Gesundheit: Wer Soja mag, ist besser vor Lungenkrebs geschützt

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Menschen, die Soja essen, sind offenbar besser vor Lungenkrebs geschützt als Personen, die keine Sojaprodukte mögen, wie sich in verschiedenen Studien zeigte. Vermutlich sind es die antioxidativ wirksamen Isoflavone aus der Sojabohne, die für den Schutzeffekt verantwortlich sind.

Soja und Lungenkrebs

Sojaprodukte werden gelegentlich als schädlich und sogar als krebserregend bezeichnet. Wenn dies der Fall wäre, müsste man aber auch in epidemiologischen Studien einen entsprechenden Zusammenhang erkennen können.

Jene Bevölkerungsgruppen müssten verstärkt an Krebs erkranken, die am meisten Sojaprodukte essen. Das Gegenteil aber ist der Fall, wie wir nachfolgend am Beispiel Lungenkrebs zeigen.

Allein Nichtrauchen schützt nicht vor Lungenkrebs

Lungenkrebs ist jene Krebsform, die weltweit für die meisten krebsbedingten Todesfälle verantwortlich ist – sowohl in den Industrieländern als auch in den Entwicklungsländern. Rauchen zählt zu den Hauptursachen von Lungenkrebs, so dass ein Viertel aller Lungenkrebspatienten vermutlich nur deshalb erkrankte, weil sie rauchten.

Das aber bedeutet auch, dass 75 Prozent aller Lungenkrebsfälle nichts mit dem Rauchen zu tun haben. Wenn allein Nichtrauchen also nicht schützen kann, was könnte man tun, um einer Krebsentwicklung in den Lungen vorzubeugen?

Die richtige Ernährung senkt das Lungenkrebsrisiko

Die richtige Ernährung ist ein wichtiger präventiver Faktor. Zucker beispielsweise sollte gemieden werden, da eine zuckerreiche Ernährung das Risiko für Lungenkrebs erhöhen kann, während eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Obst und Gemüse die Lungen schützen. Aus Tier- und In-vitro-Studien weiss man, dass auch Soja einen vor Krebs schützenden Effekt hat.

Der hohe Isoflavongehalt der Sojabohne konnte in diesen Untersuchungen die Krebsentstehung hemmen und bei bestehendem Krebs zu einer besseren Prognose führen (Das Geschäft mit Ihrer Gesundheit: Krebs entsteht nur im sauren Milieu (Video)).

Isoflavone aus Soja hemmen Krebs

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Die Isoflavone hemmen die Angiogenese und Metastasierung und wirken ausserdem oxidativem Stress entgegen, zählen also auch zum Kreis der Antioxidantien. Unter Angiogenese (in Bezug auf Krebs) versteht man die Neubildung von Blutgefässen, die den Tumor mit Nährstoffen versorgen, was diesen schneller wachsen lässt und zu ungünstigeren Prognosen führt (Gesundheit: Orthomolekulare Medizin – darum gibt keinen Herz-Krebs).

Isoflavone sind Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide. Sie kommen besonders in Sojabohnen vor, in geringeren Mengen können sie auch in Erbsen, Kichererbsen und Bohnen vorkommen. Die typischen Sojaisoflavone heissen Genistein und Daidzein.

Da sich der Verzehr von Soja in epidemiologischen Studien bei hormonabhängigen Krebsformen als hilfreich und schützend erwiesen hat (Brust-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs), geht man davon aus, dass Isoflavone an den Östrogenrezeptor binden und auf diese Weise die Krebsentstehung oder das Fortschreiten des Krebses bremsen.

Denn wenn die Isoflavone die Östrogenrezeptoren blockieren, können die Östrogene nicht mehr an die Rezeptoren andocken und so den Krebs auch nicht mehr antreiben.

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Soja schützt besonders Frauen und Nichtraucher

Auch bei Lungenkrebs spielen Östrogenrezeptoren eine wichtige Rolle, weshalb man 2011 in einer umfangreichen Meta-Analyse den schützenden Effekt von Sojaprodukten in Bezug auf Lungenkrebs untersuchte. Dazu wurden 11 epidemiologische Studien zu diesem Thema analysiert.

Es zeigte sich, dass besonders Frauen von den schützenden Eigenschaften der Sojabohne profitieren können. Ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, sank um 21 Prozent, wenn sie gerne Sojaprodukte zu sich nahmen. Nichtraucher hatten ein um 38 Prozent niedrigeres Lungenkrebsrisiko, wenn sie häufig Soja konsumierten.

Bei Rauchern scheint der schädliche Effekt des Rauchens zu überwiegen, so dass Sojaverzehr hier nicht helfen kann. Im Durchschnitt gaben die Wissenschaftler ein um 23 Prozent reduziertes Lungenkrebsrisiko an (hoher Sojaverzehr verglichen mit niedrigem Sojaverzehr).

Zwei Jahre später (2013) wurden obige Ergebnisse in Nutrition and Cancer bestätigt: Obwohl der Lungenkrebsschutz durch Sojaverzehr in der neueren Analyse geringer ausfiel, hiess es auch hier, dass besonders Nichtraucher von einem Sojaverzehr profitieren.

Tofu und Sojamilch senken das Lungenkrebsrisiko

Interessanterweise zeigten in der Analyse von 2011 nur unfermentierte Sojaprodukte einen vor Lungenkrebs schützenden Effekt (Tofu und Sojamilch), nicht aber fermentierte Sojaprodukte wie Miso und Natto. Frühere Studien zeigten jedoch einen schützenden Effekt von Miso im Hinblick auf Brust-, Magen- und Darmkrebs.

Da sich Menschen, die gerne Soja essen, generell gesünder ernähren und auch gesünder leben, also auch mehr Sport machen und weniger Alkohol trinken, heisst es häufig, es sei die Gesamtlebensweise, die schützend wirke.

In zahlreichen der untersuchten Studien wurden jedoch diese zusätzlichen Einflüsse berücksichtigt. Da Asiaten einen höheren Sojaverzehr aufweisen als Europäer, zeigt sich bei ersteren eher ein Schutzeffekt als bei letzteren.

Medizinskandal Krebs

Patienten mit Lungenkrebs leben länger, wenn sie Soja essen

Auch der Verlauf eines Lungenkrebses scheint hoffnungsvoller, wenn Betroffene Sojaprodukte im Speiseplan haben. Dazu schrieben Forscher von der Vanderbilt University Medical Center (Nashville, Tennessee) und dem Shanghai Cancer Institute (Shanghai, China) sowie dem National Cancer Institute im Journal of Clinical Oncology im Jahr 2013, dass Frauen mit Lungenkrebs länger lebten, wenn sie bereits in der Zeit vor ihrer Diagnose regelmässig Sojaprodukte zu sich nahmen.

Dieser Artikel soll nun nicht dazu ermuntern, riesige Sojamengen zu verspeisen. Es geht eher darum zu zeigen, dass Sojaprodukte kein Krebsrisiko bergen und dass ein ausgewogener pflanzenbasierter Speiseplan mit mässigem Sojaprodukteverzehr einen krebsschützenden Effekt hat.

Literatur:

Codes Humanus – Das Buch der Menschlichkeit

Die Natur-Apotheke: 500 Rezepturen für die ganze Familie

Workshop Würzen – Gewürz-Know-how für Einsteiger und Profis mit über 200 raffiniert einfachen Rezepten

Kurkuma: Kleine Wunderwurzel, große Wirkung

Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 21.03.2021

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3 comments on “Gesundheit: Wer Soja mag, ist besser vor Lungenkrebs geschützt

  1. Mein Körper hasst Soja – auch Tempeh. Soll ich ihm das Zeug trotzdem aufzwingen?
    Ich verlasse mich auf mein Körpergefühl – welches mir z.B. vehement Hanfsamen, Kichererbsen, Kidneybohnen empfiehlt.
    Davon abgesehen muss Soja fermentiert werden:

    Zitat (aus https://paleolifestyle.de/gesundheit/soja-ungesund/):

    Wie alle Hülsenfrüchte enthält somit auch Soja viele natürliche Giftstoffe.
    Doch in der Sojabohne sind diese in hoher Konzentration enthalten und sind weitestgehend resistent gegen die traditionellen Wege diese loszuwerden wie beispielsweise durch das Kochen.
    So enthält Soja wesentlich mehr Phytinsäure als andere Hülsenfrüchte und als jede Getreideart.
    Lediglich die lange und langsame Fermentation, Einweichen und Keimen kann die Giftstoffe Phytinsäure und Lektine signifikant reduzieren. Daher ist der Konsum von Miso, Natto und Tempeh unbedenklicher.
    Da die meisten Sojaprodukte jedoch nicht fermentiert oder gekeimt sind, enthalten sie damit die volle Ladung Phytinsäure und Lektine.
    Phytinsäure bindet Mineralien wie Zink, Kalzium, Eisen und Magnesium, sodass Dein Körper diese nur schwer aufnehmen und verwerten kann.
    Dies führt längerfristig zu einer klassischen Mangelernährung, da gewisse Nährstoffe, die für den Körper überlebenswichtig sind, fehlen.

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