Der russische Präsident hat während einer Sitzung des Rates für die Entwicklung der Zivilgesellschaft und der Menschenrechte am Mittwoch darauf hingewiesen, dass die Gefahr eines Atomkriegs zwar wachse, aber Russland niemals als Erstes Atomwaffen einsetzen würde.
Er fügte hinzu:
„Unsere Verteidigungsstrategie, nämlich die Abwehr von Massenvernichtungswaffen, ist auf einen so genannten Vergeltungsschlag ausgerichtet.“
„Natürlich, es kann ein langer Prozess werden“, räumte Putin weiter ein.
Das „Auftauchen neuer Gebiete“ sei jedoch ein „bedeutendes Ergebnis“ des Militäreinsatzes, fügte Putin hinzu. Er bezog sich damit auf die von Moskau bekannt gegebene Annexion von vier ukrainischen Gebieten durch Russland Ende September. Tatsächlich werden die vier Regionen jedoch nur teilweise von Russland kontrolliert.
Einige im Westen würden Russland „als ein zweitklassiges Land betrachten, das einfach kein Recht hat, überhaupt zu existieren“, erklärte er laut der russischen Nachrichtenagentur Tass weiter. „Für uns kann es nur eine Antwort geben: systematischer Kampf für unsere nationalen Interessen. Wir werden auch weiterhin so handeln.
Möge jeder aufhören zu denken, dass es anders sein kann. Ja, wir werden dies auf verschiedene Weise und mit verschiedenen Mitteln tun. Zuallererst werden wir natürlich auf friedliche Mittel setzen. Aber wenn uns nichts anderes übrigbleibt, werden wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen“, betonte er.
Auch auf die Teilmobilisierung nahm er Bezug: Die Hälfte der im September einberufenen russischen Reservisten befinden sich laut Putin inzwischen in der Ukraine. „Von 300.000 unserer mobilisierten Kämpfer, unserer Männer, Verteidiger des Vaterlandes, befinden sich 150.000 im Einsatzgebiet“, sagte der russische Präsident.
Rund 77.000 der Reservisten seien direkt im Kampf eingesetzt, fügte der Staatschef hinzu. 150.000 werden demnach noch in Russland ausgebildet
Macron gegen Atom-Krieg in Europa: Frankreich wird keine Atomwaffen einsetzen
Durch die immer weiter eskalierende Lage in der Ukraine, wird der Einsatz taktischer Nuklearwaffen immer wahrscheinlicher. Dies würde die Zerstörung weiter Teile Europas und vor allem Mitteleuropas nach sich ziehen.
Um diese gefährliche Lage etwas zu entschärfen, machte der französische Präsident Emmanuel Macron klar, dass ein Nuklearkrieg nicht im Interesse Frankreichs wäre, auch wenn Russland atomare Waffen im Krieg mit der Ukraine einsetzen würde.
Ukraine-Problem kein Frankreich-Problem
Auch wenn Frankreich bisher im Ukraine-Krieg sich mit anti-russischer Rhetorik auch nicht gerade zurück gehalten hat, so ist es wohl nach den neuesten Worten den französischen Staatsoberhauptes Marcon nicht im Interesse Frankreichs mit Russland in einen nuklearen Krieg zu beginnen.
Er stellt klar, dass die Probleme der Ukraine nicht gleichzeitig jene Frankreichs sind.
„Unsere Doktrin beruht auf den grundlegenden Interessen der Nation. Sie sind klar definiert und wären überhaupt nicht direkt betroffen, wenn es zum Beispiel in der Ukraine zu einem ballistischen Nuklearangriff in der Region kommt“, sagte Macron am Mittwoch den 12. Oktober gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender France 2.
Es war tatsächlich das erste Mal, dass Macron so konkrete Aussagen zu einem Nuklearwaffen Einsatz Frankreichs, im Bezug auf die Ukraine machte. Dies dürfte der weiteren Eskalation im Krieg zwischen Russland und der Ukraine einen zumindest kleinen Dämpfer verpasst haben, da Frankreich einer der wichtigsten Bündnispartner in der NATO ist.
Eskalationsgefahr so hoch wie seit der Kuba-Krise nicht mehr
Die Position Russlands ist, dass jeder Angriff auf russisches Territorium auch mit Nuklearwaffen beantwortet werden kann. Darunter fallen auch die Gebiete Lugansk, Donezk, Saporoschje und Cherson welche kürzlich an die Russische Föderation angegliedert wurden.
Des Weiteren natürlich auch die Halbinsel Krim, welche durch eine ca. 19 Kilometer lange Brücke mit dem russischen Festland verbunden ist und am 8. Oktober durch einen Bombenanschlag beschädigt wurde.
Die Ukraine ihrerseits will diese Gebietsverluste nicht hinnehmen, obwohl in diesen Gebieten mehrheitlich ethnische Russen leben. Auch gibt es Kreise in der ukrainischen Führung, welche wiederum Russland Gebiete abnehmen möchten, um sie an die Ukraine anzugliedern.
Die Forderungen des ukrainischen Machthaber Wolodymyr Selenski mittels atomaren “Präventivschlägen” gegen Russland vorzugehen tragen zu einer immer stärkeren Anspannung bei.
So scheint es, dass die ukrainische Macht-Elite ein klares Interesse daran hat, den Konflikt weiter eskalieren zu lassen, um ein aktives Eingreifen der NATO damit zu provozieren. So war die Ankündigung des französischen Präsidenten ein wichtiges Signal, das den ukrainischen Eskalationsdrang ein wenig ausbremsen könnte.
US-Intervention in Ukraine zeigt: Hegemonie Washingtons muss zerschlagen werden
Washingtons Einmischung in den Konflikt in der Ukraine und sein Bestreben, den größtmöglichen Profit daraus zu schlagen, zeige die Notwendigkeit, die amerikanische Hegemonie zu besiegen, schreiben chinesische Medien.
Die chinesische Zeitung Global Times fasst die vorläufigen Ergebnisse der Ukraine-Krise zusammen und kommentiert die Aussagen von Pentagon-Chef Lloyd Austin, der von einer „notwendigen Eindämmung Chinas“ sprach. Dabei kommt Global Times zu dem Schluss, dass „die Zerschlagung der brutalen Hegemonie Washingtons“ für den Weltfrieden notwendig sei.
In einer Rede auf dem Reagan National Defense Forum erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, sein Land werde nicht zulassen, dass China „seine Region und die internationale Ordnung“ umgestalte. Er fügte hinzu, dass das nächste Jahrzehnt entscheidend sei – für die Sicherheit Europas und der Welt.
Die Autoren der Global Times weisen jedoch darauf hin: Die Verleumdung Chinas durch die Vereinigten Staaten zeige den Wunsch der US-Politiker, „die Hegemonie der USA aufrechtzuerhalten“:
„Die Kritik von US-Politikern an Chinas ‚wachsendem Willen und Macht, seine Region und die internationale Ordnung neu zu gestalten‘, ist jedoch nur ein Vorwand, um Washingtons Versuche zu rechtfertigen, seine Dominanz in der Welt aufrechtzuerhalten. Die ‚Ordnung‘, von der die USA sprechen, ist in Wirklichkeit ihre Hegemonie.“
„In seiner Logik glaubt Washington, dass ein Land immer nach Hegemonie strebt, sobald es stärker wird. Es projiziert diese Logik genau auf China, ein friedliches Land, und ist der Ansicht, dass ein selbstbewussteres China seine dominante Stellung in der Welt bedrohen wird. Gleichzeitig haben die USA versucht, ihre Verbündeten einzubinden, manchmal sogar mit Zwang.“
Immer mehr Länder beginnen jedoch zu erkennen, dass die sogenannte „globale Ordnung“ lediglich ein Produkt der globalen Dominanz der USA zur Wahrung ihrer Interessen sei, so die Global Times.
Die Zeitung betont: Je weniger die US-Verbündeten bereit seien, „den USA blindlings zu folgen“, desto schwieriger werde es, Washingtons Wunschdenken zu verwirklichen.
Die Zeitung führt die aktive Beteiligung Washingtons am Konflikt zwischen Russland und der Ukraine an und die Falle, in die die USA Europa gelockt haben. Washington dränge die EU ständig dazu, „Russland zu unterdrücken, während es auf der anderen Seite einen bösartigen Wettbewerb zur Zerstörung der europäischen Wirtschaft entfacht“.
„Infolgedessen sinkt die Glaubwürdigkeit der USA bei ihren Verbündeten und der internationalen Gemeinschaft immer weiter, und damit auch ihre Hegemonie, die sich als ‚regelbasierte internationale Ordnung‘ tarnt“, so die Global Times.
Die Zeitung fasst zusammen:
„Wenn das kommende Jahrzehnt für irgendetwas entscheidend sein sollte, dann für die Zerschlagung der brutalen Hegemonie Washingtons und die Schaffung einer wirklich gleichberechtigten und gerechten Welt.
Eine wirkliche internationale Ordnung sollte die UN-Charta in den Mittelpunkt stellen und das Ziel verfolgen, eine menschliche Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft aufzubauen, und nicht diejenige, die auf dem langen Arm der Gerichtsbarkeit Washingtons beruht.“
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Quellen: PublicDomain/de.rt.com/wochenblick.at am 07.12.2022