Im US-Bundesstaat Alaska wurde möglicherweise ein neuer „Supervulkan“ entdeckt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die unter der Leitung von John Power (AVO/USGS) durchgeführt wurde.
Demnach entdeckten die Wissenschaftler eine submarine Caldera in der Aleuten-Vulkankette, in der sich auf 5 Inseln 6 Sratovulkane bildeten. Der bekannteste und aktivste dieser Stratovulkane ist der Mount Cleveland auf Chuginadak Island.
Bei den anderen Vulkanen handelt es sich um Carlisle, Herbert, Kagamil, Tana und Uliaga. Fünf der Vulkane waren schon früher als die Vulkangruppe der Islands of Four Mountains bekannt. Uliaga liegt ein wenig abseits der Gruppe und zählte bis dato nicht dazu.
Die interdisziplinäre Studie, an der Wissenschaftler mehrere Institute beteiligt waren, wurde am Montag auf der Herbsttagung der AGU vorgestellt und stieß auf großes Interesse. Die Mitautorin der Studie, Diana Roman von der Carnegie Institution for Science in Washington, D.C., sagte, dass die Forscher gerade erst mit ihrer Arbeit angefangen hätten und die Existenz der Caldera noch nicht bewiesen sei. Die ersten Daten deuteten allerdings auf ihre Existenz hin.
Konkret fanden die Wissenschaftler eine Reihe von Indizien dafür, dass die Vulkane untereinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Eines der wichtigsten Merkmale ist eine ringförmige Schwereanomalie, die grob die Form der Caldera wiedergibt und alle Vulkane umschließt.
Die Caldera selbst ist mit vulkanischen Ablagerungen und Sedimenten verfüllt. Außerdem bilden die Vulkane der Aleuten normalerweise eine Kette und keine kreisförmig angeordnete Gruppe, so wie es die Inseln der 4 Berge tun. Hinzu kommen Ignimbrite, die auf Tana und Carlisle gefunden wurden. Solche Ingnimbrite werden normalerweise bei calderabildenden Eruptionen abgelagert.
Weitere Indizien zeigen, dass die Förderschlote der Vulkane auf komplexer Weise bogenparallel angeordnet sind und das zeitgleiche Schwarmbeben an mehreren der Vulkanen darauf hindeuten, dass das Magma aus einer gemeinsamen Quelle in der Tiefe aufsteigt.
Dafür sprechen auch gleiche Isotopensignaturen der vulkanischen Gase. Mount Cleveland stößt zudem soviel Schwefeldioxid aus, dass eine größere Magmenquelle vonnöten ist, als jene, die direkt unter dem Vulkan liegt. Die große Magmenquelle wird in einer Tiefe von 20-30 km vermutet (Vulkaneifel: Bodenhebung am Laacher See nachgewiesen).
Die Forscher hoffen bald nach Alaska zurückkehren zu können, um weitere Messungen durchzuführen. (Quelle: AGU)
Okmok-Caldera verursachte Kälteperiode
Interessanterweise liegt gut 100 km nordöstlich der Vulkangruppe ein weiterer Calderavulkan, der im Jahre 43 v. Chr so stark ausgebrochen sein soll, dass er den Aufstieg des römischen Reiches begünstigt hat. Bei diesem Vulkan handelt es sich um den Okmok auf Umnak Island.
Durch den Ausbruch wurde eine Kälteperiode ausgelöst, die sich bis auf Europa und Nordafrika auswirkte: Missernten verursachten Hungersnöte und destabilisierten bestehende politische Strukturen, aus denen das Römische Reich als Sieger hervorging (Vulkan in der Eifel: Ungewöhnliche Aktivität).
Ätna: Thermische Signale aus 4 Schloten
Neue Südostkrater ist weiterhin aus 2 Schloten aktiv (Titelbild). Heute Mittag stürzte der Tremor stark ab und fing sich erst kurz vor der Grenze zum grünen Bereich. Ob es einen Zusammenhang mit dem -aktuell schlechten- Wetter gibt ist unklar. Starker Wind und Frost könnten allerdings die Messgeräte beeinflussen. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war unterdurchschnittlich.
Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die meisten Eruptionen finden aus dem Sattel-Schlot des Neuen Südostkraters (NSEC) statt. Gelegentliche Eruptionen sind auch aus dem Puttusiddu genannten Schlot im Osten des NSEC beobachtet worden. Seltener sind Eruptionen aus der Bocca Nuova. Auch der Nordostkrater mischt mit. Hier finden Eruptionen statt, bei denen die Tephra nicht über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird.
Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man 4 kleine thermische Anomalien. Die Tätigkeit wird von den Vulkanologen des INGVs im wöchentlichen Bulletin bestätigt. Die geophysikalischen Parameter variierten in den letzten Wochen kaum und sind recht durchschnittlich. Die Erdbeben konzentrieren sich auf einem Bereich östlich des NSEC und liegen in geringen Tiefen (Eifel-Vulkanismus: „Unter dem Herzen von Nordwest-Europa braut sich etwas zusammen“).
Merapi: Seismik sehr hoch
In den letzten 6 Stunden des Tages (Indonesien ist uns zeitlich voraus) registrierten die Vulkanologen 279 hybride Erdstöße und 37 vulkanotektonsiche Erdbeben: eine besorgniserregende Entwicklung.
Nevado del Ruiz eruptiert Asche
In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz wieder aktiv. Das VAAC detektierte heute Mittag Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Der Vulkankrater ist von einem Gletscher bedeckt, was ein hohes Gefahrenpotenzial mit sich bringt, sollte es zu einem stärkeren Ausbruch kommen. Daher wird jeder Regung des Vulkans mir Argusaugen beobachtet.
Sakurajima in Aktion
In Japan ist es der Sakurajima, der heute Schlagzeilen generiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m Höhe. Die Vulkanasche breitete sich großflächig in Richtung Süden aus. Heute wurde bereits 5 Mal vor den Aschewolken gewarnt.
Semeru mit neuem pyroklastischen Strom
Laut unbestätigten Medienberichten erzeugte der Semeru (Indonesien) wieder einen pyroklastischen Strom. Zudem ist der Lavastrom sehr aktiv und sorgt für Abgänge glühender Schuttlawinen.
Telica mit weiteren Eruptionen
In Nicaragua ist der Telica weiter aktiv. Das VAAC meldete Aschewolken in 1200 m Höhe. Am Telica gibt es bescheidenden Vulkantourismus. Mit dem Auto kann man relativ weit bis an den Krater heranfahren und Führer bieten ihre Dienste an, um Touristen auf einen 30 minütigen Fußmarsch zum Krater zu begleiten.
Mauna Loa: Neues Erdbeben M 4,1
Der Mauna Loa auf Hawaii wurde vorgestern Abend von einem Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Das Epizentrum lag auf der Nordwestflanke, 29 km östlich von Captain Cook. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 4,7 km angegeben. Es war der stärkste Erdstoß, der sich seit mehreren Monaten unter dem größten Vulkan der Welt manifestierte.
Gestern Nachmittag hat es weitere leichte-moderate Erdbeben am Mauna Loa gegeben. Das stärkste Beben hatte laut EMSC eine Magnitude von 3,5. Die Beben bilden einen Cluster ca. 3 km südlich des Bebens von gestern. Auch am Kilauea gab es weitere Erdbeben.
Kilauea: Schwarmbeben mit Inflation
Aber nicht nur unter dem Mauna Loa ist die Seismik hoch, sondern auch unter dem Nachbarvulkan Kilauea. Dort gab es in den letzten Tagen einen Erdbebenschwarm der mit einer kurzen, aber starken Phase von Inflation einherging. Das HVO schrieb dazu, dass sich am 2. Dezember innerhalb von 24 Stunden mehr als 220 Erdbeben ereignet hätten. Diese Erdbeben ereigneten sich in Haufen unter der Caldera und der Upper East Rift Zone, in Tiefen zwischen 1-4 km. Die Inflation betrug 12-14 µrad. Seitdem beruhigte sich die seismische Aktivität wieder. Allerdings werden immer noch Erdbeben registriert.
Auf den Live-Diagrammen ist zu erkennen, dass sich insgesamt mehr als 250 Erdbeben im Bereich des Kilaueas ereignet hatten. Auch die Inflation ist sehr schön zu erkennen.
Pacaya: Intrakraterkegel deutlich gewachsen
Neue Luftaufnahmen vom guatemaltekischen Pacaya zeigen den Intrakraterkegel im McKenny-Krater: Der einstige Hornito ist mittlerweile so groß geworden, dass er den ursprünglichen Krater komplett aufgefüllt hat und nun zum neuen Gipfelkrater geworden ist. Darüber hinaus ist der Lavastrom weiterhin aktiv und hat eine Länge von 500 m. Aufgrund von Wolken konnte die Gipfelaktvität nicht beobachtet werden.
Klyuchevskoy
Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Klyuchevskoy gestern Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 8300 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Starker Wind verfrachtete sie in nördlicher Richtung. Das VAAC brachte entsprechende Warnungen für den Flugverkehr heraus. Auch heute ist der Vulkan aktiv und lässt Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe aufsteigen. Auf der LiveCam erkennt man rot illuminierten Dampf, der vom Lavastrom ausgeht. Er hat eine Länge von gut 2000 m. MIROVA registrierte gestern eine sehr hohe Thermalstrahlung mit Spitzenwerten von 1792 MW Leistung.
Ebeko in Eruption
Weiter südlich, genauer, auf der Kurileninsel Paramushir liegt der Vulkan Ebeko. Er eruptierte heute Nacht 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 5200 m auf. Der Wind wehte die Aschewolken in östlicher Richtung. Es gab entsprechende VONA-Warnungen.
Lewotolok mit Tremor
Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Vulkan Lewotolok weiter munter. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 5 seismische Eurptionssignale aufgezeichnet. 29 Signale wurden von starken Entgasungen verursacht. Gestern war der Tremor sehr hoch. Das VSI meldete über 100 Phasen mit Tremor. Er wurde von Magma ausgelöst, dass sich im Fördersystem bewegte.
Piton de la Fournaise: Seismische Krise
In den frühen Morgenstunden ereignete sich am Piton de la Fournaise eine erneute seismische Krise. Sie begann um 05:10 Uhr Ortszeit und endete gegen 05:54 Uhr. Die Episode wurde von Oberflächendeformationen begleitet, die extrem schwach blieben und an der Spitze des Piton de la Fournaise lokalisiert wurden. Seitdem wurde keine Verformung mehr beobachtet und die Seismizität hat stark abgenommen.
Bis um 7:00 Uhr gab es noch 4 Erdbeben. Magma hatte versucht zur Erdoberfläche aufzusteigen, ist aber erneut im Gestein stecken geblieben. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis im Magmenkörper genug Druck aufgebaut wurde, damit es bei einem der nächsten Anläufe klappt durchzubrechen.
Island: 2 Schwarmbeben
Auf Island ist es zuletzt seismisch etwas ruhiger geworden, dennoch wurden dort in den letzten 48 Stunden 119 Erschütterungen detektiert. Auf der Reykjanes-Halbinsel kam es zu einem Schwarmbeben in der Nähe von Grindavik. Dort manifestierten sich 53 Erschütterungen. Auch unter dem subglazialen Vulkan Katla bebte es verehrt: hier wurden 9 leichte Beben detektiert. Im Grimsvötn-Bardarbunga-System, bis hin zur Askja bebete es 22 Mal.
Tektonisch bedingte Erdbeben
Natürlich gab es auch eine Reihe normaler tektonisch bedingter Erdbeben, die nicht mit dem Vulkanismus assoziiert gewesen waren. Das stärkste Beben ereignete sich bei Tonga und hatte eine Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Ein vergleichbares Beben mit der Magnitude 5,4 wurde im Westen der Türkei registriert. Dort lag da Hypozentrum 98 km tief.
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Quellen: PublicDomain/vulkane.net am 06.12.2020
Der Yellowstone Plume ist auch überfällig. Alles in der Natur hat einen Zusammenhang
Die Natur lässt sich nicht beeinflussen und das ist gut so, wie es ist.