„Krieg schnell beenden“: Putin unter Druck russischer Medien – Spekulationen um „Volkskrieg“

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Der Kreml verbreite „schädliche Mythen“ ohne Wahrheitsgehalt, die zur Enttäuschung in der Gesellschaft beitrügen, kritisiert die Zeitung „Prawda“. Und selbst Propagandisten meinen: Moskau hat allen Grund, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden.

Als kürzlich Raketenteile auf polnischem Gebiet einschlugen, scheint manch einer in Moskau doch einen gehörigen Schreck bekommen zu haben, sogar im engeren Führungskreis des Kremls.

Ob einige Leute aus dem russischen Sicherheitsapparat in der ersten Aufregung allerdings wirklich einen Putsch gegen Putin vorbereiteten, wie manche gewöhnlich gut unterrichtete Telegram-Aktivisten behaupten, sei dahingestellt.

Demnach macht die Neigung Putins zur „Eskalation“ inzwischen sogar seinen Getreuen Angst. Kremltreue Medien wie die „Moskowski Komsomolez“ behaupten, die verschärften Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur seien weniger als „Vergeltung“ zu verstehen, sondern hätten vor allem den Zweck, Kiew zu Verhandlungen zu zwingen, wie es auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nahelegte. „Es ist ein klassischer Zermürbungskrieg“, kommentiert Chefkolumnist Michail Rostowski.

„Minimierung der Risiken“

Er ist allerdings auch der Meinung, dass Moskau „allen Grund“ habe, „den Konflikt in der Ukraine so schnell wie möglich zu beenden“. Begründung: Selbst „normalerweise eher vorsichtige“ Nationen wie Finnland eilten der „amerikanischen Dampflok“ in Sachen Entschlossenheit inzwischen voraus: „Die einzige Garantie für die Minimierung von Risiken ist die rasche Beendigung der Feindseligkeiten mitten in Europa.

Deshalb bin ich sicher, dass der Kreml strategisch in keiner Weise ‚bremsen‘ wird.“ Ausdrücklich zitiert Rostowski russische Experten, die davor warnen, dass die NATO sich noch mehr in den Krieg einmischen könnte als bisher und zum Beispiel eine „Flugverbotszone“ über der Ukraine einrichten könnte – mit unkalkulierbaren Folgen.

„Wir sind uns einig, wir haben den realen Krieg verloren“, zitiert das im Ausland publizierte oppositionelle Portal „Meduza“ einen Oligarchen aus dem Kreis um Putin: „Die Menschen fangen an, darüber nachzudenken, wie sie weiterleben sollen, welchen Platz sie in Zukunft einnehmen möchten, auf was sie wetten, auf welches Spiel sie sich einlassen sollen. Einerseits wird es revanchistische Gefühle geben. Auf der anderen Seite wird es die Forderung nach Normalisierung und Stabilisierung geben.“ (USA: Kein militärischer Sieg der Ukraine in Sicht – Kiew will NATO in 3. Weltkrieg mit Russland tricksen)

„Wir sind in nichts mehr eingeweiht“

Während sich besonders leidenschaftliche Putin-Gläubige damit trösteten, dass der Rückzug aus Cherson keine größeren Auswirkungen auf die Seelenbefindlichkeit der breiten Bevölkerungsschichten habe, gebe es auch frustrierte Kreml-Insider: „Wir sind in nichts mehr eingeweiht, wir erfahren viel aus den Nachrichten, sowohl aus der Ukraine als auch aus dem Westen. Es sieht so aus, als würden wir ständig Zugeständnisse machen und immer noch versuchen, es zu verbergen und zu vertuschen“, so eine Stimme bei „Meduza“, die auf das überraschend verlängerte Getreideabkommen verweist.

Um Putin gebe es mittlerweile eine „Partei des Schweigens“, die nur noch hoffe, dass „alles so schnell wie möglich endet“.

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Der neue „starke Mann“ in Russland, Söldnerchef Jewgeni Prigoschin („Gruppe Wagner“), warnte in seinem Pressedienst davor, „Wunder zu erwarten“. Russland stünden „schwere, aber nicht unglückliche Jahre“ bevor.

Für einen Sieg müsse ein „neues Level“ erreicht werden: „Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass wir viel zu tun haben und nicht an die Märchen derer glauben sollten, die sagen, dass sich alles von selbst regeln wird. Nichts wird sich regeln.“

Die russische Gesellschaft sei „parasitär“, ein Teil schufte bis zum Umfallen, die Übrigen hielten sie „zum Narren“. Abermals schimpfte Prigoschin auf die Oligarchen, die ihre Vermögen, „nicht durch harte Arbeit, sondern durch Umverteilung des Vermögens der UdSSR“ erworben hätten.

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„Depression der russischen Gesellschaft“

Der dem Kreml verbundene Politologe Sergej Markow sieht eine „Depression der russischen Gesellschaft“ im „Herbst der Niederlagen“ heraufziehen: „Die Russen sind über den Krieg nicht begeistert.

Welche Form diese Depression annehmen wird, ist für uns schwer zu sagen. Aber sie wird sich entwickeln und einige politische Auswirkungen haben. Was nicht passiert, ist ein Rückgang der Unterstützung für Präsident Putin, da Putin das Symbol des Widerstands gegen die westliche Hegemonie ist. Und er wird natürlich weiterhin Unterstützung genießen.“

Es werde allerdings sehr schwer werden, die 300.000 Mobilisierten schnell und angemessen auszurüsten, denn mit „Kalaschnikow“-Sturmgewehren würden sie kaum siegen können, sie bräuchten „moderne Waffen“: „Es scheint mir zusätzlich erforderlich, dass einige der zivile Waren produzierenden Betriebe auf die Produktion von Militärprodukten umgerüstet werden. Das sehe ich noch nicht.“

Derweil rechnet die den Kommunisten nahestehende „Prawda“ mit der Propaganda des Kremls ab und kritisiert „schädliche Mythen“, die wahrheitswidrig verbreitet würden und zur „an Schock grenzenden Enttäuschung“ der Gesellschaft beitrügen.

Die vielen Niederlagen wollten jedenfalls nicht zur angeblich „fortschrittlichsten Armee der Welt“ passen und es sei zu befürchten, dass sich selbst die Militärs nicht an einer „objektiven Analyse der Lage“ orientierten, sondern an der eigenen Propaganda. Konkret nennt der aus Odessa stammende Autor Viktor Pachonow fünf Lebenslügen, die der Kreml nach wie vor unters Volk bringe.

 

„Ukraine als Staat wird wahrscheinlich überleben“

Erstens werde behauptet, Russen und Ukrainer seien nach wie vor „ein Volk“. Tatsächlich hatte Putin kürzlich bemerkt, die Auseinandersetzung sei „teilweise“ ein Bürgerkrieg: „Die Wahrheit ist, dass die Ukrainer als Volk vor langer Zeit (wahrscheinlich schon im 16. Jahrhundert) entstanden sind, indem sie ihre eigene Kultur und Nationalsprache geschaffen haben“, so Pachonow.

Zweitens halte der Kreml offiziell an der Prognose fest, die Ukraine sei „ein Quasi-Staat, der zum Zerfall verurteilt“ sei.

Gemessen daran sei es allerdings widersinnig, mit dieser „Agrar-Großmacht“ ein Getreideabkommen abzuschließen: „Die Ukraine als Staat wird wahrscheinlich überleben und Teil der westlichen Zivilisation werden.“

Zum dritten „Mythos“, wonach die russische Armee „unzerstörbar“ sei, schreibt Pachonow trocken: „Wie sich herausstellte, sind zumindest die Streitkräfte der Ukraine unseren Streitkräften in der Ausbildung, Motivation und Moral des Personals sowie in der operativ-taktischen Führung nicht unterlegen, vielleicht sogar überlegen.“

Ebenso skeptisch ist der Publizist, was die Mär angeht, wonach der Westen als dominierende Weltmacht „zerfalle“: „Die Realität ist, dass der Westen immer noch extrem mächtig ist, über enorme wirtschaftliche, menschliche und militärische Ressourcen verfügt und seinen Platz unter der Sonne an niemanden abgeben wird. Wir müssen also zu lange auf seinen Zusammenbruch warten, und wenn es passiert, wird es nicht über Nacht passieren.“

„Krieg wird mit Abkommen enden“

Leider sei Russland fünftens daran gescheitert, ein sozial gerechtes System aufzubauen: „Zu unserem größten Bedauern hat sich in unserem Vaterland ein ungeheuer ineffizienter bürokratisch-oligarchischer Kapitalismus etabliert, in dem man von sozialer Gerechtigkeit nur träumen kann.“

Das alles werde dazu führen, dass die Ukraine als Staat überleben und nicht mehr in Russland integrierbar sei. Der Krieg sei nur zu gewinnen, wenn „noch mehr Ströme von Blut“ vergossen würden: „Wir dürfen dem Druck nicht nachgeben, müssen die psychologische Stabilität wahren und klar verstehen, dass der Krieg nicht mit der Kapitulation des Feindes, sondern mit dem Abschluss eines Abkommens enden wird.“

Mit einem „Sieg“ im engeren Sinne rechnet die „Prawda“ also nicht mehr. Und sogar Dmitri Peskow hatte laut staatseigener Nachrichtenagentur TASS neulich gesagt, Russland könne seine Ziele auch „durch Verhandlungen“ erreichen.

Spekulationen um „Volkskrieg“

Gerüchteweise wird derzeit im engsten Führungskreis um Putin darüber debattiert, ob die Mobilisierung nach Neujahr forciert werden soll, um einen „Volkskrieg“ auszurufen, wie es der einflussreiche Sergej Kirijenko bereits öffentlich forderte und wie es auch die „Prawda“ nicht ausschließt.

Kirijenko ist stellvertretender Chef der Präsidialkanzlei und engagiert sich sehr im von den Russen besetzten Donbass-Gebiet. Propagandistisch habe ein „Volkskrieg“ den Vorteil, so die Spekulationen, im Falle einer Niederlage die Russen selbst dafür verantwortlich machen zu können, also die Schuld auf mehrere (wenn nicht alle) „Schultern verteilen“ zu können.

Das erinnert argumentativ sehr an die Endphase des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland, als Hitler am 19. März 1945 den „Erinnerungen“ des damaligen Rüstungsministers Albert Speer zufolge gesagt haben soll: „Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen.

Im Gegenteil, es ist besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft.“

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Quellen: PublicDomain/br.de am 21.11.2022

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One thought on “„Krieg schnell beenden“: Putin unter Druck russischer Medien – Spekulationen um „Volkskrieg“

  1. Der Artikel ist rundum Blödsinn. Militärisch könnte Russland problemlos gewinnen, da es im Gegensatz zum Gegner über ausreichend Ressourcen verfügt. Russlands Problem ist die schlechte Organisation des Hinterlandes und Verrat auf allen Ebenen! Der Westen weiß sehr genau, dass er Russland im Kampf nicht besiegen kann. Daher versucht er Russland langfristig in diesem Konflikt zu halten, in der Hoffnung, dass das Volk sich von Putin abwendet und die Verräter einen Putsch vollenden können. Dies wird pausenlos versucht und es ist für Putin in dieser Situation äußerst schwierig zu manövrieren. Gelingt dieser Putsch werden die ihren amerikanischen Herren dienenden Verräter eine Zerteilung des Landes mit jeweils ferngesteuerten Marionettenfüfrern durchführen, die die Rohstoffe des Landes den „Herren“ zu Füßen legen werde. Hat Russland in diesem Konflikt aber Erfolge vorzuweisen, steigt der Patriotismus im Land, was Putin in die Lage versetzt, härter gegen die Verräter vorgehen zu können. Im Übrigen braucht der kollektive Westen aktuell eine „Auszeit“, weshalb von Verhandlungen gesprochen wird. Wie hier geschrieben, ist die Pravda ein linkes Mainstreammedium. Alle Mainstreammedien (incl. der Kommunisten) sind derzeit auf der Seite der Volksverräter! Das kennen wir hier ja nur zu gut. Der STRATEGISCHE Rückzug aus Cherson, der von den Verrätermedien im Land als Niederlage der Bevölkerung verkauft wurde, war rein militärtaktischer Natur. Der Gegner wäre nämlich in der Lage gewesen Staudämme zu sprengen, was die Truppen dort erledigt und vom Nachschub abgeschnitten hätte. Schlimmer noch. Aus diesem Stauwasser bezieht der AKW Komplex sein Kühlwasser. Fehlt dies ist ein identisches Kernschmelzeszenario wie in Fukushima unausweichlich! Mit dem Truppenrückzug sinkt die Attraktivität dieses militärischen Zuges für den Gegner erheblich.

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