Deutsche Autobauer vor dem Zusammenbruch? Eine Schlüsselindustrie geht in die Knie

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Nach verkauften Fahrzeugen ist VW der zweitgrößte Automobilkonzern weltweit. Oder besser: WAR es einmal. Und das ist nur ein immens wichtiges Unternehmen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie präsentierte gestern eine Studie, die darlegt, dass die industrielle Wertschöpfung Deutschlands akut bedroht sei. Dafür, so zeigen die Fakten, können wir und bei den Linken und Grünen bedanken. Von Niki Vogt

Industriestandort Deutschland unter immensem Druck

Etwa 20 Prozent der industriellen Wertschöpfung sind ernsthaft bedroht, stellte die Boston Consulting Group fest. Der „Bundesverband der Deutschen Industrie“ (BDI) hatte diese eingangs genannte Studie in Auftrag gegeben. Der Präsident des BDI, Siegfried Russwurm nannte es einen dringend notwendigen Weckruf und es sei höchste Zeit, den zerstörerischen Kurs zu beenden.

Es sei die Gesamtheit der immer schwieriger werdenden Strukturprobleme, die den „Wirtschaftsstandort Deutschland ausbremse“, sagte Siegfried Russwurm, da hülfen auch keine aus dem Hut gezauberten Instant-Konjunkturprogramme, deren Wirkung meist sehr überschaubar sei.

Aufwendige bürokratische Berichte und Dokumentationen, davongaloppierende Energiepreise und vor allem die unsichere Versorgung mit Energie, plus obendrauf noch die Habecksche Erfindung der grünen Flatterstrom-Industrie, die nur produzieren kann wenn die Sonne scheint und/oder der Wind weht, machen Deutschland als Standort für die Unternehmen zunehmend uninteressant.

Dazu kommt ein schlechtes bis unterirdisches Bildungsniveau des Nachwuchses, das die Unternehmen dazu zwingt, auf Firmenkosten schlecht gebildete Schulabgänger nachzuschulen, damit sie überhaupt einer Ausbildung in den Betrieben folgen können. Immer mit dem Risiko, dass der gerade teuer Gebildete dann zu einem anderen Betrieb überwechselt und mit Kusshand als Azubi übernommen wird.

Dazu kommt noch, dass der Ausbau des Glasfasernetzes nur im Schneckentempo vonstatten geht und die deutsche Wirtschaft gegen die schnellen Glasfaserverbindungen anderer Länder wie ein rückständiger Koloss wirkt.

Und weil das noch nicht reicht, ist die Verkehrsinfrastruktur Deutschlands in einem katastrophalen Zustand. Die Deutsche Bahn fällt dauernd aus oder hat schwerwiegende Verspätungen und die Autobahnen sind ein einziges Stau-Hopping, gerne auch „spontane Fahrzeugausstellungen“ genannt. Auf eine Strecke von 500 Kilometern drei Stunden Verspätung einzufahren, ist keine Seltenheit. (Explodierende Kosten, wenig Erfolg – die wahre Bilanz der deutschen Energiewende – EU prüft mögliche Strompreiserhöhungen für Bayern)

 

Die Deindustrialisierung ist bereits voll im Gange – besonders betroffen ist die Automobilbranche

„Gemessen am Umsatz ist die Automobilindustrie nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums „der mit Abstand bedeutendste Industriezweig“ in Deutschland. Der Umsatz des vergangenen Jahres lag demnach bei 564 Milliarden Euro.

Mehr als drei Viertel davon erwirtschafteten die Autohersteller selber, für 92,1 Milliarden Euro waren die Zulieferer verantwortlich und 14,5 Milliarden steuerten Hersteller von Aufbauten und Anhängern bei. Zwei Drittel des Gesamtumsatzes erzielten die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie im Ausland.“

Bislang war der deutsche Mittelstand durch Flexibilität, Unternehmergeist, Innovationsfreudigkeit und Zuverlässigkeit das Rückgrat der Deutschen Wirtschaft. Der Mittelstand war der starke Ackergaul, belastbar, stetig, standorttreu, verlässlicher Arbeitgeber und Produzent hochwertiger Produkte. Nicht von ungefähr genossen diese den Ruhm von „made in Germany“. Diese Ära ist vorbei.

Die älteren mittelständischen Unternehmer sehen keine Zukunft und machen einfach zu. Viele andere, die nicht aufgeben wollen, wandern aus. BDI-Präsident Russwurm warnt: „Das Risiko einer De-Industrialisierung durch die stille Abwanderung und Aufgabe gerade vieler Mittelständler nimmt kontinuierlich zu und ist teils schon eingetreten.“

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Dabei ist besonders eine der deutschen Schlüsselindustrien betroffen: Die Autobauer. Die Nachricht, dass VW die Beschäftigungsgarantie nicht mehr aufrecht erhalten kann und Werke schließen muss, schlug ein, wie eine Bombe.

Der Konzern hatte am Montag vor einer Woche überraschend angekündigt, seinen Sparkurs zu verschärfen. Zum ersten Mal sollen auch Werkschließungen in Deutschland nicht mehr ausgeschlossen sein.

Die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ schreiben:

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„Volkswagen erwägt erstmals Werksschließungen in Deutschland. Die August-Umfrage des Ifo-Instituts untermauert das: Es herrschen düstere Aussichten. Ifo-Expertin für den Automarkt, Anita Wölfl bekräftigt: ‚Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug‘.“

Aber nicht nur Volkswagen kann nicht mehr so weitermachen und rutscht immer tiefer in Probleme. Auch andere deutsche Autobauer können ihre Vormachtstellung im Internationalen Automarkt nicht mehr behaupten.

Die Neuaufträge gehen massiv zurück. Das ergibt eine Umfrage des Ifo Instituts bei den Unternehmen. Dort sieht man den nächsten sechs Monaten mit großem Pessimismus entgegen. „Die Stimmung in der Autoindustrie ist verzweifelt“, heißt es unverblümt überall.

Der simple Grund: Die Aufträge bleiben aus, aber Hubertus Heil hat die Lösung!?

Anita Wölfl nennt dafür den einfachsten und schon länger zu sehenden Grund: „Die Unternehmen der deutschen Autoindustrie leiden unter einem Mangel an neuen Aufträgen – insbesondere aus dem Ausland. Dies schlägt sich mittlerweile auch in der Personalplanung nieder.“

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil meinte zu den VW-Werkschließungs-Plänen: „Deutschland muss starkes Autoland bleiben. Es ist jetzt Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Standorte, und zwar alle Standorte, gesichert werden und dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden“, sagte der SPD-Politiker gegenüber dem Sender ntv. „Dafür muss es jetzt Verhandlungen geben. Das ist die Stunde der Betriebs- und Sozialpartnerschaft. Das hat auch gute Tradition bei Volkswagen“.

Großartig. Einfach per Ordere de Mufti das Schließen der Standorte und die Kündigungen verbieten. Das ist eine wirklich originelle und geniale Lösung und wird der Autobranche sicherlich enorm helfen und alle Probleme lösen. Warum sind die Nulpen bei VW da nicht selber darauf gekommen?

Schuld an den Massenentlassungen sind nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers Ferdinand Dudenhöfer die verfehlte, von Unkenntnis der Realitäten geprägte Politik des Herrn Robert Habeck – und die Politik insgesamt.

„Die 1.200 Mitarbeiter in Zwickau können sich bei Herrn Habeck von den Grünen bedanken. Der hat zum Jahresende 2023 die E-Autoprämie von heute auf morgen eingestellt und den Markt damit erledigt“, zitiert Bild den deutschen „Autopapst“.

Herr Minister Hubertus Heil verspricht – oder sollte man eher sagen: droht damit, – Volkswagen „politisch zu flankieren“. Man könne ja bei Forschung und Entwicklung unterstützen und auch arbeitsmarktpolitische Unterstützung leisten … nicht ohne gleich fortzufahren, dass der Ball im Tor von VW liegt:

Aber jetzt ist erst mal das Unternehmen am Zug“, sagte Heil. Vorstand, Betriebsräte und Gewerkschaft müssten vernünftige Lösungen hinbekommen, um alle Standorte zu sichern. Es geht Heil zufolge nicht nur um Beschäftigte bei VW, sondern auch um Zulieferketten. „Deutschland muss ein starkes Autoland bleiben. Wir tun alles dafür, dass das auch möglich ist, aber Unternehmer und Manager müssen ihren Job tun.“

Es bedarf schon einiger „Chuzpe“, um solche Statements abzulassen. Erst ruiniert man mit grüner, sachfremder Ideologie und ohne irgendeine Sachkenntnis die Wirtschaft, drückt schädliche Strategien durch und erzwingt tiefgreifende, noch nie dagewesene Umstrukturierungen auf Teufel komm raus – und WENN der Teufel dann auch wirklich herauskommt, dann sollen die Unternehmen mal zusehen, wie sie mit dem von der Politik angerichteten Schlamassel fertig werden.

Augen zu und durch? Einfach weiter Autos für die Halde produzieren?

Was ist denn die Netto-Null-Aussage dieser „Heils“-Botschaft? Eigentlich nichts. Die VW-Manager und Unternehmer sollen sich gefälligst nicht so blöd dranstellen und alles soll eigentlich beim Alten bleiben, denn wenn VW Werke schließen, dann gehen natürlich auch Zulieferer-Unternehmen den Bach runter und eine Entlassungs- und Werkschließungswelle in der zweiten Reihe wird losgetreten. Die Entlassenen stranden dann bei den Jobcentern und bekommen Arbeitslosengeld. Und das, obwohl die Töpfe schon leer sind.

Wenn die Elektro-Autos nicht verkauft werden, kann man eben nicht weitermachen, wie bisher. Das leuchtet doch dem Dümmsten ein. Wir wissen doch alle, dass es riesige Stellplätze fertiger Neuwägen gibt, die einfach nicht verkauft werden können. Wie viele Autos, die keiner kauft, sollen denn noch gebaut und irgendwo abgestellt werden?

Die linksgrüne Politik war es doch, die das Elektroauto gehypt hat, vollkommen am Markt und an den Käufern vorbei. Solange die Elektroautos massiv subventioniert wurden, lief der Markt so einigermaßen. Sobald dann die Staatsgelder ausblieben zeigte sich, dass die Stromer zu teuer sind, die E-Tankstellen zu wenig, und die Reichweiten in der Regel zu kurz und die Gefahr, dass so ein Stromer einfach mal das Brennen anfängt beängstigend. Sofort stockte der Absatz. Weder in Deutschland, noch im Ausland verkauften sich die teuren E-Mobile.

Deshalb ließen die Autobauer immer noch die Verbrennerproduktion weiterlaufen. Manchmal ist es schon verwunderlich, wie offensichtlich auch sogenannte Experten dann danebenliegen:

So meinte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck: „Auf dem Weg zur Elektromobilität werden weniger Werke benötigt, weil die Autos weniger komplex sind. Bisher wurden Doppelstrukturen gefahren nach dem Motto: Wir melken den Verbrenner noch, aber bauen gleichzeitig mehr E-Autos.

Der Übergang zur E-Mobilität ist hart, es wird noch eine lange Durststrecke werden für die deutsche Autobranche“, sagte er. Der Strukturwandel müsse aber zugelassen werden.“

Nein, das muss er nicht, denn ein Umschwenken zu ausschließlich Elektromobilität ist das Letzte, was unser angegriffenes, überfordertes Energienetz noch braucht. Es ist ja jetzt schon absehbar, dass die ganzen Wärmepumpen, ganz besonders im Winter, einen gigantischen Stromverbrauch verursachen werden. Der grüne Flatterstrom wird nicht einmal dafür reichen, geschweige denn für die Industrie und die Elektroautos.

Nun kommt auch noch BMW in Probleme

BMW, ein weiteres Zugpferd der deutschen Automobilindustrie, steckt ebenfalls in Schwierigkeiten bis zum Hals. Auslöser ist ein „Integriertes Bremssystem“ (IBS) eines Zulieferers. BMW musste weltweit 1,5 Millionen (!) Autos aus aller Welt zurückrufen. Eine teure Herkulesaufgabe. Und ein schmerzhafter Schlag für den Autobauer:

„Der Zulieferer Continental teilte mit, dass er für BMW das integrierte Bremssystem fertigt, das teilweise ausgetauscht wird. Die Funktion eines elektronisches Bauteils sei möglicherweise beeinträchtigt. Die Bremsleistung liege aber immer über den gesetzlich geforderten Standards.“

Die Prognose für das BMW-Geschäftsjahr 2024 drehte sich daraufhin von sosolala ins Finstere, denn die Auslieferungssperren und Rückrufe verhagelten im zweiten Halbjahr den Absatz. Nicht nur die Kosten für die Rückrufaktion, sondern auch der Verkaufseinbruch haben eine Schneise in die Gewinnerwartung geschlagen. Allein die Gewährleistungskosten wegen des Bremssystems liegen in hoher, dreistelliger Millionenhöhe, also annähernd eine Milliarde.

Gleichzeitig läuft das Chinageschäft nicht gut. Bei Motorrädern sei eine „angespannte Markt- und Wettbewerbssituation“ zu beobachten. Auch hier sei der Konkurrent China gut aufgestellt und auch die USA setzen BMW unter Druck. Nun erwartet man dort gerade noch ein Geschäft „auf Vorjahresniveau“ – anstelle einen leichten Anstiegs.

Deutschlands Industrie wird abgewickelt

Firmenpleiten, Insolvenzen und massiver Stellenabbau, sowie erwürgende Sparprogramme bestimmen heute die deutsche Industrie und Wirtschaft. Jeden Tag kommen neue Schreckensberichte herein. VW plant mehr Entlassungen in Zwickau, der Chemiekonzert Covestro will in Leverkusen Stellen abbauen, täglich gibt es Firmenschließungen, Unternehmen gehen pleite oder wandern aus oder schließen einfach.

Erhebungen der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zufolge, sehen sich führende Unternehmen gezwungen, drastisch Personal abzubauen, um ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Dazu hat man die bekannten Standortschließungen und den Stellenabbau in verschiedenen deutschen Unternehmen zusammengetragen. Es ist ein alarmierendes Bild. Fast 50.000 Stellen könnten abgebaut werden. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit verliert.

So hat beispielsweise das weltweit führende Unternehmen im Bereich Chemie und Pharma Bayer, mit Hauptsitz in Leverkusen, angekündigt, dass die Kosten des Konzerns reduziert werden müssen. Das wird zu Stellenstreichungen in noch unbekannter Höhe führen wir. Es könnten sogar weltweit mehrere Tausend Jobs wegfallen. Oder Continental, ebenfalls ein Autozulieferer, dessen Aufsichtsrat mit einer überdimensionalen „Karte des Kahlschlags“ konfrontiert wurde, auf der alle Standorte in Deutschland verzeichnet sind, an denen die Jobs von bundesweit 13.000 Beschäftigten bedroht sind.

Und es gibt mehr:

Die riesige Baywa AG, eines der zehn größten bayerischen Agrarunternehmen, ist in schweres Wetter geraten. Mehr als sechs Milliarden Euro Schulden sind bis jetzt zusammengekommen. Das meldete Die Baywa bereits in einer Ad-hoc-Meldung am 12. Juli.

Mit 23.000 Mitarbeitern und zuletzt einem Jahresumsatz von 24 Milliarden Euro gehört die Baywa zu den zehn größten Unternehmen in Bayern und zu den wichtigsten Konzernen in ganz Deutschland. Nun breitet sich die Unsicherheit auch auf die Bauern aus. Viele suchen bereits verängstigt nach alternativen Abnehmern für ihre Getreideernte.

ZF, ein weiterer bedeutender Autozulieferer mit Sitz in Friedrichshafen, plant ebenfalls einen massiven Stellenabbau. Der Vorstand will in den nächsten sechs Jahren 12.000 Stellen in Deutschland streichen.

Tesla, der Autohersteller von Elon Musk mit einer Fabrik in Grünheide, wird weltweit 14.000 Arbeitsplätze abbauen. Es sollen etwa 3.000 der insgesamt 12.500 Beschäftigten in der Fabrik in Grünheide betroffen sein. Webasto, ein Autozulieferer aus Stockdorf, will mindestens 1.600 Stellen streichen. IT-Unternehmen, wie SAP streichen 4.000 Stellen, Bosch in Stuttgart setzt 3.760 Mitarbeiter vor die Tür und Vodafone Deutschland plant den Abbau von 2.000 Stellen.

Die Liste ist noch länger: Evonik, DPD Deutschland, Getir/Gorillas, Michelin, Miele, Kuka, Meyer Burger, Lanxess, BSH, Venator, New Work, Landliebe, E.G.O., Vaillant, Bizerba, C.H. Müller, Solarwatt, Outokumpu, Rauch, Fysam, Leipa, Rosenthal, Curt Bauer und Knorr. Sie alle müssen sparen, schrumpfen, abbauen. Aber dazu auch ersteinmal wieder zahlen: Einen „goldenen Handschlag“ und einen Vorruhestand.

Das wirft auch ein Licht auf den sogenannten Fachkräftemangel. Der ist damit im Prinzip schon gelöst. Aber nicht durch Zuzug von jungen, gut ausgebildeten Leuten. Nein, es werden jetzt keine mehr gebraucht, weil es diese Arbeitsplätze gar nicht mehr gibt.

Quellen: PublicDomain/schildverlag.de am 27.09.2024

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