Über „Der Status quo als Maske und als Waffe, und dem Wahn einer Kulturgemeinschaft, sowie zweierlei Dualismus.“ Nach dem Originaltext von 1922-1936. Auszug aus dem Buch: „Weltgeschichte der Lüge“ von Heinrich Wolf.
„Unter den Taschenspielerkünsten der verrömelten und verjudeten Staatsmänner ist der status quo bzw. Status quo ante (d.h. “der bestehende” oder “der vorher bestehende Zustand”) ein Glanzstück. Der Begriff scheint eigens dafür erfunden zu sein um den deutschen Michel durch papierene Bestimmung zu fesseln, über die sich die anderen ohne Bedenken hinwegsetzen.
Wenn sie sich selbst um keinen status quo kümmern, dann haben sie zahlreiche Rechtsgründe; dann reden sie von dem “natürlichen” oder “göttlichen Recht”, von unveräußerlichen Rechten”, vom Selbstbestimmungsrecht”, vom “heiligen Egoismus”.
Als 1912 der Balkankrieg ausbrach, erklärten auf Veranlassung des Dreiverbandes die sechs europäischen Großmächte, es solle unter allen Umständen der status quo aufrechterhalten werden. Wie schlau!
Siegten die Türken, dann wäre der deutsche Michel verpflichtet gewesen, an der Wiederherstellung des status quo ante mitzuwirken, d.h. den befreundeten Türken den Siegespreis zu entreißen.
Als aber die Türken besiegt wurden, da erklärten flugs die leitenden Minister in Petersburg, London, Paris: Man müsse natürlich der veränderten Sachlage Rechnung tragen, und die Balkanstaaten begannen, im stillen Einverständnis Frankreichs, Englands und Rußlands, die europäische Türkei aufzuteilen.
Ebenso dachten sich unsere Feinde 1914 den Verlauf des Weltkrieges… Bei ihnen selbst gab es schon feste Pläne über die Aufteilung Deutschlands. Aber nach unseren glänzenden Siegen im ersten Kriegsjahr hallte die ganze Welt wider von dem status quo, von der “heiligen Aufgabe”, den bestehenden Zustand zu erhalten und das europäische Gleichgewicht zu wahren. Leider stimmten erst die goldenen, dann die roten und schließlich auch die schwarzen Flavusdeutschen mit ein und schrien: “Keine Annexionen!” (Das Gesicht der Demokratie: 1914-2020 damals wie heute: geschwächt, erniedrigt, entehrt – die Ideologie der Niederlage)
In der “Düsseldorfer Zeitung” stand am 7. April 1916 folgendes Gedicht:
“Die Sache mit dem Statusquo
Verhielt sich vor dem Kriege so:
Uns sperrte er hinter Riegel und Klammer
Erbarmungslos in die enge Kammer.
Taten ins Freie wir nur einen Schritt:
Flugs schlugen Russen, Franzmann und Brit`
Einen Heidenskandal vor dem Welttribunal,
Und sie schrien Zeter und Mordio:
Rettet den armen Statusquo!
Wir blieben die verspäteten Dichter.
Hingegen für die Völkerrechtsrichter
War der geliebte Statusquo
Bestenfalls ein Popanz aus Stroh
Und zuweilen auch die spanische Wand
Dahinter sie mausten mit starker Hand;
Ein Popanz, ums uns zu verjagen,
Wo sie rauben wollten mit hungrigem Magen.
Sie stahlen zu Wasser und zu Lande.
Wir saßen auf dem status quo ante –
Sind wir die Narren, drauf sitzen zu bleiben
Nach glücklich bestandenem Kesseltreiben?
Bei Umwälzungen von solchem Gewicht
Kennt die Geschichte den Status nicht! …
Rückschauend hat der Historiker den Eindruck, als wenn seit 2000 Jahren satanische Kräfte am Werke seien, um unser germanischdeutsches Volkstum an der gesunden Entfaltung seiner Erbanlagen zu hindern. Und als mit Luthers Auftreten (1517) die Sprengung der römischen Fesseln begann, da waren es “heilige Verträge”, die uns festhalten sollten. Wir denken an den Augsburger Religionsfrieden 1555, der nach unruhvollen Jahrzehnten eine Entspannung herbeiführte und wichtige Zugeständnisse für die Protestanten enthielt. Er wurde aber zu einer Fessel, und es war Wahnsinn, ein großes Volk für sein kirchlich-religiöses Leben an einen status quo binden zu wollen (Die Geheimnisse der Weisen von Zion: Auf dem Weg zur Weltherrschaft).
Und der Westfälische Friede 1648, mit dem der entsetzliche Dreißigjährige Krieg sein Ende fand?
Absichtlich hatten die Franzosen mancherlei Unklarheiten in die “heiligen Friedensverträge” gebracht, welche später ihren Advokaten Handhaben für “Rechtsansprüche” gewährleisten. Bekanntlich liegt den ritterlichen Franzosen der Gedanke an Annexionen (die sind “barbarisch”) völlig fern. Aber sie sind ein Volk des Rechtes und fordern nur, was ihnen von Rechts wegen gehört. Das taten die großen Eroberer Ludwig XIV. und Napoleon I. Der status quo ante, d.h. der frühere Zustand, ist für die Franzosen die Rheingrenze. Und als Napoleon I. 1810 Hamburg besetzte, da war es keine Annexion, sondern Reunion; er bezeichnete Hamburg als das Erbe seines Vorfahren, Karl des Großen.
Bei den Verhandlungen des Wiener Kongresses (1814/15), mit dem wiederum eine lange Zeit blutiger Kriege und gewaltiger Umwälzungen abgeschlossen wurde, war für die missgünstigen Staatsmänner das Hauptziel: das erwachende Deutschtum, vor allem das siegreiche Preußen zu fesseln. Ein wunderlicher status quo kam zustande, bei dem Unnatur und Unvernunft sich die Hand reichten.
Bismarck zerhieb den Gordischen Knoten, wurde dann aber selbst zum Haupt-Kronzeugen erhoben. Denn er erklärte nach 1871: “Wir sind saturiert!” Welch ein Unfug ist später mit diesem Wort getrieben! Der Ausbruch hatte nur den Zweck, die europäischen Staatsmänner darüber zu beruhigen, daß wir unsere Siege nicht zur “Befreiung” aller Deutschen Mitteleuropas benutzen würden.
Er wollte sagen: Für das nächste Menschenalter haben wir genug mit dem inneren Ausbau des neuen deutschen Kaiserreichs zu tun. – Ähnlich hat Hitler seit seiner Machtübernahme wiederholt feierlich erklärt, er denke nicht an gewaltsame Rückeroberung der entrissenen Gebiete. Denn er habe keine Luft, zwei Millionen des besten Menschenmaterials zu opfern, um eines zweifelhaften Gewinnes willen. Um so zäher hält er an dem Ziel fest, sich für unsere innere Gesundung durch keinen status quo des “heiligen” Versailler Vertrages binden zu lassen (Die Bankierverschwörung: Die Machtergreifung der Hochfinanz und ihre Folgen).
Der Wahn einer Kulturgemeinschaft
Zweierlei Dualismus
“Dualismus” heißt Zweiheit, und das Mittelalter brachte zweierlei ungesunden Dualismus, indem es
Einerseits, was zusammengehörte (unser Volk), in zwei Teile zerriß; anderseits, was nicht zusammengehörte, vereinigte (Germanismus und Romanismus bzw. unser Volk und die jüdisch-römische “Menschheit”).
- Die vielbeklagte Spaltung unseres Volkes ist nicht, wie immer wieder behauptet wird, die Folge der Reformation des 16. Jahrhunderts; vielmehr begann sie in der Zeit, als unsere heidnischen Vorfahren mit dem römischen Weltreich in Berührung kamen. Seitdem erwarten (bis heute) die einen alles Heil von einem engen Anschluß an Rom, den die anderen ablehnen. Nach den zwei feindlichen Brüdern, den Cheruskerfürsten Armin und Flavus, nenne ich die zweierlei Deutschen Armindeutsche und Flavusdeutsche.
Unsere eigenen Könige, bzw. Kaiser haben im Mittelalter das Armindeutschtum zurückgedrängt und sich in den römischen Menschheitswahn verstricken lassen. Daraus entstand der andere Dualismus, die deutschrömische Kulturgemeinschaft und die von Karl dem Großen im Jahre 800 begründete duplex potestas, d.h. Zweiteilung der obersten Gewalt in die weltliche und geistliche, in Kaisertum und Papsttum.
Aus der Unnatur dieser Vereinigung erwuchsen fortwährende Spannungen: Es entsprach den realen Machtverhältnissen, dass jahrhundertelang die weltliche Gewalt der Kaiser eine überragende Stellung hatte. Aber das Papsttum ruhte nicht, bis es die Alleinherrschaft errungen und zugleich den Romanismus zum Sieg geführt hatte. In drei Stufen erreiche es sein Ziel, es erlangte:
Zuerst den Glaubensprimat (potestas magisterii), dann den kirchenrechtlichen Primat (potestas iurisdictionis), schließlich den politischen Primat.“
Vorwort aus dem Jahre 1922:
Vorwort aus dem Jahre 1936:
Mehr dazu in dem Buch: „Weltgeschichte der Lüge“ von Heinrich Wolf.
Quellen: PublicDomain/Bohlinger Verlagsgruppe am 10.05.2020