China, Türkei, Malaysia: Staaten, die mehr oder weniger offiziell überlegen, neue Währungen einzuführen. Das Besondere: Diese wären vom Wert her mit Gold gedeckt. US-Ökonomen fordern das auch in letzter Zeit. Im Interview betont Gold- und Finanz-Experte Martin Siegel: „Das System in Europa bis 1914 könnte Vorbild sein“.
US-Ökonom und Börsenmakler Peter Schiff warnte Ende Juli laut „RT Deutsch“ vor einem „bevorstehenden Zusammenbruch des US-Dollars“. Weiter sagte er „Die Welt wird zum Gold-Standard zurückkehren.“
Der renommierte Finanz-Experte rate daher allen Marktteilnehmern, nicht weiter in den US-Dollar zu investieren. Einige Staaten wie die Volksrepublik China haben das schon umgesetzt oder sind seit Jahren dabei, große Mengen an staatlichen Dollar-Reserven abzustoßen.
Der nächste Satz von Schiff hat es in sich:
„Der US-Dollar steht kurz vor dem Zusammenbruch, und wenn er zusammenbricht, wird Gold seinen Platz einnehmen.“ Die Weltwirtschaft kehre „zu einem Goldstandard zurück, ob die (US-Zentralbank FED Anm. d. Red.) Federal Reserve es will oder nicht“, prophezeite der US-Börsenmakler.
Sputnik fühlte sich an das alte „Bretton-Woods“-System bis etwa 1970 erinnert, wollte dazu mehr wissen und hat deshalb den erfahrenen Goldmarkt- und Finanz-Experten Martin Siegel befragt (Warum die Herren der Welt Gold und Silber kaufen und horten … und Bargeld abschaffen wollen).
„Nicht Bretton Woods, sondern Zeit vor 1914 entscheidend“
Zum Hintergrund: Im genannten System war der Dollar noch in Teilen vom Wert her mit Gold gedeckt und konnte am Bankschalter auch gegen Edelmetall eingetauscht werden. Heutzutage gibt es keine solche Wertdeckung mehr für Währungen.
„Wir hatten einen sehr soliden Gold-Standard eigentlich nur bis 1914 (für alle wichtigen Staaten, Anm. d. Red.)“, stellte Goldmarkt- und Finanz-Insider Siegel vom Beratungs- und Investitions-Unternehmen „Stabilitas Fonds“ zu Beginn des Sputnik-Interviews klar. „Bis dahin war Geld tatsächlich gedeckt und der Gold-Standard konnte damals nicht aufrechterhalten werden, weil der Erste Weltkrieg finanziert werden musste. Hätte man den Gold-Standard nicht aufgegeben, wäre dieser Weltkrieg wegen Konkurs der einzelnen Staaten nach etwa drei bis sechs Monaten zu Ende gewesen und man hätte Millionen Menschenleben retten können.“ (Experte: US-Dollar steht vor Zusammenbruch – Welt (Trump) wird zum Goldstandard zurückkehren)
Da der Erste Weltkrieg untrennbar mit dem Zweiten verbunden ist, hätte auch der nächste große Krieg ab 1939 „bei Einhaltung des Gold-Standards“ vermieden werden können, zeigte sich der Finanz-Fachmann aus NRW überzeugt. „Auch der Zweite Weltkrieg wäre dann überhaupt nicht finanzierbar gewesen.“
Früher war vieles besser oder: Wie die Misere begann …
Nach dem Krieg folgte ab 1945 das sogenannte „Bretton-Woods-Abkommen“. Das damalige Abkommen, initiiert vom westlichen Hegemon USA, wurde 1944 im kleinen gleichnamigen Ort im US-Bundesstaat New Hampshire geschlossen und stellte fortan das neue Finanzsystem der Nachkriegsordnung dar. Im Selbstverständnis der Vereinigten Staaten „natürlich“ mit dem US-Dollar als Weltleitwährung. Wie erwähnt, war diese Währung damals in Teilen mit dem Edelmetall Gold wertgedeckt.
Laut Siegel war Bretton Woods nur „ein Gold-Dollar-Standard. Nur der Dollar war wirklich an Gold gebunden. Das Problem war, dass dieser Standard nicht eingehalten wurde. Das heißt: Man hat viel mehr Dollar gedruckt, als hinterlegtes Gold vorhanden war.
Und somit konnten die überschüssigen Dollarnoten nicht mehr in Gold eingetauscht werden. Deswegen war dieser Standard von Anfang an zum Scheitern verurteilt, hat aber dennoch noch bis etwa 1968 halbwegs gehalten.“ Trotz dieser Mängel habe „Bretton Woods“ in der direkten Nachkriegszeit „für ein sehr stabiles Wirtschaftswachstum“ gesorgt.
Der Goldmarkt-Experte warf einen kritischen Blick auf die aktuelle Situation: Corona-Krise, marode Finanzsysteme, überschuldete Staaten und ein mehr als kriselnder US-Dollar als (bald ehemalige?) Weltleitwährung unter Beschuss:
„Natürlich laufen die Finanzmärkte völlig aus dem Ruder.“ Währungen wie der Dollar oder der Euro seien schwach und labil. „Ich sehe eine schwache Entwicklung aller Weltwährungen, das gilt auch für den japanischen Yen. Das wird natürlich zu einer extremen Finanzkrise oder zu einer weltweiten Inflations-Welle irgendwann führen. Wie man dann darauf reagiert – ob das gegenwärtige Finanzsystem dann durch einen Gold-Standard abgelöst wird, ist völlig offen.“
USA: Unter Trump bald Rückkehr zum „Gold-Dollar“?
Parallel dazu gebe es „immer Überlegungen, wieder zu einem Gold-Standard zurück zu gehen. In den Schubladen der Zentralbanken liegen diese Pläne selbstverständlich.“ Dann nannte er die voraussichtlich bald neue Gouverneurin im wichtigsten Entscheidungsgremium der US-Zentralbank FED, Judy Shelton. Sie ist Donald Trumps Kandidatin für das sogenannte FED-Board.
Dies sei ein mögliches Signal des US-Präsidenten für eine künftige Abkehr Washingtons von der bisherigen US-Geldpolitik. „Shelton hat sich schon mehrfach für einen Gold-Standard für Währungen wie dem Dollar ausgesprochen. Das könnte ein langfristiger, vorsichtiger Hinweis ein, dass man sich zumindest eine Option in dieser Richtung offenhält.“
Trumps „FED-Frau“ Shelton „sorgt für neuen Zündstoff“ bei der US-Zentralbank, so das „Handelsblatt“ Mitte Juli. „Die umstrittene Ökonomin hat eine große Hürde auf dem Weg in die US-Notenbank genommen. Ihr werden gute Chancen auf den Chefposten eingeräumt.“ Sie sei „eine Gefahr“ für die FED. „2019 drängte sie die Fed, die Zinsen schnellstmöglich zu senken, wie auch von Trump gefordert.
Verschreckt hatte Shelton Politiker und Ökonomen auch mit ihrer Forderung nach einer neuen Form des Gold-Standards, von dem sich die USA bereits in den 1970er-Jahren verabschiedet hatten. (…) In einem Interview (…) träumte sie von einer neuen Konferenz im Stil von Bretton Woods, um das internationale Geldsystem zu reformieren. Wenn sich die Verantwortlichen dann in Mar-a-Lago treffen, wäre das großartig‘, fügte Shelton hinzu. Sie meinte damit Trumps Golfklub in Florida, den er auch für offizielle Veranstaltungen nutzt.“
Sputnik hatte bereits im Juli 2019 über US-Ökonomin Shelton und ihre Überlegungen zu FED und Dollar berichtet.
Ein möglicher „Gold-Dollar“, also eine wieder mit Gold gedeckte US-Währung, „wäre ein völliger Bruch im Währungssystem“, kommentierte dazu Finanz- und Gold-Experte Siegel.
„Das wäre meiner Ansicht nach ein sehr solides System, das auch in den 100 Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Europa sehr gut funktioniert hat. Es gab ein starkes Wirtschaftswachstum bei 0 Inflation und 0 Staatsverschuldung. Gespartes Geld von 1814 hatte die gleiche Kaufkraft im Jahr 1914. Und die Kaufkraft ist sogar gestiegen.“ (Feldzug zur Bargeldabschaffung schreitet voran – landesweiter Münzmangel in den USA).
China, Iran, Malaysia und „altes Europa“ als Vorreiter?
Neben China, der Türkei und dem Iran „hat auch schon Malaysia über die Einführung einer goldgedeckten Währung gesprochen.“
Die Historie habe „mit der Währungs-Union in Europa vor 1914“ gezeigt: Staaten mit goldgedeckten Währungen werden „automatisch in diesen Stabilitäts-Mechanismus hineingezogen“.
Zeitgleich treibt Peking, gemeinsam mit Russland, momentan „den Prozess der Ent-Dollarisierung kontinuierlich voran“, so „RT“ in einem weiteren Bericht vor wenigen Tagen. „Der Anteil des US-Dollar am bilateralen Handel fiel auf unter 50 Prozent, 2016 lag der Anteil noch bei 90.“
„Das Problem ist“, schilderte Siegel im Sputnik-Gespräch: „In den heute gültigen Papierwährungen ist viel zu viel Geld vorhanden, um es mit Gold decken zu können.
Sprich: Sie müssten zuerst einen Währungsschnitt machen.“ Ein solcher würde auch Anleger und Sparer treffen, die ihre Guthaben verlieren würden. Die aktuelle Corona-Krise zeige schon mal einen Vorgeschmack auf solch einen Schnitt. Danach würden diese allerdings im neuen Währungssystem „belohnt werden. Wenn es danach auf einer soliden Basis mit goldgedeckten
Währungen weitergeht, kann dieser Wohlstandsverlust – der zwangsläufig bei einer solchen Umstellung eintreten wird – relativ schnell wieder aufgeholt werden. Mit der großen Perspektive, dass wir hinterher eine solide Währung haben, die die Kaufkraft nicht verliert.“ (Gold und Geld bei Banken – Wenn jetzt alle Filialen schließen).
Wer Interesse an goldgedeckten Währungen hat – und wer nicht
Es gebe starke politische Interessen innerhalb der Zentral- und Investmentbanken, dass es nicht zum „Gold-Geld“ komme. „Politisch gewollt ist das sicherlich nicht. Kein Interesse daran haben Zentralbanken, Investmentbanker und Politiker.“ Letztere, weil diese von Krediten und staatlicher Verschuldung politisch profitieren – und sich nicht um ein gesundes Verhältnis von Einnahmen (beispielsweise durch Steuern) und Ausgaben kümmern müssen.
„Da leben Tausende Menschen von diesem System. Ohne wirklich arbeiten zu müssen verdienen sie sehr, sehr viel Geld. Sie sind eng mit Politikern aller Art in allen Ländern verknüpft. Dieses Geflecht müsste aufgebrochen werden. Weil man bei einem neuen Gold-Standard die Zentralbanker gar nicht mehr braucht, weil man dann keine Zins-Politik mehr machen müsste.
Der Zins würde sich alleine wieder am Markt finden.“ Genau diese Einstellung vertritt auch Trumps FED-Ökonomin Shelton. „Die Währung wäre an Gold gebunden, wir hätten keine Inflation, keine Staatsverschuldung.“ All jene, die aktuell noch vom aktuellen Zins-System leben, „müssten sich dann neue Jobs suchen. Das wollen diese natürlich nicht.“ (Quantum Financial System: Plant Trump die Entmachtung der Kabale und Abschaffung der Schuldensklaverei?)
Folgende Menschen und Menschengruppen würden von einer goldgedeckten Währung im eigenen Portemonnaie profitieren:
Sparer, auch Rentner, würden von goldgedecktem Geld profitieren, weil deren über die Jahrzehnte gespartes Geld im jetzigen System immer an Kaufkraft verlieren muss, analysierte Siegel. „Das werden die großen Gewinner sein.
Natürlich auch jeder Renten-Einzahler, der nach 40 Berufsjahren nicht von der Sozialhilfe leben muss, weil die Inflation ihm die Kaufkraft ‚weggefressen‘ hat. Das ist ein ganz großes Problem, das auf uns zukommt, das aber mit dem Gold-Standard überhaupt nicht entstanden wäre.“
In der aktuellen Situation halte Siegel jedoch die Einführung von wieder goldgedeckten Währungen politisch „für nicht durchsetzbar“.
„Die Staaten gehen weiter in die Verschuldung rein“, kritisierte er, „brechen dabei Recht und Ordnung sowie Kriterien (siehe die Maastricht-Kriterien der EU, Anm. d. Red.), die Gerichte vorgegeben haben.
Es wird weitergemacht, ohne sich an Recht und Gesetz zu halten.“ Allerdings wäre es bei den aktuellen Machtstrukturen „theoretisch möglich unter einem US-Präsidenten Trump mit einer FED-Chefin, die das forcieren und umsetzen wollen. Das wäre noch ein Weg, um in den Gold-Standard hineinzukommen.“
Der Goldpreis – der erst vor wenigen Wochen die historische Marke von 2.000 Dollar je Unze übersteigen konnte – sei außerdem aktuell „überbewertet“, betonte der Goldmarkt-Kenner im Interview. Das liege allerdings auch an der Schwäche von alternativen Anlageformen wie Aktien sowie an „fehlender Verzinsung“ auf Spareinlagen.
Literatur:
Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab
Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com am 11.08.2020
Hallo !
Viele wissen garnix und andere mehr !
Heute hat der Goldpreis 100€ pro Unze (31,1gr.)verloren !
Schaut Euch an ,was die Wisser , noch heute Morgen ,geschrieben haben ….!
https://www.goldseiten.de/
Alles sehr Relativ ,würde ich mal sagen …
Um 10:00 Uhr wurde noch der Superhype im Gold vertreten , als sie dann Alle in den Arsch getreten wurden .!
Und genauso , wird es auf allen Ebenen weitergehen
Diese verlogene Bande ,wird am Ende um ihr Überleben Winseln !!!
Wer nix hat ,kann nix verlieren !
Der Rest fängt an ,zu Leiden !
Sollen doch der Hochadel, ihre Schlösser ,verramschen.!
Augen auf , passiert gerade viel !!!
Ciao By I