Bereits einige Erdbeben-Serien hatten angedeutet, dass sich im Untergrund der Eifel etwas tut. Einer aktuellen Studie zufolge, hebt und dehnt sich der Untergrund unter dem Laacher See tatsächlich stärker, als er sollte. Besteht in naher Zukunft wirklich die Gefahr einer gewaltigen Eruption?
Erst im vergangenen Jahr hatte ein deutsches Forschungsteam Belege für ein aktives vulkanisches System in der Eifel gefunden. Hierbei handelt es sich um die Region zwischen Aachen, Koblenz und Trier.
Unter dem Laacher See hatten die Fachleute damals acht Serien von niederfrequenten Erdbeben in einer Tiefe von zehn bis 45 Kilometer festgestellt. Jetzt haben Fachleute aus den USA weitere Belege dafür gefunden, dass der Vulkan-Hotspot in Rheinland-Pfalz alles andere als ruht.
Aktuelle Studie beweist: Unter der Eifel scheint es zu brodeln
In ihrer aktuellen Studie schreibt das Forschungsteam: „Wenn wir alle Indizien zusammen nehmen, scheint klar, dass sich unter dem Herzen Nordwesteuropa etwas zusammenbraut.“
Das bezieht sich auf einen großen Teil des sogenannten rheinischen Schiefergebirges, ein Mittelgebirge Deutschlands, das sich über die Bundesländer Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erstreckt. In diesem Bereich konnten die US-Forscher eine anormal starke Hebung identifizieren.
Ihrer Studie zufolge hebt sich der Untergrund pro Jahr ca. 1mm mehr als er sollte. Außerdem stellten sie eine signifikante, horizontale Dehnung fest. Diese Kombination aus Dehnung und Hebung ist außergewöhnlich und einzigartig in Nordwesteuropa.
Zusätzlich verbirgt sich die Anomalie nicht nur im Untergrund der Eifel, sondern reicht bis ins östliche Belgien, die südlichen Niederlande und bis nach Luxemburg. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass der Aufstrom heißen Gesteinmaterials unter der Eifel aktiv ist. Heißes Magma könnte also womöglich aus dem unteren Erdmantel allmählich wieder aufsteigen (Eifel-Vulkanismus: „Unter dem Herzen von Nordwest-Europa braut sich etwas zusammen“).
Aufsteigendes Magma im Hotspot
Nach Ansicht der Forscher spricht dies dafür, dass der Mantelplume unter der Eifel aktiv ist und möglicherweise allmählich wieder aufsteigt. In einem solchen Hotspot steigt besonders heißes Magma aus dem unteren Erdmantel auf und kann sich wie ein Schneidbrenner durch die Erdkruste brennen. Im Falle der Eifel galt dieser Hotspot bislang als ruhend, aber möglicherweise steigt nun doch wieder Magma auf, wie die Messungen nahelegen.
Das bestätigte auch eine ergänzende Modellsimulation, in der die Forscher die Auswirkungen eines Mantelplumes rekonstruierten, der mit seinem „Kopf“ an die Unterseite der Lithosphäre in rund 50 Kilometer Tiefe stößt – die Untergrenze der noch festen Erdplatte. Die im Modell beobachteten Bewegungen an der Erdoberfläche stimmten gut mit den gemessenen überein, wie sie berichten.
Wie groß ist das Risiko einer gigantischen Eruption in naher Zukunft?
Klar ist: Wenn es zu einer Eruption kommt, könnte das dramatische Folgen haben. Vor etwa 13.000 Jahren gab es in etwa den letzten Vulkanausbruch in dieser Region und der hatte es in sich. Denn er stellte sogar den Ausbruch des Vesuv in den Schatten.
Seit wann es genau unter dem Laacher See bebt, können die Fachleute nicht mit Sicherheit sagen. Sie raten aber dringend dazu, die Prozesse in der Eifel weiter zu beobachten. Auch, wenn die Zahlen eher gegen eine Eruption in der nahen Zukunft sprechen.
Die Ergebnisse beider Studien bedeuteten aber nicht, dass ein Vulkanausbruch aktuell bevorstehe, sagt Torsten Dahm vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam, der an der deutschen Studie beteiligt war. Einen größeren Ausbruch erwarte man irgendwann in der Zukunft „am ehesten wieder in der Osteifel am Laacher See“, schätzt der Geophysiker.
Die Messungen in der Eifel müssten weiter ausgebaut werden, sagt Thomas Dreher vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz. Der Erdbebendienst sei in diesem Jahr bereits verstärkt worden, das Mess-Set in der Eifel intensiviert.
„Aber wir möchten noch empfindlicher werden“, sagt er. „Und wir sind da dran.“ Eine Gefährdung von Menschen oder Infrastruktur sehe er überhaupt nicht. „Auch in den nächsten 1000 Jahren nicht.“
Ein Vulkanausbruch in der Eifel? Klingt erst einmal unwahrscheinlich. Doch nach Meinung von Vulkanologen ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Ausbruch kommen kann.
Literatur:
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Quellen: PublicDomain/Focus/wetter.de am 03.07.2020
Es könnte, es sollte, es müsste…
Morgen könnte die Welt untergehn, könnte auch nicht…..
Morgen könnte es regnen, oder auch nicht,
…alles sinnloses Geschwafel nichtsnutziger Nichtwisser 😆