Bereits vor einigen Wochen hatte jouwatch über den fatalen Mechanismus der deutschen Erneuerbare-Energie-Gesetz-(EEG)-Umlage berichtet, der dafür sorgt, dass trotz weltweit fallender Öl- und Energiepreise deutsche Verbraucher immer mehr für Strom zahlen müssen. Grund sind die Ertragsgarantien für die „nachhaltigen“ Stromerzeuger – die sich in der Corona-Krise besonders verheerend auswirken.
Ursprünglich sollte die EEG-Umlage ab kommendem Jahr um 1,5 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden, um damit die künftigen Mehrabgaben für CO2 auszugleichen, die als Folge des „Klima-Pakets“ im vergangenen September beschlossen worden waren. Infolge der Corona-Krise sind die Energiepreise jedoch so in den Keller gegangen, dass die Umlage deutlich erhöht werden muss, um die Verluste der Ökostromerzeuger auszugleichen.
Bisher waren dies 6,74 Cent pro Kilowattstunde; wie die „Welt“ unter Berufung auf Berechnungen des Energiekonzerns E.on berichtet, wird die Ökostrom-Umlage in Folge der Corona-Krise ab 2021 jedoch „drastisch“ ansteigen – auf weit über acht Cent pro Kilowattstunde.
Der geplante „Nachlass“ zum Ausgleich der CO2-Mehrabgaben wird damit nicht nur aufgefressen, sondern der Strom wird sogar noch teurer – zuzüglich zu den beschlossenen Klima-Mehrbelastungen. Damit zahlen die Deutschen dann faktisch doppelt für den Klimaschutz.
Wettbewerbsnachteil und Verbrauchermehrbelastung
Damit nicht genug: Die deutsche Wirtschaft erleidet einen wahnwitzigen Wettbewerbsnachteil – denn während, so die „Welt„, der Rückgang der Großhandelspreise für Strom europaweit allen Wettbewerbern zugutekommt, müssen die deutschen Unternehmen die nur national geltende EEG-Belastung schultern.
Und für die Haushalte bedeutet die Entwicklung, dass der bisherige Anteil des EEG-Umlageanteils an der Stromrechnung der Verbraucher (in Höhe von derzeit 21 Prozent!) damit weiter steigen wird.
E.on-Chef Teyssen bringt es auf den Punkt: Die Finanzierung der Energiewende durch die EEG-Umlage, so der Manager, sei ein „grundsätzlich verfehltes System“. Man könnte noch weitergehen und die planwirtschaftliche, standortfeindliche Klima- und Energiepolitik der Groko insgesamt als Systemfehler bezeichnen (Strom und Energie: Wind und Solar fügen dem Netz Null Wert zu).
tichyseinblick.de berichtet weiter:
Die Stromkosten dagegen wird der Nachfragerückgang nach Energie zumindest in Deutschland nicht mit nach unten ziehen, obwohl das eigentlich naheliegend wäre. Aber das Gegenteil ist zu befürchten. Denn dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) machen den deutschen Strompreis nicht Angebot und Nachfrage am freien Markt, sondern die staatlichen Energiewendeplaner mit ihrer Ökostromförderung.
Die sorgt nämlich dafür, dass dauerhaft niedrige Großhandelspreise die EEG-Umlage in die Höhe treiben, damit die Betreiber von Solar-, Windkraft- und Biomasse-Anlagen auf ihre politisch gewollten Garantieeinnahmen kommen.
Durchgerechnet haben das, wie die FAZ berichtet, die Berater von Enplify, einer Genossenschaft, die Industriebetrieben hilft, ihre Energiekosten zu optimieren. Bestenfalls, so die Ergebnisse ihrer Szenarien, bleibt die jährlich festgelegte EEG-Umlage auf dem gegenwärtigen Stand von 6,8 Cent je Kilowattstunde.
Wenn aber der Strompreis im Großhandel noch lange niedrig bleibt – zwischen Januar und der ersten Aprilhälfte halbierte er sich – dürfte die EEG-Umlage im schlimmsten Fall sogar um 20 Prozent auf 8,3 Cent steigen (Ohne Stromimport könnten in Deutschland die Lichter ausgehen – Bundesamt plant deshalb Notfallkochbuch!? (Video)).
Und da sind geplante Entlastungen der EEG-Umlage (im Gegenzug zu den Einnahmen aus der geplanten CO2-Steuer) schon eingerechnet. Wenn die CO2-Steuer nun wegen Corona doch nicht kommt, wird der Verbraucher also beim Strom dafür umso mehr zur Kasse gebeten werden.
Eines zumindest dürfte nun bis auf weiteres ebenfalls auf einen Wert unter Null gefallen sein: die Überzeugungskraft eines viel verwendeten Arguments von Energiewende-Propagandisten wie Claudia Kemfert: Nämlich die Behauptung, mit erneuerbarer Energie zu staatlich festgelegten Garantiepreisen würden Unternehmen und Haushalte letztlich sehr viel günstiger wegkommen als mit fossilen Energieträgern, weil der Ölpreis mittel- und langfristig stark steigen werde. Kemfert hatte 2008 zum Beispiel 200 US-Dollar für ein Fass in zehn Jahren prophezeit.
Die aktuelle Lage – einer bevorstehende Jahrhundert-Rezession, die ganze Wirtschaftszweige in ihrer Existenz gefährdet und allein in Deutschland Millionen Haushalte materiell schwächen wird, in Verbindung mit eingebrochenen Weltmarktpreisen für fossile Energieträger – zwingt geradezu den Gedanken auf: Runter mit der EEG-Umlage! Am besten ganz aussetzen! (Stromnetz: Düsteres Szenario – droht Deutschland am 15. Januar 2020 eine Versorgungs-Katastrophe?).
Es ist weder moralisch noch ökologisch zu rechtfertigen, dass ausgerechnet jetzt, da Millionen Unternehmer und Angestellte um ihre ökonomische Existenz fürchten, die hochsubventionierte EEG-Branche weiter ihre Garantieeinnahmen einstreichen kann und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen ausgerechnet jetzt noch stärker schwächt als ohnehin schon und den von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bedrohten Bürgern mit jeder Stromrechnung das Leben schwerer macht.
Literatur:
Welt am Limit: Elf Episoden, um sie um den Schlaf zu bringen
Freie Energie – Die Revolution des 21. Jahrhunderts
Das Freie-Energie-Handbuch: Eine Sammlung von Patenten und Informationen (Edition Neue Energien)
Quellen: PublicDomain/journalistenwatch.com am 14.05.2020
Wir haben in der BRD eine doppelte Strominfrastruktur. Deshalb sind die Strompreise hier doppelt so hoch!
Die Börsenpreise haben damit überhaupt nichts zu tun! Es wird oft dafür bezahlt, das Fakepower exportiert werden kann. Fakepower ist minderwertig, weil unregelmäßig und wetterabhängig. Sie kann nur begrenzt geplant werden. Die Großwetterlage in einem Landkreis sagt nichts über das konkrete Wetter auf einem Hektar aus. Niemand will diesen Strom haben, denn er destabilisiert das Verbundnetz. Maximal 55 Prozent können eingespeist werden. Weiteres auf http://www.NAEB.tv .