Telegram ist seit einiger Zeit eine Alternative zu WhatsApp. Nun melden sich die staatlichen Überwacher.
Während die meisten Internet-Dienste ihre Dienste nicht nur den Nutzern, sondern auch den staatlichen Kontrollbehörden anbieten, sondert sich Telegram ab. Schon seit längerem gilt der Anbieter als Geheimtipp für sichere Kommunikation.
Doch nun gerät der Dienst ins Fadenkreuz der linker und grüner Aktivisten. Der Berliner Tagesspiegel fragte heute bereits, ob es sich bei Telegram um eine Verschwörungsschleuder handelt? – Klingt da die Virenschleuder an?
Dass die staatlichen Aufklärer Telegram beobachten, hat einen einfachen Grund: Der Dienst lässt seinen Nutzern, was das Grundgesetz eigentlich allen Bürgern garantiert: Die Freiheit der Meinung.
Dafür ist der Dienst auch in anderen Ländern bekannt. „In vielen autoritär geführten Ländern“, schreibt der Tagesspiegel, „ist Telegram ein wichtiges Instrument der demokratischen Opposition: In Belarus etwa organisieren sich die Gegner von Präsident Lukaschenko über die App.“ Zuletzt wurde der Dienst umfassend von Opposition in Hong Kong genutzt.
Der Tagesspiegel könnte ergänzen: Er wurde und wird, so wie in Belarus und Hong Kong auch in Deutschland genutzt.
Denn Telegram bietet eine „starke Verschlüsselung“. Außerdem hat Gründer Pawel Durow, 35, seine Erfahrung mit autoritären Regimen gemacht. Der gebürtige Sankt Petersburger weiß, wie man sich zur Wehr zur setzt. Wer ihn als „russischen Zuckerberg“ bezeichnet, liegt daher einigermaßen falsch (Internet: Google verheddert sich im eigenen Überwachungsapparat).
Denn anders als Zuckerberg, der offenbar die amerikanische Verfassung nicht kennt, lässt Durow sich nicht von den staatlichen Stellen einspannen. Er sieht sich als Unterstützer von Freiheitsverfechtern weltweit und redet nicht nur davon.
Von CNN zur Rede gestellt, dass sein Dienst auch von Drogen- und Menschenhändlern genutzt wird, antwortete Drurow: Das hätte man ihm auch in seiner Heimat vorgeworfen.
Tatsächlich aber diente dieses Argument nur dazu, die Kommunikation einfacher Bürger zu überwachen und wird „in vielen Fällen dafür benutzt, um Oppositionelle und liberales Denken zu unterdrücken“.
In Deutschland verweist man in aller Regel nicht auf Kriminelle, sondern auf Verschwörungstheorien und Rechtsradikale. Der Effekt ist der gleiche. Allerdings sind dem Staat in Deutschland bei Telegram Grenzen gesetzt.
Denn das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, eine Art Freibrief für staatliche Informationsbeschaffung, betrifft Telegram nicht. Anders als Facebook handelt es sich nicht um ein soziales Netzwerk, sondern um einen Messengerdienst.
Das könnte sich womöglich bald ändern (Interne Dokumente: So dreist treiben die EU-Staaten die Vorratsdatenspeicherung voran).
Ein sogenanntes Kompetenzzentrum jugendschutz.net hat laut Tagesspiegel zahllose strafbare Inhalte dokumentiert, darunter Holocaustleugnungen, Gewaltaufrufe und Terrorhandbücher.Allerdings haben es die staatlich finanzierten Einrichtungen bei Telegram schwer. Es gibt keinen Firmensitz. Werbung gibt es ebenfalls nicht (Bürger-Überwachung durch Staatstrojaner: Verfassungsschutz darf dafür in Wohnungen einbrechen).
Das einzige Thema, bei dem Telegram, anders als die anderen Dienste, keinen Spaß kennt, ist islamische Propaganda: Sie wird konsequent verboten. Kein Wunder, dass den deutschen Behörden und ihren Vorfeldorganisationen diese App suspekt ist.
Literatur:
Zukunft ohne Menschen – Was kommt nach uns? Die komplette zweite Staffel [3 DVDs]
Robokratie: Google, das Silicon Valley und der Mensch als Auslaufmodell (Neue Kleine Bibliothek)
Quellen: PublicDomain/freiewelt.net am 30.09.2020
Wollen wir hoffen, dass das BRD-Regime nicht doch noch Kontrolle über Telegram erlangt … die Verfassunggebende Versammlung jedenfalls nutzt fast ausschließlich diesen Dienst, weil ansonsten überall die BRD-Geschäftsführung ihre Finger drin hat … schade … das blockiert natürlich die Lösung, denn im Neuen Deutschland wird es keine zwangsfinanzierten Propaganda-Medien mehr geben.
Telegramm verwaltet telefonanrufe ist. Mir somit suspekt.