Kardinäle sich auf die Konklave vorbereiten, hält die Welt den Atem an. Wird ein „Petrus“ gewählt? Wird Rom wirklich fallen?
Oder sind das alles nur spannende Erzählungen, die uns gerade jetzt wieder in ihren Bann ziehen, aber keinerlei Realitätsbezug haben?
Ob man an solche Prophezeiungen glaubt oder nicht – sie bleiben ein Rätsel, das uns nicht loslässt. Und vielleicht liegt die Wahrheit ja irgendwo dazwischen.
Diese Weissagungen sind purer Zündstoff: Wird der nächste Papst der letzte sein – und bedeutet das das Ende der Welt? So sah es nicht nur Malachias, sondern auch der legendäre bayerische Seher Alois Irlmaier, dessen Voraussagen Sie im Irlmaier-Buch des Prophetie-Experten Stephan Berndt nachlesen können.
Video:
Quellen: PublicDomain/compact-online.de am 28.04.2025

