Bis heute wissen wir nicht hundertprozentig, wie vor Milliarden von Jahren Leben auf der Erde entstanden ist. Die Panspermie-Hypothese geht von der Vermutung aus, dass möglicherweise Mikroorganismen mit Asteroiden auf die Erde gelangten und unseren Planet von außen befruchteten.
Allerdings diskutierten Astrobiologen lange Zeit kontrovers darüber, ob Mikroorganismen eine Reise unter derart extremen Bedingungen überleben können. Experimente an der Außenhülle der Internationalen Raumstation liefern nun die Antwort und bestätigen, dass verschiedene Mikroben eine Reise durchs All bis zu 10 Jahren unbeschadet überstehen können. Von Frank Schwede
2015 haben die beiden japanischen Astrobiologen Akihiko Yamagishi und Yuko Kawaguschi von der Tokyo University of Pharmacy and Life Science in Kooperation mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA an der Bord der ISS die Mission Tanpopo durchgeführt.
Die Wissenschaftler haben strahlenresistente Bakterien der Familie „Deinococcal bacteria“ in verschiedenen millimeterdünnen Schichten in Containern außerhalb des japanischen Kibo-Moduls an der ISS platziert.
Erste Ergebnisse, die bereits 2017 veröffentlicht wurden, haben gezeigt, dass zwar die oberen Schichten der Bakterien sehr schnell abgestorben sind, dass aber die unteren Schichten lebendig und intakt blieben.
Die Wissenschaftler konstatierten aus dem Ergebnis, dass die abgestorbenen oberen Bakterienschichten die unteren schützten. Allerdings waren sich die Forscher nicht einig bezüglich der Frage, wie lange die unteren, geschützten Schichten, überlebensfähig bleiben. Kürzlich wurde das Ergebnis im Fachjournal Frontiers of Microbiology veröffentlicht
Aus diesem Ergebnis zogen Yamagishi und Kawaguschi den Schluss, dass Bakterien von mehr als einem Millimeter Dicke im All durchaus dazu in der Lage sind, im All bis zu acht Jahre zu überleben. Das heißt, dass, wenn Bakterien unter bestimmten Voraussetzungen, etwa im Gestein eines Meteoriten, von der äußeren Umgebung abgeschirmt sind, bis zu 10 Jahre überlebensfähig sind (Außerirdische Religion auf dem Mars: Artefakte-Jäger behauptet, ein Kruzifix gefunden zu haben (Video)).
Nach Meinung der japanische Forscher erhöhe sich aufgrund dieser Erkenntnisse die Wahrscheinlichkeit, dass Leben von einem auf dem anderen Planeten übertragbar ist. Wörtlich sagte Professor Akihiko Yamagishi:
„Manche glauben, dass das Leben sehr selten und vielleicht sogar im Universum nur ein einziges Mal entstanden ist. Andere gehen davon aus, dass das Leben grundsätzlich überall entstehen kann, sobald es auf einen anderen Planeten kommt. Wenn Panspermie möglich ist, so müsste das Leben auf sehr viel mehr Weiten existieren, als wir uns das bislang vorstellen können.“
Außerirdische Spuren in den Makhonjwa-Bergen
Zahlreiche Wissenschaftler gehen schon lange von der Vermutung aus, dass das Leben einst vom Mars auf die Erde kam. Auch wenn diese Theorie gegenwärtig noch immer gerne als Verschwörungstheorie betrachtet wird, abwegig ist sie nicht.
Auch Akihiko Yamagishi selbst ist Vertreter der Theorie, laut der noch vor der DNA zunächst selbst-replizierende RNA auf die Erde kam, die ihren Ursprung auf dem Mars hatte. Das Tanpopo-Experiment hat nach Aussage Yamagishis gezeigt, dass die Theorie nicht zu Hundertprozent ausgeschlossen werden kann.
Schon lange gehen Wissenschaftler von der Vermutung aus, dass Bakterien die Reise zwischen Mars und Erde im Schutz von Gestein durchaus überleben können, die aktuelle Testreihe hat nun gezeigt, dass dies selbst ohne schützende Außenhaut möglich ist.
Bereits 2019 haben Didier Gourier vom Institut des Recherche de Paris und Frances Westall vom Centre des Biophysique Moléculaire des CNRS im Fachjournal Geochimica et Cosmochimica Acta berichtet, dass sie in den Makhonjwa-Bergen im südafrikanischen Swasiland in vulkanische Sedimente Materialspuren außerirdischen organischen Kohlenstoffs entdeckt hätten (Satellit entdeckt grünes Polarlicht auf dem Mars – Atmosphäre ein Relikt zweier alter Zivilisationen?).
Die beiden Forscher vermuten, dass dies durch Meteoriteinschläge geschehen ist. Auch Gourir und Westall glauben, dass auf diese Weise vor Millionen von Jahren die Bausteine unseres und vielleicht sogar außerirdischen Lebens auf die Erde gelangt ist.
Westalls Team hat in den rund 3,3 Millionen Jahre alten vulkanischen Ablagerungen im Josefsdal Chert in den Makhonjwa-Bergen eine zwei Millimeter dicke Gesteinsschicht gefunden, in der sich zwei ungewöhnliche Arten unlöslicher Materialien befinden. In beiden Fällen, so glauben die Forscher, liegt ein außerirdischer Ursprung des Materials nahe.
Analysen mithilfe von Elektronenspinresonsanz-Spektroskopie haben gezeigt, dass eines der Materialsignale der Zusammensetzung kohlenstoffhaltiger urzeitlicher Meteoriten gleicht, sogenannter Chondriten. Das zweite Signal deutet laut der Forscher auf Nanopartikel aus Nickel, Chromium und Eisen hin, die sich in dieser Zusammensetzung nicht in gewöhnlichem irdischem Gestein befinden.
Die Forscher gehen von der Theorie aus, dass diese hydrierte organische Materie nur dann überlebt haben kann, wenn die Temperaturen des einfallenden Materials nicht über wenigen hundert Grad betragen haben.
Bei den gefunden Partikeln handelt es sich um sogenannte kosmische Spinelle, die das Ergebnis schmelzender Objekte sind, die etwa bei einem Meteoriteneinschlag auf die Erdoberfläche fallen (Außerirdischer Gott auf dem Mars entdeckt?).
Die menschliche DNA hat sich im Laufe der Evolution mehrmals geändert
Die Forscher glauben, dass das gefundene Material aus einem starken Mikrometeoritenhagel stammt, dessen Partikel sich in der Atmosphäre mit einer Aschewolke des Vulkans vermischt hat, wodurch der außerirdische Kohlenstoff und die Spinelle über Jahrmilliarden konserviert wurden.
Auch der Nobelpreisträger Francis Crick, der Co-Entdecker der Struktur des DNA-Moleküls, ist davon überzeugt, dass unsere DNA sehr wahrscheinlich von außerhalb auf die Erde gelangte. Die Frage, auf welche Weise dies geschehen sein könnte, könnte jetzt unter Umstände geklärt sein.
Eine wichtige Tatsache ist, dass sich unsere DNA im Laufe der Evolution mehr als einmal verändert hat und dass dies auf natürlichem Weg biologisch nahezu unmöglich ist. Das bestätigt unter anderem die Biostatistikerin Katherine S. Pollard. Wörtlich sagt Pollard:
„Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine hochkonservierte DNA-Sequenz über einen Zeitraum von sechs Millionen Jahren mehrmals ändert, nahezu null.“
Indigene Kulturen auf der ganzen Welt behaupten seit Generationen schon, dass der Mensch eine außerirdische Herkunft hat. Ebenso haben uns alte Kulturen, wie die Ägypter, die Sumerer und die Mayas, in Form von in Stein gemeißelten Reliefs eine ähnliche Geschichte erzählt.
Die Menschheit ist gerade auf der Suche nach ihrem wahren Ursprung, auch die Wissenschaft scheint nun ebenfalls mehr und mehr der außerirdischen Theorie zu öffnen, was möglicherweise schon bald zu einem Paradigmenwechsel führen könnte.
Werden wir schon bald erfahren, wer wir wirklich sind?
Bleiben Sie aufmerksam!
Literatur:
Life and Death on Mars: The New Mars Synthesis
Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 30.08.2020