Ein Forscher prognostizierte das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien.
Am Montag kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben an der syrisch-türkischen Grenze. Berichten zufolge lag die Stärke der Erschütterung bei 7,8 auf der Richterskala.
Laut Angaben von Montagnachmittag verloren mindestens 4.200 Menschen ihr Leben, wobei befürchtet wird, dass die Zahl der Toten noch steigt.
Der Twitter-Nutzer Frank Hoogerbeets, der laut eigenen Angaben bei dem niederländischen Forschungsinstitut Solar System Geometry Survey (SSGEOS) arbeitet, sagte das seismische Ereignis mit erstaunlicher Genauigkeit voraus.
Am Freitag (3.2.2023) schrieb er: „Früher oder später wird es in dieser Region (Süd-Zentraltürkei, Jordanien, Syrien, Libanon) ein Erdbeben der Stärke ~M 7,5 geben.“ Dazu postete er eine Karte, die das Epizentrum des Erdbebens nahezu genau zeigt. Einen Zeitpunkt für die erwartete Erschütterung nannte er jedoch nicht.
Der Tweet ging am Montag viral und verzeichnete über 90.000 Likes und wurde über 25 Millionen Mal angezeigt.
Am Montag meldete sich Hoogerbeets erneut in dem Online-Netzwerk zu Wort und schrieb: „Meine Gedanken sind bei denen, die von dem massiven Erdbeben in der Zentraltürkei betroffen sind“.
Er verweist darin auf „kritische planetare Geometrie“, die derartigen Erschütterungen vorhergehen soll. Diese Behauptung wird jedoch von zahlreichen Wissenschaftlern und Twitter-Nutzern Zweifel gezogen.
Auch sprang Twitters Fact-Check-Feature an und weist mit seriösen Quellen darauf hin, dass es keine wissenschaftliche Basis für die Vorhersage von Erdbeben gibt.
Die Nachrichten-Webseite Al Arabiya zitiert Khalifa al-Abri, einen führenden Seismologen aus Dubai und Direktor des dortigen Instituts für Seismologie. Er verweist darauf, dass es in der betreffenden Region bereits 3 Erdbeben mit einer Stärke von 6.0 oder höher gab.
Man könne also damit rechnen, dass es dort erneut ein noch stärkeres Erdbeben gibt – oder eben nicht, weil bereits sämtliche Energie freigesetzt ist. Auch er sagt, dass es derzeit keine wissenschaftliche Grundlage gibt, Erdbeben mit einer solchen Genauigkeit vorherzusagen.
Sooner or later there will be a ~M 7.5 #earthquake in this region (South-Central Turkey, Jordan, Syria, Lebanon). #deprem pic.twitter.com/6CcSnjJmCV
— Frank Hoogerbeets (@hogrbe) February 3, 2023
„Wir sehen eine kritische Planetengeometrie; Am 4. Februar haben wir die Konjunktion von Sonne, Venus und Jupiter, weniger als einen Tag später sehen wir Merkur, Sonne und Uranus in Konjunktion, gefolgt von einer Mondkonjunktion mit der Sonne, mit anderen Worten Vollmond“, sagte Hooberbeets in einem Februar-Video.
Im virtuellen Hörsaal stellt er die seismische Situation auf einer digitalen Tafel dar und zoomt anschließend auf die Positionen der Planeten, des Mondes und der Sonne.
Hooberbeets ist kein Wissenschaftler, in der Datenbank für Fachartikel von Google Scholar finden Sie unter seinem Namen nur einen Link – zum Astronomischen Kalender 2023 zur Vorhersage von Katastrophen , und das auf Russisch. Die Medien nennen ihn „den Mystiker durch das Erdbeben“.
Er macht Videos auf YouTube und betreibt die Website SSGEOS – kurz für Solar System Geometry Survey. „Der erste Hinweis darauf, dass eine bestimmte Geometrie im Sonnensystem große Erdbeben verursachen kann, wurde am 23. Juni 2014 gefunden, als im Südpazifik drei Erdbeben der Stärke 6 auftraten, gefolgt von drei weiteren im Nordpazifik mit einer Stärke von bis zu 7,9, die alle während dieser Zeit auftraten“, schreibt er auf der Website. „Es war eine plötzliche seismische Welle in einem relativ ruhigen Monat.“
Ihm zufolge treten große Erdbeben nahe beieinander auf. „Unter Verwendung einer Sonnensystem-Simulationssoftware stellt sich heraus, dass sich um den 23. Juni 2014 herum sechs Himmelskörper in planetaren Konjunktionen befanden, die fast ein Dreieck bildeten“, zeigt er auf ein Diagramm der Planeten und der Sonne. Es wird gesagt, dass aus den gleichen Gründen ein Tsunami im Schwarzen Meer entstand.
Er nennt eine solche Position der Planeten „kritische Planetengeometrie“. „Aber es führt nicht immer zu großen Erdbeben. Manchmal gibt es überhaupt keine seismische Welle. Daraus leiten wir ab, dass es auf die Bedingungen in der Erdkruste ankommt, also auf den Grad der Spannung zwischen den tektonischen Platten.“
(Laut der europäischen Erdbebenwarte EMSC werden weniger Nachbeben registriert)
Erdbeben sind bei Vollmond stärker
Himmelskörper, insbesondere Mond und Sonne, wirken auf die Materie auf der Erde ein – sie verursachen unter anderem Gezeitenphänomene, also Gezeiten.
Und diese Meeresmassenbewegungen können auf die Erdkruste einwirken und Erdbeben verursachen, wie der japanische Seismologe Satoshi Ide 2016 herausstellte.
„Von mehr als 10.000 Erdbeben mit einer Stärke von etwa 5,5 zeigten die Forscher, dass sie, wenn sie zu einer Zeit mit starkem Gezeitenstress begannen, mit größerer Wahrscheinlichkeit über eine Stärke von 8 hinauswachsen würden“, heißt es in einem Artikel in der Zeitschrift Nature .
Das Erdbebenrisiko ist daher während Vollmond und Neumond größer, wenn die Gezeitenkräfte am stärksten sind. Und ja, der Mond war gerade letztes Wochenende voll.
SSGEOS befasst sich jedoch nicht mit der Anziehungskraft des Mondes: „Basierend auf unserem Ergebnis scheint es, dass die Schwerkraft in Zeiten kritischer Planeten- und Mondgeometrie nicht für große Erdbeben verantwortlich ist. Die wahrscheinlichste Kraft, die auf die Erdkruste wirkt, ist elektromagnetisch.
Dies könnte auch Blitze in der Erdatmosphäre erklären, die das Ergebnis atmosphärischer Kräfte sein könnten, die durch elektromagnetischen Stress von der kritischen Geometrie zwischen Himmelskörpern im Sonnensystem induziert werden“, heißt es auf der Website.
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2 comments on “Hobby-Forscher sagte Erdbeben fast punktgenau voraus (Video)”
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Kennt hier jemand einen wo in der Türkei lebt und das Erdbeben bezeugen kann?