Spuckende Lava und riesige Rauchwolken – das gibt es bei uns nicht. Aber: Es brodelt durchaus unter manchen Gebieten in Deutschland. Was das für uns bedeutet.
Auch in Deutschland gibt es Vulkane
Riesige Rauchwolken oder Krater mit spuckender Lava – solche Bilder kennt man aus Deutschland nicht. Doch auch hierzulande sind viele Landschaften vulkanisch geprägt, etwa Gebiete in der Rhön, im Schwarzwald und im Westerwald, am Vogelsberg, sowie im Vogtland und im Erzgebirge.
Geologisch gelten die meisten von ihnen als vulkanisch erloschen, das heißt: Die Vulkane haben ihre Tätigkeit eingestellt und es werden keine weiteren Ausbrüche für die Zukunft vermutet. Eine Ausnahme sind die Gebiete in der Oberpfalz und der Eifel. Gerade in der Eifel schlummert unter den Maaren ein vulkanischer Hotspot (Eifel-Vulkanismus: „Unter dem Herzen von Nordwest-Europa braut sich etwas zusammen“).
Die Eifel bewegt sich mehr als sie sollte
Die Erdkruste hebt und senkt sich durch geologische Prozesse, das ist ganz normal. Anders als die meisten Vulkangebiete auf der Erde liegt das in der Eifel aber in einer kontinental stabilen Zone, mitten auf einer kontinentalen Platte.
Eine Anhebung der Erdkruste ist hier also nicht auf die Verschiebung von Kontinentalplatten zurückzuführen, sondern auf das Zurückfedern nach der letzten Eiszeit. Sprich: Mit dem wegfallenden Druck durch das Gewicht der Eismassen bewegt sich an dieser Stelle die Erde.
Aber: Ein Großteil des Rheinischen Schiefergebirges mitsamt der Eifel hebt sich um rund einen Millimeter mehr pro Jahr, als es eigentlich sollte. Das haben Forscher der University of Nevada in Reno anhand von GPS Daten herausgefunden. Die Ergebnisse zeigen:
Die Dehnung und Erhebung des Untergrundes sind stärker als die Rückfederung sein dürfte und auf einer riesigen Fläche vom Süden der Niederlande bis nach Luxemburg messbar. Neben der Hebung nach oben dehnt sich dieses Gebiet auch horizontal aus. Die Eifel wird somit jedes Jahr um einen Drittel Millimeter größer.
Und nicht nur das. In einer weiteren Studie wiesen Wissenschaftler im Eifel-Gebiet um den Laacher See tiefe und niederfrequente Erdbeben nach. Diese werden in Tiefen von 10 km bis 45 km erzeugt und zeichnen sich durch ungewöhnlich niedrige Schwingfrequenzen aus (Vulkan in der Eifel: Ungewöhnliche Aktivität).
Als Grund wird ein Mantel-Plume unter der Eifel vermutet
Das Aufsteigen von Magma, also heißer Gesteinsschmelze, aus dem oberen Erdmantel in die mittlere und obere Erdkruste könnte somit sowohl die Beben auslösen, als auch die Hebung des Bodens verursachen. Der Plume in der Eifel galt eigentlich als ruhend. Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaftler sprechen aber nun doch von einem aktiven dynamischen System. Es scheint also durchaus realistisch, dass im Vulkangebiet der Eifel wieder Magma aufsteigt.
Ausbrüche kündigen sich meist an
Das größte Risiko für eine Vulkan-Eruption in Deutschland schlummert laut aktuellen Erkenntnissen unter dem Laacher See in der Eifel. Zuletzt brach dieser Vulkan hier vor etwa 13.000 Jahren aus. Dabei wurde so viel Asche ausgestoßen, dass man Spuren davon in Südschweden und Norditalien nachweisen konnte. Zwar gehen Forscher nun wieder davon aus, dass hier Magma aufsteigen könnte – doch das ist noch kein Grund zu Beunruhigung.
Denn der Aufstieg von Magma in die flache Erdkruste ist in der Regel mit hochfrequenten Erdbebenschwärmen verbunden, die sich noch einmal deutlich von den jetzt gemessenen tieffrequenten Erdbeben unterscheiden. Solche hochfrequenten Aktivitäten wurden bis jetzt in der Eifel noch nicht beobachtet. Die Forscher gehen zudem davon aus, dass sich die magmatischen Prozesse über extrem lange Zeiträume hinziehen, bevor es zu einer Eruption, sprich einem Ausbruch kommt.
Vulkanische Aktivitäten früh erkennen
In Deutschland scheint das Risiko eines Vulkanausbruchs – wenn es überhaupt noch einmal einen geben wird – in nächster Zeit gering zu sein. Für genauere Vorhersagen zu den vulkanischen Aktivitäten in der Eifel – also ob hier wirklich wieder Magma aufsteigt – fehlen Wissenschaftlern aber detaillierte Erkenntnisse.
Um dies zu können, müssten Forscher mit Hilfe von seismischen oder geophysikalischen Experimenten überprüfen, ob sich kleinere Magmareservoire bereits im oberen Erdmantel oder in der Erdkruste gebildet haben. Sowieso empfehlen Wissenschaftler, das Gebiet um den Lacher See im Auge zu behalten, um mögliche Veränderungen schnellstmöglich zu erkennen.
Doch nicht nur Vulkane hierzulande können Auswirkungen auf Deutschland haben. Wie der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island im Jahr 2010 zeigte, können auch weit entfernte Eruptionen den Flugverkehr hierzulande massiv einschränken. Zudem kann ein Vulkanausbruch neben den lokalen und regionalen Auswirkungen durchaus überregionale bis globale Folgen haben.
So produzierte der indonesische Vulkan Krakatau 1883 eine riesige Aerosolwolke, die anschließend um die ganze Welt ging. Die Folge waren drei bis vier Jahre anhaltende Abkühlung der Erdatmosphäre verbunden mit Hungersnöten.
Die Beispiele machen deutlich: Weltweit, aber auch in Deutschland bleibt die Erforschung und Früherkennung von seismischen und vulkanischen Aktivitäten ein wichtiges Unterfangen, um Katastrophen zu verhindern oder wenigstens abzumildern.
Hierbei spielen etwa Erkenntnisse aus früheren Vulkanausbrüchen eine Rolle. Viele Vulkane entwickeln einen für sie „typischen“ Eruptionsstil. Bei lange Zeit inaktiven Vulkanen werden zum Beispiel Gesteine in der Umgebung untersucht, die bei früheren Ausbrüchen abgelagert wurden. Aus der Verteilung und der Chemie des Gesteins lassen sich frühere Eruptionen rekonstruieren.
Auch die Menge des Magmas, der Gasgehalt und wie weit das Gestein weggeschleudert wurde, sind wichtige Hinweise auf das Eruptionsverhalten. Wenn sich die Menge oder die Zusammensetzung der ausgestoßenen Gase eines Vulkans verändert oder kleinere Erdbeben auftreten, können das Vorboten für einen bevorstehenden Vulkanausbruch sein. All diese Faktoren gilt es deshalb regelmäßig zu überwachen.
Das wären die Folgen einer Super-Eruption in Europa
Der letzte Supervulkan-Ausbruch in Europa ist fast 40.000 Jahre her. Aber unter den phlegräischen Feldern bei Neapel rumort es wieder. Auch wenn eine erneute Super-Eruption unwahrscheinlich ist – die Folgen wären katastrophal.
Die phlegräischen Felder bei Neapel sind Europas einziger Supervulkan. Doch was würde bei einer Super-Eruption passieren? Die Folgen wären katastrophal (Eifel-Vulkanismus: „Unter dem Herzen von Nordwest-Europa braut sich etwas zusammen“).
Ein Szenario:
Bei einer Super-Eruption schleudert der Vulkan hunderte Kubikkilometer Magma heraus. Die Eruptionssäule steigt bis zu siebzig Kilometer hoch. Menschen, Tiere, Pflanzen: Pyroklastische Ströme, eine Mischung aus Gas und Feststoffen, vernichten im Umkreis von hundert Kilometern alles Leben.
Von der Eruptionssäule driften Aschewolken in Windrichtung. Über Tausende von Kilometern breiten sich die Aschewolken aus. Die meterdicken Ascheschichten lassen Dächer und Häuser einstürzen. In ganz Europa legt die Asche den Verkehr lahm. Und dann bricht das Stromnetz zusammen.
Auch die Landwirtschaft ist betroffen. Denn die Ascheschicht zerstört die gesamte Ernte des Jahres.
Vulkanischer Winter
Nach einem Monat bedecken winzige Schwefel-Teilchen die Atmosphäre. Sie blockieren die Sonne. Dadurch sinken die Temperaturen weltweit um etwa zehn Grad. Durch den Kollaps der Landwirtschaft kommt es zu Hungersnöten, Seuchen und Aufständen — bis zu zehn Jahre dauert der vulkanische Winter.
Nach jetzigem Stand der Technik kann man nichts gegen Super-Eruptionen tun. Es gab Untersuchungen der NASA, ob man Supervulkane „abkühlen“ könnte.
Doch dabei kam heraus, dass es viel zu lange dauern würde. Eine Super-Eruption gibt es statistisch gesehen aber nur alle 100.000 bis 200.000 Jahre.
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Quellen: PublicDomain/quarks.de am 20.09.2020
Wusst gar nicht das wir so viele Vulkane in Deutschland haben. Direkt mal geschaut.
Um Dresden ist recht wenig. Also alles easy. Wie würde Gump sagen, 1 Sorge weniger 🙂
Ich frag mich manchmal ob wir es noch erleben, das der Yellowstone ausbricht. Wäre ja nicht so dolle. Eine Zeit lang hat der mich echt wuschig gemacht. Aber dank des Deep State und seiner Technokraten, Biowaffen Tyrannei mit Blick auf Corona, spielt nun praktisch nichts anderes mehr eine Rolle.
Die Gefahr ist sehr viele Menschen gar bewusst was das bedeutet wenn es passiert. Es wird 0passieren ist nur eine Frage der Zeit. Ob nun Yellowstone Nationalpark oder in der Nähe von Nepal spielt dabei keine Rolle die Folgen werden so verheerenden und so zerstörerisch sein das man das nicht richtig fassen kann und unvorstellbar ist. Natürlich sind solche Ausbrüche sehr selten. Und niemand kann es sagen wann es zu den nächsten Ausbruch kommt. Überall auf der Welt sind Wissenschaftler auf der Suche nach einer genauer voraussagen wenn ein Vulkan ausbricht. Es bestimmt nie gelingen eine genauere voraussage zu ein Vulkanausbruch und Erdbeben geben.