Finanzmarkt: „Die brutalste aller Steuererhöhungen ist schon unterwegs – die Inflation“

Teile die Wahrheit!

Es braue sich ein gesellschaftspolitisch brisanter Cocktail zusammen, warnt der Publizist Gabor Steingart. Der Kaufkraftverlust und die Null- und Negativzinsen wirken toxisch auf die gesellschaftliche Mitte. Zudem wirft er vorsichtig dem Finanzminister „Mandantenverrat“ vor. Fakt ist, dass die Inflation in manchen Bereichen eingesetzt hat.

Die „brutalste aller Steuererhöhungen“ sei schon unterwegs, die Inflation, warnt der Publizist Gabor Steingart am 15. Mai in seinem Podcast.

Die Chefin der Europäischen Zentralbank sprach Anfang Mai vor einer Inflation, die kurzfristig über eine Marke von drei Prozent springen könnte. Einige Branchen berichten bereits von Preisen, die erheblich höher liegen als im Vorjahr. Vor allem im Dienstleistungsbereich steigen die Preise.

Steingart: Gesellschaftspolitisch brisanter Cocktail

Steingart erklärt einerseits, es braue sich überall im Westen ein gesellschaftspolitisch brisanter Cocktail zusammen:

„Die Gleichzeitigkeit von Kaufkraftverlust für die Konsumenten und Null- und Negativzinsen für die Sparer erzielt in der Mitte der Gesellschaft eine toxische Wirkung.“

Andererseits verletze ein Finanzminister der SPD, „der die Geldflutungspolitik der EZB begrüßt, die Preissteigerungen bei der Bahn im Kabinett abgesegnet, die Strompreise mutwillig in die Höhe treibt und sich nun aus ökologischen Gründen für die Verteuerung der Billigflieger starkmacht“ die Kerninteressen der kleinen Leute. Er begehe damit im Grunde das, was man unter Anwälten Mandantenverrat nennen würde.

Die Grünen, die am Wochenende mit einem Verbot von Kurzstreckenflügen die Medien aufgeschreckt haben, wollen die Abgeltungssteuer für Kapitalerträge abschaffen und die Einkommen wieder progressiv besteuern.

„Wie soll ein Deutschland, das Aktionäre als Volksfeinde behandelt und die ohnehin dürftige Aktienkultur weiter beschädigt, die nötigen Geldbeträge für die Dekarbonisierung jemals aufbringen können?“, fragt Steingart.

Die Dekarbonisierung – der Ausstieg aus der Kohle – wird nach einer aktuellen Studie von McKinsey europaweit jährlich rund eine Billion Euro kosten. (Zentralbanken werden alles in die Luft jagen: Die Inflation ist jetzt offiziell in den USA angekommen – sind Sie darauf vorbereitet?)

Geld wird immer weniger wert

300x250

Angesichts der aktuellen Entwicklung und der immensen Kosten aus Wirtschaftskrise, Coronakrise, Migrationskrise und Klimakrise ist unklar, wie Deutschland seine Vorhaben finanzieren wird. Außer der FDP sprechen alle Parteien von Steuererhöhungen – nach den Wahlen.

Eine Inflation bedeutet eine Entwertung des Geldes. Anders gesagt, mit derselben Menge Geld kann man immer weniger kaufen. Ein VW Golf, welcher aktuell 20.000 Euro kostet, würde im nächsten Jahr bei einer gleichbleibenden Inflation 20.600 Euro kosten. In 5 Jahren zahlt man – den Zinseszins eingerechnet – an die 23.185 Euro, in zehn Jahren 26.878 Euro für den gleichen VW Golf.

Hat jemand jetzt 100.000 Euro angespart, dann bedeuten drei Prozent Inflation einen Kaufkraftverlust von 3.000 Euro im ersten Jahr.

Hält die jährliche Inflationsrate von drei Prozent an, hat derjenige im zweiten Jahr noch etwa 94.100 Euro, nach fünf Jahren sind nur noch 85.873 Euro übrig. Nach zehn Jahren bei 3-prozentiger Inflation hat sein Geld 26 Prozent seines Wertes verloren (es bleiben ihm 73.742 Euro) und nach 23 Jahren ist es weniger als die Hälfte wert – 49.630 Euro.(Strafzinsen für alle: Uns droht der gefährlichste Zock der Geldgeschichte)

300x250 boxone

EZB und „sehr schnelle Inflationsentwicklung“

Auf die Frage, ob es überhaupt einen Weg zurück aus der expansiven Geldpolitik gebe, erklärte die EZB-Direktorin: „Wenn wir tatsächlich sehen, dass sich plötzlich eine sehr schnelle Inflationsentwicklung ergäbe, was sich im Moment aber wirklich überhaupt nicht abzeichnet, dann müssten wir natürlich unsere Maßnahmen anpassen und müssten das natürlich graduell machen.“

Was die EZB-Direktorin als „sehr schnell“ bezeichnet, blieb offen.

Die Preise für Baustahl stiegen im März 2021 im Vergleich zum Dezember 2000 um 18,5 Prozent. Die für Bitumen um 20,6 Prozent. Der Erzeugerpreis für Kupfer um 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Holzpreis stieg innerhalb von einem Jahr um 409 Prozent an (Terminbörse, Preis je 1.000 Board Feet).

Deutschland: Energiepreise stiegen um 7,9 Prozent

Im April 2021 lag die Inflationsrate insgesamt in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 2,0 Prozent. Teurer wurden im Vergleich zum Vorjahr neben Dienstleistungen vor allem Energie mit +7,9 Prozent (CO2-Abgabe), Kraftstoffe (+23,3 Prozent) und Heizöl (+21,1 Prozent). Die Strompreise gingen leicht zurück (-0,2 Prozent).

Nahrungsmittel wurden leicht teurer, unter anderem bei Süßwaren (+3,1 Prozent) und Molkereiprodukten und Butter (+2,5 Prozent). Merklich teurer wurden Pflanzen und Blumen (+7,5 Prozent), Kaffeeprodukte (+5,1 Prozent) sowie Tabakwaren (+4,5 Prozent). Deutlich günstiger hingegen waren Mobiltelefone (-8,3 Prozent).

Die Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,3 Prozent. Deutlicher erhöhten sich die Preise unter anderem für Leistungen beim Friseur und für die Körperpflege (+6,1 Prozent), für Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,9 Prozent) sowie für Finanzdienstleistungen (+5,6 Prozent).

Andere sprachen von „vorübergehenden Hyperinflation“

Anfang Mai warnte nach Angaben der „Welt“ die Bank of America vor einer „vorübergehenden Hyperinflation“. Die Häuslebauer seien nicht der einzige Frühindikator einer Inflation.

Inflationswarnungen, ausgesprochen von Firmenchefs, stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast 800 Prozent. Die Finanzwelt hat die Erfahrung gemacht, dass der CEO-Indikator normalerweise der tatsächlichen Inflation um ein Quartal vorausläuft.

 

Die CEOs klagten ebenso wie die Bauwirtschaft vor allem über steigende Rohstoffpreise. Zudem steigen die Fracht- und Transportkosten, die Arbeitskosten seien höher als zuvor.

„Angesichts von Teuerungsraten von mehreren Hundert Prozent lässt sich teilweise schon von Hyperinflation sprechen“, so Holger Zschäpitz in der „Welt“. Die Firmen würden versuchen, angesichts der Entwicklung die gestiegenen Einkaufskosten auf die Verbraucher abzuwälzen.

Die Börse reagierte auf die Drohung der Inflation Ende vergangener Woche erschreckt, am Morgen des 17. Mai war etwas mehr Ruhe darin, berichtete die „Tagesschau“.

Gold stieg auf den höchsten Stand seit drei Monaten, der Bitcoin stützte um mehr als 14 Prozent ab, die zweitwichtigste Cyber-Währung, Ethereum, fiel um 21 Prozent. Ethereum ist für die Einführung eines E-Euro für die Bundesbank wichtig.

Dezentrale Finanzen und der digitale Euro

Notenbanken werden in Zukunft digitales Zentralbankgeld herausgeben, damit rechnet der frühere Direktor der Europäischen Zentralbank, Benoît Curé. Er warnt zudem davor, dass sich ein Schattenbanksystem entwickeln könne, wenn dezentrale Finanzdienstleistungen zunehmen.

Der frühere EZB-Direktor Benoît Curé rechnet damit, dass Notenbanken in Zukunft digitales Zentralbankgeld wie zum Beispiel den E-Euro herausgeben werden. Digitales Zentralbankgeld sei eine logische Erweiterung des Geldes in einer Zeit, in der Transaktionen zunehmend digitaler würden.

Derzeit hätten die Bürger Zugang zu Zentralbankgeld in Form von Banknoten. Diese würden aber immer weniger als Zahlungsmittel verwendet. „Wir nähern uns einer Welt, in der die Bürger keinen Zugang mehr zu Zentralbankgeld haben. Das können wir nicht akzeptieren.“

Laut Curé geht es dabei nicht darum, Bargeld vollständig abzulösen. Wenn die Bürger weiter Banknoten verwenden wollten, sei dies möglich. „Ich kenne weltweit keine Zentralbank, die Bargeld abschaffen will.“

 

Schattenbanksystem befürchtet

Curé warnt zudem vor Risiken durch die Entwicklung bei dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi). „Die Gefahr ist, dass dadurch ein neues Schattenbankensystem entsteht“, sagte der Leiter des Innovationszentrums der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) dem „Handelsblatt“.

Alle Finanzanwendungen, die keiner zentralen Steuerung durch eine Bank, Börse oder Versicherung unterliegen, werden als dezentrale Finanzen, abgekürzt „DeFi“, bezeichnet. Bei DeFi-Anwendungen übernimmt diese zentrale Rolle das Netzwerk der Teilnehmer, was sich entsprechende „Spielregeln“ gab. Die dezentralen Apps (dApps) ermöglichen die gleichen Dienstleistungen wie klassische Akteure.

Meist handelt es sich dabei um ein Blockchain-Protokoll, das eine dezentrale Organisation durch so genannte Smart Contracts“ ermöglicht. „Smart Contracts“ sind digitale Verträge, die in Programmcodes eingebettet sind und dadurch menschliche oder manuelle Transaktionen ersetzen können.

Die Bundesbank beschäftigt sich in Arbeitsgruppen sowohl mit „Smart Contracts“ als auch mit möglichem Zentralbankgeld.

Curé: „Eine neue Form des Systemrisikos“

Die Regulierer weltweit müssten entscheiden, wie weit sie die Entwicklung dort zulassen wollen, so Curé. Dies sei eine schwierige Abwägung.

Wenn sich der Bereich sehr schnell entwickelt, bestehe die Gefahr, „eine neue Form des Systemrisikos zu schaffen, wie wir es vor der Finanzkrise von 2007 bei marktbasierten Finanzierungsinstrumenten gesehen haben“.

Andererseits bestehe bei einer sehr straffen Regulierung das Risiko, „Innovationen zu ersticken und die möglichen Vorteile dezentraler Transaktionen nicht auszuschöpfen“. Nötig sei ein Gleichgewicht. Dies werde in den kommenden Jahren eine Schlüsselfrage für die Regulierer sein.

Deutschland: Blockchain-Bundesverband treibt die Einführung massiv voran

In Deutschland treibt der „Bundesblock“ (Blockchain-Bundesverband) die Einführung eines E-Euros durch die EZB und die Bundesbank massiv voran, um „eine universelle, digitale, offene und kostenfreie Bezahlinfrastruktur“ aufzubauen.

Der Verband legte der deutschen Regierung „Empfehlungen zur Umsetzung der Blockchain-Strategie“ vor, die nach Ansicht von Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Center der Frankfurt School of Finance, etwas einseitig seien: „Die Meinung der klassischen Finanzszene und der Industrie kommt etwas zu kurz.“

Auf Verbraucherseite fordert der Verein „Monetative“, dass die „monetäre Zeitenwende“ offen diskutiert werden müsse – was bisher nicht geschehe. Bislang kämen weitestgehend Akteure aus dem Umfeld der Banken zu Wort, die Währungshüter ließen sich nur „häppchenweise in die Karten blicken“.

Literatur:

Die Angst der Eliten: Wer fürchtet die Demokratie?

Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört

Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen: Der Weg in die totale Kontrolle

Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung

Quellen: PublicDomain/epochtimes.de am 22.05.2021

About aikos2309

3 comments on “Finanzmarkt: „Die brutalste aller Steuererhöhungen ist schon unterwegs – die Inflation“

  1. Wenn man sich den tägl. Einkauf und die Preisgestaltung in den Nahrungsmittel/Füllstoffcentern genauer ansieht ,kommt immer mehr zum dem Schluss, dass die Inflation schon zugeschlagen hat und es weiter tun wird. Man erkennt es an dem Inhalt einer Verpackung der Preis bleibt dabei unverändert; Preissteigerungen, verzögerte Lieferungen, Auflösungen div. Produkte in den Regalen lassen schlimmeres vermuten.
    Die Geschäfte bzw. Waren sind ein Indikator für solche Tendenzen. Wie an der sprichwörtlichen Börse, wo die Preise fallen oder steigen.

  2. Pöndemie-Folge? – Reiche immer reicher, Arme immer ärmer:

    https://de.rt.com/wirtschaft/117837-pandemie-folgen-milliardaere-wurden-um-60-prozent-reicher/

    Ich sehe das nicht als Pöndemie-Folge, sondern als Teil der G.R.-Agönda mit der Tante Cörina als EIN Mittel zum Zweck, das echte von den Menschen des ich sag‘ mal Normalovölkes erarbeitete und ersparte Vermögen (echte Werte) in die Hände dieser Elöten zu schaffen.

    Was sagen die G. R.- Elöten zu dem gemeinen Völk? „Ihr werdet nichts besitzen und glücklich sein.“

    Im Umkehrschluss muss ich allerdings diese Elöten mal fragen, wiiiiiieeee tödunglücklich sie denn sind wenn sie dann alles haben sollten? – Wiiiiieeee unglücklich müssen sie jetzt schon nach dieser örren Logik jetzt schon sein mit ihre Milliarden, Billionen und womöglich Trilliarden? – Nach dieser örren Logik müssten die soooooooooooooooo tödunglücklich sein, dass sie das Leben nicht mehr aushalten können und sofort auf der Stelle Süizid begehen müssten.

    DASS sie offenbar all-es haben wollen und das gemeine Völk dann alles abgenommen hätten, es gesamt über den Jordan schicken wollen, weil sie auch die Erde für sich alleine haben wollen, ist anzunehmen.

    Zu diesem Zweck plant die Bündesrögörung bereits die Verlängerung der „öpidemischen Nötlage“:

    https://de.rt.com/inland/117924-medienberichte-bundesregierung-plant-verlaengerung-der-epidemischen-notlage/

    Meines Erachtens spielen sie mit dem gemeinen Völk wie die satte Katze mit der Maus bevor sie sie frisst, wenn sie dann irgendwann wieder Hunger bekommt und / oder sie spielen mit uns „Treibjagd“ – deren offenbar schon immer bevorzugte „Sport“-Art – was ich allerdings nicht als Sport bezeichne.

    Sie machen das gemeine Völk zum Fuchs bei ihrer Treibjagd – die sind einfach Räubtiermenschen, Räubtierbestienmenschen – diese Seite der all-einen Medaille im Zustand seiner Bewusstseins- und Persönlichkeitsspaltung – m. E..

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert