Ab Oktober wanken die ersten Versicherungen

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Mit Corona geraten die durch die Finanzpolitik geschädigten Pensionskassen in Existenznot. Zudem herrschen in der Branche Intransparenz und Schlendrian.

Viele Jahre waren Versicherungsvertreter unterwegs, um den Betrieben und den Beschäftigten betriebliche Altersversorgungen aufzuschwatzen. Dabei ist ein Unternehmen eigentlich nicht dazu geeignet, langfristige Verpflichtungen gegenüber Beschäftigten einzugehen.

In den meisten Betrieben geht es finanziell zu sehr auf und ab. Die Erlangung von Aufträgen hat in vielen Branchen Glücksspielcharakter. Ob man eine öffentliche Ausschreibung gewinnt, oder einen Wettbewerb, liegt auch in guten Zeiten allein in Gottes Hand.

Ob man bei den Einkäufern des Handels Glück hat oder auch nicht, ebenfalls. Ob die EU quotenrelevante Vorschriften erlässt auch. In schlechten Zeiten wie diesen wird einem der Betrieb vom Staat womöglich ganz zugesperrt (Die EZB verstößt gegen das Verbot der monetären Staatsfinanzierung).

Aktuell geraten zahlreiche Pensionskassen in Schwierigkeiten. Die Gründe sind Niedrigzinsen, die Ertragsschwäche von Unternehmen, Corona, die Demografie und manchmal auch ein Unverhältnis von aktiv Beschäftigten zu Versorgungsfällen. Die Pensionskassen sind, um Insolvenzen aufzufangen, teilweise über Sicherungssysteme miteinander verbunden.

Im Jahr 2009 gab es schon einmal verstärkt Betriebsaufgaben. Die Umlage für die im System befindlichen Betriebe beträgt normalerweise etwa 3 Promille. Es gab sogar schon mal ein Jahr, wo gar keine Schadensfälle auftraten, und die Umlage Null war. 2009 stieg sie auf 1,4 %. Am Jahresende 2020 rechne ich wieder mit einem deutlichen Anstieg der Umlage.

Dazu kommt, wie oben dargestellt, der Umstand, dass das System auch ohne Konkurse an Ertragsschwäche leidet. In Schieflage geraten sind schon 2019 die Deutsche Steuerberaterversicherung, die Kölner Pensionskasse und die Versicherung der Caritas. Heute wird von einem dreistelligen Millionenloch bei der Sparkassenversicherung Köln berichtet.

Das ist gewiss nur die Spitze des Eisbergs. Denn in der Branche herrschen Intransparenz und Schlendrian. Die Bafin nennt grundsätzlich keine Problemfälle, um keine Panik zu erzeugen und keine rechtlichen Auseinandersetzungen auszulösen.

Das Geschäftsmodell der Pensionskassen beruhte früher darauf, dass man wie im Schlafwagen mit gut verzinsten Staatsschulden fast ohne Risiko über die Runden kam. In Deutschland ist die Umlaufrendite – die durchschnittliche Verzinsung von staatlicher Verschuldung – von ihrem Höchststand 11,2 % im August 1981 bis Januar 2019 auf 0,07 % zurückgegangen.

Im Zeitraum zwischen November 1964 und November 2014 betrug die Durchschnittsrendite 6,1 %. Seit Juni 2016 weist das Aggregat „Anleihen der öffentlichen Hand“ erstmals eine Negativrendite auf, auch öffentliche Pfandbriefe unterbieten inzwischen die 0 %-Marke.

Um irgendetwas wie Rendite zu erwirtschaften, müssen heute unwägbare Risiken eingegangen werden, damit ist die betriebliche Altersversorgung eigentlich mehr oder weniger kaputt. Die Ausschüttungen am Aktienmarkt sinken dieses Jahr auch deutlich.

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Das Virus hat nun die Schwäche des Kapitaldeckungssystems offengelegt. Kapitaldeckung funktioniert nur so lange wie es Kapitalismus gibt. Spätestens seit 2009 herrscht im Merkelstaat aber der von Roland Baader sogenannte Geldsozialismus.

Ab Oktober 2020 wird es turbulent werden, denn im Unterschied zum ersten Teil der Finanzkrise 2009 sind die Reserve-Fettpolster der Versicherungen lange aufgezehrt.

Literatur:

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Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab

Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört

Der Weg ins Verderben: Wie die Eliten die nächste Krise vorbereiten und wie Sie sich davor schützen können

Die Nullzinsfalle: Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird

Quellen: PublicDomain/geolitico.de am 06.08.2020

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