Je dunkler es am Nachmittag oder Abend wird, desto mehr Melatonin wird vom Körper ausgeschüttet. Das Schlafhormon bewirkt, dass wir müde werden und in einen erholsamen Schlaf verfallen.
Neben dieser Funktion übernimmt es aber auch noch weitere Aufgaben. Erfahren Sie mehr darüber, was Melatonin ist, wie es wirkt und wie Sie Ihren Körper anregen können, mehr von diesem Hormon zu produzieren.
Melatonin stellt unser Körper selbst her. Es handelt sich hierbei um ein Hormon, welches in der Zirbeldrüse (Epiphyse) im Gehirn aus Serotonin produziert wird. Auch die Netzhaut des Auges und der Darm können etwas Melatonin bilden, jedoch nur geringfügig.
Wie viel Melatonin der Körper nach der Produktion ausschüttet, hängt von den Augen ab. Sobald es dunkel wird, nimmt die Ausschüttung zu. Registrieren die Augen hingegen Tageslicht, wird die Melatonin-Bildung gehemmt und die Müdigkeit nimmt ab.
Damit regelt diese Hormonproduktion den Tag-Nacht-Rhythmus, der fachsprachlich auch zirkadianer Rhythmus genannt wird. Bei Dunkelheit wird eine hohe Dosis ins Blut abgegeben, am Tag jedoch setzt die Produktion nahezu aus, wenn es sehr hell ist.
Das ändert sich jedoch, sobald die dunkle Jahreszeit anbricht und es früher dunkel wird. Wenn die Tiere in den Winterschlaf gehen, werden auch wird bereits tagsüber schneller müde.
Die körperlichen Zustände von wach oder müde sein werden also durch das Hormon Melatonin gesteuert. Daneben beeinflusst es aber auch die Funktion der Nieren und die Regulation des Blutdrucks. (Gesundheit: Melatonins wichtige Rolle in der Krebsprävention und Stärkung unseres Immunsystems)
Wurde das Hormon freigesetzt, kann es sich zum Beispiel an die Blutgefäße im Gehirn anbinden oder an Zellen des Immunsystems. Registrieren die Augen Dunkelheit, werden automatisch der Blutdruck abgesenkt und der Energieverbrauch des Körpers heruntergesetzt.
Zusätzlich beeinflusst der Melatonin-Spiegel, dass die Körpertemperatur abgesenkt und das Immunsystem angekurbelt wird. Ebenso wird die Ausschüttung der Sexualhormone beeinflusst, und auch Gedächtnis und Lernen stehen unter dem Einfluss des Hormons.
Am Tag ist der Hormonspiegel in Bezug auf Melatonin drei- bis zwölfmal niedriger als in der Nacht. Je älter Sie werden, desto weniger wird Ihr Körper selbst Melatonin produzieren. Daher schlafen ältere Menschen auch weniger oder leiden unter Schlafstörungen.
Das kann durch Melatonin-Präparate ausgeglichen werden. Jedoch ist dazu eine Untersuchung beim Arzt notwendig, und sämtliche Präparate mit Melatonin sind verschreibungspflichtig.
So unterstützen Sie Ihren Körper bei der Melatonin-Produktion
Nehmen Sie wahr, dass Sie unter einer unzureichenden Melatonin-Produktion leiden, können Sie Ihren Körper dahingehend unterstützen, dass er wieder mehr Melatonin herstellt. Hierzu können Sie geeignete Lebensmittel in den Speiseplan einbauen und Verhaltensweisen, die sich ungünstig auswirken, abstellen bzw. verändern.
Um wieder gut schlafen zu können, sollten Sie nach Lebensmitteln schauen, die die Aminosäure Tryptophan enthalten. Melatonin wird in der Zirbeldrüse aus Serotonin produziert. Dessen Vorstufe ist L-Tryptophan.
Haben Sie schon einmal ein Schlafmittel eingenommen, wird Ihnen der Begriff vielleicht bekannt vorkommen. Arzneimittel gegen Schlafstörungen beinhalten häufig L-Tryptophan.
Die Vorstufe L-Tryptophan wird im zentralen Nervensystem zu Serotonin umgewandelt, welches wiederum bei Dunkelheit in Melatonin umgewandelt wird. Essen Sie nun vermehrt tryptophanreiche Lebensmittel, kann vermehrt Serotonin gebildet werden, welches nachfolgend eine Umwandlung in Melatonin nach sich zieht. So schlafen Sie anschließend besser und sind am nächsten Tag gut erholt.
Einen hohen Tryptophangehalt weisen Fleisch mit 300 mg, Sesamsamen mit 290 mg, Fisch mit 270 mg und Steinpilze mit 260 mg pro 100 g auf. Noch höhere Werte sind im Parmesankäse mit 490 mg, Emmentaler mit 460 mg, in Sojabohnen und Cashewkerne mit je 450 mg oder auch im Edamer mit 400 mg pro 100 g zu finden.
Im Alltag sollten Sie zusätzlich darauf achten, dass Sie viel Tageslicht abbekommen. Tagsüber Licht und nachts in einem dunklen Raum schlafen kann bereits ausreichen, den gestörten Tag-Nacht-Rhythmus wieder zu regulieren.
Insbesondere dann, wenn Sie in Schichten arbeiten müssen. Da der beste Schlaf zwischen 22:00 Uhr abends und 02:00 Uhr nachts stattfindet, sollten Sie sich angewöhnen, früh schlafen zu gehen. Genau in dieser Zeit ist die Melatonin-Konzentration am höchsten.
Licht spielt ebenfalls am Abend eine große Rolle. Sie stören Ihre innere Uhr, wenn Sie zu lange ins Smartphone oder den PC schauen. Zu helles Licht bis spät am Abend stört die Augen, die zunehmende Dunkelheit benötigen, damit der Körper müde wird.
Von daher sollten die abendlichen Beschäftigungen im Wohnzimmer in bereits gedämmter Atmosphäre stattfinden. Im Schlafzimmer sollten alle Lichtquellen ausgeschaltet sein.
Ein Radiowecker, der grelles Licht abstrahlt oder rote Lichtdioden von Ladegeräten wirken sich störend auf den Körper aus und beeinträchtigen die Melatonin-Produktion. Ins Schlafzimmer einfallendes Licht durch Straßenlaternen oder sonstige Lichtquellen hemmen die Melatonin-Ausschüttung ebenfalls.
Melatonin als medizinisches Präparat einnehmen
Mit den Jahren produziert der Körper immer weniger Melatonin, so dass Sie im Alter bei einem ausgeprägten Mangel tatsächlich deswegen unter Schlafstörungen leiden könnten.
Deswegen dürfen Ärzte Betroffenen ab dem 56. Lebensjahr Melatonin auf Rezept verordnen. Eine gründliche Anamnese und eine Voruntersuchung werden hierfür vorausgesetzt.
Danach erhalten Sie ein verschreibungspflichtiges Medikament. Pro Tablette liegt die Melatonin-Dosierung bei 2 mg. Die Wirkung des Hormons entfaltet sich über einen Zeitraum von mehreren Stunden.
Den Wirkstoff in dieser retardierten Form zu verabreichen hat den Vorteil, dass dem Organismus suggeriert wird, es handele sich um das natürliche Melanin. Im Körper aufgenommen hat das Medikament eine Halbwertzeit, die unter einer Stunde liegt. Der Körper baut den Wirkstoff demnach sehr schnell wieder ab.
Mit dem Präparat wird der Melatonin-Spiegel wieder auf sein physiologisches Niveau angehoben. Einschlafstörungen sollten damit behoben sein. Insgesamt sollten Sie nach der Einnahme eine verbesserte Schlafqualität erleben.
Wirkt das Medikament vollempfänglich, wird sich Ihr Nachtschlaf bestenfalls normalisieren. Jedoch müssen Sie ein wenig Geduld aufbringen. Die Wirkung setzt in der Regel erst nach ein paar Tagen ein.
Die Behandlung mit Melatonin als Schlafmittel wird nur kurzfristig sein und darf auch nicht auf einer bereits im Vorfeld bestehenden Schlafstörung aus anderem Grund erfolgen. Daher wird der Arzt im Anamnesegespräch auch viele Fragen stellen, um zu ergründen, worin die Ursachen für die Schlafstörungen liegen. Außerdem sind die Langzeitwirkungen noch nicht erforscht.
Da des Weiteren wissenschaftliche Untersuchungen zur Einnahme in der Schwangerschaft bestehen, sollten Sie Ihren Arzt davon in Kenntnis setzen, sofern eine Schwangerschaft besteht.
Nehmen Sie die Hormontablette nach der letzten Mahlzeit und kurz vor dem Schlafengehen ein. Das erhöht den Melatonin-Spiegel im Blut für eine kurze Zeit. So können Sie gut einschlafen.
Bei einer falschen Dosierung und einer Einnahme zum falschen Zeitpunkt kann es zu Nebenwirkungen kommen. Neben einem gestörten Wach-Schlaf-Rhythmus sind dann auch Albträume möglich sowie Schwindelattacken, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe und ein verringertes sexuelles Verlangen. Sie treten allerdings nur sehr selten auf.
Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen
Neben dem verschreibungspflichtigen medizinischen Präparat können Sie in der Apotheke Melatonin ohne Rezept in Form von Tabletten, Kapseln und als Nasenspray kaufen.
Diese Präparate bekommen Sie mit und ohne Langzeitwirkung. Die Produkte sind als Nahrungsergänzungsmittel deklariert und können durchaus eine positive Wirkung zeigen.
Die Rechtslage zum freien Verkauf ist bislang umstritten. Die Nahrungsergänzungsmitteln besitzen einen Wirkgehalt, der unter 0,3 mg Melatonin liegt. Daher besteht keine Rezeptpflicht. So kann es sogar sein, dass Sie auch in einem Drogeriemarkt fündig werden, wenn dieser ein Regal mit medizinischen Produkten führt.
Der Bundesgerichtshof sieht das Ganze sehr kritisch und hat 2017 entschieden, dass Melatonin-Produkte stets zugelassen sein müssen und für sie eine Rezeptpflicht bestehe. Die Begründung ist nachvollziehbar.
Die Richter sind der Meinung, dass man mit einer mehrfachen Einnahme der Produkte ebenfalls auf die medizinische Wirkung von 2 mg Melatonin kommen kann, wenn man es darauf anlegt. Hierzu würde dann aber eine Rezeptpflicht bestehen.
Einige Hersteller, die Melatonin-Präparate in geringer Wirkstoffkonzentration produzieren, zogen daraufhin vor Gericht. Sie argumentierten, dass ein höherer Melatonin-Gehalt auch mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel erfolgen kann.
Daraufhin mussten die Richter die Rezeptpflicht für Präparate unter 0,3 mg Melatonin aussetzen. Deswegen bekommen Sie auch weiterhin solche Melatonin-Produkte ohne Rezept zu kaufen.
Tipp:
Nach dem Erfolg unserer Melatonin-Kapseln haben wir unsere Melatonin-Familie um eine flüssige Lösung ohne Alkohol erweitert. Wir bieten Ihnen das Präparat im bewährten 50-Milliliter-Fläschchen, welches Sie bereits von unseren Vitaminen kennen.
Die Lösung enthält in jedem Sprühstoß 0,5 Milligramm Melatonin. Ein Fläschchen reicht für rund 330 Sprühstöße. Der Sprühkopf dient der einfachen Dosierung ganz nach Ihrem Bedarf.
Um auf Zusatzstoffe verzichten zu können, ist das Melatonin in Glycerin gelöst. Natürliches Passionsfrucht-Aroma verleiht dem Melatonin-Spray einen fruchtigen Geschmack.
Produktart: Nahrungsergänzungsmittel
Hergestellt in Deutschland für Kopp Verlag
Quellen: PublicDomain/Focus am 07.03.2024