Finanzanalyst: Die USA inszenierten in Europa eine Farbrevolution von oben

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Die antirussische Politik der europäischen Staaten entspricht nicht den europäischen Interessen, konstatiert der US-Wirtschaftswissenschaftler und Finanzanalyst Michael Hudson.

Die USA hätten dafür gesorgt, dass die eignen, europäischen Interessen nicht mehr zum Zuge kommen, sondern eine Farbrevolution von oben.

Der US-Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson machte vor wenigen Tagen einige bemerkenswerte Äußerungen zur europäischen Politik in einem Videogespräch mit Danny Haiphong in dessen YouTube-Kanal:

Die USA hätten dem Rest der Welt ökonomisch und sozial den Krieg erklärt. Die gegenwärtige US-Wirtschaft sei eine Rentenwirtschaft und damit genau das, wovor die ökonomischen Klassiker Adam Smith, John Stuart Mill und David Ricardo gewarnt hätten.

Er bezieht sich dabei auf die hinlänglich bekannte Äußerung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock:

„Sie sagte, es sei wichtiger, die Nazi-Partei dort zu unterstützen, die rechte ukrainische Regierung zu fördern, als europäischen und deutschen Wohlstand zu haben, oder das, was die Wähler wollen. (…)

Sie fügte nicht hinzu, dass sie ein Jahrzehnt lang von solchen amerikanischen Nichtregierungsorganisationen mit Finanzen gefördert und an ihren Platz gesetzt wurde, welche die Opportunisten wie sie gefunden haben, um die Karriere von Leuten zu fördern, die bereit sind – sobald sie im Amt sind –, die amerikanische Außenpolitik statt ihre eigenen Wähler zu vertreten.

Amerika hat in Deutschland, Holland, England und Frankreich im Grunde eine Farbrevolution an der Spitze durchgezogen, durch die die europäische Außenpolitik nicht mehr deren eigene ökonomische Interessen vertritt.“ (Ölpreis: Saudis stimmen sich mit Russland ab, nicht aber mit den USA – Wirtschaftskrieg um neue Weltordnung?)

 

Der Westen bezeichne schlicht jedes Land als Autokratie, das stark genug sei, die Entstehung einer Kreditgeber-Oligarchie zu unterbinden.

Hudson glaubt, dass der Irrtum der russischen Regierung darin bestanden hätte zu erwarten, dass die Politik aller Länder stets deren eigenen ökonomischen Interessen folgen würde.

„Sie konnten nicht wirklich glauben, dass Europa und andere Länder eine Politik unterstützen würden, die direkt gegen ihre wirtschaftlichen Interessen war, wie die Weigerung, russisches Öl und Gas zu kaufen, was das Ende der ganzen deutschen Stahlindustrie bedeutete, wie auch der Glasherstellung, der Düngerherstellung, die alle Gasimporte aus Russland brauchten.

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Die Sektoren, die Deutschland zur führenden, dominanten Nation der Europäischen Union gemacht haben, werden ausgelöscht. (…) Man weiß nicht, was mit deren Arbeitskräften geschieht, aber offenkundig wird es hier eine Krise geben.

Und in Holland und Frankreich gibt es eine ähnliche Politik. All diese Länder handeln nicht in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse.“

Die momentane Politik der USA, die die übrigen Länder der Welt geradezu zwinge, den US-Dollar fallen zu lassen, sei allerdings nicht einmal im Interesse der US-Finanzwirtschaft.

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„Sie wird von den Neokonservativen geführt, die ein völlig anderes Motiv für Krieg haben. Das ist kein ökonomischer Hass, das ist ein ethnischer Hass auf Russland, und einfach emotionaler Hass auf Russland, gefolgt von rassistischem Hass auf China. Das war immer so amerikanisch wie Apple Pie.“

Viel hätten die Vereinigten Staaten und Europa der Welt nicht mehr zu bieten, da die wirkliche Produktion längst andernorts stattfinde und der Westen selbst für Kredite nicht mehr nötig sei.

„Die Vereinigten Staaten und Europa sagen: unsere Rolle ist es, euch nicht zu bombardieren. Unsere Rolle ist es, euch nicht zu behandeln, wie wir Libyen, den Irak und Syrien behandelt haben.

Wir können euch anbieten, euch nicht zu bombardieren, wie wir das in diesen Ländern getan haben. Das ist alles, was wir bieten können.“

Michael Hudson ist Wirtschaftswissenschaftler, der unter anderem über die Geschichte des Zinses gearbeitet hat. Diverse seiner Bücher sind auf Deutsch erschienen; unter anderem „Der Sektor: Warum die globale Finanzwirtschaft uns zerstört“ und „Finanzimperialismus: Die USA und ihre Strategie des globalen Kapitalismus„.

Außenminister Lawrow: „Die EU hat Russland verloren“

Durch eigenes Verschulden hat die EU Russland verloren – nun betrachtet das Land sie als eine äußerst feindselige Gemeinschaft. Das erklärt der Außenminister Russlands, Sergei Lawrow, in einem Interview mit der russischen Zeitung „Argumenty i fakty“.

Die Europäische Union und auch alle anderen westlichen Länder haben Russland mit ihrem extrem feindseligen außenpolitischen Kurs zurückgestoßen und eigentlich verloren, wie der russische Außenminister Sergei Lawrow kürzlich in einem Interview mit der Zeitung Argumenty i Fakty erklärte. Er betonte:

„Die EU hat Russland verloren. Aber daran ist sie selbst schuld. Schließlich sind es die EU-Mitgliedstaaten und die Staats- und Regierungschefs der Union selbst, die offen die Notwendigkeit erklären, Russland eine, wie sie es nennen, strategische Niederlage zuzufügen. Sie pumpen Waffen und Munition in das kriminelle Regime in Kiew und schicken Ausbilder und Söldner in die Ukraine. Aus diesen Gründen betrachten wir die EU als eine feindliche Gemeinschaft.

Daraus haben wir die notwendigen Konsequenzen gezogen. Auf feindselige Schritte werden wir notfalls mit Härte reagieren, geleitet von den nationalen Interessen Russlands und dem in der diplomatischen Praxis allgemein anerkannten Prinzip der Gegenseitigkeit.“

Sollte Europa jedoch seinen „antirussischen Kurs aufgeben und sich für einen von gegenseitigem Respekt geprägten Dialog mit Russland entscheiden“, werde die russische Seite alle europäischen „Vorschläge prüfen“ und dann entsprechende Entscheidungen auf der Grundlage der nationalen Interessen Russlands treffen, so Lawrow.

Der Minister betonte jedoch, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sei, denn bisher steuerten die westlichen Länder auf eine gefährliche Eskalation zu.

„Heute haben die USA und ihre NATO-Satelliten eine äußerst riskante Entscheidung für eine weitere Eskalation des Konflikts getroffen. Der kollektive Westen spricht offen von einer „strategischen Niederlage“ für Russland.

Wir unsererseits bleiben offen für Kontakte, aber auf gleicher Augenhöhe und unter Berücksichtigung der russischen Interessen, um die Situation in Europa und im euroatlantischen Raum zu verbessern und die nuklearen Risiken langfristig zu reduzieren.

Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass der Westen seinen aggressiven und feindlichen Kurs aufgibt. Dazu und zu einem konstruktiven Dialog mit uns ist er aber nicht bereit, sondern er sucht rund um die Uhr nach neuen Wegen, Russland in die Schranken zu weisen. Die Gefahr einer solchen Linie ist offensichtlich. Wir warnen unsere westlichen Kollegen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln vor dieser Gefahr.“

Mittlerweile hat Russland seine außenpolitischen Interessen neu ausgerichtet, zum Beispiel auf Länder in Asien und Afrika. Laut Lawrow hat Russland dieser Region und allen Staaten, die an einer gleichberechtigten Zusammenarbeit interessiert sind, viel zu bieten. Der Minister stellte fest:

„Der Hauptunterschied zwischen uns und dem Westen besteht darin, dass wir unseren ausländischen Partnern niemals vorschreiben, wie sie ihr Leben zu führen haben. Wir haben keine versteckte Agenda.

Wir messen nicht mit ‚doppelten Maßen‘. Wir bauen die zwischenstaatliche Zusammenarbeit auf den Grundsätzen des Völkerrechts, der Gleichheit, des gegenseitigen Respekts und der Berücksichtigung der Interessen auf.

Dieser kreative Ansatz scheint für die Afrikaner attraktiv zu sein. Aber nicht nur für Afrikaner. Er ist für alle normalen Länder attraktiv.“

Quellen: PublicDomain/de.rt.com am 07.04.2023

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