Mediziner ist dem Tod nur knapp entronnen – danach veränderte sich sein Leben schlagartig

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Der Pathologe Peter Cummings glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod. Seine Meinung änderte sich, als er eine Nahtoderfahrung hatte. Menschen, die dem Tod nur knapp entronnen sind, berichten häufig von dem diesem Phänomen.

Laut Schätzungen des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychiatrie (IGPP) erleben rund vier Prozent der Deutschen im Laufe ihres Lebens eine Nahtoderfahrung. Was passiert im Kopf von Sterbenden? Von Frank Schwede

Peter Cummings war der klassische Karrieretyp. Als Arzt und Assistentsprofessor in der Abteilung für Anatomie und Neurobiologie an der Boston University School of Medicine hat er gute Arbeit geleistet.

Nach einer Costa Rica-Reise, die Cummings seiner Frau zu ihrem 50. Geburtstag geschenkt hatte, hat sich das Leben des Arztes mit einem Schlag geändert. Der Grund ist ein tragischer Unfall, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte.

Eine Wildwasserbootfahrt sollte zum Höhepunkt der Reise werden. Obwohl Cummings panische Angst vor Wasser hat, nahm der Arzt seinen Mut zusammen und bestieg gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn das Schlauchboot.

In einem Videobeitrag, der auf der International Association for Near-Death-Studies veröffentlicht wurde,  sagte Cummings:

„Früher langweilte ich mich in der Schule sehr und hielt unter anderem den Atem an. Sehen Sie, wie lange ich den Atem anhalten kann?  Dann versuchte ich den Rekord zu brechen und dachte immer, eines Tages werde ich das brauchen. Ich habe immer eine Ausrede gefunden, nicht im Wasser zu sein, weil ich einfach das Gefühl hatte, ich würde ertrinken.“

Dann kam der Tag. Das Schlauchboot mit der Familie an Bord kippte um. Eine Weile konnte sich Cummings über Wasser halten, doch gegen die enorme Strömung hatte der Arzt keine Chance – sie zog ihn unter Wasser. Cummings:

„Es gab da einen Moment, da wusste ich, dass ich ertrinke. Ich dachte plötzlich an die Autopsien, die ich an ertrunkenen Menschen durchgeführt hatte. Dies soll eine sehr friedliche Art zu sterben sein. Und ich denke, was zum Teufel dauert da so lange.“ (Nahtoderlebnisse – Ein Blick ins Jenseits)

Auf dem Grund des Flusses erlebte Cummings eine Erfahrung, die Mediziner als Halluzination bezeichnen. Der Arzt kann sich gut an die Bilder erinnern, die er wahrgenommen hat:

„An diesem Punkt hörte alles auf. Ich befand mich neben diesem riesigen Felsbrocken. Um mich herum lauter Blasen. Ich bewegte meine Hand durch die Blasen und sie bewegten sich auf seltsame Weise um meine Hand herum. Und dann war da dieses helle Licht.“

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Ein Gefühl von Liebe und Wärme

Cummings spürte ein unglaubliches Gefühl der Liebe und Wärme und wusste, dass seine Frau und sein Sohn aus dem Wasser gerettet wurden und in Sicherheit waren.(Neueste Studie beweist: Unsterblichkeit der Seele – Nahtoderfahrung könnte Hinweis auf Leben nach dem Tod sein)

Cummings beschreibt, was er in diesem Moment, den er als schön bezeichnet, erlebt hat:

„Ich wurde wirklich emotional, nicht weil es mich aufwühlte, sondern weil es ein schöner Moment war. Ich wusste, dass es meiner Familie gut gehen würde, die Stimme sagte: Sie brauchen dich nicht, es wird ihnen schon gut gehen.“

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Irgendwann übernahm sein Verstand wieder die Regie und plötzlich zerplatzten die schönen Gefühle wie eine Blase und auch das Licht war auf einmal weg.

Cummings weiß noch heute, was ihm sein Verstand damals gesagt hat:

„Du bist einfach hypoxisch. Halt deinen Atmen an. Du musst deinen Rekord brechen. Und zu diesem Zeitpunkt verschwand das Licht einfach.“ 

Am späten Abend, als Cummings auf seine Uhr, die seine Vitalwerte aufzeichnet, sah, machte er eine schockierende Entdeckung: Sein Herz hatte für ganze acht Minuten aufgehört zu schlagen. Er war klinisch tot. Cummings:

„Ich erinnere mich, dass ich auf meine Apple Watch geschaut habe, weil ich ein Art Gesundheitsfreak bin und irgendwie besessen von meiner Herzfrequenz bin. Ich habe auf diese Uhr geschaut und in einem Zeitraum von acht Minuten wurde meine Herzfrequenz nicht aufgezeichnet.“

Zwar weiß Cummings, dass elektronische Geräte nicht hundertprozentig genau sind und Herzschläge in bestimmten Abständen aufzeichnen, dennoch glaubt der Arzt, dass er in diesen acht Minuten keinen Herzschlag hatte.

Die Nahtoderfahrung veränderte Cummings Leben rundlegend, wie auch das anderer Menschen, die eine Nahtoderfahrung hatten. Der Arzt erkannte, dass beruflicher Erfolg nicht alles im Leben ist. Cummings zieht Bilanz:

„Ich fühlte mich bei meinem Berufswunsch sehr unwohl. Diese Dinge waren mir plötzlich nicht mehr wichtig. Ich sagte, ich habe ein paar schlechte Romane geschrieben. Und ich konnte mich mit all diesen Dingen nicht mehr identifizieren. Das akademische Umfeld in Boston machte mich krank, dass wir nach Maine in die Natur gezogen sind, wo wir heute ein tolles Leben haben.

Als Pathologe hatte Cummings oft Gespräche mit Angehörigen Verstorbener. Die am häufigsten gestellt Frage war, ob ihre Lieben gelitten hätten. Cummings konnte diese Frage nie beantworten, weil er die Antwort nicht kannte.

Heute wünscht sich der Pathologe nichts mehr als diesen Menschen noch einmal zu begegnen und ihnen zu sagen, dass Sterben etwas Schönes ist, selbst unter den schrecklichsten Umständen, weil man sich um nichts mehr sorgen müsse.

Cummings Leben hat sich von Grund auf verändert

Cummings sagt, dass rund 75 Prozent der Menschen mit Nahtoderfahrungen Schwierigkeiten haben, sich wieder im Alltag zu integrieren. Cummings wusste nichts von diesen Erfahrungen, außer das, was er darüber aus Filmen und Zeitungsberichten kannte. Cummings:

„Es fiel mir wirklich schwer, dass alles unter einen Hut zu bringen. Ich bin kein Experte. Ich kämpfe noch immer mit den Erfahrungen. Die Zeit erlaubt mir zu verstehen, dass wir Vergangenheit und der Zukunft eine zu große Bedeutung beimessen. Aber der Wert liegt auf dem Hier und Jetzt.

Die Grenzen der Zeit erlauben es mir, den Fokus darauf zu legen, wo ich gerade stehe. Was ich sagen kann, ist, dass der Tod uns die Fähigkeit lehrt, von allem loszulassen.“ 

In der Medizin ist der Exitus letalis, der Tod, das Ende, das Versagen aller lebenswichtigen Funktionsabläufe. Nach der Nahtoderfahrung hat sich Cummings Leben von Grund auf verändert. Nicht nur die Sicht auf seinen Beruf als Mediziner, sondern auf sein gesamtes Leben. Cummings:

„Leben, besteht darin, zu leben. das hat mir geholfen, mich damit auseinanderzusetzen, wer ich als Ehemann, Vater oder Mensch bin. Wir erleben den Tod nicht wirklich, wir halten ihn hinter den Vorhang, dass wir nicht erkennen können, welche Transformation während des Sterbens stattfindet.“

Veränderungen nach einer Nahtoderfahrung sind kein Einzelfall. Dr. Bruce Greyson hat dazu umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Seine Untersuchungen bestätigen, dass eine Nahtoderfahrung das Leben Betroffener häufig verändert hat, meisten zum Besseren.

Greyson fand heraus, dass sich in etwa 95 Prozent der Fälle die Betroffenen weiter so verhalten, als ob das Ereignis gerade passiert wäre. Gegenüber Epoch Times berichtet Greyson:

„In einem Fall misshandelte ein Alkoholiker seine Frau. Nach einer Nahtoderfahrung war er ein völlig anderer Mensch. Er trank nicht mehr, er war gut zu seiner Frau und er half anderen Menschen. Beispielsweise eilte er nach New Orleans, um sich den Helfern nach dem Hurrikan Katrina anzuschließen.“

 

Der ehemalige schwedische Generalsekretär der Vereinten Nationen und Friedensnobelpreisträger Dag Hammarskjöld, der im Jahr 1961 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, hat einmal gesagt, dass unsere Vorstellung vom Tod bestimmt, wie wir im Leben stehen.

Laut Schätzungen des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychiatrie (IGPP) zufolge erleben rund vier Prozent der Deutschen im Laufe ihres Lebens eine Nahtoderfahrung.

Das Phänomen tritt vor allem dann auf, wenn sich Menschen in einer lebensbedrohlichen Situation befinden.  Es wird als tiefgreifend und intensiv beschrieben. Ein Erlebnis, dass außerhalb des gekannten Erfahrungshorizont liegt.

Die meisten Patienten berichten von angenehmen Gefühlen und einem Licht, das sie willkommen heißt. Erste Überlieferungen des Phänomens sind mehr als tausend Jahre alt, doch erst seit den 1970er Jahren versuchen Forscher das Geheimnis hinter dem Phänomen zu entschlüsseln.

Nahtoderfahrene machen ähnliche Erfahrungen

Das Bemerkenswerte an dem Phänomen ist, das Forschende seit jeher fasziniert, dass alle Menschen ähnliche Erfahrungen machen und ähnliche Bilder sehen. Dazu zählt das Verlassen des eigenen Körpers, ein Tunnel mit hellem Licht, oft auch Szenen aus dem eigenen Leben in Verbindung mit spirituellen Erscheinungen.

Der Heidelberger Psychiater und Vorsitzende der „International Association for Near-Death Studies“ Michael Schröter-Kunhardt hat mehr als 230 Fälle von Nahtoderfahrungen gesammelt und ausgewertet.

Kunhardt hat die Berichte darauf untersucht, was die Betroffenen häufig erlebt haben. 89 Prozent der Betroffenen berichten von einem Gefühl der Ruhe, des Friedens und Wohlbefindens, 77 Prozent erzählen von einem hellen Licht.

Das Gefühl außerhalb des Körpers zu sein erleben 61 Prozent, das Tunnelphänomen 47 Prozent  und 30 Prozent sehen Ereignisse aus der Vergangenheit wie ein Film.

Nur in seltenen Fällen erleben Patienten mit Nahtoderfahrung nach einer außerkörperlichen Erfahrung Paniksituationen und einen Eintritt in eine „höllische Umgebung“ mit bedrohlichen Kräften, Farben und Tönen.

Laut neuesten Untersuchungen nimmt unmittelbar vor dem Tod die kognitive Aktivität zu. Neurochirurgen der Universität Tartu in Estland hatten einen 87jährigen Patient in der Übergangsphase zwischen Leben und Tod an ein Elektroenzephalogramm, ein Gerät, das die Hirnaktivität misst, angeschlossen.

Laut Messungen nehmen etwa dreißig Sekunden vor dem Tod die langwelligen Theta-Wellen ab, während Gamma-Wellen ansteigen. Studienautor Paul Vincente sieht darin ein typisches Muster für eine vermehrte kognitive Aktivität, wie es auch bei lebhaften Träumen, aktiven Erinnerungen und während einer Meditation beobachtet wird. Das könne nach Meinung des Autors das intensive Erleben einer Nahtoderfahrung erklären.

Mehrere Studien bestätigen, dass Nahtoderfahrungen massive Persönlichkeitsveränderungen hervorrufen können. Unter anderem verschieben sich die Wertevorstellungen, materieller Besitz wird weniger wichtig, während zwischenmenschliche Beziehungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

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Nahtoderfahrene lernen auch die Natur und die kleinen Dinge des Alltags zu schätzen. Nach Meinung von Sozialforschern gebe das Erlebnis an der Grenze zum Tod Betroffenen meist eine neue, positive Richtung und sie verlieren die Angst vor dem Tod. Cummings:

Sterben und Tod werden auch weiter das größte Geheimnis unseres irdischen Daseins bleiben, weil niemand wirklich weiß, was wirklich hinter dem Vorhang mit uns geschieht.  

Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 13.07.2023

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5 comments on “Mediziner ist dem Tod nur knapp entronnen – danach veränderte sich sein Leben schlagartig

  1. Es ist da spezifisches Persönlichkeitsprofil jener Leute, die ihre Erlebnisse rausposaunen, meist der Tunnel aus Licht und die liebevollen Wellen, wo ihnen da entgegen kamen. Und dann? Dann kommt nix mehr.

    1. Auch ich hatte schon mehr als einmal NTE. Jemand der es
      nicht erlebt hat kann es sich nicht vorstellen. Ich würde nie darüber schreiben weil ich Angst habe von den kommentaren. Der Tod ist nur eine Auszeit für ein neues Leben. Denn alles ist ein Kreislauf.

      1. Kann ich dir nur zustimmen!!- -wer meint er wüßte es besser!!- der tut mir einfach nur leid!-Ist eben in sich selber gefangen!!🥴 Meine NTE ist jetzt über 30 Jahre zurück! (Es waren über 20min) und es ist genauso Präsent als ob es gestern gewesen wäre!- Aber so „“Hoch Gebildete““ wie Dr. Prof auf und davon Schreiwago! wissen es natürlich besser!!😉Karl Klabauterbach hat ja auch gemeint mit der Gentherapie ist alles gut!🤣🤣

      2. Herr Stefan, da habe ich mal ne Frage.
        War Ihr Gehirn 20 Minuten ohne Sauerstoff?
        Oder wie ist Ihr Komnentar zu verstehen?

  2. Mir ist Lauterbach aus der der Zeit, als die Hilfsschullehrerin Ulla Schmied aus Richterich Gesundheitsmisterin war, aus der Presse bekannt. Er hatte schon damals Selbsthilfe pracktiziert.

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