Kakao hilft dem Gehirn auf die Sprünge. In einer Studie konnten die kakaotypischen Pflanzenstoffe den Blutfluss ins Gehirn beschleunigen und so für mehr Sauerstoff im Gehirn sorgen. Die jeweiligen Testpersonen schnitten auch besser bei einem darauf folgenden kognitiven Test ab.
Kakao für’s Gehirn: Gesündere Blutgefässe sorgen für kognitive Fitness
Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass flavonoidreiche Lebensmittel und insbesondere Kakao entzündungshemmend wirken sowie die Gesundheit der Blutgefässe verbessern und auf diese Weise Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen können (1).
In einer ersten Studie zum Einfluss von Flavonoiden auf die Gefässe des Gehirns konnte jetzt festgestellt werden, dass die Pflanzenstoffe selbst in diesem Bereich Wirkung zeigen und die kognitive Leistungsfähigkeit steigern können. Die Studie erschien im November 2020 im Fachmagazin Scientific Reports (2).
Wirksame Pflanzenstoffe im Kakao: Flavanole
Catarina Rendeiro – Wissenschaftlerin an der University of Birmingham – leitete die Doppelblind-Studie gemeinsam mit den beiden Psychologie-Professoren Monica Fabiani und Gabriele Gratton von der University of Illinois at Urbana-Champaign. Rendeiro erklärte: „Flavanole sind winzige Moleküle, die in vielen Früchten und Gemüsen enthalten sind, aber auch im Kakao.
Sie wirken sich äusserst vorteilhaft auf die Blutgefässe aus. Nun wollten wir untersuchen, ob sich die Flavanole auch auf das Gehirn und die kognitiven Funktionen auswirken können.“
Flavanole sind eine Untergruppe aus der grossen Pflanzenstofffamilie der Flavonoide. Zu den Flavanolen gehören z. B. auch das berühmte Epigallocatechingallat (EGCG) aus Grüntee oder die Oligomeren Proanthocyanidine, die Ihnen vielleicht besser als OPC bekannt sind und z. B. in Traubenkernen oder den braunen Häutchen von Erdnusskernen enthalten sind.
Studie: Kann Kakao die Gehirnreaktionen verbessern?
Als Studienteilnehmer wählte man 18 gesunde Nichtraucher. Die Studie bestand aus zwei Durchgängen. Im einen erhielten die Teilnehmer flavanolreichen Kakao, im anderen erhielten sie stark verarbeiteten Kakao mit einem sehr niedrigen Flavanolgehalt.
Um das Ergebnis der Studie nicht durch eine bestimmte Erwartungshaltung vonseiten der Teilnehmer oder der Wissenschaftler zu beeinflussen, wussten in beiden Durchgängen weder die Teilnehmer noch die Wissenschaftler, welcher Kakao gerade zum Einsatz kam.
Zwei Stunden nach dem Verzehr des Kakaos atmeten die Probanden Luft mit einem 5-prozentigen Kohlendioxidanteil ein. Normale Luft hat nur einen 0,04-prozentigen Kohlendioxidanteil, so dass in der Untersuchung Luft eingeatmet wurde, die mehr als das 100-Fache an Kohlendioxid enthielt.
Derart kohlendioxidreiche Luft wird in Studien immer dann verabreicht, wenn man den Zustand und die Funktionsfähigkeit der Blutgefässe im Gehirn überprüfen möchte. Wird viel Kohlendioxid eingeatmet, dann reagiert der Körper normalerweise mit einem verstärkten Blutfluss in Richtung Gehirn, damit die grauen Zellen nach wie vor ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind und gleichzeitig das Übermass an Kohlendioxid wieder schnell abtransportiert werden kann.
Kakao wirkt nur mit hohem Flavanolgehalt
Mit Hilfe der Nahinfrarotspektroskopie können entsprechende Änderungen des Blutflusses und auch der Sauerstoffversorgung im Gehirn gemessen werden, so dass man sehen kann, wie gut sich das Gehirn gegen das Übermass von Kohlendioxid verteidigen kann.
Besonders interessant waren für die Forscher die Änderungen im frontalen Cortex, also in jener Region des Gehirns, die besonders wichtig ist für das Planen, die Kontrolle des eigenen Verhaltens und das Treffen von Entscheidungen.
Gleichzeitig wurden die Teilnehmer mit Aufgaben konfrontiert, mit denen sich ihre kognitiven Fähigkeiten einschätzen liessen. Fast alle Teilnehmer (14 von 18) hatten nach dem Verzehr des flavanolreichen Kakaos eine bessere und schnellere Sauerstoffversorgung im Gehirn als nach dem Verzehr des flavanolarmen Kakaos.
Kakao verdreifacht Sauerstoffversorgung im Gehirn
Ja, die Sauerstoffversorgung im Gehirn war bei diesen Teilnehmern nach dem flavanolreichen Kakao um dreimal höher als nach dem flavanolarmen Kakao und der Blutfluss war um eine Minute schneller. Auch schnitten die Teilnehmer mit dem flavanolreichen Kakao beim kognitiven Test besser ab.
Sie lösten die komplizierten Aufgaben in einer um 11 Prozent kürzeren Zeitspanne. Bei den einfachen Aufgaben gab es keine zeitlichen Unterschiede.
Bei 4 von 18 Probanden schienen die Flavanole keine besondere Wirkung zu zeigen – weder verbesserte sich bei ihnen die Sauerstoffversorgung des Gehirns noch konnten sie die Aufgaben schneller erledigen als ohne Flavanole.
Es zeigte sich aber, dass es sich bei diesen 4 Probanden um Personen handelte, deren Gehirn bereits ohne Kakao über eine sehr gute Reaktionsfähigkeit und Sauerstoffversorgung verfügte, so dass man davon ausgehen kann, dass Flavanole bei Personen, die bereits recht fit sind, keine besondere Wirkung mehr haben.
Nur flavanolreicher Kakao verbessert geistige Fitness
Mit flavanolreichem Kakao lassen sich also zunächst die Funktionen der Blutgefässe im Gehirn verbessern und daraufhin dann auch die geistige Fitness. Wenn Sie also künftig Kakao oder Schokolade für die Gesundheit Ihrer Blutgefässe, Ihres Herz-Kreislauf-Systems und Ihres Gehirns einsetzen möchten, achten Sie auf hochwertigen Kakao bzw. hochwertige Schokolade.
Die bekannten Instant-Kakaogetränke und Schokoladen sind meist stark verarbeitet und daher eher flavanolarm. Schon allein das übliche Rösten, das jeder Kakaobohne vor der Weiterverarbeitung zu herkömmlichen Schokoladen- und Kakaoprodukten widerfährt, reduziert den Flavanolgehalt deutlich (3).
Literatur:
Krebserreger entdeckt!: Die verblüffenden Erkenntnisse einer russischen Forscherin
Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie
Reinigung der inneren Organe: Entschlacken und entgiften Sie Ihren Körper
Verweise:
- (1) Katz DL, Doughty K, Ali A. Cocoa and chocolate in human health and disease. Antioxid Redox Signal. 2011;15(10):2779-2811. doi:10.1089/ars.2010.3697
- (2) Gratton, G., Weaver, S.R., Burley, C.V. et al. Dietary flavanols improve cerebral cortical oxygenation and cognition in healthy adults. Sci Rep 10, 19409 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-76160-9
- (3) Di Matti C et al., Flavanols, proanthocyanidins and antioxidant activity changes during cocoa (Theobroma cacao L.) roasting as affected by temperature and time of processing, November 2014, Food Chemistry 174, DOI: 10.1016/j.foodchem.2014.11.019
Quellen: PublicDomain/zentrum-der-gesundheit.de am 03.12.2020
Ich esse jetzt seit ca. 6 Jahren mindestens 1 Tafel (100g) 85% dunkle Schokolade verteilt über den Tag. Morgens nehme ich die Schokolade zusammen mit meinem Zinksupplement (25mg Zinkgluconat) ein, weil in Gegenwart von genügend Zinkionen die Polyphenole (Hydrochinone) in der Schokolade einen stabilen Zink-Mega-Komplex bilden, der eine sehr gute extrazelluläre Superoxid-Dismutase-Aktivität besitzt. Diese Verbindung hat sehr gute Anti-Ageing Eigenschaften.