Und mit Sicherheit kein moderner Trend – ganz im Gegenteil.
Schon vom griechischen Arzt Hippokrates (460 – 370 v. Chr.) angewandt und von allen Naturvölkern – bis hin zur indischen Heilkunst Ayurveda – praktiziert, zählt eine Blutreinigung zu den ganz alten Heilweisen. Damals wählte man den sogenannten Aderlass. Diesen empfahl z.B. auch Hildegard von Bingen (1098 – 1179) als reinigendes Ausleitungsverfahren bei ganz unterschiedlichen Erkrankungen.
Sie beschrieb den Aderlass als Teil ihrer Lebenskunst und setzte diesen zur regelmäßigen Reinigung und Entgiftung des gesamten Stoffwechsels und zur Stimulation der körpereigenen Heilkräfte ein. Wenn auch nur in seltenen Fällen, so wird ein Aderlass auch heute noch sehr gezielt bei ganz wenigen Erkrankungen vorgenommen.
Ohne die Adern anzuzapfen, können wir in der Eigenbehandlung ganz unterschiedliche Kuren zur Blutreinigung und Entschlackung durchführen. Die Leber und die Nieren gehören zu den blutreinigenden Organen, die den Organismus von Schadstoffen befreien. Um diese bei ihren Funktionen zu unterstützen, gibt es einige Optionen.
Im Rahmen der Natur- bzw. Pflanzenheilkunde kommen z.B. Aloe Vera, Artischocke, Basilikum, Brennnessel, Eisenkraut, Holunder, Klette und Löwenzahn zum Einsatz. Mit dem Verzehr bestimmter Obst- und Gemüsesorten, kann solch eine Kur dann nicht nur unterstützt werden. Der Einbau solcher Nahrungsmittel in den täglichen Speiseplan, sorgt ganz nebenbei für eine immerwährende Unterstützung dieser wichtigen Ausleitungsorgane.
Obstsorten wie Ananas, Äpfel, Beeren, Kiwi, Trauben und Zitrusfrüchte und Gemüsesorten wie Artischocken, Brokkoli, Fenchel, Knoblauch, Möhren, Rote Beete, Sellerie, Spargel und Zwiebeln, sind ideale Helfer.
Die positiven Auswirkungen einer Blutreinigung
Regelmäßig praktiziert, kann mit einer entsprechenden Kur Krankheiten vorgebeugt und bei bestimmten Beschwerden eine schnellere Genesung erreicht werden. Durch die entschlackende Wirkung können aber auch Verdauungsprobleme und bakterielle oder entzündliche Erkrankungen der Nieren und der Harnwege kuriert werden. Zudem werden die Zellen gestärkt, die Haut bekommt wieder mehr Spann- und Strahlkraft und es wird sogar der Hautalterung vorgebeugt.
Auch das Kneipp-Lexikon erwähnt die positiven Eigenschaften:
Die Blutreinigungskur entwässert, entschlackt und erfrischt Organe, Gewebe, Gelenke und Muskulatur, tonisiert und verjüngt den ganzen Organismus und ist eine wirksame gesundheitliche Vorsorge (Gesundheit: So entgiften Sie Ihren Körper richtig!).
Ich kenne auch die kritischen Stimmen. . .
und die beharrliche Weigerung seitens vieler Schulmediziner, die Wichtigkeit einer effektiven Entgiftung anzuerkennen und sie einem Patienten anzuraten. Ganz selten einmal wird eine Behandlung dahingehend ausgerichtet, dass auch eine Blutreinigung in Betracht gezogen wird, um vorhandene Symptome zu heilen.
Ganz fatal wird es, wenn zwar die Richtung erkannt wird, für eine Unterstützung der Ausleitungsorgane dann aber allopathische Mittel verordnet werden.
Gerade der Gebrauch von Medikamenten belastet dann nicht nur die eh schon strapazierten Organe, diese ganzen Mittel müssen ja auch wieder verstoffwechselt werden und hinterlassen erneut ihre Rückstände.
Bevor ich Ihnen gleich einige der blutreinigenden Pflanzen näher vorstelle, möchte ich zwei Dinge nicht unerwähnt lassen:
Selbst für die Blutreinigung spielt meine oft erwähnte „regelmäßige Bewegung an der frischen Luft“ eine große Rolle. Wie einfach sich tägliche Bewegungseinheiten in den Alltag einbauen lassen und welche positiven Wirkungen sich daraus noch ergeben, habe ich z.B. in diesem Beitrag aufgezeigt.
Grundsätzlich unterstützt eine ausreichende Trinkmenge auch die Entgiftung.
Gerade während einer Blutreinigungskur muss dieses beachtet werden, um eine optimale Ausleitung zu erreichen. Durchschnittlich 30 ml pro Kilo Körpergewicht sollten dann das Minimum sein. Eine 60 Kilogramm schwere Person ist also mit rund 2 Liter gut dabei. Wer krankheitsbedingt nur eine bestimmte Menge Flüssigkeit zu sich nehmen darf, sollte sich nach der ärztlichen Verordnung richten bzw. sich mit seinem Heilbehandler absprechen.
Dünne Tees und Saftschorlen und ausreichend stilles Wasser sind ideale Getränke. Wer es herzhafter mag, kann auch mit salzloser bzw. salzarmer oder reiner Gemüsebrühe ergänzen.
Stellvertretend für die vielen Heilpflanzen mit einer blutreinigenden Wirkung – hier einige Beispiele:
Aloe Vera: Diese Pflanze regt die Nieren- und Leberfunktion an. Man kann das Gel aus den Blattscheiben lösen und pur z.B. in Joghurt gerührt verzehren oder es mit heißem Wasser überbrühen, gut fünf Minuten ziehen lassen und als Tee genießen.
Birke: Birkenblättertee wirkt harntreibend. Für einen Tee sind die Blätter aber auch die Blattknospen geeignet. Man übergießt 1 TL voll mit rund ¼ l kochendem Wasser, lässt alles 10 Minuten abgedeckt ziehen und seiht es ab. Immer frisch zubereitet, kann man mehrmals täglich eine Tasse voll trinken.
Brennnessel: Diese Heilpflanze wirkt stark blutreinigend, entwässernd und harnstoffabbauend. Eine Einnahme unterstützt die Funktionen von Leber und Nieren. Für einen Tee übergießt man 1 gehäuften TL der Brennnesselblätter mit rund ¼ l kochendem Wasser, lässt alles 10 Minuten abgedeckt ziehen und seiht es ab. Von diesem Tee trinkt man täglich 3 bis 4 Tassen.
Eisenkraut: Hier wird die blutreinigende und harntreibende Eigenschaft genutzt. Für einen Tee übergießt man 2 TL des frischen oder getrockneten Eisenkrauts mit ¼ l kochendem Wasser, lässt es 5 Minuten ziehen, siebt es ab und trinkt davon 2 bis 3 Tassen täglich.
Holunder: Ein Holunderblütentee wirkt harntreibend und unterstützt die Nieren- und Lebertätigkeit. Für einen Tee brühen Sie 2 bis 3 TL der Blüten mit ¼ l kochendem Wasser auf, lassen alles 10 Minuten ziehen und filtern dann den Tee ab. Nur bei Bedarf mit etwas Honig süßen und 3 bis 4 Tassen täglich trinken.
Klette: Diese Heilpflanze wirkt blutreinigend, entgiftend und harntreibend. Einen TL des Krautes mit ¼ l heißem Wasser überbrühen, mindestens 5 Minuten ziehen lassen und zweimal täglich eine Tasse voll trinken. Auch die Wurzeln – die man im Herbst sammeln kann – sind für einen Tee geeignet. 1 EL getrockneter und zerkleinerter Wurzeln mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und mindestens 15 Minuten ziehen lassen.
Rote Beete: Angereichert mit weiteren wichtigen und unterstützenden Kräutern, schmeckt die rote Beete nicht nur gut als Salat, sie wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Blutbildung.
Salbei: Auch Salbei hat sehr viele gesundheitsunterstützende Eigenschaften. Nicht nur bei Halsschmerzen, Durchfall und Insektenstichen ist er beliebt, er wirkt zudem blutreinigend.
Den Tee danach abseihen und 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken. Alternativ bietet sich auch ein Kaltauszug an. Hierfür gut 2 EL zerkleinerter Klettenwurzeln mit ½ l kaltem Wasser ansetzen und ca. 8 Stunden – am besten einfach über Nacht – ziehen lassen. Leicht erwärmt kann dieser Auszug dann über den Tag verteilt getrunken werden (Der Vagusnerv: Aktivieren Sie Ihren Vagusnerv und bringen Sie Körper, Geist und Seele wieder ins Gleichgewicht)
Löwenzahn: Er unterstützt Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse bei ihrer Arbeit, reinigt den Organismus, entfernt Giftstoffe und verbessert die Durchblutung. Zudem hilft Löwenzahn beim Abbau von Fettdepots und Schlacken. Für einen Tee geben Sie auf ¼ l kochendes Wasser ca. 1 EL getrockneter Blüten oder Blätter, lassen alles 10 bis 15 Minuten ziehen und filtern es dann ab. 2 bis 3 Tassen täglich sind angeraten.
Vor allem im Frühling können Sie aus frischen, zarten Blättern dieser Pflanze – fein geschnitten und mit einem milden Dressing versehen – einen interessanten Salat zaubern. Da dieser etwas herb im Geschmack ist, sollte er mit anderen Wildkräutern oder frisch gekauftem Salat gemischt werden.
Setzen Sie bei den Heilpflanzen auf Bio-Qualität aus der Apotheke. Oft werden dort auch fertige Teemischungen zur Blutreinigung angeboten.
Ich möchte abschließend darauf hinweisen, dass es auch in Sachen Blutreinigung bei bestimmten Beschwerden wichtig ist, einen Heilbehandler mit einzubeziehen.
Je nach Situation kann es in Richtung Blutreinigung darauf ankommen, schnell etwas zu bewegen. Dann kommen gezielte Therapien in Frage, wo die fachliche Unterstützung nötig ist und wir nicht unnötig lange in Eigenregie herumlaborieren sollten.
Literatur:
Krebserreger entdeckt!: Die verblüffenden Erkenntnisse einer russischen Forscherin
Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie
Reinigung der inneren Organe: Entschlacken und entgiften Sie Ihren Körper
Quellen: PublicDomain/wirksam-heilen.de am 17.10.2020