2022 verheimlicht – vertuscht – vergessen: Was 2021 nicht in der Zeitung stand

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Preisfrage: Was war noch wahnsinniger als das Jahr 2020, in dem die »Corona-Krise« begann? Antwort: das Jahr 2021, auf das dieses Enthüllungsbuch zurückblickt. In bewährter und routinierter Manier seziert Bestsellerautor Gerhard Wisnewski mit seinem neuen Jahrbuch verheimlicht, vertuscht, vergessen 2022 zum 15. Mal das jeweilige Vorjahr und nimmt den Leser mit auf einen atemberaubenden Ritt durch das »Jahr 2 n.C.« (nach Corona).

Während Silvesterböller verboten bleiben, zündet Wisnewski ein Feuerwerk der Recherchen und präsentiert einen bunten Strauß aus unterdrückten und haarsträubenden Nachrichten aus dem Jahr 2021:

  • warum deutsche Behörden den verstorbenen angeblichen Attentäter von Hanau im Meer versenkten,

 

  • warum plötzlich reihenweise afrikanische Staatschefs das Zeitliche segneten,

 

  • wie man die Menschen von Ahrweiler ertrinken ließ,

 

  • was die rätselhaften Todeslisten der berüchtigten Deagel-Website wert sind,

 

  • wie Dschingis Khan mit Völkermord das Klima schützte,

 

  • wie und wodurch der Containerfrachter Ever Given im Suezkanal hängen blieb,

 

  • warum die deutschen Lande schon bald wieder versumpfen sollen,

 

  • wie sich der Autist Bill Gates als Assistent Gottes aufspielt,

 

  • wie ein Nobelpreisträger gerade rechtzeitig vor der »Corona-Pandemie« starb,

 

  • wie die AfD beinahe einen Ministerpräsidenten stellte,

 

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  • warum Afghanistankrieg und 9/11 in Wirklichkeit eine große Party waren (außer für die Soldaten und die »kleinen Leute«),

 

  • wie Normalbürger zu Unmenschen gemacht werden, u.v.a.m.

Dieses Buch beginnt dort, wo herkömmliche Jahresrückblicke enden: Es hakt nach, schaut hinter die Kulissen und deckt auf, was uns an Nachrichten innerhalb eines Jahres vorenthalten wurde. Erfolgsautor und Enthüllungsjournalist Gerhard Wisnewski zeigt, was hinter den Schlagzeilen aus Presse, Funk und Fernsehen steckt: Wer setzt die Nachrichten, für die wir uns interessieren sollen, in die Welt?

Welche Interessen werden mit dem Lancieren bestimmter Themen verfolgt? Warum verschwinden manche Ereignisse so schnell aus der Berichterstattung?

Begleiten Sie den Autor bei seiner kritischen Zeitreise durch das Jahr 2021.

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»Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten, Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch wertvoll. Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar.«

Erich Kästner

 

Statt eines Vorworts | verheimlicht – vertuscht – vergessen 2021: der heimliche Beststeller

21. Januar 2021: Hurra! verheimlicht – vertuscht – vergessen ist auf Platz 8 der Spiegel-Bestsellerliste! Ein großer Erfolg, für den ich meinen Lesern sehr dankbar bin. Seit dem erstmaligen Erscheinen 2008 standen die jährlichen Ausgaben meistens unter den Top 10. Aber ohne mich selbst loben zu wollen: Was wenige wissen, ist, dass dieser Erfolg in Wahrheit wahrscheinlich noch viel größer ist. So wie es aussieht, sind die Bestsellerplatzierungen von verheimlicht – vertuscht – vergessen (vvv) weit untertrieben.

»Wären wohl auf Platz 1«

Wie das? Ganz einfach: Laut buchreport werden die Spiegel-Bestsellerlis- ten auch mithilfe der Verkaufszahlen von Onlineshops ermittelt. Mindestens ein Onlineshop fehlt allerdings: Wie die Nachrichtenseite 1984 Magazin aufdeckte, gibt es bei der Spiegel-Bestsellerliste anscheinend einen gewaltigen Haken, nämlich den, dass die Verkaufszahlen eines der größten Buchhändler Deutschlands gar nicht berücksichtigt werden, nämlich des Kopp Verlages. Und der Kopp Verlag ist nun einmal der größte Verkäufer des Jahrbuches verheimlicht – vertuscht – vergessen.

Die meisten Käufer hätten das Jahrbuch »beim Kopp Verlag bestellt. Wir gehen von etwa 90 Prozent aus«, schrieb das 1984 Magazin. »Wenn also 10 Prozent [anderswo] verkaufte Bücher ausreichen, um auf Platz 8 zu kommen, sollte an unserer Behauptung in der Schlagzeile, ›Gerhard Wisnewskis verheimlicht – vertuscht – vergessen 2021 ist in Wahrheit das meist- verkaufteste Buch Deutschlands‹, kein Zweifel mehr bestehen« (siehe unten). Gegenüber dem 1984 Magazin bestätigte mein Verleger Jochen Kopp denn auch: »Ja, das stimmt. Wir wären wohl auf Platz 1« (1984magazin, https://19vierundachtzig.com, 31.01.2021). Und zwar Jahr für Jahr, jeweils Anfang des Jahres. Und das würde natürlich verdammt auffallen, und zwar unangenehm.

Keine Antwort auf meine Fragen

Aber ich will ja nicht nur von mir reden: Da mit Kopp eine große Buchhandlung der Republik ignoriert wird, fallen natürlich auch viele andere Bücher bei der Bestsellerermittlung unter den Tisch – vor allem Bücher, die bei Kopp Bestseller sind. Mit anderen Worten könnten die Spiegel-Bestsellerlisten dadurch insgesamt stark verzerrt sein. Ist die Spiegel-Bestsellerliste gar »eine Farce«, wie das 1984 Magazin schreibt?

Natürlich wollte ich wissen, ob das alles stimmt, und habe bei buchreport nachgefragt:

  • Warum werden die Verkäufe des Kopp Verlages nicht berücksichtigt?
  • Auf welchem Platz stünde der Titel vvv 2021, wenn sie mitgezählt würden?
  • Da der Kopp Verlag eine der größten deutschen Buchhandlungen ist und selbst viele Bestseller herausbringt, müssten die Bestseller- listen durch seine Nichtberücksichtigung doch insgesamt stark verzerrt sein?
  • Ist buchreport bereit, die Verkäufe von Kopp künftig zu berücksichtigen und die Bestsellerlisten entsprechend zu korrigieren?Leider traf auf diese Fragen bisher keine Antwort bei mir ein. Vorerst sieht es also so aus, als stünden wir hier wirklich vor einem satten Skandal: Sind die Spiegel-Bestsellerlisten demnach das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen? Aber Gott sei Dank: Wie wir in der Einleitung gleich besprechen werden, gibt es ja gar keine Skandale mehr …P. S.: Noch ein Hinweis zur Benutzung dieses Buches: In den Chronologien zu Beginn jedes Monats sind die in dem jeweiligen Monat behandel- ten Themen fett gedruckt. Themen, die im Rahmen eines anderen Kapitels behandelt oder erwähnt werden, tragen zusätzlich einen Seitenverweis.

Einleitung

Herzlich willkommen bei der Moped-, quatsch: Fahrrad-, nein: Roller-, nein: Rikscha-Messe in München! Puh – gar nicht so einfach. Jetzt aber: Herzlich willkommen bei der IAA Mobility! Doch was heißt das eigentlich? »Mobility«, also Mobilität, ist klar: Es steht für Fahrräder, Roller, Rikschas, Straßenbahnen und Busse. Unter anderem. Denn was bedeuten die rätselhaften Buchstaben IAA? Egal, wir werden es herausfinden. Erst einmal laufe ich den Amiraplatz in München Richtung Brienner Straße entlang, vorbei an Ständen mit Mopeds, Rollern und Fahrrädern.

Überall interessiertes Publikum und engagiertes Fachsimpeln. Über den Ständen steht beispielsweise »Seat« oder »Bosch« – früher waren das einmal Autohersteller beziehungsweise -zulieferer. »Jetzt Probefahren«, kann man da lesen – allerdings kein Auto, sondern E-Roller. Als ich in die Brienner Straße einbiege, kommt mir eine Rikscha entgegen. Außerdem begrüßen mich hier drei große blaue Flaggen mit der Aufschrift »IAA Mobility« und ein großes, über der Brienner Straße angebrachtes Banner mit demselben Text. Was IAA nun ausgeschrieben bedeutet, kann ich aber immer noch nirgends lesen. Vielleicht Internationale Anachronismus- Ausstellung?

Internationales Aussteiger-Areal? Internationaler Antiquier-ten-Aufmarsch? Egal: Ein großes elektronisches Display zeigt einen Menschen, der einen Rennfahrerhelm trägt. Allerdings nicht zum Rennfahren, sondern zum Seilspringen. Lustig. Auf dem Wittelsbacher Platz steht ein großer schwarzer Würfel, der einer Kaaba ähnelt, mit den olympischen Ringen darauf (nanu, was machen die denn hier?).

   

Windräder oder Mercedes-Sterne

Vor dem Odeonsplatz wurde eine Art künstliche Alm aufgebaut: eine begrünte Hochbühne, auf die breite, von grünem Gras flankierte Publikumstreppen hinaufführen. In die Grasböschungen wurden einige kleine Windräder gepflanzt, die wie Mercedes-Sterne aussehen – oder umgekehrt. Witzig, nicht? Was oben, am Ende der Publikumstreppen, steht, kann man von unten nicht erkennen. Im Sonnenlicht sieht man nur etwas Glas und Metall blitzen. Darüber wurde ein riesiges Netz in Regenbogenfarben aufgespannt. Gegenüber im Hofgarten, auf einem blauen Banner, sehe ich jetzt wenigstens das Motto der »IAA«: »What will move us next.« Dahinter wurde eine endlos lange Reihe aus E-Bikes und Lastenrädern aufgebaut.

Ich gehe noch ein Stück die Leopoldstraße hoch. Da: Jetzt hab’ ichs! Bosch scheint inzwischen eine Holzhandlung zu sein. Jedenfalls wurde auf der Leopoldstraße ein ganzer Bosch-Pavillon aus Holz errichtet. Dasselbe auch bei Webasto, einem anderen früheren Automobilzulieferer: Auch diese Firma präsentiert sich in einem holzbeplankten Pavillon. Wahrscheinlich verkaufen die jetzt Blockhütten. Oder vielleicht »Tiny Houses«? Oder ist alles bloß Tarnung? Geht da drinnen vielleicht etwas ganz Gemeines vor? Inzwischen habe ich nämlich gerüchteweise erfahren, was das erste »A« in IAA bedeuten soll: Automobil. Ja, Automobil! Ist denn das zu fassen?

Görlitzer Park der Autoindustrie

Entwarnung: In der Holzhütte von Bosch stehen nur Fahrräder und Dreiräder herum. Doch was ist das? Unter dem Gerüst der begrünten Hochbühne drücken sich ganz versteckt ein paar Leute um ein schimmerndes Etwas herum. Schweigend. Vorne trägt das Ding ein Schild mit der Aufschrift »ECB 350 4Matic«. Oder so ähnlich. Eine kurze Google- Suche ergibt: ein Auto! Ach was: ein SUV! Also ein regelrechter PS-Porno! Die Türen stehen offen, und Mütter und Väter lassen gedankenlos Kinder ein- und aussteigen! Ich bin fassungslos: Kinder! Sind die nicht besonders ansteckungsgefährdet?

Nebenbei erfahre ich auch noch, dass die Ringe auf der schwarzen Kaaba gar nicht die olympischen Ringe, sondern das Logo von Audi waren! Wo bin ich hier bloß hingeraten! Ein schlecht getarnter Kontakthof, wo hinter einem Haufen Fahrrädern und Rikschas versteckte Autodealer mit künftigen Kunden anbandeln! Ein Görlitzer Park der Automobilindustrie, wo in dunklen Ecken Kinder angefixt werden!

Eine vergessene Gangart

Soweit ein kleiner Vorgeschmack auf eine der vielen Possen des Jahres 2021: die Internationale Automobilausstellung vom 7.–12. September in München (IAA Mobility). Ansonsten muss ich Ihnen zu Beginn dieses Buches etwas verraten: Es gibt keine Skandale mehr. Sie werden fragen: aber warum denn nicht? Um uns herum wimmelt es doch nur so vor Skandalen: geklaute Doktortitel, geschönte Lebensläufe, versenkte Steuergelder in Milliarden- wenn nicht Billionenhöhe, fehlgeplante Flughäfen, die jahrzehntelang leerstehen und nur Steuergelder verschlingen.

Da gibt es doch genug! Nein, es gibt nicht genug – sondern es gibt zu viele Skandale. Seit ich mein journalistisches Dasein begonnen und erst recht seitdem ich 20081 diese Buchreihe begonnen habe, findet eine regelrechte Inflation des Skandals statt. Eine Ministerin, die ihren Doktortitel erschwindelte, ist da nur Kleinkram. Der Rücktritt ist eine Gangart, die unsere Politiker in den vergangenen 16 Jahren weitgehend verlernt haben. Wahrscheinlich ist es so, dass man, wenn man vor lauter Skandalen nicht mehr laufen kann, eben auch nicht mehr zurücktreten kann. Viele kennen nur noch eine Richtung: nach vorne – um anschließend weiter Karriere zu machen. Kein Witz: Der Tag ist nicht mehr fern, an dem ein falscher beziehungsweise »bequem« erlangter Doktortitel zur Einstellungsvoraussetzung wird.

Das (oder die) Kabinett(e) Merkel war(en) da wegweisend: Denken wir zum Beispiel an Ursula von der Leyen, die nach der Feststellung von Plagiaten in ihrer Doktorarbeit noch EU-Kommissionspräsidentin werden konnte. Oder an Franziska Giffey (SPD), die im Zuge ihrer Plagiatsaffäre im Mai 2021 als Ministerin zurücktrat, aber (Stand Oktober 2021) nunmehr Regierende Bürgermeisterin der deutschen Hauptstadt werden wird – eine Absicht, die sie auch dann nicht aufgab, als auch ihre Magisterarbeit unter Plagiatsverdacht geriet. »Die Masterarbeit ist in großen Teilen ein Flickenteppich aus Plagiaten«, befand Professor Anatol Stefanowitsch, Sprachwissenschaftler an der FU Berlin.

Und: »Aus meiner Sicht ist dieser Masterabschluss nicht verdient.« Womit die ehemalige »Dr.« Giffey überhaupt keinen akademischen Abschluss hätte. Oder nehmen wir den CSU-Mann Andreas Scheuer, der nach dem unerlaubten Führen eines tschechischen Schmalspur-Doktortitels (und anderen Skandalen) noch Bundesverkehrsminister werden konnte. Oder die enge Merkel-Freundin Annette Schavan, die nach dem Entzug ihres Doktortitels und ihrer Demission als Ministerin deutsche Botschafterin beim Vatikan wurde.

Mengenrabatt für Skandale

Oder denken wir nur an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Skandale, Fehlleistungen und Katastrophen füllen inzwischen ganze Bücher: Energiewende, Strompreisexplosion, Versorgungslücken, Rettungspakete, Migranteninvasion, annullierte Wahlen, Afghanistanrückzug oder Corona- Putsch gegen das Grundgesetz. Egal, welche Großkatastrophe die Frau vom Zaun gebrochen hat: An Rücktritt dachte sie nie, jedenfalls nicht, dass wir wüssten. Im Gegenteil: Nach dem Motto »anything goes« zog für Politiker unter Merkel endgültig die große Narrenfreiheit ein.

Das alltägliche Wirken unserer Politiker ist ein einziger Skandal. Ja, der Skandal ist der Normalfall. Was soll da noch groß auffallen? Das gilt auch für Außenminister Heiko Maas, der vom Vormarsch der Taliban in Kabul völlig überrascht wurde und diesen anschließend auch noch Geldzahlungen in Aussicht stellte. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert. 2021 kandidierte für die SPD mit Olaf Scholz ein Mann als Kanzler, der in zahlreiche Affären verstrickt ist: »Betrachtet man die politische Laufbahn des Hanseaten, gibt es drei große Skandale, die am Image des Kanzlerkandidaten kratzen«, meinte beispielsweise die Kreis-zeitung (online, 29.09.2021):

  1. den zur Gewaltorgie eskalierten G20-Gipfel in Hamburg. Während Helmut Schmidt die Hansestadt 1962 vor den Fluten der Elbe rettete, lieferte Scholz Hamburg 2017 den Kolonnen der linken Chaoten aus.
  2. Nachdem sich die Bank M. M. Warburg an unberechtigten Steuerrückforderungen (Cum-Ex-Geschäften) bereichert hatte, wollte Scholz’ Hamburger Finanzbehörde den Bankstern allein für das Jahr 2009 Rückzahlungen in Höhe von 47 Millionen Euro erlas- sen. Eine Finanzbeamtin verneinte eine Einflussnahme »von oben«.
  3. In Sachen desinsolventen Finanzdienstleisters Wirecard wird dem Finanzminister und Kanzlerkandidaten vorgeworfen, angesichts der milliardenschweren Bilanzfälschung bei dem Kreditkartenkonzern zu lange weggesehen zu haben. Kurz vor den Bundestagswahlen 2021 fand in Scholz’ Bundesfinanzministerium gar eine Hausdurchsuchung wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt statt (beim Zoll, der dem Finanzministerium unterstellt ist).

Je mehr Skandale, desto besser

Ein bisschen viel für einen Kanzlerkandidaten, aber wie gesagt: je mehr Skandale, desto besser – und zwar, weil der einzelne Skandal dann schrumpft. Die öffentliche Wahrnehmung gewährt dann quasi Mengenrabatt. Bei den Bundestagswahlen am 26. September 2021 konnte man denn auch keinerlei Auswirkungen auf den Erfolg des SPD-Kanzlerkandidaten feststellen. Aber natürlich betrifft die Inflation der Skandale nicht nur den SPD-Mann Scholz. Ich schätze, dass etwa die Hälfte aller heutigen Politiker nach den moralischen Maßstäben von – sagen wir – 1970 heute längst nicht mehr im Amt wäre.

Aber Deutschland hat nicht nur keine Skandale mehr, sondern auch keine Probleme. Oder haben Sie in letzter Zeit irgendwann einmal die Wortkombination »Deutschland/Problem« gehört? Zumal aus regierungs- amtlichem Munde? Eben. Womit bewiesen wäre: Nach 16 Jahren Merkel sind die Probleme einfach weg! Wenn das nicht eine überzeugende Bilanz ist! Stattdessen gibt es nur noch »Herausforderungen«.

Selbst wenn das Land vor einer einzigen Katastrophe steht, ist das nicht etwa ein Problem, sondern eben eine Herausforderung. Beispiel Corona-Krise: In der entsprechenden Fernsehansprache der Bundeskanzlerin vom 18. März 2020 kam das Wort »Problem« nicht vor. Schon deshalb nicht, weil Corona erst durch die Regierungen zum wirklichen Problem wurde. Stattdessen sagte sie: »[…] seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.« Der Klimawandel ist für Merkel »eine, wenn nicht die zentrale, Herausforderung unserer Zeit« (bundesregierung.de, 30.08.2021). Migration: Herausforderung, Russland: Herausforderung, China: Herausforderung.

Und so weiter und so fort. Und trifft Merkel mal den Papst, erörtert sie auch mit ihm nicht etwa die Probleme, sondern die Herausforderungen dieser Welt. Gut, nicht? Das Leben kann so einfach sein! Und deshalb hatte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier recht, als er zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2020 sagte: »Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gab.«

15. Dezember

À la bin Laden: Leiche des angeblichen Hanau-Attentäters im Meer versenkt

Gerade, wenn man denkt, es könnte nicht noch schlimmer kommen, trifft eine Nachricht ein, die dem Fass den Boden ausschlägt: Die Leiche des angeblichen Hanau-Attentäters Tobias R., der am 19. Februar 2020 neun Menschen und anschließend seine Mutter und sich selbst erschossen haben soll, soll nicht etwa beerdigt, sondern von den Behörden »seebestattet«, also im Meer versenkt, worden sein. Man habe ihm, »ohne ihn zu fragen«, so Hans-Gerd R., der Vater des angeblichen Attentäters, die Leiche seines Sohnes weggenommen und ins Meer geworfen.

Die Behörden hätten den Leichnam demnach also entführt und ihn à la Mafia irgendwo »im Teich« versenkt. Das heißt: beseitigt. So steht es zumindest im Spiegel vom 15. Dezember 2020 (online). Ein atemberaubender Vor- gang? Nicht doch: »Die Behörden wollten damit verhindern«, so Der Spiegel, »dass das Grab geschändet oder von Rechten zur Pilgerstätte erkoren wird.«

Fragt sich nur, seit wann, statt der Hinterbliebenen, an erster Stelle Behörden über das Begräbnis eines Verstorbenen bestimmen dürfen. Selbst die 1977 verstorbenen Mitglieder der Rote Armee Fraktion wurden noch ordentlich beerdigt. Nach dem Tode hört bekanntlich jede Feindschaft auf – sagte damals jedenfalls Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel. Zum Begräbnis fanden sich zwar »Hunderte RAF- Sympathisanten auf dem Friedhof ein – und ebenso viele Sicherheitskräfte. Entgegen Befürchtungen wurde das Grab« jedoch »nicht zur Anlaufstelle von RAF-Anhängern« (Deutschlandfunk, online, 08.08.2016).

Tod in der Wohnung

Am 10. Februar 2021 sieht man Hans-Gerd R. auf einem Foto der Bild- Zeitung auf einem Gehsteig stehen: ein älterer, etwas korpulenter Mann mit grauem Anorak, grüner Hose und mit einem Schäferhund an der Leine. Vor etwa einem Jahr hat der Mann seine Frau und seinen 43-jährigen Sohn Tobias verloren. Interessiert hat das emotional niemanden, denn Tobias R. wird ja beschuldigt, am Abend des 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen vor Shisha-Bars erschossen zu haben – und anschließend zu Hause seine Mutter und sich selbst. Jedenfalls lagen in der Nacht des 19. Februar 2020 beide plötzlich tot in der Wohnung. Der Vater gab an, erst vom Blaulicht des Polizeikommandos aufgewacht zu sein, das angeblich die Spur seines Sohnes vom Tatort aus aufgenommen und die Wohnung gestürmt hatte (siehe vvv 2021, S. 90).

Die Frage ist nur: Wenn das stimmt, warum ist der Vater nicht schon durch die Schüsse seines Sohnes aufgewacht? Ist er vielleicht schwerhörig? Aber warum sind dann nicht wenigstens die Reihenhausnachbarn wach geworden? Hat sein Sohn für den Mord an seiner Mutter und seinen Selbstmord etwa einen Schalldämpfer benutzt, um den Vater nicht im Schlaf zu stören? Sehr rücksichtsvoll. Zuvor, bei seinen angeblichen Mordtaten in oder bei den Shisha- Bars am Abend des 19. Februar 2020, wird aber nichts von einem Schalldämpfer berichtet.

Weltweite Geheimdienstorganisation?

Oder hat jemand anderes einen Schalldämpfer benutzt? Oder fanden Mord und »Selbstmord« gar nicht in der Wohnung statt? Der überlebende Vater Hans-Gerd R. hatte nämlich eine ganz andere Vermutung:

»Laut den Vernehmungsprotokollen«, schreibt Der Spiegel, »die dem Spiegel vorliegen (Anmerkung G.W.: Wieso eigentlich? Kontakte zur Polizei?), behauptet R. senior, sein Sohn sei das Opfer einer weltweit agierenden Geheimdienstorganisation geworden.« Unerhört! So etwas gibt’s bestimmt gar nicht! »Agenten hätten seinen Sohn im Wald getötet und seine Leiche im Haus der Familie abgelegt. Währenddessen habe ein als sein Sohn verkleideter Agent die neun Morde begangen.« Sein Sohn habe vor seinem »rassistischen« Attentat sogar »mehrere Anzeigen beim Generalbundesanwalt und der Staatsanwaltschaft Hanau erstattet, in denen er sich über eine ominöse Geheimorganisation beschwerte, die ihn angeblich beobachte«.

Natürlich hört dem Vater niemand mehr zu, denn er war nach dem Tod seiner Familienmitglieder ja in der Psychiatrie. Und ein »Verschwörungs- theoretiker« ist er obendrein. Und ein Nazi.

Beweis: Er läuft mit einem Schäferhund herum. Allerdings mag das auch daran liegen, dass seine Frau und sein Sohn nicht nur plötzlich tot in der gemeinsamen Wohnung lagen, er selbst in die Psychiatrie verfrachtet und später auch noch seine Autos angezündet und abgefackelt wurden. Sondern dass ihm überdies die Leiche seines Sohnes weggenommen und »seebestattet« wurde, wie er sagt.

Weniger vornehm würde man sagen: beseitigt wurde – genauso wie übrigens der angebliche bin Laden nach seiner letalen Festnahme am 2. Mai 2011 von den US-Militärs »seebestattet« (das heißt: beseitigt) wurde. Kurz: Der 73-jährige Senior Hans-Gerd R. befindet sich im Kriegszustand. Zumindest könnte er das subjektiv so empfinden. Ich würde mir da auch einen Schäferhund zulegen.

Dass sein Sohn am 19. Februar 2020 zehn Menschen (einschließlich seiner Mutter) und am Schluss sich selbst erschossen habe, müssen die »Ermittler« nicht beweisen, denn Tobias R. ist ja tot. Ob es eine Obduk- tion und eine forensische Untersuchung gegeben hat (zum Beispiel auf Schmauchspuren an den Händen), ist nicht bekannt.

Eine Exhumierung und eine unabhängige Obduktion kann es nicht geben, denn die Leiche von Tobias R. wurde schließlich ins Meer geworfen. Rein zufälligerweise eine auch bei Killern gebräuchliche Verfahrensweise. Und gegebenenfalls eine beispiellose Verrohung und Barbarisierung des Staates. Vermutlich deshalb – nämlich wegen des von ihm behaupteten Leichendiebstahls – hat R. senior laut Spiegel auch Anzeige wegen Störung der Totenruhe erstattet.

Leiche weg, Beweise weg

Demnach fehlt für den gesamten Vorgang also das zentrale Beweismittel:

  • Wie viele Schusswunden wies der Leichnam auf, und an welchen Stellen?
  • Hatte Tobias R. Schmauchspuren und Blutspritzer an den Händen?
  • Handelte es sich um Nah- oder Fernschüsse?
  • Mit welcher Waffe hat sich – oder wurde – Tobias R. erschossen?Da kein Gerichtsverfahren gegen Tobias R. ansteht, wird es darauf wohl keine Antworten geben, und ohne die Leiche lässt sich das auch nicht mehr unabhängig klären.Viele meiner Leser kennen das ja schon, aber leider ist man gezwungen, es immer und immer wieder zu erwähnen: Normalerweise kann jemand erst nach einem rechtskräftigen Gerichtsurteil als Mörder bezeichnet werden. Bis dahin hat er als unschuldig zu gelten. Bei Verstorbenen braucht man sich daran praktischerweise nicht zu halten. Möglicherweise geht Hans-Gerd R., der Vater und Witwer, laut Medienberichten deshalb gegen Gedenkstätten für die Todesopfer des Anschlages vor, weil er darin eine Hetze gegen seinen nie verurteilten verstorbenen Sohn sieht. Es wäre auch spannend, einmal zu überprüfen, inwieweit die Behauptungen und Presseberichte über den Sohn den Tatbestand der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§ 189 StGB) erfüllen, da die Schuld des Sohnes nicht gerichtlich erwiesen wurde. Sie ist also nur eine Behauptung von Polizei, Politik und Staatsanwaltschaften. Wenn das genügen würde, bräuchten wir keine Verteidiger und auch keine Gerichte mehr. Jeden Tag aber werden Behauptungen von Polizei und Staatsanwaltschaften vor deutschen Gerichten als Lügen, Irrtümer oder Übertreibungen entlarvt – und viele Angeklagte freigesprochen. Nur für Verstorbene gilt das nicht.

Was die angebliche Seebestattung von Tobias R. angeht, habe ich natürlich auch bei der Stadt Hanau nachgefragt:

»Da der Vorgang im öffentlichen Interesse ist, erlaube ich mir, Sie gemäß § 3 Hessisches Pressegesetz zu fragen:

  1. Hat die Stadt Hanau Tobias R. ›auf See‹ bestattet?
  2. Falls ja:warum?
  3. Falls ja: Wurde dazu die Zustimmung des hinterbliebenen Vaterseingeholt?
  4. Oder fand in Hanau eine anderweitige Bestattung des Tobias R.statt?«

In der Antwort wird dem oben zitierten Spiegel-Bericht nicht widersprochen. Die Seebestattung wird sogar ausdrücklich zugegeben: »Richtig ist, dass eine Seebestattung erfolgt ist«, hieß es in der E-Mail vom 25. Oktober 2021. Wo und auf wessen Veranlassung wollte man mir auf Rückfrage allerdings nicht mehr sagen …

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Literatur:

Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit

Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde?

Whistleblower

Quellen: PublicDomain/Kopp Verlag am 20.12.2021

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5 comments on “2022 verheimlicht – vertuscht – vergessen: Was 2021 nicht in der Zeitung stand

  1. Der Kopp Verlag könnte eine eigene „Top-10 Bestsellerliste“ veröffentlichen. Sollte es rechtliche Vorschriften für die Bezeichnung geben, gibt es die Möglichkeit diese Liste anders zu benennen. Menschen die gerne lesen werden diese schon verbreiten.

    1. Kopp Verlag ist in Canada.

      Canada ist satanismusland.

      Koppverlag sind ergo nicht die vermeintlich guten, fuer die sie manche halten.

      Wohl eher viele fehlinformation mit ein paar koernchen Wahrheit.

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