Deutschland: Insolvenzen auf höchstem Stand seit 2016, keine Besserung am Arbeitsmarkt und deutlicher Rückgang der Exporte

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Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,121 Milliarden Euro im Jahr 2023 ist Deutschland nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und damit die größte Volkswirtschaft Europas.

Es sind die Exporte von Kraftfahrzeugen und -teilen sowie chemischen Produkten, die Deutschland zur drittgrößten Exportnation der Welt gemacht haben. Mit einem Anteil von 70 % am BIP trägt der Dienstleistungssektor mit Abstand den größten Teil der Wirtschaft des Landes bei.

Darüber hinaus ist Deutschland ein Top-Ziel für Investoren und zieht immer mehr Unternehmen an, die dort Greenfield-Investitionen tätigen. Als größte Volkswirtschaft Europas lockt Deutschland seine Investoren mit seiner Lage in Mitteleuropa, schreckt sie aber gleichzeitig mit der aktuellen Verschlechterung der Lage Deutschlands als Wirtschaftsstandort ab .

Deutlicher Rückgang der deutschen Exporte im Mai 2024

Die Exporte deutscher Unternehmen verzeichneten im Mai 2024 den stärksten Rückgang seit Dezember 2023: Im Vergleich zum April 2024 sanken die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um -3,6 % auf 131,6 Milliarden Euro. Noch stärker sanken die Importe, die im Vergleich zum Vormonat um -6,6 % auf 106,7 Milliarden Euro sanken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2023 sanken die Exporte um -1,6 % und die Importe um -8,7 %.

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Innerhalb der EU blieben die Exporte mit einem Minus von 2,5% relativ stabil. Auch die Ausfuhren in den wichtigsten Einzelmarkt USA sanken nur um 2,9%. Deutlich nachgelassen haben allerdings die Ausfuhren nach China, wo ein Minus von 10,2% zu verzeichnen war. Im gleichen Zeitraum stiegen die Importe aus China allerdings um 1,7%.

Doch nicht nur die deutsche Exportwirtschaft geht mit verlorener Dynamik in die zweite Jahreshälfte. Auch die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sanken im Mai 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2023 um -8,6% und gegenüber dem Vormonat April 2024 um -1,6%. Dies ist bereits der fünfte Rückgang in Folge. Die schwache Nachfrage aus dem Ausland, insbesondere aus Ländern außerhalb der Eurozone, lässt in absehbarer Zeit keine nennenswerte Verbesserung der Auftragslage der deutschen Industrie erwarten.

Das ifo Institut hat seine Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr 2024 angehoben. Das Bruttoinlandsprodukt soll um 0,4% statt der im März prognostizierten 0,2% zulegen.

Das zweite Halbjahr 2024 dürfte sich aufgrund der Erholung des Welthandels und der Industrieproduktion deutlich besser entwickeln als das erste. Gleichzeitig dürfte die Inflation nachlassen und die Kaufkraft der privaten Haushalte weiter zulegen. Auch andere Wirtschaftsforschungsinstitute haben im Juni ihre Prognosen für das laufende Jahr angehoben (siehe Grafik).

Nach Angaben des ifo-Instituts haben sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen im Juni 2024 im Vergleich zum Vormonat verschlechtert (-1,3 Punkte). Der Index liegt mit 89,0 Punkten aber weiterhin deutlich höher als zu Jahresbeginn (Januar 2024: 83,4 Punkte). Im Februar 2022, also vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, hatte der Index noch bei 97,9 Punkten gelegen.

Eine Einschätzung des Wirtschaftsstandortes Deutschland durch internationale Investoren zeigt unsere Studie Business Destination Germany 2024 , für die 350 CFOs der größten deutschen Tochtergesellschaften internationaler Konzerne aus den wichtigsten Investorenländern befragt wurden, wie sie den Wirtschaftsstandort Deutschland einschätzen.

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Einblicke in globale Wachstumsperspektiven, Herausforderungen und Bedrohungen bietet unser Global Economic Outlook . Einschätzungen zur konjunkturellen Lage, generative KI, ESG und weiteren aktuellen Themen liefert unser CEO-Outlook 2023/24 , für den weltweit 1.325 CEOs großer Unternehmen, darunter 125 CEOs in Deutschland, befragt wurden.

Die aktuellen Prognosen deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute und Regierungsorganisationen zur Entwicklung des BIP in Deutschland schwanken für das Haushaltsjahr 2024 zwischen +/-0,0% und +0,4%:

Keine Besserung am Arbeitsmarkt

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Die Stagnation auf dem Arbeitsmarkt setzte sich auch im Juni 2024 fort. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 4.000 und lag bei 2,727 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dies einen Zuwachs um 172.000 Personen. Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit im Juni saisonbedingt. Dies war in diesem Jahr nicht der Fall. Viele Unternehmen bleiben bei Neueinstellungen weiterhin zurückhaltend.

Während in den Vorjahren Sondereffekte wie die Covid-19-Pandemie eine Rolle spielten, führt die Bundesagentur für Arbeit den diesjährigen Anstieg der Arbeitslosigkeit fast ausschließlich auf konjunkturelle Faktoren zurück.

Insolvenzen auf höchstem Stand seit 2016

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten des Jahres konjunkturbedingt im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent gestiegen.

Die Auskunftei Creditreform registrierte rund 11.000 Firmenpleiten. So viele Insolvenzen gab es zuletzt im Jahr 2016. Besonders betroffen war der Dienstleistungssektor, der 6.500 Insolvenzen registrierte, ein Plus von fast 35 Prozent.

Deutlich gestiegen sind die Insolvenzen auch im Handel (+20,4 Prozent), in der Bauwirtschaft (+27,5 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe (+21,5 Prozent). Die Insolvenzen bei größeren Unternehmen liegen deutlich über den Vorjahreswerten.

Inflationsrate sinkt im Juni 2024 erneut

Nach einem Anstieg auf 2,4 % im Mai 2024 sank die Inflationsrate in Deutschland im Juni 2024 wieder auf 2,2 %. Insbesondere die Energiepreise sanken im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,1 %.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen um 1,1 %. Haupttreiber der Preissteigerungen bleiben die Dienstleistungen mit einem Anstieg von 3,9 %. Besonders im Gastgewerbe waren deutliche Preisanstiege zu verzeichnen.

Auch die Zahl der Unternehmen, die in den kommenden Monaten ihre Preise erhöhen wollen, ist im Juni 2024 zurückgegangen: Das Preiserwartungsbarometer des ifo Instituts fiel im Juni 2024 auf 15,9 Punkte (Mai 2024: 16,1 Punkte).

Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen (Prozentsatz der Unternehmen, die ihre Preise erhöhen wollen abzüglich Prozentsatz der Unternehmen, die ihre Preise senken wollen). Wenn alle befragten Unternehmen ihre Preise erhöhen wollten, läge der Saldo bei +100 Punkten. Wenn alle ihre Preise senken wollten, läge der Saldo bei -100.

Aktuelle Prognosen deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute und staatlicher Organisationen zur Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland deuten darauf hin, dass die Rate in etwa auf dem aktuellen Niveau verharren wird. Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 liegen zwischen +2,2% und +2,7%.

Quellen: PublicDomain/kpmg.com am 06.08.2024

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