Die Nachrichten von den Erdbeben haben heute 2 Erdbebenserien mit Magnituden im 5-er Bereich im Fokus. Sie manifestierten sich bei Papua Neuguinea und am Tonga-Graben. Außerdem gab es einen schwachen Erdstoß in der Yellowstone-Caldera. (Titelbild: Fagradalsfjall: neuer Lavastrom in Island)
27. April. Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,9
Vor der Nordküste von Papua Neuguinea bebte es mit einer Magnitude von 5,9. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. das Epizentrum wurde 176 km nordöstlich von Angoram lokalisiert. Zuvor gab es in der Region einen Erdstoß der Magnitude 5,7.
Die Erdbeben manifestierten sich in der Bismarck-See und lagen zwischen den Inselvulkanen Kadovar und Manam. Die beiden Feuerberge waren zuletzt vergleichsweise ruhig und zeigten nur ab und an Anzeichen vulkanischer Aktivität. Möglicherweise ändern die Erdbeben diesen Umstand und triggern Eruptionen.
27. April. Ätna: Explosionen am Neuen Südostkrater
Zunächst wurde der Ätna noch für ruhend erklärt, da dreht er doch prompt wieder etwas auf und erzeugt strombolianische Eruptionen aus dem neuen Südostkrater. Die Aktivität begann bereits in der Nacht zuvor, als es 2 spontane Explosionen gegeben hatte, die einen Teil des Kegels mit glühender Tephra eindeckten.
Solche einzelnen Explosionen erlebte ich bereits 2 Mal am Vulkan, einige Tage bevor es neue Paroxysmen gab. Allerdings ist die Seismizität weiter gering und aus der Tiefe scheint es keinen großen Magmen-Zustrom zu geben, wenigstens keinen, den die Sensoren des INGV detektieren könnten.
Dr. Boris Behncke schrieb, dass sich der Berg sehr ruhig verhalte, wenn man von der jüngsten Aktivität absieht. Nach der starken Inflation seit Herbst letzten Jahres und der folgenden Deflation während der Paroxysmen, gab es in diesem Monat wohl nur bescheidene Bodendeformationen. Nichtsdestotrotz kann sich noch eruptionsfähiges Magma im Reservoire des Ätnas befinden. Also, Totgesagte leben länger!
27. April. Fagradalsfjall: Lavafontäne intensiviert
Im Laufe der Nacht änderte sich das eruptive Verhalten entlang der Spalten am Fagradalsfjall. Die LiveCam-Aufnahmen zeigen, dass die meisten Schlote ihre Aktivität zurückgefahren haben. Nun konzentriert sich der Löwenanteil des Lava-Ausstoßes auf Spalte 5. Dort nahm die Höhe des Lava-Sprudels zu, so dass man getrost von einer kleinen Lavafontäne sprechen kann.
Sie speits einen Lavastrom, der Richtung Meradalir-Tal fließt. Gestern Abend registrierte MIROVA eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1417 Watt. IMO berichtete, dass die durchschnittliche Förderrate von anfänglich 5,6 Kubikmeter pro Sekunde auf ca. 7 Kubikmeter anstieg. Dieser Wert stammte aus der letzten Woche. (Island: Vulkanausbruch hat begonnen – Erdbebenschwarm weiter aktiv – Ätna mit 15. Eruption (Videos))
Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist moderat. Beim Keilir -am Nordost-Ende des Magmatischen Gangs- gab es ein kleines Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,2.
Viele isländische Wissenschaftler sind sich inzwischen einig, dass die aktuelle Eruption nur der Auftakt zu einer langanhaltenden Eruptions-Phase in den Risssystemen der Reykjanes-Halbinsel darstellt. Es könnte in den nächsten Jahren also spannend bleiben.
26. April. Kermadec: Erdbeben Mw 5,8
Am Tonga-Graben, nördlich von Neuseeland und in relativer Nähe zu Neu-Kaledonien und den vorgelagerten Kermadec-Inseln, bebte es mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich 920 km südlich von ‘Ohonua in Tonga. Zwei weitere Erdbeben brachten es auf Mw 5,5 und Mw 5,2. In der Region kommt es in letzter Zeit häufig zu vergleichbaren Erdbeben.
26. April. Yellowstone: Erdstoß M 2,1
Im Nordwesten des Yellowstone-Nationalparks (USA) bebte es mit einer Magnitude von 2,1. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 85 km nord-nord-östlich von Jackson lokalisiert. In den letzten Wochen und Monaten war es seismisch betrachtet recht ruhig in der Caldera. Vielleicht ändert sich das jetzt ja wieder? (Die Erde verformt sich: Gigantische Magmakammer wächst – weltweite Vulkanausbrüche (Videos))
26. April. Fagradalsfjall: neuer Lavastrom
Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall machte sich gestern ein neuer Lavastrom auf den Weg ins Merdali-Tal. Ein Rettungstrupp evakuierte einige Schaulustige, die sich auf dem Bergkamm an der Eruptionsstelle aufhielten. Es wurde befürchtet, dass der Lavastrom die Wanderwege blockieren könnte und den Zuschauern damit den Rückweg versperren würde. Doch das geschah offenbar nicht. Obwohl eine recht breite Lavafront schnell die Schlucht hinabfloss, blieben die Wanderwege bislang unbeeinträchtigt.
Aufgrund des schlechten Wetters gibt es heute keine Livecam-Ansicht des Geschehens und wir müssen uns gedulden, bis die Sicht wieder frei ist, um evtl. Änderungen entlang der Eruptionsspalte begutachten zu können.
26. April. Sinabung mit Aschewolken
In den vergangenen Tagen berichteten Augenzeugen von mehreren Aschewolken, die vom Vulkan Sinabung auf Sumatra ausgingen. Das VSI meldete in der Nacht 2 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 162 Sekunden und erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 32 mm. Es gibt weiterhin hybride- und vulkanotektonische Erschütterungen. Ihre Anzahl liegt im moderaten Bereich und ist weit von den Spitzenwerten Anfang März entfernt. Der Dom wächst relativ langsam, dennoch drohen weitere pyroklastische Ströme.
26. April. Soufrière: Neuer Dom vermutet
Am karibischen Vulkan Sourfrière sieht es momentan nach Entspannung aus. Die letzte größere Explosion gab es am 22. April. Doch die Ruhe könnte nur von kurzer Dauer sein, denn MIROVA detektiert heute wieder eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Die Wissenschaftler vom UWI Seismic Research vermuten, dass tief unten im Krater ein neuer Lavadom wachsen könnte. Während der explosiven Phase wurden potenzielle neue Dome sofort wieder zerstört, doch nun könnte sich wieder ein größerer Dom bilden.
25. April. Fidschi: Weiteres Mantelbeben Mw 6,5
Zwischen den Südsee-Archipelen Fidschi und Tonga kam es zu einem weiteren Mantelbeben. Es hatte die Magnitude 6,5 und ein Hypozentrum in 242 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 209 km west-süd-westlich von Nuku‘alofa (Tonga). Es war das stärkste Beben der aktuelle Serie von Mantelbeben in der Region.
25. April. USA: Schwarmbeben unter Lake Tahoe
Im US-Bundesstaat Kalifornien manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm unter dem Lake Tahoe. Das EMSC zeigt einen Cluster aus 9 Erschütterungen an. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,7. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km südlich von Incline Village lokalisiert.
25. April. Hawaii: Erdbeben an mehrere Lokationen
Die Seismizität unter Big Island Hawaii ist weiterhin hoch. Seit gestern wurden 23 Erschütterungen detektiert. Die meisten Erschütterungen ereignen sich im unteren Westrift des Vulkans Kilauea. Bei Pahal ist ein Schwarmbeben aktiv, dass mit Magmenaufstieg assoziiert ist. Es gab aber auch weitere Erdbeben im unter dem Mauna Loa.
Die Beben konzentrieren sich auf einen Bereich westlich der Gipfelcaldera. Die stärkste Erschütterung brachte es hier auf eine Magnitude von 3, mit einer Herdtiefe von 8 km. Schwächere Beben lagen in nur 2 km Tiefe. Darüber hinaus manifestierten sich 2 moderate Beben vor der Westküste der Insel.
25. April. Kanarische Inseln: Seismische Aktivität erhöht
Im Bereich der Kanarischen Inseln (Spanien) ist die Seismizität leicht erhöht. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Erdbeben auf (oder zwischen) unterschiedlichen Inseln registriert. Die Beben hatten geringe Magnitude und waren schwächer als 3. Das Jüngste hatte eine Magnitude von 1,6. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 26 km südöstlich von Granadilla de Abona.
Hier alle Erdbeben ab Magnitude 5+ laut der europäischen Erdbebenwarte EMSC:
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Videos:
Quellen: PublicDomain/vulkane.net am 27.04.2021
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