Gesundheit: Studie zu Laetril und CBD-Öl bei Eierstockkrebs mit Metastasen

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Eine Frau mit bereits metastasierendem Eierstockkrebs lehnte schulmedizinische Therapien ab – aus Angst vor den Nebenwirkungen. Sie entschied sich stattdessen für eine Behandlung mit dem umstrittenen Laetril und CBD-Öl. Nach wenigen Wochen war sie gesund.

Laetril und CBD-Öl bei Eierstockkrebs mit Metastasen

Im Mai 2019 veröffentlichten Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der University of California (San Diego) einen klinischen Fallbericht im Fachmagazin Gynecologic Oncology Reports.

Darin wird die Geschichte einer Frau dokumentiert, die eine schulmedizinische Therapie zur Behandlung ihres bereits metastasierten Eierstockkrebses ablehnte und stattdessen Laetril und CBD-Öl einsetzte (1). Laetril ist auch als Amygdalin und Vitamin B17 bekannt, obwohl es kein Vitamin ist.

Eierstockkrebs und seine herkömmliche Therapie

Eierstockkrebs wird trotz seines langsamen Wachstums meist erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, so dass die Prognosen dann nicht mehr so gut sind. Die übliche Therapie besteht aus einer Operation (wobei der betroffene Eierstock entfernt wird) und einer Chemotherapie (vor oder/und nach der Operation).

Werden beide Eierstöcke entfernt, setzen bei Frauen, die noch im fruchtbaren Alter sind, die Wechseljahre mit all ihren Beschwerden ein. Daher wird zusätzlich mit einer Hormontherapie gegengesteuert.

Viele Patienten greifen zu Alternativmedizin

Viele Betroffene setzen bei Krebs nicht nur auf die Schulmedizin, sondern möchten begleitend alternativmedizinische Massnahmen anwenden. Manchmal als Ergänzung zur Schulmedizin, manchmal aber auch anstatt.

Etliche dieser Massnahmen werden von den behandelnden Onkologen abgelehnt, zumal selten umfassende klinische Studien dazu vorliegen, z. B. zur Wirkung von CBD (Cannabidiol, Stoff aus Hanf) oder auch von Laetril (Amygdalin). Genau diese beiden Mittel aber halfen einer Frau, die im hohen Alter von 81 Jahren an einem Eierstockkrebs erkrankte (Gesundheit: CBD in der Covid-19-Therapie).

Fallstudie: Die Diagnose Eierstockkrebs

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Die Ärzte der Patientin dachten erst an einen Leistenbruch. Bei der Operation desselben im April 2017 aber bzw. nach Biopsie des entfernten Gewebes erkannte man, dass es kein Leistenbruch, sondern ein Eierstockkarzinom war.

Der Ca-125-Wert der Patientin lag bei 77. Der Ca-125-Wert ist ein Tumormarker, der bei manchen Krebsformen erhöht ist, besonders bei Eierstockkrebs, aber auch bei manchen gutartigen Erkrankungen, z. B. Endometriose, Myomen oder einer Divertikulitis. Ein unauffälliger Ca-125-Wert sollte bei unter 33 U/ml angesiedelt sein. Werte über 65 U/ml gelten als krankhaft erhöht.

Ein CT von Brust, Bauch und Becken zeigte zahlreiche Metastasen in der Grössenordnung von 7 mm bis 7 cm sowie ein grossflächiger Befall des Bauchfells. Der Tumor am rechten Eierstock war 5,8 cm gross, jener am linken Eierstock 3,3 cm. Auch waren die Lymphknoten im Bereich der Beckengefässe und der Beckenwand vergrössert.

Patientin entscheidet sich für Laetril und CBD-Öl

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Ihre Ärzte rieten zu einer umfassenden Chemotherapie sowie einer sog. zytoreduktiven Chirurgie (bestmögliche operative Entfernung der Tumoren). Die Patientin lehnte diesen Vorschlag ab, da sie die Giftigkeit der Therapie fürchtete und eine eingeschränkte Lebensqualität erwartete. Auch ist bekannt, dass die schulmedizinische Therapie im fortgeschrittenen Stadium der vorliegenden Krebsform nur eine Erfolgschance von 5 Prozent hatte.

Stattdessen nahm die Patientin ab sofort (Mai 2017) viermal täglich je 1 Tablette à 500 mg Laetril sowie jeden Abend einen Tropfen CBD-Öl (unter die Zunge). Leider wird im Bericht nicht die Konzentration des CBD-Öls angegeben. Auch keine Marke oder sonstige Details zum verwendeten CBD-Öl.

Tumormarker nach nur 4 Wochen im Normalbereich

Unter dieser Behandlung fiel der Ca-125-Wert innerhalb von nur einem Monat von inzwischen 46 weiter auf einen sehr guten Normalwert von 22 U/ml. Bis Oktober 2017 fiel er auf 12 U/ml und war dort auch noch bei der Nachuntersuchung ein Jahr später (November 2018).

Der Krebs bildet sich zurück

Im Juli 2017 machte man erneut ein CT. Dabei zeigte sich, dass die Grösse der Tumoren an den Eierstöcken rückläufig war und auch die Lymphknoten am Abschwellen waren. Die Tumoren im Bauchraum waren dagegen unverändert gross. Es folgten weitere CTs im September und November 2017. Sämtliche Tumoren waren nahezu vollständig verschwunden und sind auch bei der letzten Untersuchung im Dezember 2018 nicht wieder zurückgekommen.

Laetril, Amygdalin und Vitamin B17

Laetril ist eine halbsynthetische Variante von Amygdalin, jenem Pflanzenstoff, der in relevanten Mengen in bitteren Mandelkernen oder auch in bitteren Aprikosenkernen enthalten ist und in der Alternativmedizin auch Vitamin B17 genannt wird. Laetril ist als Nahrungsergänzungsmittel frei verkäuflich, also im Handel erhältlich (ca. 16 Euro 60 Kapseln). (Vertuschte Heilmethode: Vitamin B17 – ein natürliches Mittel gegen Krebs)

Beim Abbau von Laetril entsteht Blausäure

Werden Laetril bzw. Amygdalin von bestimmten Enzymen (b-Glucosidase) abgebaut, wird Cyanid frei (Blausäure), das nun zum Tod von Krebszellen führen können soll.

Gesunde Zellen sollen von Cyanid nicht beeinträchtigt werden, da sie erstens nicht über jene Enzyme (Rhodanase) verfügen, die Laetril bzw. Amygdalin abbauen (Krebszellen hingegen schon) und zweitens ein Enzym besitzen (das Krebszellen nicht haben), welches Cyanid bis zu einem gewissen Grad entschärfen kann – so die alternativmedizinische Erklärung, die jedoch als unbelegt gilt. Denn auch die Darmflora kann Cyanid freisetzen. Genauso ist in den jeweiligen Lebensmitteln (Aprikosenkernen, Bittermandeln etc.) ebenfalls das entsprechende Enzym zur Cyanidfreisetzung enthalten, was die Warnungen vor Laetril erklärt.

    Medizinskandal Krebs    

FDA verbietet Laetril

In einem Cochrane Review von 2015 fand man keine randomisierten kontrollierten Studien, die den Einsatz von Laetril bei Krebspatienten rechtfertigen würden (2). Da ausserdem das Risiko einer Blausäurevergiftung bestünde, solle man Patienten, die nach alternativen Heilmethoden suchten, von Laetril abraten.

Dieselbe Begründung führte schon in den 1980er Jahren dazu, dass die FDA (Food and Drug Administration – US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde) den Stoff verbot. Dennoch gibt es Laetril nach wie vor im Handel (u. a. mit der Bezeichnung Vitamin B17).

Beim Kauf auf hohe Qualität achten!

Schon im Jahr 2003 las man in der Pharmazeutischen Zeitung, dass die Herstellungsqualität von Laetrilpräparaten schlecht sei. Proben hätten gezeigt, dass die Produkte chemisch unrein, falsch deklariert oder auch mikrobiell verunreinigt sein können.

Ob dies noch heute so ist, ist nicht bekannt. Hersteller müssten jedoch auf Anfrage entsprechende Qualitätsbelege (Analysen) vorlegen können.

Vitamin B12 ist das Gegengift bei Blausäure-Vergiftung

Bei Berichten zur Toxizität von Laetril/Amygdalin und Vergiftungserscheinungen nach der oralen Einnahme fällt auf, dass zu hohe Dosen genommen wurden. In einem Fallbericht von 2017 beispielsweise (5) nahm die Patientin statt 1-mal täglich eine Kapsel mit 500 mg Laetril drei dieser Kapseln. Ihre Cyanidvergiftung wurde mit u. a. 5 g Vitamin B12 (intravenös) behandelt. Vitamin B12 gilt als Antidot (Gegengift) zu Cyanid.

Eine gute Vitamin-B12-Versorgung könnte daher – sollte man eine Laetrileinnahme in Erwägung ziehen – eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung von Nebenwirkungen sein. Wichtig zu wissen ist auch, dass Vitamin C die Entstehung von Cyanid aus Laetril/Amygdalin fördert, was bedeutet, dass Vitamin C die Toxizität von Laetril verstärkt. Vitamin-C-Präparate sollten daher nicht mit Laetril-Präparaten genommen werden.

Überdosen sollten in jedem Fall vermieden werden

Ein anderer Fallbericht stammt von der Arznei­mittel­kommission der Deutschen Ärzteschaft aus dem Jahr 2014 (6). Darin geht es um einen vierjährigen Jungen (18 kg), der nach unzähligen erfolglosen schulmedizinischen Krebstherapien von seinen Ärzten nur noch palliativ behandelt werden konnte.

Seine Eltern hatten offenbar aus Verzweiflung veranlasst, dass er zeitgleich Amygdalin intravenös als auch in Form von 10 bitteren Aprikosenkernen pro Tag erhielt. Anschliessend bekam er noch eine 500-mg-Kapsel oral und entwickelte daraufhin Vergiftungssymptome.

Typische Symptome einer Cyanidvergiftung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Atemnot, Blutdruckprobleme, Herzrhythmusstörungen etc. (7).

Laetril wirkt oral stärker als intravenös

Im Allgemeinen gilt, dass aus der oralen Aufnahme von 500 mg Laetril/Amygdalin 28 bis 30 mg Cyanid entstehen können. Da die Cyanidentstehung durch Enzyme im Verdauungssystem erfolgt, ist die orale Einnahme um 40-mal stärker als die intravenöse Laetrilgabe. Eine Cyaniddosis von 50 mg bzw. 0,5 bis 0,35 mg pro Kilogramm Körpergewicht gilt bereits als potenziell tödlich (5). Die Cyanidmenge in bitteren Aprikosenkernen wird mit 0,5 mg pro Kern angegeben.

CBD: Cannabidiol aus Hanf

Cannabidiol (CBD) ist ein Stoff, der aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Die krebshemmende Wirkung von CBD wurde bislang hauptsächlich in Laborversuchen nachgewiesen. Gerade Eierstockzellen, aber auch Prostatakrebszellen verfügen an ihrer Oberfläche über den sog. GPR55-Rezeptor, an dem nun CBD andocken und die Zellen ausbremsen kann.

In Mäusestudien konnte man zeigen, dass CBD das Wachstum der unterschiedlichsten Krebszellen (auch Brust-, Haut-, Lungen-, Pankreaskrebszellen) hemmte und deren Apoptose (Selbstmordprogramm) initiierte (3, 4). Hier finden Sie viele Informationen rund um die Wirkungen und Anwendungen von CBD-Öl.

Alternativmedizin mit Schulmedizin kombinieren

Frühere klinische Studien – so die Autoren des Fallberichts – hätten keine Wirkung bei Krebspatienten durch Laetril gezeigt. Die Existenz der beschriebenen Cannabinoid-Rezeptoren ist jedoch unbestritten, so dass CBD durchaus eine Überlegung wert sei, weshalb sich Ärzte mit ihren Patienten austauschen sollten, um den Einsatz von alternativmedizinischen Therapien zu besprechen, besonders dann natürlich, wenn der/die PatientIn das wünscht.

Andernfalls leidet das Arzt-Patienten-Verhältnis deutlich und die „Gefahr“ wächst, dass der/die PatientIn ihrem Arzt nicht mehr erzählt, was er/sie an „Naturheilmitteln“ einnimmt.

Wichtiger Hinweis: Selbstverständlich sollten Sie bei einer vorliegenden Krebserkrankung nicht eigenmächtig Laetril und/oder CBD-Öl einnehmen, sich damit auch nicht ohne ärztliche Einverständnis behandeln und auch nicht schulmedizinische Therapien ausschlagen. Besprechen Sie hingegen mit Ihrem Arzt, was Sie begleitend aus dem Bereich der Alternativmedizin einsetzen könnten.

Literatur:

Hanf als Medizin: Ein praxisorientierter Ratgeber

Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie

Cannabis: Verordnungshilfe für Ärzte

Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 01.04.2021

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