Über die Frage der Wahrheit sollte man zu Besuch in Odrintsi erst mal nicht zu viel nachdenken – oder gerade deswegen. Hier in dem kleinen, verlassenen Dörfchen im Südosten Bulgariens, hat sich vor 5 Jahren eine Gruppe deutscher Aussteiger niedergelassen.
Während dem Aufenthalt hier stellt man sich unweigerlich Fragen über Glaube, Wahrhaftigkeit und den sich plötzlich auftuenden Tiefgang, die unterschiedlichen Schichten unseres Daseins.
Fragen entstehen, die man sich vorher nicht gestellt hat, und vieles wird neu beleuchtet, regelrecht angestrahlt. Hier und da freut man sich, diesen und jenen Gedanken, eine Erinnerung nochmal glänzen zu sehen, bei anderen mit schalem Nachgeschmack wünschte man sich eher, sie wären im Schatten verloren gegangen.
Leben ohne feste Muster
Auffallend ist, dass es schwer fällt diese Gemeinschaft einzuordnen – und wenn man dann endlich ein Schubfach gefunden hat, das passt, stellt man dann wieder fest, dass doch nicht so richtig alles reingeht. Die unterschiedlichen Charaktertypen Mensch, dass es zwar Regeln und Tagesabläufe gibt, aber keine komplett feststehenden Strukturen, dass es keinen festen Glauben gibt, an den man sich halten kann – das alles macht es schwer, das Leben, die Menschen, die Gemeinschaft einzuordnen.
Die spirituelle Regenbogengemeinschaft, wie sie sich nennt, besteht nun seit 14 Jahren. Das erste Jahr schmissen alle ihr Hab und Gut in einen Topf und bauten im Südschwarzwald eine Jugendherberge zum Gästehaus um. Anschließend folgten 8 Jahre Togo, Westafrika, wo sie eine NGO/ONG und einen Orden gründeten, eine Krankenstation und eine Schule leiteten und ein Waisenhaus aufgebaut haben. Sie leben nach einer Philosophie, die sich ständig verändert, sagen die meisten von ihnen.
Warum der Regenbogen?
„All seine Farben stellen die unterschiedlichen Naturen von Seelen dar, und ihre Verbindung zueinander. Sie sind nicht gleich, und genau deshalb sind sie alle zusammen wichtig und wertvoll,“ erklärt Jürgen Hummes.
Die Frage nach dem Warum
Die quälende Frage nach dem eigentlichen Sinn des Seins führte zu der Gründung dieser Gemeinschaft, in der das Warum einen Platz eingeräumt bekommt, der nicht durch Ablenkungen wie Süßigkeiten oder Fernsehen gefüllt werden kann.
Ein selbständiges, autarkes Leben wollen sie führen, um ihre persönliche Freiheit zu finden. Natürlich hält man sich an Gesetze. Auch Smartphone, Internet und Telefon haben hier ihren Platz. Nur der Stellenwert ist niedriger. Elektrizität geht man hier suchen.
Sie bewirtschaften Gärten und Felder, weitestgehend mit Pferden, und halten eine Herde Ziegen, Schafe und Wasserbüffel, deren Milch sie verkäsen. Es wird geheut und geerntet, und schnell fühlt man sich in eine längst vergangene Idylle versetzt. Diesen Eindruck lassen die Spirebos nicht gerne aufkommen, denn Landromantik sichert keine Nahrung, sagen sie.
Der Tag beginnt früh und endet spät. Sie sind mit ihrem Handeln längst nicht zufrieden, vieles soll noch erreicht werden, wie das Bohren eines eigenen Wasserbrunnens und der Bau eines Windrades zur Wasserbeförderung. Die Gärten werden umgestellt, es sollen mehr Wildpflanzen genutzt werden.
Leben und leben lassen
Spirebo-Gründer und Mittler der geistigen Welt, Jürgen Hummes, ist ein agiler, offener und freundlicher Mensch, der mit niederrheinischem Dialekt einnehmend versucht, den Menschen die Bedürfnisse der eigenen Seele wieder näher zu bringen. „Ich bin wie ein Radio, ein Sprachrohr für die geistige Welt. Man kann mir zuhören oder nicht,“ beginnt Hummes.
Aussagen der Philosophie?
„Die Regenbogen-Philosophie ist die Lehre des Lichts, bzw. der wahren Liebe. Sie baut zu 100 % auf dem Resonanzprinzip auf – Gleiches zieht Gleiches an. Aus dem Resonanzprinzip entsteht die Kausalität, die wiederum der Ausdruck von reinster Liebe ist“, erläutert er.
„Die gesamte Natur wird von schöpferischer Liebe durchdrungen. Nur die menschliche Seele kann darüber vollkommen werden, so ist diese Welt angelegt. Die Beseelung und das reinste Licht in der Natur dient der menschlichen Seele, selber zum reinsten Licht zu werden.“
Der Feind Zivilisation?
„Im Grunde hat die Zivilisation uns alle vergiftet, sodass wir unsere Seele gar nicht mehr fühlen, ja wahrnehmen können. Elektrizität, alle Arten von Funkmasten, fast die komplette käufliche Nahrung, unser Trinkwasser ist mit Zusatzstoffen angereichert, das alles hat uns vergiftet. Jeder Mensch sollte diese Vergiftung auflösen, die ihn blockiert, um wieder wahre Gefühle entstehen zu lassen.“
„Durch die veränderte Wahrnehmung wird die Zivilisation automatisch zum Feindbild. Uns wird bewusst, was sie sich alles nimmt, und was sie vorgaukelt zu sein. Ja ich weiß, wenn ich die Worte blumiger und schöner wählen würde, stoße ich Leuten damit weniger vor den Kopf“, sagt Hummes.
„Es ist keine Zeit mehr zum Warten. Jeder Mensch sollte allem Friede, Freiheit und Gleichheit zusprechen, nicht nur sich selbst. Wer das anderen nicht zuerkennt, dient dazu, diese Welt zu zerstören. Ich möchte alle Menschen auf die Lüge Zivilisation hinweisen.“
Um dem Ausdruck zu ver- leihen hat der Schamane einen Brief veröffentlicht, der den Blickwinkel auf diese Welt erweitern soll.
Wer mehr über die Gemeinschaft, den offenen Brief oder über die Philosophie erfahren möchte, findet Informationen unter www.spirebo.com
Literatur:
Frisches Gartengemüse auch im Winter: Anbau und Ernte 40 ausgewählter Kulturen
Meine kleine Farm: Anleitung für Selbstversorger
Videos:
Quellen: PublicDomain/spirebo.com am 28.06.2020
Solche Gruppierungen sind nichts anderes als Sekten bzw.Hippies wo es immer einen (versteckten) „Führer“ gibt.
Diese Regenbogen-Gesellschaften,Multikulti,Love & Peace Fraktionen; wo am Ende nichts dabei heraus kommt außer Chaos und Uneinigkeit .
Und wenn Sie dann was brauchen,soll der Nachbar herhalten.
LOVE,PEACE und VOLLGAS !