Hunderte weitere Nazca-Linie in Peru mithilfe Künstlicher Intelligenz entdeckt  – liefern sie neue Hinweise auf frühere Hochkultur?

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Die rund zweitausend Jahre alten Scharrbilder in der Nazca-Wüste von Peru sind weltberühmt. Und es gibt deutlich mehr als bisher angenommen. Wozu sie einst dienten, ist bis heute ein Rätsel geblieben. Mithilfe Künstlicher Intelligenz entdeckten japanische Forscher dreihundert weitere dieser geheimnisvollen Erdzeichnungen. Liefern sie möglicherweise Hinweise auf eine Hochkultur? Von Frank Schwede

Im August 1973 erhielten die Astronauten von Skylab 2 einen ungewöhnlichen Auftrag. Sie sollten die Nazca-Linien fotografieren, eine Reihe von seltsamen Zeichnungen im peruanischen Nazca-Tal.

Sie wurden vermutlich zwischen 500 v. und 500 n. Chr. von der Nazca-Kultur im Süden des heutigen Perus angelegt und stellen Tiere, stilisierte Pflanzen, Fantasiefiguren oder geometrische Formen dar, die nur aus der Luft sichtbar sind, sowie Linien, die ganz deutlich Landebahnen für Flugzeuge zu markieren scheinen.

Interessant ist, dass keine lokale Legenden um diese Bodenmarkierungen existieren, und da sie vom Boden aus nicht erkennbar waren, wurden sie erst während einer Suche nach Wasservorräten in den Anden von der Luft aus entdeckt.

Die Linien und gigantischen Zeichnungen erstrecken sich über einen etwa hundert Kilometer langen und rund zwanzig Kilometer breiten Abschnitt des Nazca-Tals. Manchmal verschwinden sie vor kleinen Bergen und kommen in direkter Linie auf der anderen Seite wieder zum Vorschein.

Oft sind die Zeichnungen, wie im Falle der vermutlichen Landebahn, ziemlich ausgedehnt, häufig bilden sie riesige, künstlerisch vollendete Bilder von Tieren, Fischen und Vögeln, sogar eine riesige Spinne befindet sich darunter. Auch in der Größe variieren sie.

Wie viele dieser Nazca-Linien es einst gab, ist unklar. Insgesamt sollen es einmal über 1500 gewesen sein. Über den Ursprung gibt es viele Theorien, aber die einzige, die sich geradezu von selbst aufdrängt, ist die, dass sie von Menschen mit hochentwickelten Messinstrumenten geschaffen wurden, und zwar zu dem Zweck, vom Himmel aus gesehen zu werden.

Dank Künstlicher Intelligenz haben japanische Forscher nun weitere Bodenzeichnungen, sogenannte Geoglyphen, entdeckt. Die KI spürte insgesamt 1309 mögliche neue Geoglyphen auf.

Einen Teil davon konnten die Forscher bereits überprüfen. Dabei identifizierten sie rund 303 bislang unbekannte figürliche Geoglyphen und 42 neue geometrische Darstellungen. Die Forscher gehen aber davon aus, dass sich unter den Kandidaten noch mindestens 248 weitere befinden. (Die Vorstellung, dass Ägypter die Pyramiden nicht ohne Hilfe von Außerirdischen gebaut haben können, gewinnt an wissenschaftlicher Zustimmung)

Forscher vermuten weitere Geoglyphen

Für die Entdeckung benötigten die Forscher rund sechs Monate, wie es im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Science heißt. Damit kamen sie schneller voran als andere Erkundungsteams vor ihnen.

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Die Entdeckung der 430 bereits bekannten Nazca-Geoglyphen hat fast ein Jahrhundert gedauert, so das Team. Es wird vermutet, dass die gesamte Fläche, auf der bereits Geoglyphen entdeckt wurden und weitere vermutet werden, weit über sechshundert Quadratmeter groß ist.

Die Geoglyphen waren Jahrtausende der Witterung ausgesetzt, was sie verblassen ließ, weshalb sie mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen sind. Vor allem, da der Kontrast zum Wüstengelände nie besonders stark war. Oft weisen nur vage Umrisse und dunkle Stellen auf die Existenz der Bilder und Linien hin.

Die Künstliche Intelligenz erleichterte diese für das menschliche Auge mühsame Arbeit. Anhand von Luftaufnahmen der bereits bekannten Bodenmarkierungen brachten die Forscher einem Deep Learning Programm bei, die verblassten Linien auch bei schlechter Sicht zu erkennen.

Für die eigentliche Suche erhielt die KI dann neue, hochauflösende Luftbilder aus dem peruanischen Hochland. ´Das Augenmerk konzentrierte sich auf die kleineren, im Schnitt rund zehn Meter großen Nazca-Geoglyphen vom sogenannten Relieftyp.

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„Der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Forschung hat es uns ermöglicht, die Geoglyphen schneller und präziser zu kartieren“, sagte der Archäologe und Erstautor der Studie Masato Sakai von der Yamagata Universität bei der Vorstellung der Ergebnisse in der peruanischen Hauptstadt Lima.

„Die traditionelle Vermessungsmethode zur visuellen Identifizierung von Geoglyphen anhand hochauflösender Bilder von diesem riesigen Gelände war langsam.“ Zudem habe es das hohe Risiko gegeben, dass Scharrbilder übersehen werden, so der Forscher.

 

Ausgehend von ihren bisherigen Überprüfungsergebnissen gehen die Forscher davon aus, dass sie unter den KI-Kandidaten noch mindestens 248 weitere figurative Geoglyphen finden werden.

Die  neu hinzugekommenen Geoglyphen umfassen lineare Figuren und stellen vorwiegend Tiere und auch menschenähnliche Gestalten dar. Aber auch abgetrennte Köpfe und Nutztiere wie Lamas.

Damit unterscheiden sich die kleineren Darstellungen in Motiv und Lage deutlich von den größeren, oft abstrakten Nazca-Geoglyphen. Trotz der vielen weiteren Entdeckungen sind die Nazca-Linien bis heute ein Rätsel geblieben.

Geheimnisvolle Grabbeigaben

In der Bucht von Pisco an der Küste Perus befindet sich eine hohe Felswand, auf der ein nicht ganz zweihundert Meter langer riesiger Dreizack oder, wenn man will, Kandelaber eingeritzt ist, der, anders als die Nazca-Linien, vom Meer aus leicht von den eindringenden Spaniern gesehen werden konnte.

Sie interpretierten ihn als ein Zeichen der Dreifaltigkeit, das sie zur Eroberung des Landes und Bekehrung der Heiden ermutigen sollte. Welchen wahren Zweck die Zeichnung gehabt haben mag, sie ist von der Luft aus eher zu erkennen als vom Meer.

Interessant ist, dass die mittlere Zacke direkt zum Nazca-Tal zeigt, als wäre sie ein Richtungsweiser zu den sogenannten Landebahnen, die vielleicht selbst die Operationsbasis der Flugzeuge darstellten, deren goldene Modelle Archäologen noch heute verblüffen.

In der antiken Goldsammlung der Republik Kolumbien gibt es nämlich ein Modell aus Gold, das man lange für einen Vogel gehalten hat. Dieses Modell wurde gemeinsam mit anderen, schätzungsweise mindestens 1800 Jahre alten Objekten in einem Grab entdeckt.

Das seltsame Artefakt wurde von dem US amerikanischen Schriftsteller und Forscher Ivan T. Sanderson eingehend untersucht und er vermutete, dass es nicht das Modell eines Lebewesens darstellt, sondern das eines mechanischen Objekts, das stark an ein modernes Flugzeug erinnert, mit trapezförmigen Flügeln, Maschinenraum, Cockpit, Windschutz und einer mit Querrudern oder Höhensteuern ausgestatteten Heckflosse.

 

Dieses Modell ist kein groteskes archäologisches Unikat. Weitere Exemplare sind unter anderem in präkolumbianischen Gräbern gefunden worden. Bildliche Darstellungen von Dingen, die wie Flugzeuge oder Raketen aussehen, waren in der Kunst der altamerikanischen Kulturen keine Seltenheit.

Da die meisten schriftlichen und bildlichen Überlieferungen der Kulturvölker von den Spanien zerstört wurden, wurden entsprechende Hinweise manchmal in Stein geritzt, auf Vasen gemalt, in Stein gemeißelt oder in Stoffen eingewebt, die unter anderem auch zum Einhüllen von Mumien verwendet wurden.

Ein auffallend interessantes Motiv ist eine halb ruhende, in den Stein eines Sarkophagdeckels gemeißelte Maya-Figur, die in einer Tempelpyramide in Palenque, Mexiko, gefunden wurde.

Was das Relief darstellt, weiß man bis heute nicht. Ein Maya-Forscher vermutete einmal, dass die Figur auf einem Erdungeheuer sitzt. Der russische Wissenschaftler Alexander Kasanzew hingegen glaubte, dass sich die Figur in einem in Konstruktion und Ausführung unseren heutigen Raketen vergleichbaren Raumfahrzeug befindet.

Die Stellung der Figur zeigt Parallelen zu jener, in welcher sich Astronauten innerhalb einer modernen Rakete befinden, und außerdem sind alle Charakteristika einer Rakete, von der Antenne bis zum Lenksystem, erkennbar, wenn auch im Hinblick auf die ästhetische Wirkung verändert.

Nicht ohne Grund vermuten Forscher, dass diese Darstellungen von Flugzeugen und Raketen Hinweise auf eine höhere Zivilisation darstellen, die vor mehr als zweitausend Jahren auf der Erde existiert hat.

Eine Wissenschaftler glauben, dass die Nazca-Linien einmal eine religiöse oder rituelle Funktion hatten, während andere überzeugt sind, dass sie zur Übermittlung von Informationen oder als Wegweiser dienten, möglicherweise sogar für ankommende Besucher aus der Luft.

Auch in anderen Gebieten Nord- und Südamerikas findet man geometrische Linien und kolossale Figuren, ebenfalls so entworfen, um aus der Luft gesehen zu werden – so wie die riesigen menschenähnlichen Figuren in der Tarapaca-Wüste in Chile und im Navajo-Labyrinth im US Bundesstaat Kalifornien, und nicht zu vergessen die Elefanten- und Schlangen-Wälle im US Bundesstaat Wisconsin.

Dass es eine oder vielleicht sogar mehrere Hochzivilisationen gab, ist nach heute Stand der Forschung nicht mehr von der Hand zu weisen, auch wenn noch immer alles versucht wird, diese Tatsache vor den Augen und Ohren der Öffentlichkeit zu leugnen.

Wenn wir einer Zivilisation wie der gegenwärtigen einen Zeitraum von sagen wir mal 10.000 Jahren einräumen, um Wissenschaft und Technik so weit zu entwickeln, die ihr die Selbstvernichtung möglich macht, bleibt immer noch genügend Zeit, um eine oder sogar mehrere Hochkulturen vor unserer eigenen anzunehmen.

Wenn tatsächlich so eine Hochkultur existiert hat, die sich dank ihres technologischen Fortschritts irgendwann selbst zerstört hat, ist doch die Frage, ob sie nicht Spuren hinterließ, die an sie erinnern, nur allzu logisch.

Video:

Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 10.10.2024

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