Nordnorwegen wurde am Wochenende unter starkem Schneefall begraben, und dies war laut dem staatlichen Meteorologen Eirik Samuelsen die ganze Saison über so.
Während am vergangenen Wochenende im Süden schönes (aber kaltes) Wetter herrschte, erlebte der Norden eine ganz andere Geschichte: Bei offiziellen Schneemessungen in der nördlichen Gemeinde Tromsø siedelten sich allein am Sonntag 30 cm an.
Aber es gab große lokale Unterschiede, betont Samuelsen: „Hier, wo ich wohne, auf Kvaløya, kam es zu mehr. Und in Breivikeidet, Tromsø, kam es von Sonntag bis Montag zu 120 cm Neuschnee.
„Ich habe an einem Tag noch nie so viel Schnee erlebt“, sagt Samuelsen.
Norwegen bricht Schneefall-Rekord
In diesem Winter sind unzählige Schneerekorde in Norwegen gefallen. In Tromsø sind in dieser Saison bisher 6,53 m Schnee gefallen – seit dem Winter 1999/2000 ein neuer Rekord (Klimawandel: Antarktische Brise bringt Schnee und Kälte in Teile Australiens – Schweigen der Medien (Videos)).
In Ystnes, Finnmark, hatten die Ansammlungen bis zum 1. April 2,8 m (9,2 ft) erreicht – bereits die höchste Messung an einer Station in Finnmark und auch die höchste jemals gemessene Schneehöhe in den Tieflandgebieten von Troms und Finnmark, wie von kxan36news.com berichtet.
Außerdem wurden zwei Schneefallrekorde in Karasjok gestürzt und ein weiterer im äußeren Holmbukt fiel ebenfalls.
Darüber hinaus ist Tromsø nur noch 13 cm von seinem Rekord von Schneefällen entfernt, der 1997 verzeichnet wurde (solares Minimum von Zyklus 23). Und mit einem weiteren starken Schneefall, der später in der Woche erwartet wird – ähnlich wie am vergangenen Wochenende -, erwartet Samuelsen, dass diese Saison als Tromsøs schneesicherste aller Zeiten eingehen wird.
Die gesamte Schneemasse für die nördliche Hemisphäre ist in diesem Jahr unglaublich hoch (Die nördliche Hemisphäre hat einen der heftigsten schneereichen Winter seit Beginn der Aufzeichnungen 1979).
Diese Messwerte (siehe unten) sind wirklich erstaunlich und liegen mit mehr als 600 Gigatonnen über dem Durchschnitt von 1982-2012. Sie können diese Karte gerne an alle senden, die immer noch behaupten, Schneefall sei Teil der Vergangenheit, denn auf der Nordhalbkugel war nicht nur eine der schneereichsten Jahreszeiten in diesem Winter zu verzeichnen, sondern der Schnee hält bis weit in den Frühling hinein an:
Die Bedeutung dieser Schneesummen kann nicht überbetont werden. So bilden sich Gletscher. So beginnen auch die Eiszeiten (Laien-Klimaforscher: Eisbrecher Forschungsschiff Polarstern steckt im Eis fest – kein Kipppunkt beim arktischen Meereis).
Die kalten Zeiten kehren im Einklang mit historisch geringer Sonnenaktivität, wolkenkeimbildenden kosmischen Strahlen und einem meridionalen Jetstream zurück.
Sogar die NASA stimmt zumindest teilweise mit ihrer Prognose für diesen bevorstehenden Sonnenzyklus überein (25), wonach er „der schwächste der letzten 200 Jahre“ sein wird, wobei die Agentur frühere Sonnenstillstände mit längeren Perioden globaler Abkühlung in Zusammenhang bringt.
Die schreiende Stille der Medien
Jörg Kachelmann beschreibt diese Stille auf Twitter und er nimmt Bezug auf eine Temperaturmeldung der Antarktis-Station Vostock, die mit – 75 Grad Celsius einen neuen Kälterekord für den März 2020 meldet.
Es handelt sich lediglich um eine Momentaufnahme und auf der Südhalbkugel ist es Herbst, daher wahrscheinlich nicht einmal etwas Ungewöhnliches, wenn es dort auf den Winter zugeht. Aber wie gesagt, eine kurze Betrachtung eines Ereignisses, allerdings von den meisten Medien unbeachtet. Im Gegensatz dazu gingen die Meldungen von warmen Temperaturen in der Antarktis breit durch die Medien. Sonnenschirm- und Sonnenliegenhersteller witterten schon neue Geschäftsfelder.
Wetterextreme nur in eine Richtung zu publizieren, wenn das Ergebnis in die eigene Agenda passt, gehört mittlerweile zum Alltag. Wir erinnern hier an Özden Terli, der Temperatur-Anomalien Februar 2020 auf einer Weltkarte beim ZDF Wetter präsentierte. Ein eher eigenartiger Versuch, denn ohne jegliche Erklärung wie z. B. seine Kollegin Horneffer im Falle der Heuschreckenplage, ist das leider ohne Substanz.
Darüber, dass Terli nicht einmal die NASA richtig benennen kann und von einer renommierten Behörde spricht, sehen wir einmal großzügig hinweg. Geographie ist nicht die Stärke des ZDF Wetterinärs (Der Klimaschwindel fällt in sich zusammen, indem neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass menschliches Handeln praktisch keinen Einfluss auf die globalen Temperaturen hat).
Die Karte im Hintergrund suggeriert, dass es extreme Wärme (rot) gibt, es ist allerdings ein großer Unterschied, ob der Februar 2020 in Sibirien statt -30 Grad Celsius „nur noch“ – 18 Grad Celsius hatte, also 12 Grad über dem Mittelwert liegt oder 12 Grad Wärme herrschen. Aber darum ging es Terli wohl auch nicht sonst hätte er auch den tatsächlichen Mittelwert gezeigt.
Ein Blick auf die statistischen Februar-Werte für Yakutsk in Sibirien macht es noch etwas deutlicher (Klimasturz: Saudi-Arabien mit Kälterekord und Schneefall in der Wüste – Auswirkungen des solaren Minimums auf die Temperatur (Videos)).
Natürlich gab es im Februar 2020 eine Erwärmung gegenüber dem langjährigen Mittel, keine Frage, aber ohne entsprechende Erklärung wird eine ganz andere Botschaft vermittelt. Diese lautet: Sibirien taut gerade auf, was aber falsch ist, es ist dort immer noch sehr kalt, auch im Februar 2020 war das so.
Es gehören halt viele Aspekte dazu, um Entwicklungen bei einem komplexen Thema wie Klima einschätzen zu können. Dazu gehört auch die Schneedecke in der nördlichen Hemisphäre, diese erreicht z. B. gerade Rekordwerte und liegt deutlich über dem 30 Jahre Mittel (Die NASA gibt zu, daß der Klimawandel natürlich ist und von der Sonne verursacht wird).
Dieses in Kombination mit den Temperaturanomalien wäre sicherlich interessant gewesen für einen Exkurs. Die Schneebedeckung ist ein wichtiger Faktor. Je mehr Schnee liegt und je später dieser im Jahr schmilzt desto größere Auswirkungen hat das u. a. auf Permafrostböden.
Literatur:
S.O.S. Erde – Wettermanipulation möglich?