Klangschalen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch auf was ist bei einem Kauf zu achten? Wie unterscheidet man antike Handwerkskunst von industrieller Massenfertigung? Und worin unterscheiden sich die Töne der einzelnen Schalen? Was genau sind Planetentöne und wie wirken diese? Ein Ratgeber für alle, die sich für Klangschalen und planetargestimmte Stimmgabeln interessieren.
Viel hätte nicht gefehlt und das Wissen um die Klangschalen wäre vor einem halben Jahrhundert ausgestorben. In ihrer traditionellen Heimat, der Bergregion des Himalajas, hatten sich die Menschen nämlich nicht mehr für diese alte Tradition interessiert. So wurden zwischen 1900 und 1990 kaum mehr Klangschalen hergestellt. Heute jedoch erleben diese Singing Bowls weltweit einen Boom.
Deshalb übersteigt die Nachfrage an authentischen Klangschalen das Angebot bei Weitem. Das ruft Schwindler auf den Plan, die maschinell produzierte Massenware monatelang im Erdboden vergraben oder mit solchen Schalen so lange über dem offenen Feuer ihr Essen kochen, bis man sie gutgläubigen Touristen problemlos als antike Kostbarkeiten andrehen kann.
Klangschalen werden aber auch offen als gegossene Industrieprodukte verkauft (dann ist natürlich die oben beschriebene künstliche Alterung hinfällig). Solche Schalen sind auch wegen der wesentlich billigeren Messinglegierungen entsprechend preisgünstig und bei den Kunden beliebt, weil sie in der Regel einen beeindruckenden Klang von sich geben. Wer einfach nur ihren schönen Ton genießen und sich damit entspannende Wellness gönnen möchte, ist mit solchen Klangschalen gut bedient. Sie bieten sich auch für den Einsatz in Konzerten an.
Für die therapeutische Arbeit eignen sie sich jedoch nur bedingt, weil ihre Vibrationen deutlich schwächer sind. Jede Klangschale erzeugt sowohl einen hörbaren Klang als auch Schwingungen, die man am Körper spürt. Für die Harmonisierung unserer Energiesysteme, Organe und Zellen ist nicht so sehr der Klang entscheidend, sondern die Vibration. Der Ton wirkt in erster Linie übers Gehör (und beeinflusst damit natürlich auch unser Gemüt), Schwingungen hingegen „massieren“ unser ganzes Wesen.
Aus diesem Grund gelten antike oder urtibetische Schalen als die Königinnen der Klangschalen. Man erkennt sie an der nach außen gewölbten Tulpenform. Ihr Klang, obwohl sehr schön, vermag vielleicht nicht alle zu beeindrucken. Er hält sich gleichsam etwas zurück, damit mehr Energie in die Vibration fließen kann. Wer je ein solches „Kraftpaket“ in der flachen Hand gehalten und ernsthaft damit gearbeitet hat, lernt dessen wahre Qualitäten schnell zu schätzen.
Leider ist das Wissen um ihre Herstellung verloren gegangen. Echte urtibetische Klangschalen sind deshalb selten und entsprechend teuer geworden. Es werden zwar Nachahmungen auf den Markt geworfen, die man aber mit etwas Erfahrung leicht als Fälschung entlarven kann, „weil sie krude Kopien sind, die schwingungsmäßig und optisch nicht an die Kraft und Eleganz der alten Schalen heranreichen“, erklärt Marcel Kocaman.
Zudem sind urtibetische Klangschalen erstaunlich leicht. Das bringt uns zum ersten Geheimnis einer wirklich guten Klangschale: Es ist ihre Legierung. Sie bestimmt die Klangqualität wesentlich mit (Gesundheit: Hinweise für Nutzen von Yoga und Meditation auf Hirn und Immunsystem).
Traditionell aus Kupfer und Zinn (ergibt zusammen Bronze) hergestellt, enthalten die Legierungen zudem verschiedene weitere Begleitmetalle. Das Gemisch gehört seit jeher zum Betriebsgeheimnis der jeweiligen Klangschalenmanufaktur. Ebenso wie die Handwerkskunst, die einen runden Metallrohling unter Hitze zu einer schön geformten Schale austreibt. Je nach Größe benötigt eine Klangschale wenige Tage bis mehrere Monate an Handarbeit.
Wenn man auch die antike Tulpenform nicht mehr in ihrer ursprünglichen Reinheit herstellen kann, so entstehen heute immer noch erstklassige Klangschalen unter der Hand von Meistern ihres Fachs. Diese Herstellungskunst ist das zweite und ebenso streng gehütete Geheimnis einer guten Klangschale.
Sechs Personen durchstreifen allein im Auftrag von Marcel Kocaman die Himalaja-Region, um solche Schalen zu finden. Deshalb genügt nicht einmal jede dritte der angebotenen Schalen seinen rigorosen Qualitätsansprüchen. Manchmal stöbern seine Mitarbeiter sogar antike Klangschalen auf, die ihre Besitzer liebend gern für viel Geld verkaufen, da die Schalen sonst ungenutzt herumliegen.
Kocaman erwirbt auch die Scherben antiker Schalen, um die kostbaren Legierungen einzuschmelzen und daraus nach alter Tradition neue Klangschalen formen zu lassen.
Ein Teil der angebotenen Klangschalen sind sogenannte Planetenschalen. Ihre Töne stehen in einem Oktavenverhältnis zu den Umlauf- oder Rotationsfrequenzen bestimmter Planeten.
Damit befindet sich die Schwingung einer solchen Klangschale auf einer energetisch transformierten Ebene in Resonanz zu den entsprechenden planetarischen Kräften und wird deswegen auch einzelnen Tierkreiszeichen oder Chakras zugeordnet. Ihre Wirkung auf das feinstoffliche und physische System des Menschen ist besonders stark und kann zudem ganz gezielt eingesetzt werden.
Man findet solche Klangschalen nur mit hochgenauen Frequenzzählern und einer aufwändigen Messtechnik, die Marcel Kocaman eigens dafür entwickeln ließ. Planetenschalen lassen sich auch nicht auf Bestellung fertigen (zumindest nicht in Handarbeit): Eine Schale wird so lange bearbeitet, bis der Meister fühlt, dass sein Werk vollendet ist. In welchem Ton die Klangschale tatsächlich schwingt, weiß man aber erst, nachdem sie ausgemessen wurde. So treten manche Planetentöne sehr selten auf, andere hingegen kommen häufiger vor. Erklären kann man das nicht.
Welchen Einfluss die Metalllegierung auf den Ton einer Planetenschale hat, mag das Folgende verdeutlichen: Jede Klangschale mit dem Sonnenton enthält beispielsweise Spuren von Gold, während Mondschalen in ihrer Legierung immer auch Silber aufweisen.
Planetentöne kurz erklärt
Rotations- und Umlaufperioden von wichtigen Himmelskörpern können wir heute dank der „Kosmischen Oktave“ in hörbare Töne umrechnen (siehe Artikel Eingehüllt in den Klang der Sphären). Solch exakte Schwingungen verbinden uns mit den archetypischen Qualitäten der entsprechenden Gestirne. Zudem wirkt jeder Ton spezifisch auf bestimmte Organsysteme und Strukturen im Körper.
Doch diese Zusammenhänge würden hier zu weit führen (beachten Sie hierfür die Bücherempfehlungen). Es folgt eine Auswahl der wichtigsten Planetentöne, wobei drei „Erdtöne“ durch unseren Heimatplaneten generiert werden: Tages-Ton (Eigenrotation der Erde), Jahreston (Umlauf um die Sonne) und Platonisches Jahr (Präzession der Erdachse).
Marcel Kocaman bezeichnet den kraftvollen Hopi-Herzton als vierten Erdton, obwohl er keinem üblichen Planetenton entspricht. Er steht jedoch in Resonanz mit einem wichtigen Erdchakra (ja, auch unser Planetenkörper hat auf seiner Oberfläche sehr machtvolle energetische Kraftorte, die den sieben Hauptchakras des menschlichen Körpers entsprechen!), welches die Hopi-Indianer kennen, da es sich in der Nähe ihres Stammesgebietes in Arizona befindet.
- Tageston (Wurzel-Chakra): vitalisiert, stärkt und erdet zugleich (medizinisch: tonisierend). Ton des Körpers. Musiknote G (194,18 Hz); Orangerot.
- Jahreston OM (Herz-Chakra): entspannt, beruhigt (medizinisch: sedierend). Kosmischer Grundton und Ton der Seele. Note Cis (136,10 Hz); Blaugrün.
- Platonisches Jahr (Scheitel-Chakra): fördert das Heitere und Klare im Geist (medizinisch: antidepressiv), die Einheit mit dem Kosmos. Ton des Geistes. Note F (172,06 Hz); Rot & Violett.
- Hopi-Herzton (Herz-Chakra): wirkt seelisch entspannend, löst emotionale Blockaden und aktiviert die Selbstheilungskräfte. Ton E (164,80 Hz); Rotviolett.
- Mond (Nabel- oder Sexual-Chakra – Sternzeichen Krebs): fördert Sensibilität und Gefühle, stimuliert sexuelle Energie. Ton Gis (210,42 Hz); Orange.
- Sonne (Solarplexus-Chakra – Löwe): hilft die eigene Mitte zu finden, schenkt Lebensenergie und Kraft. Führt ins Transzendentale. Ton H/C (126,22 Hz); Gelbgrün.
- Merkur (Hals-Chakra – Zwillinge & Jungfrau): fördert das Sprachzentrum und das kommunikativ-intellektuelle Prinzip. Ton Cis/D (141,27 Hz); Blaugrün.
- Venus (Stirn-Chakra – Stier & Waage): fördert die allumfassende transformierte Liebesenergie (zu sich und anderen) sowie das Streben nach Harmonie. Ton A (221,23 Hz); Gelborange.
- Mars (Stirn- & Sexual-Chakra – Widder): fördert Willenskraft und zielgerichtete Energie. Ton D (144,72 Hz); Blau.
- Jupiter (Scheitel-Chakra – Schütze): fördert die Gestaltungskraft und die Ausrichtung auf das Göttliche. Ton Fis (183,58 Hz); Purpurrot.
- Saturn (Stirn-Chakra – Steinbock): fördert die Konzentration und den Bewusstwerdungsprozess. Ton D (147,85 Hz); Blau.
- Uranus (Wurzel-Chakra – Wassermann): fördert die Innovations- und Erneuerungskraft. Archaisch und erotisch. Ton Gis (207,36 Hz); Orange.
- Neptun (Wurzel-Chakra – Fische): fördert die Intuition und das Unbewusste, steigert die Traumwelt. Ton Gis (211,44 Hz); Orange.
- Pluto (Hals- & Sexual-Chakra – Skorpion): fördert das magisch-gruppendynamische Prinzip und die Integration. Ton Cis/D (140,25 Hz); Blaugrün.