„Covent Garden Ladies“: Das originale Verbrennungsbuch des georgianischen Londons

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Ah, das georgianische London. Die Zeit der gepuderten Perücken, der Korsetts und… des ultimativen Führers zu den „angesehensten“ Damen der Stadt? Hier kommt „Harris’s List of Covent Garden Ladies“ ins Spiel, das skandalöse Verzeichnis, über das jeder hinter seinen Fächern tuschelte.

Es wurde zwischen 1757 und 1795 veröffentlicht und war nicht nur eine Liste, sondern auch ein Zeugnis der menschlichen Laster, der Eitelkeit und der Mühe, die die Menschen auf sich nehmen, um sich zu amüsieren.

Lange Zeit glaubten alle, dass Jack Harris, der so genannte „Pimp General to the People of England“ (charmanter Titel, oder?), der Kopf hinter diesem frechen Führer war. Doch die Historikerin Hallie Rubenhold enthüllte den wahren Schuldigen: Samuel Derrick, ein Dichter, dessen Leben eher eine Tragikomödie als eine epische Ballade war.

Derrick, dessen Träume größer waren als seine Taschen, wollte zur literarischen Elite Londons gehören. Stattdessen machte er sich mit der Londoner Gosse vertraut. Aber wie man so schön sagt:

Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach ein skandalöses Verzeichnis. Seine intime (und wahrscheinlich berauschte) Kenntnis der Londoner Schattenseiten machte ihn zum perfekten Schreiber für dieses gewagte Projekt.

Die Einträge in „Harris’s List“ waren köstlich verrucht. Ob er nun Miss Smiths „verführerische Gesichtszüge“ lobt oder diejenigen in den Schatten stellt, die es nicht in die Liste geschafft haben – es war klar, dass Derrick ein Händchen für Dramatik hatte.

Und die Dreistigkeit? Wahrscheinlich hat er Harris dafür bezahlt, dass er seinen Namen verwendet, was ihn zu einem der dreistesten Ghostwriter der Geschichte macht.

Vergessen wir aber nicht die Leser. Wer waren diese schattenhaften Gestalten, die sich an ihre Exemplare von „Harris‘ Liste“ klammerten, während sie durch die Straßen Londons zogen?

Von Lords bis zu Kaufleuten – die Kundschaft des Reiseführers war so vielfältig wie die Stadt selbst. Es war das offene Geheimnis der Zeit, ein Buch, das viele besaßen, aber nur wenige zugaben, es gelesen zu haben.

Derricks Achterbahnleben nahm eine weitere Wendung, als er einen einigermaßen respektablen Job bekam und einen Gehaltsscheck verdiente, der jedem die Augen öffnen würde.

Aber wie immer sorgte Derricks Hang zum Exzess dafür, dass sein neuer Reichtum nur von kurzer Dauer war. Sein Ende war so dramatisch wie sein Leben – ein mittelloser Dichter mit einem Erbe voller Skandale.

Nach Derricks eher unvorbereitetem Abgang wurde „Harris’s List“ fortgesetzt, verlor aber seinen Reiz. Ohne Derricks dunklen Witz wurde es zu einem weiteren Buch in den Annalen der Geschichte (obwohl moderne Äquivalente heute zugegebenermaßen leichter zu finden sind als je zuvor).

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Dennoch bleibt sein Vermächtnis bestehen – ein verlockender Blick in die dunklen Ecken des georgianischen Londons. Eine Erinnerung daran, dass jede Epoche ihre Geheimnisse hat, und manche sind einfach zu köstlich, um sie zu vergessen.

Quellen: PublicDomain am 30.09.2023

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