Magnesium ist ein äusserst wichtiger Mineralstoff mit weitreichenden Auswirkungen. Dass Magnesium zusätzlich aussergewöhnliche entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, hat nun eine Studie der Universität von Kalifornien gezeigt.
Magnesium könnte somit eine grosse Hilfe für solche Menschen sein, die lieber auf die gefährlichen und teilweise unvorhersehbaren Nebenwirkungen pharmazeutischer Entzündungshemmer verzichten wollen. Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen sollte daher zunächst einmal die Magnesiumversorgung überprüft werden.
Je mehr Magnesium, umso weniger Entzündungen
Das Department of Epidemiology der School of Public Healthan der Universität von Kalifornien (UCLA, Los Angeles) entdeckte bei einer Studie mit 3713 in der Menopause befindlichen Frauen, dass die Konzentration bekannter Entzündungsindikatoren im Körper – wie zum Beispiel CRP (C-reaktives Protein (1)), TNF (Tumornekrosefaktor (2)) und IL6 (Interleukin-6 (3)) – umso niedriger ist, je mehr Magnesium die Ernährung der jeweiligen Personen enthielt. Je mehr Magnesium die Teilnehmer zu sich nahmen, umso besser waren hingegen ihr Gesundheitszustand und ihre Entzündungswerte.
Magnesium kann die Plaque an Arterienwänden verhindern helfen
Bei der betreffenden Studie konnte sogar beobachtet werden, dass Magnesium auch Entzündungen in den Arterienwänden stark reduzierte, nachdem die tägliche Magnesiumaufnahme gesteigert wurde.
Ablagerungen (Plaque), die sich an den Arterienwänden niederlassen und das Risiko für Herzerkrankungen und kardiovaskuläre Probleme erhöhen können, bilden sich aufgrund von arteriellen Entzündungen. Folglich bedeuten die Ergebnisse dieser Untersuchung, dass eine gesteigerte Einnahme von Magnesium die Bildung dieser Plaque verhindern oder zumindest hemmen kann.
In diesem Zusammenhang zeigte sich ausserdem, dass der regelmässige Gebrauch von Magnesium zu einem gesünderen Blutkreislauf beitragen kann (Magnesiummangel als Ursache und wesentliche Behandlung von Krebs).
Magnesium bei Kalkschulter: Entzündungshemmung und Regulierung des Calciumstoffwechsels
Es ist also keineswegs mehr verwunderlich, wenn viele Menschen heute viel zu wenig Magnesium zu sich nehmen und daher an entzündlichen Krankheiten leiden. Selbst Erkrankungen wie eine Kalkschulter, die normalerweise nicht an einen Magnesiummangel denken lässt, könnte mit einem solchen in Zusammenhang stehen.
Denn ein Magnesiummangel führt dazu, dass Vitamin D nicht richtig wirken kann – auch dann nicht, wenn man genügend Vitamin D einnimmt. Und ein Vitamin-D-Mangel (insbesondere in Kombination mit zu wenig Vitamin K) wiederum führt zu Störungen im Calciumstoffwechsel, so dass sich Kalk auch in Körperbereichen einlagern kann, wo man ihn nicht benötigt, z. B. in der Schulter.
Die Kalkeinlagerungen im Ansatzbereich der Schultersehnen beispielsweise bei der Kalkschulter schmerzhafte Entzündungen. Umgekehrt fördern Entzündungen (z. B. durch Überlastung) Kalkeinlagerungen, so dass Magnesium hier gleich mehrfach helfen kann. Einerseits durch die Aktivierung von Vitamin D und andererseits durch seine entzündungshemmende Wirkung.
Magnesiummangel ist weit verbreitet
Die oben vorgestellte Studie bestätigt wiederum die Vermutung, dass viele Zivilisationskrankheiten durch die heute praktizierte vitalstoff- und mineralstoffarme Ernährungsweise begünstigt werden.
So ist gerade Magnesium ein Mineralstoff, der in der üblichen Ernährung zu einem – im Vergleich zu früher – seltenen Gast geworden ist. Zu diesem weit verbreiteten Magnesiummangel trägt einerseits die industrielle Landwirtschaft mit ihrem gewohnheitsmässigen Kunstdüngereinsatz bei und andererseits die starke industrielle Verarbeitung vieler Nahrungsmittel.
Magnesiumreiche Ernährung
Dennoch kann eine bewusste Ernährung aus qualitativ hochwertigen Lebensmitteln aus biologischem Anbau mit ausreichend Magnesium versorgen. Amaranth, Quinoa, Meeresalgen, Kürbiskerne, Mohn, Sonnenblumenkerne, Mandeln und die Sango Meeres Koralle sind jene Lebensmittel mit dem höchsten Magnesiumgehalt.
Ausserdem ist Magnesium in Hafer, Dinkel, Hirse und Vollkornreis enthalten. Magnesiumreiche Gemüse sind grüne Blattgemüse wie Mangold, Spinat, Brennnessel und Portulak sowie Kräuter wie Basilikum, Majoran und Salbei.
Ausserdem Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen und Sojabohnen sowie reiner Kakao und Ingwer. Das Problem liegt also nicht darin, dass es keine magnesiumreichen Lebensmittel mehr gäbe, sondern in der Gewohnheit der Menschen, alles Mögliche zu essen, nur nicht die aufgezählten Lebensmittel.
Mangelernährung bei 40 Prozent der Bevölkerung?
Schätzungsweise essen etwa 40 Prozent der Menschen in Industrienationen heute nicht mehr genug Obst und Gemüse, um ihren empfohlenen Tagesbedarf zu decken. Der offiziell festgelegte Tagesbedarf jedoch ist sowieso schon sehr niedrig angesetzt, weshalb ein Vitalstoff- und Mineralstoffmangel heute weiter verbreitet ist, als gemeinhin zugegeben wird.
Wie hoch ist Ihr Magnesiumbedarf?
Natürlich hat nicht jeder Mensch ein und denselben Magnesiumbedarf.
Der Magnesiumbedarf schwankt je nach Lebens- und Ernährungsweise, nach Gesundheitszustand, nach augenblicklichem Magnesiumspiegel etc.
So erhöht sich der Magnesiumbedarf beispielsweise bei der Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Diuretika), bei einer sehr proteinreichen Ernährung, in körperlichen oder seelischen Stresssituationen, beim reichlichen Genuss von Schwarztee oder Softdrinks, bei einem Befall mit Darmpilzen oder auch wenn man viel schwitzt und dadurch Mineralstoffe verliert.
Welche weiteren Faktoren den persönlichen Magnesiumbedarf beeinflussen, lesen Sie auch in unserem ausführlichen Artikel über Magnesiummangel.
Als grobe Orientierung dient für Erwachsene (ohne Magnesiummangel) ein offizieller Bedarfswert von 350 bis 400 mg Magnesium pro Tag. Viele Experten aus dem orthomolekularmedizinischen Bereich halten diesen Wert jedoch für viel zu gering und raten sicherheitshalber zu 600 bis 900 mg Magnesium pro Tag.
Wie Ihre Ernährung Magnesiummangel beheben kann
Die richtige Ernährung zur Behebung eines Magnesiummangels könnte beispielsweise so aussehen:
- Frühstücken Sie ein Hafermüsli mit Sesam, Sonnenblumenkernen, Cashewkernen, Amaranthpops und verschiedenen Trockenfrüchten.
- Bereiten Sie sich als Zwischenmahlzeit eine Sesam- oder Mandelmilch zu, die mit Trockenfrüchten gesüsst wird.
- Wählen Sie beim Brotkauf ein Vollkorn Brot mit Amaranth, z. B. ein Dinkel-Amaranth-Brot oder backen Sie sich dieses selbst.
- Essen Sie häufiger Quinoa als Beilage und Brennnesseln als Gemüse.
- Peppen Sie Ihre Shakes und Smoothies mit Brennnesselblattpulver auf.
- Wenn Sie Kuchen oder Gebäck backen, bauen Sie Mohn in die Rezeptur ein.
- Streuen Sie über Salate häufiger Kürbiskerne oder knabbern Sie diese zwischendurch.
- Suchen Sie sich leckere Rezepte mit Hülsenfrüchten und geniessen Sie diese zum Mittag- oder Abendessen.
- Lecker kombinieren können Sie die Hülsenfrüchte mit einem Vollkorn-Couscous.
- Nehmen Sie als Snack – z. B. auch nach dem Sport – getrocknete Bananen zu sich.
Mit all diesen Tipps wird es Ihnen nicht nur spielend gelingen, den offiziellen Mindest-Magnesiumbedarf von etwa 350 bis 400 mg zu decken, sondern auch den deutlich höher angesetzten Bedarf vieler Ernährungs- und Gesundheitsexperten von um die 600 mg oder auch mehr.
Literatur:
Codex Humans – Das Buch der Menschlichkeit
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Transdermale Magnesiumtherapie
Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 08.12.2020