Muskelspiele: Eine russische Flottille inklusive Atom-U-Boot führt Manöver in der Karibik durch

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Weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien herrscht in den USA Aufregung, weil eine moderne russische Flottille in der Karibik Manöver durchführt und Venezuela und Kuba anlegt.

Eine kleine russische Flottille bestehend aus zwei hochmodernen Kriegsschiffen und Versorgungsschiffen führt in der Karibik Manöver durch und macht Freundschaftsbesuche bei den Staaten, die die USA als ihre Gegner ansehen. Von Thomas Röper

Derzeit sind eine hochmoderne russische Fregatte und ein hochmodernes russisches Atom-U-Boot im Hafen von Havanna auf Kuba. Darüber hat das russische Fernsehen am Sonntagabend in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick berichtet und ich habe den russischen Beitrag übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Der Freundschaftsbesuch russischer Schiffe in Kuba hat die südlichen US-Staaten in Aufregung versetzt.

Am Dienstag verkündete das Verteidigungsministerium den Beginn der zweiten Etappe des Manövers der nicht-strategischen Atomstreitkräfte, bei dem Russland und Weißrussland gemeinsam den Kampfeinsatz taktischer Atomwaffen übten.

Die Raketen wurden aus den Lagern geholt und unter die Trägerflugzeuge gehängt. Diese Träger können MiG-31-Jagdflugzeuge und Tu-22-Langstreckenraketenträger sein. (USA und Kanada beschatten russische Kriegsschiffe in der Nähe von Florida im größten Konflikt seit der Kubakrise)

 

Darüber hinaus übte das Personal einer Raketeneinheit des Leningrader Militärbezirks das verdeckte Verbringen eines Iskander-Raketensystems in eine bestimmte Stellung und führte elektronische Raketenstarts gegen virtuelle feindliche Ziele durch.

Gleichzeitig führt Russland Marineübungen in der Karibik durch. Am 12. Juni sind das mit Zirkon-Hyperschallraketen ausgerüstete Atom-U-Boot Kasan, die Fregatte Admiral Gorschkow, die ebenfalls Zirkon-Raketen tragen kann, der Tanker Akademik Paschin und der Bergungsschlepper Nikolai Tschiker in Kuba eingetroffen. Von Havanna bis zur Küste Floridas sind es weniger als 200 Kilometer.

Aus Kuba berichtet unser Korrespondent.

Vor dem Hintergrund der antiken Ziegeldächer schwimmt das moderne russische U-Boot Kasan. Es trägt sowohl die russische Marineflagge mit dem Andreaskreuz als auch die kubanische Flagge.

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An der Uferpromenade haben sich Menschen versammelt. Von den Mauern der mittelalterlichen Festung schießt die Kanonenbatterie der Zwölf Apostel zu Ehren der russischen Marine Salut.

Und jetzt steuert die Fregatte Admiral Gorschkow, eines der modernsten russischen Kriegsschiffe, vorbei an der alten Festung El Morro langsam in den Hafen ein.

Die versammelten Kubaner erklären, ohne ihre Gefühle zu verbergen: „Russland bedeutet uns sehr viel. Für uns ist das ein Fest, ein großer Grund, stolz zu sein. Es gibt hier viele Menschen, die diese Freude mit uns teilen wollen, und wir werden immer zusammen sein.“

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Ein anderer sagt: „Für uns ist das eine Chance, das, was wir bisher nur in Lehrbüchern, auf Bildern und in Büchern gesehen haben, in der Wirklichkeit zu sehen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, die militärische Ausrüstung eines für die internationale Politik so wichtigen Landes wie Russland aus der Nähe zu betrachten.“

Die Matrosen führen Exkursionen für Einheimische und Touristen durch. Mit an Bord war auch unser Kollege Miguel Fernandez Martinez, Korrespondent von RIA Novosti in Kuba.

Es ist nicht der erste Besuch dieser Art. Im Juli 2023 traf das russische Marineschulschiff Perekop mit mehr als hundert Marinegardisten in Havanna ein, die von den Kubanern ebenfalls mit der ihnen eigenen Herzlichkeit empfangen wurden.

In der Zwischenzeit analysiert die Besatzung die vergangenen Übungen. Die Fregatte und das U-Boot übten bedingte Schläge mit weitreichenden Präzisionswaffen gegen virtuelle feindliche Schiffe. Auch das Atom-U-Boot führte Alarmübungen durch. Die Zirkon kann mit 9-facher Schallgeschwindigkeit fliegen.

Jede solche Reise erfordert von der Besatzung Klarheit und Konsequenz. Doch diese wird von der Besatzung bereits als einzigartig bezeichnet. Immerhin ist es gelungen, die Waffen gleichzeitig in nördlichen, gemäßigten und tropischen Breiten zu testen.

„Hier können wir die Eigenschaften der Waffen und technischen Mittel und ihre Einsatzfähigkeit in jedem Teil der Welt testen“, sagt Pawel Konow, Kommandant der Fregatte Admiral Gorschkow.

 

Die russische Marine verfügt in diesem Verband über insgesamt vier Schiffe. Die größte Schlagkraft hat die Mehrzweckfregatte Admiral Gorschkow. Sie wurde 2018 in die Marine aufgenommen und hat eine autonome Reichweite von 4.500 Seemeilen.

Die Fregatte kann mit allen modernen russischen Raketen bewaffnet werden, darunter Kalibr-Raketen, die Überschallrakete Onyx und die Hyperschallrakete Zirkon.

Unter der Meeresoberfläche ist das U-Boot Kasan, das neueste Atom-U-Boot der vierten Generation aus dem Projekt Yasen-M, im Einsatz. Unter Wasser erreicht es eine Geschwindigkeit von 31 Knoten, das sind 57 Kilometer pro Stunde.

Es kann bis zu 500 Meter tief tauchen und 100 Tage autonom unterwegs sein. Bewaffnet ist das U-Boot mit 32 hochmodernen Zirkon-Raketen. Experten bezeichnen Kasan als das am besten getarnte U-Boot der Welt.

Zum Verband gehören auch Begleitschiffe, der Bergungsschlepper Nikolai Tschiker und der Tanker Akademik Paschin. Auffällig ist auch die Route der Schiffe der Nordflotte. Sie fuhren bewusst so nah wie möglich an der US-Küste vorbei, nur 50 Kilometer vor der Küste Floridas. Da die Reichweite der Zirkon fast tausend Kilometer beträgt, lagen fast alle südöstlichen Bundesstaaten in Reichweite.

Und obwohl niemand zuschlagen würde, herrschte in der amerikanischen Presse Hysterie. CNN berichtete: „Breaking News! Eine Flottille russischer Kriegsschiffe passiert gerade die Küste Floridas. Darunter auch ein Atom-U-Boot.“

Diese Aufnahmen aus Miami zeigen amerikanische Kampfflugzeuge und Hubschrauber direkt über den Stränden. Es gibt eine noch nie dagewesene Anti-U-Boot-Aktivität in der Nähe von Florida.

Doch für Experten ist alles klar. Wladimir Putin hat bereits vergangene Woche klargestellt: Russland behält sich das Recht vor, spiegelbildliche Maßnahmen zu ergreifen, also Waffen an Länder zu liefern, die von den Ländern unter Druck gesetzt werden, die die Ukraine aufrüsten.

Steve Hall, ehemaliger Leiter der Russland-Abteilung der CIA, erklärte: „Die Botschaft, die Wladimir Putin mit diesen Schiffen an die USA senden will, ist klar – es ist eine Antwort auf die Angriffe mit amerikanischen Waffen auf Russland.“

Donald Trump versuchte, die Verwundbarkeit von Bidens Amerika zu unterstreichen: „Wir wollen keine russischen Schiffe direkt vor der Küste Floridas sehen, wo sie jetzt sind. Das ist undenkbar.“

Für die amerikanischen Eliten war das also ein äußerst sensibles Signal. Mike Pompeo, ehemaliger US-Außenminister, sagte dazu folgendes: „Die Russen haben ihre Schiffe weniger als 100 Meilen vor unserer Küste positioniert.

Und sie fühlen sich nicht bedroht. Ich glaube, dass unser Präsident aus der Sicht der bösen Jungs schwach ist. Und ich glaube, dass unsere Verbündeten sehr besorgt sind, dass Amerika ihnen nicht zu Hilfe kommen wird, wenn sie es brauchen.“

Natürlich haben sowohl Russland als auch Kuba wiederholt betont, dass es sich um einen Freundschaftsbesuch handelt und alles den internationalen Regeln entspricht. Außerdem haben die russischen Seeleute in den Gebieten, wo die zivile Schifffahrt besonders aktiv ist, nicht einmal ihre Transponder abgeschaltet.

Das Pentagon gibt vor, alles unter Kontrolle zu haben, wie Sabrina Singh, die stellvertretende Pentagonsprecherin erklärt: „Wir überwachen ständig alle ausländischen Schiffe, die in der Nähe der US-Hoheitsgewässer operieren. Wir nehmen das sehr ernst, aber diese Manöver stellen keine Bedrohung für die USA dar.“

Trotz zurückhaltender Rhetorik schickten die USA aber sofort das Angriffs-U-Boot Helena der Los Angeles-Klasse nach Guantánamo Bay. Das U-Boot ist keineswegs neu, es wurde 1986 vom Stapel gelassen.

Die Helena verfügt über vier Torpedorohre, Harpoon- und Tomahawk-Flugkörper. Technisch ist sie aber unserer Kasan unterlegen, deren wichtigste Waffe Hyperschallraketen sind, die die USA nicht haben.

„Dieses U-Boot ist tödlich. Sie führen Manöver durch, genau wie wir. Aber es ist es nicht wert, sich Sorgen zu machen“, versichert James Foggo, ein pensionierter US-Admiral.

Doch diese Worte machen die Amerikaner nur noch nervöser. So erinnert sich Fox Chicago an die Kubakrise: „Russische Kriegsschiffe liefen in den Hafen von Havanna ein und weckten Erinnerungen an die Kubakrise von 1962, als die beiden Länder einem Atomkrieg am nächsten kamen.“

Auch ein Korrespondent von CNN war in Havanna an Bord der russischen Schiffe. Der Journalist erzählt: „Nachdem wir das Schiff verlassen hatten, wurden wir alle gezählt, damit niemand an Bord bleibt und die Geheimnisse der Fregatte erfährt, die nur 90 Meilen vor der US-Küste liegt.“

Die Langstreckenfahrt der russischen Marine steht auch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit lateinamerikanischer Sender, die die für beide Amerikas offensichtliche Tatsache aufgreifen:

„Russland zeigt den USA Muskeln. Mit diesem schönen U-Boot können die Russen Amerika viel näher kommen, als man sich dort vorstellt“, berichtete das argentinische Fernsehen.

Bekannt ist bereits, dass die russischen Matrosen bis zum 17. Juni in Kuba bleiben werden. Danach geht es weiter.

Ende der Übersetzung

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Quellen: PublicDomain/anti-spiegel.ru am 17.06.2024

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