Finanzmarkt: Historischer Absturz beim DAX – Dow Jones bricht ein

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Nach heftigen Verlusten am Montag ging es weiter bergab. Der Dax fiel weit unter die Marke von 10.000 Punkten. Die Politik sucht noch immer auf eine Antwort auf die Krise, während Ökonomen vor den Folgen warnen.

Die Talfahrt der Börsen hat sich am Donnerstag ohne jeglichen Halt fortgesetzt. Der deutsche Leitindex Dax hat an nur diesem einen Handelstag ganze 12,42 Prozent auf 9161,13 Zähler verloren – der zweitgrößte Tagesverlust in der Geschichte des Börsenbarometers. Lediglich Mitte Oktober 1989 hatte es ein noch höheres Minus gegeben, als der Dax nach dem „Schwarzen Freitag“ an der Wall Street auf Talfahrt gegangen war.

Erst am Montag hatte der Dax fast acht Prozent verloren und damit den nunmehr sechstschlechtesten Tag seiner Geschichte gehabt. Der Mittelwerteindex MDax verlor 10,91 Prozent auf 20.168,02 Punkte.

Nach dem heutigen Handelstag dürfte jegliche Hoffnung auf ein Vorbeischrammen an einem Bärenmarkt verpufft sein. Von seinem Rekordhoch Mitte Februar bei 13.795 Punkten aus hat der Dax 33,6 Prozent verloren. Ein Bärenmarkt beginnt ab einem Verlust von 20 Prozent vom jüngsten Hoch aus („Das war erst der Anfang“ – Wirtschaftsexperte prognostiziert massiven Crash).

Keine Unterstützung durch EZB-Maßnahmen

Ausgelöst wurde der historische Kurssturz beim Dax durch die Reisebeschränkung der USA für Bürger aus Europa und die drastischen Maßnahmen, die in Italien ergriffen wurden, um die Viruskrise zu meistern. Seit Donnerstagmorgen sind die meisten Geschäfte im ganzen Land geschlossen.

Zudem blieb die von vielen Anlegern erhoffte Beruhigung der Lage von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) aus – Die Ankündigung der Währungshüter, vorerst nicht an den Zinsen zu drehen und der von der Coronavirus-Pandemie geplagten Wirtschaft mit einem Hilfspaket von 120 Milliarden Euro zu helfen, hatte keinerlei Wirkung.

„Christine Lagarde sieht nicht ihr Haus, sondern die Fiskalpolitik in der Verantwortung. Sie verhält sich damit gegensätzlich zu ihrem Vorgänger Mario Draghi. Von ihm wäre wohl eine Aussage ähnlich zu „Whatever it takes“ in diesem Umfeld zu erwarten gewesen. Die EZB unter Lagarde aber hat heute den Ball zurück an die Politik gespielt“, kommentierte hierzu Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Auch in den USA flohen die Anleger panisch aus dem Markt. Der Leitindex Dow Jones verlor zum Handelsschluss in Frankfurt 9,40 Prozent auf 21.340,21 Punkte. Auch der berühmteste Börsenindex der Welt befindet sich damit längst in einem Bärenmarkt – von seinem Hoch bei 29.568 Punkten aus hat der Dow Jones knapp 28 Prozent verloren („Das war erst der Anfang“ – Wirtschaftsexperte prognostiziert massiven Crash).

Dow Jones bricht um mehr als 9 Prozent ein

Nach der Handelspause zur Eröffnung sind die US-Börsen am Donnerstag massiv eingebrochen. Der Leitindex Dow Jones verlor mehr als 2000 Punkte (mehr als 9 Prozent) und fiel auf 21.401 Punkte. Damit steuert der Dow Jones auf einen rekordverdächtig hohen Punkteverluste zu.

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Zuletzt hatte der Dow Jones im Juli 2017 so tief notiert. In den zurückliegenden drei Wochen hat der Dow mehr als 7000 Punkte oder rund ein Viertel verloren. Auch die Ankündigung stützender Maßnahmen gegen die Coronavirus-Krise durch die Europäische Zentralbank kann den fortgesetzten Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkte nicht bremsen. Der marktbreitere S&P 500 sackte indessen um gut 8 Prozent ab.

Auch der Goldpreis schlittere trotz tiefroter Börsen merklich nach unten. In volatilen Börsenphasen ist es üblich, dass Gold steigt, da die Anleger in die als sicher geltende „Krisenwährung“ zurückziehen.

Dennoch verlor der Goldpreis am Donnerstagnachmittag 3,5 Prozent auf 1581 US-Dollar je Feinunze (rund 31,1 Gramm). Damit verlor der Preis sogar die Marke von 1600 Dollar. Noch vor wenigen Tagen hatte der Preis an der Marke von 1700 Dollar gekratzt.

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Ökonomen erwarten „harten Konjunktureinbruch“ für Deutschland

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet in Deutschland wegen der Coronavirus-Krise mit einem „harten Konjunktureinbruch“. Für das laufenden Jahr senkten die Forscher ihre Konjunkturprognose und erwarten laut der am Donnerstag in Kiel veröffentlichten Analyse ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 0,1 Prozent.

Im kommenden Jahr sei dann allerdings wieder mit einem kräftigen Aufschwung in der größten europäischen Volkswirtschaft zu rechnen. Eine ähnliche Entwicklung erwarten die Forscher auch für die Eurozone ( mehr dazu hier).

Auch die Deutschlands Maschinenbauer schrauben ihre Erwartungen an das laufende Jahr angesichts der Coronavirus-Pandemie deutlich herunter. „Soweit das heute überhaupt berechenbar ist, erwarten wir für 2020 ein reales Produktionsminus von fünf Prozent“, teilte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker, am Donnerstag mit (Warum man Gold braucht, wenn diese Blase platzt!).

Fällt der Dax bis auf 8000 Punkte?

Die DZ Bank warnte, dass eine absehbare Rezession wegen der Coronavirus-Pandemie den Dax bis auf 8000 Punkte absacken lassen könnte. Die weltweiten Quarantänemaßnahmen zur Bekämpfung der Virusausbreitung belasteten Versorgungs- und Lieferketten, die Reisebranche und drückten auf die Ausgaben der Konsumenten, erklärte DZ-Bank-Analyst Christian Kahler in einer Studie vom Donnerstag.

Daher dürfte die europäische Wirtschaft im ersten Halbjahr schrumpfen. Kahler sieht zudem weitere Risiken. So halte sich der chinesische Aktienmarkt noch vergleichsweise gut, könnte aber jederzeit stark fallen. Hinzu kämen die aufkeimende Krise der (amerikanischen) Ölindustrie sowie drohende Unternehmenspleiten in der Luftfahrt- und Touristikindustrie. Dem stünden Entlastungen durch den stark gefallenen Rohölpreis für energieintensive Unternehmen sowie Verbraucher gegenüber.

Vor diesem Hintergrund könnten die Dax-Unternehmensgewinne laut Kahler 2020 um 10 bis 20 Prozent sinken. Würde der Dax dann seinem historischen Muster folgen, drohe ein Rezessionstief von 8000 bis 8500 Punkten.

Fazit

„Boom. Crash. Jetzt Bust? Oder zurück zum Boom?“ Dass sich das weltweite Kredit- und Geldsystem jetzt unter extremer Spannung befindet, steht außer Zweifel. Aber vermutlich läuten die Wirtschafts- und Finanzmarktturbulenzen das befürchtete „Endspiel“ zwangsläufig ein (Bargeldende, Negativzinsen, Enteignung – auf uns kommt einiges zu!).

Denn die Zentralbanken haben die Korrekturkräfte, die das System aus den Angeln heben könnten, weitgehend lahmgelegt: Die Zentralbanken kontrollieren mehr denn je die Zinsen auf den Kreditmärkten. Und auf die Zinsbildung in nahezu allen Kreditmarktsegmenten werden sie vermutlich bald noch stärker zugreifen als je zuvor, um den Kreditfluss in Gang zu halten und Schuldner vor Zahlungsausfällen zu bewahren.

Es lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, ob die „finale Krise“, das „Endspiel“ begonnen hat, oder ob sich das System noch einmal fängt – und sich rückblickend die Börsenpanik des März 2020 als ein zeitlich begrenzter Einbruch erweist, weil sich die Corona-Virus-Epidemie entschärft und die „geldpolitische Betäubungspolitik“ wieder einmal Wirkung zeigt hat.



Literatur:

Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab

Wehrt Euch, Bürger!: Wie die Europäische Zentralbank unser Geld zerstört

Der Weg ins Verderben: Wie die Eliten die nächste Krise vorbereiten und wie Sie sich davor schützen können

Die Nullzinsfalle: Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird

Quellen: PublicDomain/finanztrends.info/Focus am 12.03.2020

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