Innere Erde: Der Mythos von Agartha

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Untergang, Aufgang, Tag und Nacht in Ewigkeit, tief sinkt der heutige Tag ins Meer der Zeit; Alles, was war, verschwand in geheimnisvoller Sphäre, kein Ort im Weltenall, wo nichts gewesen wäre. Das Vergangene erscheint im Heute nur verweht. alles kommt wieder, alles in Wiederkehr besteht.

Aus dem Zweiten Gesang der Botschaft vom Untergang des Reiches Mu

Eine uralte tibetische Prophezeiung überliefert uns die Kunde vom unterirdischen Reich Agartha. Dieses Reich soll sich in den Regionen unter dem westlichen Hochland von Tibet befinden. Einheimische versichern, daß einige Meilen nordöstlich des Karakorumpasses ein Zugang zu diesen geheimnisvollen Labyrinthen existiert.

„Viele schon sahen das steinerne Tor, doch keinem ward aufgetan, da die Zeit noch nicht reif ist,“ so lautet die Antwort der Einheimischen auf meine Frage, ob es einem Menschen möglich sei, Agartha zu betreten. Im Gegensatz zu dieser Aussage behaupten viele buddhistische Mönche, dieses unterirdische Reich gesehen zu haben.

Sie beschreiben unterirdische Anlagen und Tunnelsysteme von gigantischen Ausmaßen, „erfüllt von einem milden Licht“. Auch unter dem Königspalast von Lhasa soll sich ein geheimer Eingang zum Reich Agartha befinden. In den Schatzkammern des Potala-Palastes sind angeblich auch Gegenstände eingelagert, „welche nicht von dieser Erde stammen.“

Stark ausgeprägte religiöse Dogmen unter der einheimischen Bevölkerung sowie die allgemeine politische Lage im Tibet der Gegenwart verhinderten jedoch bisher eine exakte wissenschaftliche Überprüfung der vorstehend genannten Angaben. In der zu Anfang erwähnten Prophezeiung wird weiterhin berichtet, daß die Bewohner Agarthas über riesige Schätze und unermeßliches Wissen verfügen sowie mühelos mittels geheimnisvoller Kräfte die Materie beherrschen sollen.

Einst werden sich die Tore dieser unterirdischen Welt öffnen – so heißt es weiter – das Volk von Agartha wird unter Führung des „Weltenkönigs“ an die Erdoberfläche steigen und ein Reich des Friedens errichten.

Bevor es jedoch soweit ist, werden zahlreiche Plagen die Menschheit heimsuchen: „… Lüge, Falschheit, Hochmut und Bosheit werden die Welt regieren….. mächtige Tyrannen unterdrücken die Völker und saugen sie aus…., Liebe, Freundschaft, Ehre und Treue werden nichts mehr gelten unter den Menschen…. Sittenverfall, Unzucht, Einfalt und eitler Stolz nehmen die Stelle der alten Ideale ein,….. ohne Ordnung wird die Welt sein und in Finsternis,…. zwei dieser Kriege werden die Menschheit an den Abgrund des Untergangs führen,…… für ein halbes Jahrhundert werden nur noch drei mächtige Nationen diese Welt beherrschen, bis auch sie zerfallen werden….“

Erst danach, so der Text der Prophezeiung. wird die Herrschaft des „Weltenkönigs“ aus Agartha die Menschheit von ihren Übeln erlösen. Auf Grund der in dieser Prophezeiung genannten Zeiträume ist es als wahrscheinlich anzunehmen, daß die hier geschilderten Ereignisse in den ersten Jahrzehnten des Dritten Jahrtausends eintreten sollen (Die Hohlwelt: Die KGB-Akten aus Russland über die Innere Erde (Video)).

In diesen Prophetien und Weissagungen drückt sich die Hoffnung der Menschen auf das Eingreifen einer „höheren Macht“ aus, welche die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Mißstände der jeweiligen Gesellschaftsordnung beseitigen und einen Zustand der Gerechtigkeit, Harmonie und des allgemeinen Friedens herbeiführen soll.

Hier werden also grundlegende Sehnsüchte artikuliert, welche die Menschen zu jeder Zeit bewegten und bewegen. Auch die christliche Religion ist ein Paradebeispiel für derartige Hoffnungen. In diesem Falle sind die Sehnsüchte und Erwartungen der Gläubigen an die versprochene Wiederkehr des Jesus Christus geknüpft, der als Messias sein Gotteskönigreich auf Erden errichten soll. Doch bevor wir geneigt sind, das Reich Agartha als psycho-soziale Fiktion einer besseren Welt zu katalogisieren, wollen wir noch einige Fakten Revue passieren lassen.

Vor mehr als einhundert Jahren zitierte der britische Oberst und Amateurarchäologe Howard Vyse, der Erforscher der Cheopspyramide, antike Quellen, denen zufolge „es unter der Sphinx… geheime Krypten und Zugänge zu einem riesigen unterirdischen Höhlensystem“ gibt. Er bezeichnete in seinem Bericht ein Reich unter den Pyramiden, zu dem zur Zeit der Pharaonen nur die Kaste der höchsten Priester Zutritt hatte.

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Die Tore dieses Reiches ließen sich nur mit „magischen Schlüsseln“ öffnen und einzig die Hohepriester verstanden es, mit diesen Schlüsseln umzugehen, ohne Schaden zu nehmen. Hier sei als Vergleich nur erwähnt, daß heute einem Indio vom Rio Xingu in Brasilien die simple Infrarotbedienung zum Öffnen und Schließen eines Garagentores durchaus als „magischer Schlüssel“ erscheinen mag.

In der Fachsprache werden rituelle Zeremonien, welche aus der Konfrontation mit einer überlegenen, unverstandenen Technik bzw. Technologie resultieren, als Cargo-Kult bezeichnet. Die fremde Welt Agarthas scheint unvermutet nahe zu sein, wenn der Historiker Paul Brunton, der eine Nacht in der Großen Pyramide von Gizeh verbrachte, von seltsamen Erlebnissen bei diesem Aufenthalt berichtet: „Endlich kam der Höhepunkt. Riesige Urgeschöpfe, scheußliche Schreckensbilder der Unterwelt, Formen von grotesken, wahnsinnigen, ungeheuerlichen teuflischen Aussehen scharten sich um mich und erfüllten mich mit unvorstellbarem Abscheu.

In wenigen Minuten durchlebte ich etwas, dessen Erinnerung für alle Zeiten unauslöschlich ist. Diese unglaubhafte Szene heftet lebendig wie eine Photographie in meinem Gedächtnis.“ Während der Nacht begegnete Paul Brunton „Hohepriestern eines altes ägyptischen Kultes“, die ihn in ein spirituelles (d.h. dematerialisiertes) Wesen verwandelten und ihn in eine sogenannte „Lehrhalle“ führten. Seine mysteriösen Lehrmeister erklärten ihm, daß in der Großen Pyramide die Erinnerung an versunkene Menschengeschlechter bewahrt wird und auch der Bund, welchen der Schöpfer(?) mit den ersten großen Propheten(?) geschlossen hat (Innere Erde: Wie ein verschwundener Bergarbeiter die unterirdische Zivilisation „Ctones “ entdeckte).

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Angesichts dieses phantastisch anmutenden Berichtes stellen sich für jeden ernsthaften Forscher folgende Fragen:

1. Gibt es überhaupt eine solche Halle unter der Cheopspyramide?

2. Existieren verborgene, noch nicht erforschte unterirdische Gänge, Kammern und Säle in diesem Gebiet?

Diese Fragen können nach dem neuesten Stand der Forschungen mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden.

Jedem Touristen, der die Cheopspyramide besichtigt hat, ist bekannt, daß der sogenannte „Absteigende Gang“ in der Pyramide zur „Unvollendeten Grabkammer“ führt. Die Abmessungen des Ganges betragen exakt 1,20m mal 1,06m. Der Stollen ist 118 m lang, sein Neigungswinkel beträgt 26 Grad 31 Minuten 23 Sekunden.

Die „ Unvollendete Grabkammer“ liegt rund 35 m unter dem Fundament der Großen Pyramide. Sie mißt 14,02 m von Ost nach West und 8,25 m von Nord nach Süd. Dieser Raum ist aus dem gewachsenen Felsen gehauen worden, und besitzt außerdem in der Südwestecke einen etwa 15 m langen blind endenden Korridor.

In der „Unvollendeten Grabkammer“ ist weiterhin ein vier Meter tiefer, vertikaler, grob herausgehauener Schacht in den Boden getrieben worden. Der oben genannte, 118 m lange Zugang hingegen ist mit fein polierten Tura-Blöcken verkleidet. Wozu dieser Aufwand – wenn die Grabkammer nie benutzt wurde, ist man versucht zu fragen. Auf Grund der Enge des „Absteigenden Ganges“ ist als erwiesen zu betrachten, daß zuerst die gesamte unterirdische Anlage ausgehoben wurde, bevor man mit dem Überbau begann.

Der offiziellen Lehrmeinung zufolge wechselten im Verlauf des Pyramidenbaues die Architekten. Damit änderten sich auch die Pläne des Projektes. Die Grabkammer wurde aus ihrer unterirdischen Lage nach oben hin versetzt. Der unterirdische Bau blieb somit unbrauchbar. Diese Aussage klingt logisch. Doch warum verkleidete man dann den unbrauchbaren Gang mit hervorragend bearbeiteten, polierten Tura-Monolithen?

Durch die Enge des „Absteigenden Ganges“ bedingt, war es unmöglich, gleichzeitig den Aushub an totem Gestein nach oben zu befördern und den Stollen mit geschliffenen Monolithen auszukleiden. Der zweite Arbeitsgang mußte zwangsläufig nach dem ersten erfolgen. Doch aus welchem Grund sollte dieser – der offiziellen Lehrmeinung zufolge nutzlose Gang – noch bearbeitet worden sein? Um Grabräuber zu verwirren? Diese Variante der Erklärung klingt reichlich unplausibel. Zur Zeit des Pyramidenbaues gab es noch keine Grabräuber.

Die Cheopspyramide wurde verschlossen und vollkommen intakt übergeben. Hier sei daran erinnert, daß erst der sarazenische Kalif Al`Mammun die Pyramide gewaltsam öffnen ließ. Erinnern wir uns jedoch des Berichtes von Howard Vyse und der Erzählung Paul Bruntons, so ist als durchaus wahrscheinlich anzunehmen, daß die Gänge und Kammern unter der Cheopspyramide Fortsetzungen haben, welche dort hinter irgendwelchen Monolithen weiterführen.

 

Damit gelangen wir zur zweiten Frage. Gibt es wirklich noch unzugängliche Räume unter den Pyramiden? Im Sommer des Jahres 1986 entdeckten die französischen Architekten Jeanne-Patrice Domion und Cilles Goidin mit Hilfe elektronischer Dedektoren Hohlräume in der Cheops-Pyramide – so unter dem Gang zur „Königinnenkammer“ einen 3 m breiten und 5,5 m hohen Hohlraum, der mit kristallinem Quarzsand gefüllt ist – aus welchen Gründen auch immer. Am 22. Januar 1987 begann ein japanisches Team – angespornt durch die Erfolge der Franzosen – seine Arbeit.

Die Forscher arbeiteten mit modernsten elektronischen Geräten im Auftrag der Waseda-Universität Tokio. Dem Team gehörten ein Professor für Ägyptologie, ein Doktor der Geophysik und verschiedene Elektronikspezialisten an. Teamchef war Professor Sakij Yoshimura, der mit dem Chef der Ägyptischen Altertumsverwaltung Dr. Ahmed Kadry kooperierte.

Die Japaner durchleuchteten mit ihren hochpräzisen Geräten die Große Pyramide und das Gebiet der Sphinx. Es gelang ihnen, eindeutige Hinweise auf ein ganzes Labyrinth von Gängen und Hohlräumen in der Großen Pyramide und in ihrem Umfeld zu sammeln. Durch Artefakte inzwischen bestätigt wurde die auf gleiche Art gemachte Entdeckung einer zweiten Sonnenbarke im Felsplateau neben der Pyramide.

Vielleicht sind die entdeckten Stollen und Kammern auch Zugänge zu einem unterirdischen Reich, möglicherweise sogar Wege nach Agartha. „Die Pforten zu dieser Welt öffnen sich nur dem Horus, der sie baute und begründetet; er ist es, der sie bewacht, er ist es, der sie beschützt. Sie werden sich niemals denen öffnen, die im Westen, Osten, Norden, Süden oder in der Mitte der Welt wohnen.“ Dies besagt eine Pyramideninschrift.

Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts trugen sich Minengesellschaften mit der Absicht, die nubischen Goldgruben der mythischen Königin von Saba zu reaktivieren. In den Minen von Derekib im Sudan stießen die Schürfer auf eine seltsame Steinmauer mit verwaschenen Hieroglyphen, tief in einem Stollen. Statt die Mauer mittels Dynamit aufzubrechen, ließen die Herren der Mine den Gang zuschütten, da ohnehin kein Gold gefördert wurde.

Die Grenzen des mysteriösen Reiches Agartha scheinen aber nicht nur Teile Asiens und Afrikas, sondern auch Südamerika zu umfassen. Schon lange vor dem legendären Gründer Cuszcos – dem Inka Manco Capac – gab es an der gleichen Stelle in Peru eine megalithische Stadt, welche einstmals vom Schöpfergott Con Ticci Virachocha selbst erbaut worden sein soll und den Namen Acamama trug. Im Jahre 1950 bewies ein verheerendes Erdbeben, daß die Stadt Acamama einst tatsächlich existierte. Die Erdstöße legten zwei Tempel aus der Megalithzeit frei.

Einer dieser Tempel, aus sorgsam geschliffenem, grünem Diorit erbaut, befindet sich nur 80 m von Cuszcos Hauptplatz entfernt. Noch interessanter als diese Entdeckung ist jedoch die Tatsache, daß mächtige unterirdische Labyrinthe, welche ebenfalls aus der Megalithzeit stammen, die Erde unter Cuszco durchziehen. Spanische Chronisten aus der Epoche der Eroberung Perus durch Pizarro und seine Conquistadoren verzeichneten, daß bei der Plünderung der Inka-Heiligtümer ein Großteil der dort angehäuften Kunstschätze aus Edelmetallen auf geheimnisvolle Weise in den unterirdischen Labyrinthen verschwand.

Diese kunstvoll aus dem Fels geschnittenen Stollen werden noch heute „Chinkanas“ genannt. Sie bilden in ihrer Vielfalt einen unentwirrbaren unterirdischen Irrgarten, der schon manchem ehrgeizigen Amateurforscher zum Verhängnis wurde. Aus diesem Grunde ließ der Präfekt von Cuszco nach mehreren tödlichen Unfällen alle bekannten Eingänge zu dem Labyrinth vermauern. Die „Chinkanas“ bewahren ihre Geheimnisse – bis heute übrigens. Freilich wäre es relativ einfach, diese Geheimnisse durch den Einsatz moderner Technik zu entschlüsseln (Mysteriöses Shambhala und die hohle Erde (Videos))

Doch niemand scheint ein Interesse daran zu haben, solche Technik bei der Erforschung der „Chinkanas“ einzusetzen. Es ist, als ob ein ungeschriebenes Gesetz davor warnte, derartige Rätsel zu entschleiern. Sie könnten gefährlich sein. Doch nicht nur im fernen Südamerika scheint es Tore zu mythischen Unterwelten zu geben, sondern auch in Europa.

Einen klaren Beleg dafür bilden die gerade hier so zahlreichen und einander immer ähnelnden Sagen über Zwerge und Berggeister. Im Sagenkreis um Dietrich von Bern beispielsweise wird auch der mythische Zwergenkönig Laurin erwähnt. Man erfährt folgendes über ihn: „In den Tiroler Bergen, tief unter der Erde, lebt König Laurin, der Herrscher über das Zwergenreich. Kaum drei Spannen ist er lang (ca. 1,20 m, Th. R.), aber weit umher im Lande gefürchtet, denn schon manchem starken Recken, mochte er auch noch so kühn sein, hat er besiegt…

An Gold und Edelsteinen besitzt er mehr als jeder andere König. Am liebsten von all seinen Schätzen ist ihm jedoch sein Rosengarten, den er selbst hoch oben zwischen Felsen, Eis und Schnee anlegte…. Nur ein seidener Faden umspannt den Garten. Doch wehe dem Fremden, der den Faden zerreißt….“ Der „Rosengarten“ wird an anderer Stelle noch einmal etwas genauer beschrieben: „Tagelang ritten Dietrich von Bern und sein Waffengefährte Witege durch dichten Tannenwald. Endlich aber lichtete sich das Waldesdunkel.

Vor ihren Augen breitete sich eine weite, grüne Wiese, und mittendrin lag der Rosengarten… An allen Rosen glänzten und funkelten goldene Ketten und Edelsteine, und ein berauschender, süßer Duft stieg aus jeder Blüte…“

An einer anderen Stelle der Dietrichsage wiederum wird das unterirdische Reich der Zwerge beschrieben: „Da durchschritten alle die Pforte, die sich hinter ihnen sofort wieder schloß…. Taghell strahlte das Innere des Berges, denn von allen Wänden der Gänge strahlten und funkelten unzählige Edelsteine. Endlich kamen sie in die große Halle…“ Erinnert diese Beschreibung nicht verblüffend an die Berichte der buddhistischen Mönche, welche angeblich in Agartha waren? Auch sie hatten „unterirdische Gewölbe, erfüllt von einem milden Licht“ gesehen.

Zwar werden in der Dietrichsage „edle Steine“ als Lichtquelle genannt, doch ist allgemein bekannt, daß echte Edelsteine nicht selbsttätig leuchten. Aus technischer Sicht dürfte es sich bei der genannten Beleuchtung um künstliche, indirekte Lichtquellen gehandelt haben, die den Menschen des frühen Mittelalters natürlich als „funkelnde Edelsteine“ erscheinen mußten. Fassen wir an dieser Stelle kurz zusammen. Der Zwergenkönig Laurin verfügte über einen „Rosengarten“, der in schwer zugänglichem Gebiet unter äußerst ungünstigen klimatischen Bedingungen angelegt war. Das Zwergenvolk war in der Lage, die unterirdische Welt mittels künstlicher Lichtquellen zu erleuchten.

Ferner verfügten die Zwerge über einen unvergleichlich höheren Lebensstandard als die Menschen des frühen Mittelalters in Europa. Weiterhin werden in der Dietrichsage seltsame Hilfsmitel beschrieben, deren sich die Zwerge bei Gefahr bedienten, um sich zu schützen. So wird die Tarnkappe erwähnt – ein Mantel, der seine Träger unsichtbar macht. Ferner gibt es da „einen Gürtel, welcher die Kraft von 12 Männern verleiht“, Ringe, die, wenn man sie am Finger trägt, die Wirkung der Tarnkappen wieder aufheben sowie Panzerwesten, welche allen mittelalterlichen Waffen mühelos widerstanden. Nun mag der kritische Leser einwenden, daß Sagen nicht als Dokumente von historischer Beweiskraft angesehen werden können und Zwerge in das Reich der Fabel gehören (Innere-Erde-Zivilisationen? Entschlüsselung des Geheimnisses hinter dem riesigen inneren Ozean unseres Planeten).

Doch in den meisten Sagen ist ein realer Kern historischer Wahrheit zu finden. Die Beschreibungen des geheimnisvollen Zwergenvolkes und seiner Hilfsmittel weisen aus heutiger Sicht eindeutig auf das Wirken einer hochtechnisierten Zivilisation hin. Bestes Beispiel für diese Hypothese ist die vielzitierte Tarnkappe, welche ihren Träger der Sichtbarkeit im optischen Bereich entzieht. Die Sichtbarkeit oder eben Unsichtbarkeit eines bestimmten Gegenstandes erweist sich letztlich als eine rein technische Fragestellung. Es kommt nur darauf an, das einfallende Licht so zu beeinflussen, daß es nicht auf die Oberfläche des entsprechenden Gegenstandes trifft, sondern um ihn herumgeleitet wird.

Dieser Prozeß läßt sich beispielsweise durch hochfrequente elektromagnetische Wechselfelder realisieren. Hierzu sei auf das seit langem kontrovers diskutierte, sehr umstrittene sogenannte „Philadelphia-Experiment“ hingewiesen. Dieses Experiment bestand aus einer Reihe von Versuchen, welche die US-Kriegsmarine in den Jahren 1943 – 1945 durchführte. Das Ziel dieser Versuche bestand darin, zu testen, ob ein Kriegsschiff der US-Navy, USS „Eldridge“, mittels oben genannter, elektromagnetischer Wechselfelder in die Unsichtbarkeit versetzt werden könnte. Ob diese Versuchsreihe tatsächlich Erfolg hatte, ist bis heute noch nicht endgültig geklärt.

Als gesichert kann jedoch betrachtet werden, daß die außergewöhnlich strenge Geheimhaltung der Aktivitäten der USS „Eldridge“ seinerzeit beträchtliches Aufsehen erregte. Beherrschte jenes mysteriöse Zwergenvolk also schon vor mehr als tausend Jahren das Verfahren. welches die US-Navy erst im 20. Jahrhundert erprobte?

Anscheinend ja – ebenso die Möglichkeit, die Unsichtbarkeit durch geeignete Gegenmittel wieder aufzuheben. Darin dürfte das Rätsel der „Ringe“ bestehen, welche getragen wurden, um die „Zwerge“ auch unter ihren „Tarnkappen“ erkennen zu können. Die Laurin-Legende wäre nicht erwähnenswert, wenn sie einen ausgesprochenen Einzelfall darstellen würde. Aber auch in vielen anderen europäischen, speziell aber deutschen Epen, so zum Beispiel im „Nibelungenlied“, im Sagenkreis um „Wieland der Schmied“ oder um „Ortnit und Wolfdietrich“ ist recht oft von „Zwergenkönigen“ und deren unterirdischen Reichen die Rede.

Meist werden die Zwerge hier als sehr kluge, wissenschaftlich und technisch äußerst begabte Geschöpfe geschildert, welche mit den Wertmaßstäben der Menschen, die in ihre Welt eindringen, zumeist in Konflikt geraten- Das Streben nach möglichst großem materiellen Besitz und Macht scheint ihnen vollkommen fremd zu sein. Sie sind oft bereit, den Menschen zu helfen, erfüllen deren Wünsche, wenn sie dabei eigene Ziele verfolgten, die den Menschen des frühen Mittelalters unverständlich bleiben mußten.

Zu den literarisch und historisch wertvollen Heldenepen, welche über Begegnungen mit „Zwergen“ berichten, gesellt sich noch eine schier unüberschaubare Anzahl lokaler Sagen gleichen oder ähnlichen Inhaltes. Diese Lokalsagen berichten meist über das Zusammentreffen mittelalterlicher Bergleute mit seltsamen Wesen unterirdischer Welten – mit „Zwergen“ oder eben „Berggeistern“. Wir wollen uns im folgenden ebenfalls an diese Terminologie halten. Nun waren ja die mittelalterlichen Bergknappen geradezu prädestiniert für Begegnungen mit geheimnisvollen Wesen.

Der Bergbau zu jener Zeit stellte eine sehr harte und recht oft auch lebensgefährliche Arbeit dar. Ständig bedroht von plötzlich nachgebenden Gestein, Schlagenden Wettern oder unvermutet auftretenden Wassereinbrüchen kämpften sich die Hauer in den schlecht belüfteten und nur mangelhaft abgestützen Stollen Meter um Meter durch das Gestein voran. Der alte Bergmannsgruß „Glück auf“ hat schon einen tieferen Sinn, bedeutete er doch damals, im wahrsten Sinne des Wortes, nach getaner Arbeit auch wieder glücklich die Erdoberfläche zu erreichen. Sicher beflügelten die vorstehend genannten Faktoren die Phantasie dieser Menschen (Existenz des Erdkerns physikalisch unmöglich und die Hohle-Erde-Theorie)

Manch unverhofft entdeckte, reiche Erzader mochte nur mit Hilfe eines kundigen Zwerges gefunden worden sein und mancher Bergsturz erschien wohl als die Rache des in seiner Ruhe gestörten Berggeistes. Wenn in etlichen Sagen davon die Rede ist, daß der Berggeist für die geleistete Hilfe bei der Auffindung einer Erzader Gegenleistungen – zumeist in Naturalien – verlangte, so manifestiert sich hier die tief verwurzelte Überlieferung von Speise- und Trankopfern in animistischen Kulten.

Dieses Brauchtum stammte noch aus archaischer Zeit und konnte selbst durch den christlichen Glauben nicht vollständig ausgerottet werden, wie die vorliegenden Sagen beweisen. Sie sind für uns nur insofern interessant, da auch sie belegen, daß Begegnungen zwischen Menschen und Wesen, welche vorwiegend unter der Erde lebten, tatsächlich irgendwann einmal stattgefunden haben müssen. Um diesen Fakt zu verstehen, sollte man versuchen, sich an die Stelle eines mittelalterlichen Menschen zu versetzen.

Sein Weltbild war bei weitem einfacher und schematischer als das unsere und vor allem von tiefer Religiosität geprägt. So wird verständlich, daß diesen Menschen vieles als „Wunder“ oder „Zauberei“ erscheinen mußte, was sich heute relativ leicht als gezieltes Wirken einer hochtechnisierten Zivilisation interpretieren läßt. Zu diesen Phänomenen gehört auch der „Zeitsprung“, welchem manche Bergleute zum Opfer fielen. Sagen, die einen solchen Zeitsprung beschreiben, haben – fast übereinstimmend- folgenden Inhalt: Ein Bergmann, seltener zwei oder mehrere, begegnet bzw. begegnen im Stollen während der Arbeit einem Zwerg oder aber einem Berggeist. Das fremde Wesen fordert den oder die erschrockenen Bergknappen auf, ihm zu folgen – öffnet dann ohne sichtbare Mühe einen Tunnel durch den Felsen und nimmt den Bergmann bzw. die Bergleute mit in eine fremde, für den Menschen unverständliche und märchenhaft anmutende Welt.

Nach einer Besichtigung des unterirdischen Reiches, an die meist Belehrungen moralischer Art geknüpft sind, wird der Hauer, werden die Bergleute in den Stollen zurückgebracht, in dem alles begann. Meist zeigt der Zwerg bzw. der Berggeist zum Abschied noch eine reiche Edelmetallader. Bis zu diesem Punkt gleichen solche Sagen allen anderen, welche sich mit dem Thema unterirdischer Wesen beschäftigen. Doch die vorstehend in allgemeiner Form wiedergegebene Sage hat eine höchst ungewöhnliche Fortsetzung. Der Bergmann macht sich an die Ausbeutung der ihm gezeigten Erzader und verläßt zum Ende der Schicht wie immer den Stollen.

Doch draußen erkennt er die Welt nicht mehr. Sein Dorf, der Schacht, die ganze Landschaft haben sich gravierend verändert – denn inzwischen sind bis zu einhundert Jahre vergangen. Die Angaben in den einzelnen Sagen differieren zwischen 50 und 100 Jahren. Erwähnt sei lediglich noch, daß einige Chroniken derartige Fälle zu bestätigen scheinen und in diesem Zusammenhang auch berichten, daß der betroffene Bergmann wenige Tage nach seiner Rückkehr an einer seltsamen Krankheit gestorben sei. Die einzelnen Chroniken stimmen bei der Beschreibung der Krankheitssymptome erstaunlich überein – da ist die Rede von Hautschäden, Haarausfall, absterbenden Gliedmaßen (Theorie der hohlen Erde: Zwischen Mythos und Wissenschaft)

Legt man die Erkenntnisse der modernen Medizin zugrunde, so liegt die Erkenntnis nahe, daß hier die Auswirkungen einer schweren radioaktiven Bestrahlung geschildert werden. Die genannten Sagen sind mit so viel Detailwissen aufgezeichnet, daß es sich hierbei nicht um bloße Erfindungen handeln kann. Der Mensch ist zwar durchaus mit großer Phantasie begabt, doch diese Phantasie kann nur das ausmalen, was der Verstand in der einen oder anderen Form bereits einmal erfahren hat. Niemand ist in der Lage, mit bloßer Phantasie etwas zu ersinnen, das völlig jenseits seiner Vorstellungswelt und seine Erfahrungen liegt.

Für die mittelalterlichen Menschen mußte ein einhundertjähriges Leben unter der Erde – noch dazu ohne Nahrung und Wasser – vollkommen unvorstellbar sein, zumal sich der Zurückgekehrte auch äußerlich nicht verändert hatte, und immer noch der junge Bergknappe von einst war. Für ihn waren ja auch tatsächlich nur wenige Stunden in der geheimnisvollen Unterwelt vergangen!

Fortsetzung folgt…

Literatur:

Unterirdisch (DuMont Bildband): Verborgene Orte in Deutschland

Verwunschene Orte: Atlas der unheimlichen Orte. Eine düstere Reise um die Welt. Über 40 verfluchte Plätze der Welt und ihre geheimnisvollen Geschichten, illustriert mit historischen Karten.

Vulkane, Schluchten, Höhlen: Geologische Naturwunder in Deutschland

Quellen: PublicDomain/thomas-ritter-reisen.de am 26.04.2020

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