Als jüngste Illustration dafür, warum man sich bei der Energieversorgung nicht auf Wunschdenken verlassen sollte, erleben UK und Deutschland derzeit eine harte Lektion in Sachen „Dunkelflaute“.
Für diejenigen, die mit diesem charmanten deutschen Begriff nicht vertraut sind, bedeutet er „Dunkelflaute“ – oder, praktisch ausgedrückt, einen Stromausfall bei erneuerbaren Energien.*
Während wir über die Vorzüge einer grünen Energiezukunft belehrt wurden, bekamen diese Länder einen Vorgeschmack auf die Realität: Wenn der Wind nicht mehr weht, geht der ganze große Plan in die Hose.
Die mit * versehene, kursiv gesetzte Passage lautet im Original so: For those not familiar with this charming German term, it means “dark doldrums”—or, in practical terms, a blackout in renewable power.
Am vergangenen Dienstag gelang es den viel gepriesenen britischen Windparks, in den Spitzenstunden nur 3-4 % des Strombedarfs zu decken. Das National Grid hatte keine andere Wahl, als die Gaskraftwerke hochzufahren, die satte 60 % der Nachfrage abdeckten.
In der Zwischenzeit taten Solar- und Biomasseanlagen ihr Bestes, um den Bedarf zu decken, aber wie immer reichten sie nicht aus. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals gab es in Deutschland ähnliche Probleme.
Die Windgeschwindigkeiten gingen so weit zurück, dass die Turbinen nur noch mit mageren 7 % ihrer theoretischen Kapazität drehten. Wieder einmal hieß es: Zurück zu Kohle und Gas – den vermeintlichen Relikten der Vergangenheit, die eigentlich das Rückgrat der modernen Energiesicherheit sind. (Kostenfalle – Deutschland zahlt 100 Millionen Euro für überschüssigen Strom an einem Tag)
Die „grüne“ Phantasterei vs. Realität
Was die Klimaprediger nicht zugeben wollen: Erneuerbare Energien sind Schönwetterfreunde. Wenn sich die Hochdruckgebiete festsetzen, der Wind abflaut und die Sonne hinter Wolken verschwindet, gerät die ganze grüne Energie-Scharade ins Wanken.
Dunkelflaute ist in jedem Winter in Europa Realität. Das hält die Politiker jedoch nicht davon ab, auf ein Energiesystem zu drängen, das immer stärker von Wind und Sonne abhängt, und zu verlangen, dass wir die Zahl der Offshore-Windparks und Solaranlagen verdoppeln, als ob die wetterabhängige Energie plötzlich zuverlässig werden würde.
Laut dem National Energy System Operator (NESO) von UK erfordert das Erreichen einer „sauberen Energieversorgung bis 2030“ eine „herkulische Anstrengung“. Es geht um die Verdoppelung der Onshore-Windkapazität, die Verdreifachung der Offshore-Windkraft und die Vervierfachung der Solarenergie.
Und selbst bei all dem wird eingeräumt, dass das System eine erhebliche Unterstützung durch Kernkraft, Batteriespeicher und, ja, Gaskraftwerke benötigt. Es scheint, als wüssten sie, dass dieser Plan ohne fossile Brennstoffe, die im Hintergrund lauern und bereit sind, den Tag zu retten, nicht funktioniert.
Entschlüsselung der Fantasy-Zahlen
Um dieses Hirngespinst zu stützen, sieht die NESO nicht nur einen massiven Ausbau von Wind- und Solarparks vor, sondern auch eine „Systemflexibilität“. Was bedeutet das? Nun, man erwartet, dass die Öffentlichkeit ihren Energieverbrauch an die Verfügbarkeit anpasst.
Stellen Sie sich vor, Sie sollen um 14 Uhr kochen, weil der Wind gerade weht. Das ist die Absurdität, die uns hier verkauft wird: ein „umweltfreundlicher“ Lebensstil, bei dem man dem Wetter ausgeliefert ist.
Und dann ist da noch die erforderliche Infrastruktur. Der Weg der NESO erfordert Tausende von Kilometern an neuen Kabeln, Masten und ein überarbeitetes Planungssystem, um all diese intermittierenden Quellen zu verbinden.
Und nach all dem wird Gas immer noch ein Teil der Gleichung sein und seine Rolle als „Backup“ rechtfertigen. Im Klartext: Gas wird während der Dunkelflaute* weiterhin die schwere Arbeit verrichten.
*Dieser Terminus wird auch im Original beibehalten – auch mit dem englischen Plural „Dunkelflautes“. A. d. Übers.
Der niemals endende Bedarf an fossilen Brennstoffen
Chris Stark, eine der führenden Stimmen der Regierung in dieser grünen Kampagne, räumte kürzlich in den sozialen Medien ein, dass Gas im Moment die wichtigste „Unterstützung“ ist. Nach seinen Worten hofft man, es durch „kohlenstoffarme Flexibilität“ zu ersetzen, was ein Code für eine Technologie ist, die es noch nicht in dem erforderlichen Umfang gibt.
In der Zwischenzeit sollen wir uns über schrittweise Veränderungen bei der „erneuerbaren Energieerzeugung“ freuen, vor allem bei der Offshore-Windkraft – trotz ihrer himmelhohen Kosten und ihrer Unbeständigkeit.
Stark und seine Kollegen stellen sich eine ausgeklügelte Zukunft vor, in der Energiespeicherung und „Flexibilität“ die Abhängigkeit vom Gas verringern werden. Aber machen wir uns nichts vor.
Selbst wenn kleine, „kohlenstoffarme“ Energiequellen entwickelt werden, werden sie das Gas nicht auf magische Weise ersetzen. Es geht darum, eine Lücke im Energiebedarf mit einer Handvoll experimenteller Technologien zu schließen.
Warum das wichtig ist
Die Wahrheit hier ist schmerzhaft einfach: Europas Traum von erneuerbaren Energien beruht auf Erdgas, Kohle und Kernkraft. Ohne diese ist das gesamte System ein Fehlstart.
Dunkelflaute ist nur das jüngste Kapitel in einer langen Geschichte, die zeigt, dass erneuerbare Energien in ihrer heutigen Form kein modernes Stromnetz tragen können. Und obwohl die grüne Lobby fossile Brennstoffe gerne verteufelt, sind sie nach wie vor unverzichtbar, insbesondere wenn der Wind nicht mehr weht.
Die Schlussfolgerung? Wir können es uns nicht leisten, zuverlässige Energiequellen zugunsten eines Hirngespinstes aufzugeben.
Wenn Europa und UK künftige Dunkelflauten vermeiden wollen, müssen sie der Realität ins Auge sehen und einen ausgewogenen, zuverlässigen Mix von Energiequellen einsetzen – einen Mix, der nicht ganze Nationen machtlos im Dunkeln stehen lässt.
Anmerkung: Die „Dunkelflaute“ nebst ihren Konsequenzen ist sogar im Alarmistern-Blog wetteronline.de thematisiert.
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Quellen: PublicDomain/eike-klima-energie.eu am 12.11.2024