Gasmangel: Deutsche Stadt warnt vor drohendem Stromausfall und empfiehlt, Vorräte anzulegen

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Der Bürgermeister der Stadt Hornbach hat vor einem bis zu 2-wöchigem Stromausfall gewarnt und den Bürgern geraten, Vorräte anzulegen. Eine mit dem Brief verschickte Broschüre enthält Checklisten und gibt konkrete Tipps.

Die Gasspeicher sind der EU sind schon jetzt fast so gering befüllt, wie zum Ende der Heizperiode 2021. Selbst wenn kein großer Kälteeinbruch mehr stattfindet, dürften die Gasreserven in diesem Winter ausgesprochen knapp werden. Darüber berichte ich seit Monaten.

Nun hat der Bürgermeister der Stadt Hornbach seine Mitbürger angeschrieben und vor einem großflächigem, bis zu zwei Wochen andauernden Stromausfall, einem sogenannten Blackout gewarnt. In dem Schreiben heißt es unter anderem:

„Wir leben im Moment in einer unruhigen Zeit. Coronapandemie, Versorgungsengpässe, Gasversorgungskrise, Strommangel, Preissteigerungen und insbesondere im Baugewerbe Lieferprobleme.(Stromnetz an der Belastungsgrenze – Blackout-Gefahr ist 2022 so hoch wie nie zuvor (Video))

Falls jetzt noch in der letzten Phase des Winters ein Kälteeinbruch kommt, wie aktuell in den USA, so könnten wir ein Stromversorgungsproblem bekommen (electricitymap.org), einen sogenannten Blackout (blackout-news.de).“

Dem Brief, der in Hornbach an die Bürger verteilt wird, liegt eine Broschüre bei, die unter anderem empfiehlt, zuhause Trinkwasser- und Lebensmittelvorräte (eine Liste haltbarer Waren, die keinen Kühlschrank benötigen, ist ebenfalls dabei) anzulegen, gegebenenfalls für Kaminöfen Holz oder Kohle vorrätig zu halten ein batteriebetriebenes Radio, Kerzen, Taschenlampen und Campingkocher zu lagern und noch einiges mehr. Außerdem wird empfohlen, eine Bargeldreserve im Haus zu haben.

Die Saarbrückener Zeitung berichtet:

„Seit einigen Tagen ist die Broschüre der Hornbacher Kat-Gruppe, gemeinsam mit einer Broschüre des Bundesamtes, bereits in vielen Hornbacher Haushalten verteilt worden – begleitet von einem von Bürgermeister Reiner Hohn unterzeichneten Brief. Dieser sorgte am Wochenende und am Montag für viele Diskussionen in Facebook-Gruppen vor allem in Hornbach und Zweibrücken.

Zweifel an der Echtheit waren schnell geklärt. Einige Kritiker störten sich am alarmistischen Tonfall – doch ganz überwiegend gab es viel Lob dafür, dass Hornbach seine Bürger/-innen auf Katastrophenfälle vorbereite: Daran sollten sich auch andere Kommunen ein Beispiel nehmen.“(MEGA-Blackout: Weite Teile Zentralasiens ohne Strom)

Über die Reaktion des Bürgermeisters auf die Kritik schreibt die Zeitung:

„Auf Merkur-Anfrage bedauerte Bürgermeister Reiner Hohn am Montag: „Einige Sätze waren vielleicht ein bisschen zu alarmistisch.“ Er verstehe, wenn insbesondere ältere Menschen dadurch beunruhigt seien. Dies wolle er so natürlich nicht.

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Grundsätzlich wichtig sei ihm aber, darauf aufmerksam zu machen, wie man sich mit einfachen Mitteln auch auf unwahrscheinliche, aber mögliche Notfälle vorbereiten kann. Deshalb begrüße er das Engagement der etwa 20-köpfigen Hornbacher Katastrophenschutzgruppe sehr. Sie wurde 2017 von Rolf Behnke initiiert.“

Wie sich die Zeiten doch ändern, noch vor kurzem wurden sogenannte Prepper als Spinner verlacht, weil sie sich für solche Szenarien mit Vorräten eingedeckt haben, inzwischen empfehlen Behörden selbst das Preppern.

So weit hat uns die verfehlte Politik der EU-Kommission schon gebracht.

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Die Gründe für die Energiekrise in Europa

Über die Gründe für die Energiekrise in Europa habe ich oft berichtet, daher fasse ich sie hier der Vollständigkeit halber nur noch einmal kurz zusammen.

Erstens: Der letzte Winter war kalt, weshalb viel Gas verbraucht wurde. Pipelines und Tanker reichen nicht aus, um im Winter genug Gas nach Europa zu bringen, weshalb die Gasspeicher normalerweise im Sommer aufgefüllt werden.

Das ist in diesem Jahr ausgeblieben und während die Gasspeicher normalerweise zu Beginn der Heizsaison zu fast 100 Prozent gefüllt sind, waren es in diesem Jahr nur knapp 75 Prozent.

Zweitens: Die Energiewende hat zu einem zu großen Anteil von Windenergie am Strommix geführt. Da der letzte Sommer aber außergewöhnlich windstill war, fehlte die Windkraft und es wurde unter anderem Gas zur Stromerzeugung genutzt, das eigentlich in die Speicher hätte geleitet werden müssen.

Drittens: Der Wunsch vieler europäischer Politiker, russisches Gas durch vor allem amerikanisches Flüssiggas zu ersetzen, hat dazu geführt, dass in Europa nun Gas fehlt. Der Grund: In Asien sind die Gaspreise noch höher als in Europa und die fest eingeplanten amerikanischen Tanker fahren nach Asien, anstatt nach Europa.

Viertens: Die Reform des Gasmarktes der letzten EU-Kommission hat den Handel mit Gas an den Börsen freigegeben. Dadurch wurde Gas zu einem Spekulationsobjekt.

Während Gazprom sein Gas gemäß langfristiger Verträge für 230 bis 300 Dollar nach Europa liefert, ist es für die Importeure ein gutes Geschäft, das Gas an der Börse für 1.000 Euro weiterzuverkaufen und diese Spekulationsgewinne in Höhe von mehreren hundert Prozent in die eigene Tasche zu stecken.

Warum Gazprom trotzdem langfristige Verträge möchte? Die Antwort ist einfach, denn das war auch in Europa so, als in Europa noch Gasfelder erschlossen wurden.

Der Produzent von Gas muss Milliardeninvestitionen planen und das geht nur, wenn er weiß, wie viel Gas er langfristig zu welchem Preis verkaufen kann. Daher möchte ein Gasproduzent langfristige Verträge, auch wenn der Preis zeitweise möglicherweise viel niedriger ist als der, den er an der Börse erzielen könnte.

Auch für den Kunden ist es von Vorteil, wenn er die Gaspreise und die Gasmengen im Voraus planen kann, denn was passiert, wenn man sich auf kurzfristige Verträge einlässt, erleben wir gerade in Europa.

 

Dass die EU-Kommission sich trotzdem für kurzfristige Verträge und Börsenhandel von Gas einsetzt, ist entweder Inkompetenz, oder der Wunsch europäischen Konzernen die lukrative Börsenspekulation mit Gas auf Kosten der Verbraucher zu ermöglichen, oder die politische Abhängigkeit von den USA, die auf kurzfristige Verträge setzen, weil ihrer schnelllebigen Frackingindustrie schnelle Gewinne wichtiger sind als langfristige Planungssicherheit.

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Quellen: PublicDomain/anti-spiegel.ru am 09.02.2022

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