Mensch gegen Maschine: Prominente versus KI

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Mit dem Aufkommen der künstlichen Intelligenz haben sich auch viele kritische Stimmen zu diese Zukunftstechnologie geäußert, und es werden immer mehr Prominiente, die im Kampf Mensch gegen Maschine den Ton angeben.

Die Geschichte der Menschheit ist reich an bahnbrechenden Erfindungen, die uns seit Jahrtausenden die Arbeit erleichtern und unser Leben komfortabler machen, aber die Frage, die sich so manche Personen, die im Scheinwerferlicht stehen, stellen, lautet simpel: Haben die zurzeit verwendeten KI-Tools ihre Aufgaben tatsächlich verstanden?

Das Tempo der Weiterentwicklung von KI-Software ist rasant, und die Möglichkeiten für deren Einsatz scheinen endlos zu sein. Schon bald wird es nicht mehr möglich sein, zwischen von Menschen erschaffener Kunst und KI-generierten Werken zu unterscheiden. Und genau diese Unsicherheiten in der Entwicklung haben auch in der Welt der Prominenten für viel Unruhe gesorgt.

Prominente, die gegen KI auftreten

Die Rivalität zwischen Mensch und KI war nur eine Frage der Zeit, nicht des Ob, denn bei der KI handelt sich um ein Produkt, bei dem ein Großteil der verfügbaren Modelle darauf basiert, menschliches Verhalten nachzuahmen und zu verstehen. Wenn also Berühmtheiten gegen die berühmteste Neuentwicklung der Gegenwart antreten, so sorgt das weltweit für Aufsehen.

Scarlett Johansson vs OpenAI

Die berühmte Marvel-Schauspielerin ist die jüngste Berühmtheit aus der Riege der Prominenten, die sich mit KI kritisch auseinandersetzt – insbesondere mit OpenAI, jener NGO, die hinter ChatGPT steht.

Scarlett Johansson hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass ein von OpenAI entwickeltes KI-Gesprächsmodell genau wie sie selbst klingt und sogar ihre engsten Freunde und Familienangehörigen können nicht zwischen ihrer und der von der KI erzeugten Stimme unterscheiden.

Dieser Umstand ist insofern beunruhigend, da Sam Altman – der einst gefeuerte und nun wieder eingestellte CEO von OpenAI – einst Scarlett Johansson gebeten hatte, einem KI-Tool ihre Stimme zu geben, als das Unternehmen gerade dabei war, ein Sprachmodell zu entwickeln. Scarlett Johansson lehnte das Angebot aber ab und betrachtete die Angelegenheit als beendet.

Detail am Rande: die Schauspielerin spielte die Hauptrolle in dem zehn Jahre alten Film „Her“, in dem es um einen Menschen geht, der sich in einen KI-Chatbot verliebt. Die Schauspielerin gab damals dem KI-Chatbot ihre Stimme.

Und nun, in der Gegenwart, hat sich die Geschichte wiederholt, als OpenAI Werbevideos für ihr neuestes KI-Tool veröffentlichte und Scarlett Johansson sichtlich überrascht war, eine Stimme zu hören, die ihrer sehr ähnlich ist.

Die Mehrheit der Online-Nutzer schlug sich auf ihre Seite, und Sam Altman stellte auf „X“ lapidar fest, dass OpenAI unter Berufung auf den Datenschutz und die Vertraulichkeit der Mitarbeiter nicht bekannt geben könne, wem das Sprachenmodell seine Stimme zu verdanken hat.

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Die Schauspielerin hat seitdem Unterlassungserklärungen an das KI-Unternehmen geschickt, das daraufhin die weitere Nutzung dieser digitalen Stimme eingefroren hat. Diese Angelegenheit ist mit Sicherheit noch nicht geklärt.

Video:

Der Nachlass von Tupac Shakur gegen Drake

Die Klatschpresse liebt einen guten Streit zwischen millionenschweren Rappern. Es ist keine Überraschung, dass das Internet das Kräftemessen zwischen den beiden wohl größten Hip-Hop-Künstlern der Gegenwart, Drake und Kendrick, genau beobachtet. Die beiden Megastars lieferten sich ein hartes Duell, und ihre Fans, feierten jeden veröffentlichten neuen Track und erklärten jeweils ihren Favoriten zum vorzeitigen Sieger.

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Inmitten der Fehde wurde in einem von Drakes Songs mit dem Titel „Taylor Made Freestyle“ eine KI-generierte Stimme verwendet, die den verstorbenen Hip-Hop-Großmeister Tupac Shakur imitierte. Kendrick nahm die Respektlosigkeit gegenüber seinem verstorbenen Mentor nicht auf die leichte Schulter und alarmierte die Nachlassverwalter von Tupac Shakur. Die Erben und deren Rechtsvertreter traten sofort in Aktion und teilten Drake mit, dass sie rechtliche Schritte einleiten würden, wenn er den Song nicht innerhalb von 24 Stunden vom Netz genommen würde.

Drake selbst ist kein Unbekannter, wenn es um Streitigkeiten mit KI geht. Erst kürzlich hat er sich über einen von der KI generierten Song beschwert, der seine Stimme gesampelt hatte, und den Ersteller des Songs gezwungen, den Song zu löschen.

Video:

Michael Schumacher gegen eine deutsche Boulevardzeitung

Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, der seit einem unglücklichen Ski-Unfall im Jahr 2013 im Koma liegt, wurde in einem erfundenen und von der KI generierten Interview in einer populären deutschen Boulevardzeitung porträtiert.

Die Familie des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters verklagte das Blatt, gewann den Fall und das Magazin wurde zu einer Geldstrafe von 200 000,– Euro verurteilt.

Das Boulevardblatt entschuldigte sich öffentlich bei der Familie Schumacher für das Fake-Interview, das im April 2013 erschien, und feuerte die Chefredakteurin fristlos.

Wie geht es in diesem Kampf weiter?

Wir haben bereits Partnerschaften zwischen Künstlern und KI im NFT-Bereich sowie die Verwendung von Avataren und Animationen für verschiedene Unternehmen zur Produktwerbung gesehen – letzteres ist bei Online Spielen wie Gates of Olympus zu beobachten.

Daher ist es keine Überraschung, dass die Zusammenarbeit zwischen prominenten Künstlern und KI der Weg in die Zukunft sein könnte. Diese Kooperation ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten, da die Künstler finanziell von der KI-generierten Kunst profitieren und die KI-Entwickler Produkte erfinden können, ohne Einschränkungen oder Gerichtsverfahren fürchten zu müssen.

Aber auch die Prominenten gehen in diesem Kräftemessen proaktiv vor, und das zu Recht. Sich zurückzulehnen und abzuwarten, ist zweifellos nicht der richtige Weg, um die Auseinandersetzung zu gewinnen.

Eine Gruppe von Künstlern, darunter Nicki Minaj, Katy Perry und Billie Eilish, unterstützt eine Petition zum Schutz des geistigen Eigentums von Künstlern vor allem gegen den Missbrauch durch KI-generierte Kunst.

Die von der Artist Rights Alliance, einer Nichtregierungsorganisation, die Musiker im Kampf gegen die digitale Kunst unterstützt, geführte Petition hat die Unterschriften von bereits über 200 Künstlern und Prominenten erhalten.

Die Petition fordert die KI-Verantwortlichen auf, bei der Entwicklung ihrer Produkte die Rechte am geistigen Eigentum der Künstler zu berücksichtigen und diese zu wahren. Sie drängt auch auf die Einführung von Regeln und Vorschriften für die relativ neue Branche.

Quellen: PublicDomain am 23.07.2024

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