Studienlage: Die Wirkung von Kurkuma auf die Leber

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Kurkuma gibt es (gemahlen und getrocknet) als Gewürz, das Gerichten eine charakteristische gelbe Farbe und einen dezent würzig-holzigen Geschmack verleiht.

Die sogenannte Gelbwurzel gilt jedoch vor allem als gesund, weshalb sie in den vergangenen Jahren auch als Nahrungsergänzungsmittel immer beliebter wurde.

Doch dann gerieten derartige Präparate – aus weniger positiven Gründen – in den Fokus der Wissenschaft. Sie scheinen ein Gesundheitsrisiko darstellen zu können.

Kurkuma werden in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zahlreiche gesundheitsförderliche Eigenschaften attestiert. Hierzu zählen eine unmittelbare Linderung von beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden sowie langfristig ein vorbeugender Effekt gegenüber schweren Erkrankungen (z. B. Alzheimer und Krebs).

Deshalb ist etwa die „Golden Milk“ (= warme Milch mit dem aroma- und farbspendenden Zusatz) längst auch bei uns zum beliebten Heißgetränk geworden. Noch einfacher ist ihre Resorption, wenn man die Extrakte der Gelbwurzel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nimmt.

Doch das ist offenbar nicht frei von einem gewissen Risiko. Laut einer Studie von 2022 können Kurkuma-Kapseln die Leber schädigen. (Gesundheit: Wirkung von Kurkuma: Überraschende Fakten aus neuen Studien!)

Übersicht

Kurkuma-Kapseln könnten Schäden an der Leber verursachen

Ablauf der Studie

Erklärungsansätze

Beunruhigend, aber auch keine Panikmache nötig

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Andere Studien deuten positive Effekte von Kurkuma auf die Leber an

Kurkuma-Kapseln könnten Schäden an der Leber verursachen

Ein Team von Forschern verschiedener US-amerikanischer Einrichtungen (darunter das Thomas Jefferson University Hospital in Philadelphia und die New Yorker School of Medicine at Mount Sinai) will in einer gemeinsamen Studie einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Kurkuma-Kapseln und der Entwicklung von Schäden an der Leber festgestellt haben.

Hintergrund der Untersuchung war eine deutliche Zunahme an Patienten mit Leberbeschwerden in den USA. Davon sei zumindest eine kleine Anzahl auf die genannten Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen.

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Es seien vermutlich mehrere Millionen Menschen, die entsprechende Präparate einnehmen, erklärte dazu einer der Studienautoren – Professor Robert J. Fontana von der University of Michigan Medical School – im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin „Health“. Diese wolle man „warnen“.

Medizinskandal Krebs

Ablauf der Studie

Die Forscher stützen diese Warnung auf die Auswertung von 15 verschiedenen Fallstudien, bei denen Konsumenten von Kurkuma-Kapseln Leberschäden entwickelt haben sollen.

Insgesamt sollen ihnen damit rund 2000 Probandendaten vorgelegen haben – bei rund 15 davon sei eine Kausalität zwischen der Kapseleinnahme und Leberproblemen feststellbar gewesen.

Eine noch relativ überschaubare Anzahl, räumen die Studienautoren ein. Was jedoch auffällig gewesen sei: dass den Fällen keine Überdosierung zugrunde gelegen habe. Das könnte die enorme Schädlichkeit von Kurkuma-Kapseln (bei zumindest bestimmten Probandengruppen) unterstreichen.

Erklärungsansätze

In einem Meeting des American College of Gastroenterology, in dem das Team seine Ergebnisse vorgestellt hatte, äußerte es die Vermutung, dass individuelle Überempfindlichkeiten gegenüber der Inhaltsstoffe aus Kurkuma-Kapseln die dokumentierten gesundheitlichen Probleme begünstigen könnten.

Doch bereits die reine Art der Darreichung sehen die Forscher kritisch. Denn wie eingangs bereits erwähnt, ist die Wirkstoffresorption über die Magenschleimhaut durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (dies betrifft auch etwa Vitamine und Mineralstoffe) höher als durch die Ernährung.

Weiterhin sei es möglich, dass heutige Präparate höher konzentriert seien als frühere Varianten. Insbesondere Probanden, die Kurkuma-Präparate mit dem Zusatz Piperin eingenommen hätten, seien in der Untersuchung hervorgestochen. Das Alkaloid Piperin begegnet uns in unserer Ernährung vor allem in schwarzem Pfeffer.

Der Untersuchung zufolge könnte es die Bioverfügbarkeit der potenziell kritischen Inhaltsstoffe weiter erhöht haben. Ob Kurkuma nicht nur in Form von Kapseln, sondern auch als Gewürz die geschilderten Gefahren für die Leber mit sich bringt (womöglich auch hier in Kombination mit schwarzem Pfeffer/Piperin), ist der Studie nicht zu entnehmen.

Beunruhigend, aber auch keine Panikmache nötig

„Wir wollen den Menschen keine Angst machen“, erklärte Fontana im „Health“-Interview weiter. Aufgrund der doch recht geringen Inzidenz sei es ebenso für etwaige Rückrufaktionen zu früh.

Das Forscherteam fordert auf Basis seiner Studie jedoch ein gesteigertes Bewusstsein über die möglichen Gefahren durch Kurkuma-Kapseln, vorwiegend in Medizinerkreisen, um Patienten schneller gezielt behandeln zu können. Ebenso sollten Konsumenten selbst die typischen Symptome möglicher Leberschäden kennen.

Wenn sie regelmäßig Kurkuma-Kapseln einnehmen und Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit oder gar Anzeichen einer Gelbsucht bei sich wahrnehmen, gelte es, das Präparat sofort abzusetzen. Glücklicherweise seien die dokumentierten Leberschäden laut Fontana reversibel.

Andere Studien deuten positive Effekte von Kurkuma auf die Leber an

Während die genannten Forscher aufgrund ihrer analysierten Fallstudien vor möglichen Risiken durch die Einnahme von Kurkuma warnen, konnten spätere Studien aber auch positive Effekte der Pflanze auf die Leber aufzeigen.

So kam eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2023 zu dem Schluss, dass Kurkuma die Leber in bestimmten Fällen sogar vor Schäden schützen könnte. Im Fokus der Untersuchung standen Tuberkulose-Patienten, die Medikamente zur Behandlung ihrer Erkrankung einnahmen, deren Nebenwirkung u. a. darin besteht, Leberschäden verursachen zu können. Die Einnahme von Kurkuma konnte dieses Risiko offenbar deutlich senken.

Eine weitere, ebenfalls 2023 veröffentlichte, Studie mit Ratten, denen eine Fettleber angezüchtet worden war, zeigte, dass die Gabe von Kurkuma-Extrakt eine hemmende Wirkung auf die Fettansammlung in der Leber hatte.

Im Zweifel ärztlichen Rat einholen

Studien, die eine schädigende Wirkung von Lebensmitteln oder Supplements aufzeigen, sorgen natürlich zunächst für Beunruhigung. Meiner Meinung nach sollten sie nicht unter-, aber auch nicht überschätzt werden. Sie sollten als Warnung gelten, vorsichtig mit dem Konsum der entsprechenden Produkte zu sein.

In den meisten Fällen gilt aber ja eh: Die berühmte Dosis macht das Gift. Bedeutet: Etwas, das in Maßen okay oder sogar gesund ist, kann zu häufig oder in zu großen Mengen konsumiert, schädlich werden.

Im Fall von Nahrungsergänzungsmitteln rate ich, nicht einfach den neuesten Trends hinterher zu eifern und unreflektiert Supplements einzunehmen. Wenn man eins einnimmt, dann immer auf die Dosierungsanleitung achten, bei körperlichen Anzeichen, dass es sich negativ auswirkt, sofort absetzen und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.

Letzteres würde ich sogar schon empfehlen, bevor man sich für die Einnahme entscheidet. Ganz besonders im Fall von Vorerkrankungen oder der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten.

Quellen: PublicDomain/fitbook.de am. 19.02.2024

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